[drewfullerfan]

Also....so wie es aussieht, muss ich jetzt doch nicht weg. Ich glaube, hoffe, flehe, dass es jetzt dabei bleibt und ich das auf diese Weise regeln kann.
Jedenfalls bin ich froh, wollt ihr mich nicht loswerden!
Ich poste jetzt einen Teil, den ich eigentlich erst dann online stellen wollte, wenn ich noch ein weiteres Kapitel geschrieben habe, aber da ich grad ein bisschen viel um die Ohren habe und alles ein bisschen stressig ist, weiss ich nicht, wann das der Fall sein wird. Deshalb stelle ich das Kapitel doch schon jetzt online, damit ihr nicht soo lange warten müsst!^^

hel, kate :herz:

Einblick

Drew lallt hochvergnügt vor sich hin, während Laura über dem Tisch gebeugt die Bierpfütze wegwischt, die er dort hinterlassen hat. Trinkfest war er schon damals nicht, trotzdem bin ich erstaunt darüber, dass vier Flachen Gerstensaft solch eine Wirkung bei ihm haben.

Interessiert geht er auf Laura zu und will ihr neugierig über die Schulter schauen. Dabei fasst er ihr mit beiden Händen an die Hüften. Ich weiss, er meint es nicht böse. Wie auch? Wahrscheinlich kann er grad keinen einzigen, klaren Gedanken bilden, voll wie er ist, doch Laura zuckt bei dem unerwartetem Körperkontakt zusammen und stoßt ihn instinktiv von sich weg. In ihren Augen sehe ich die selbe Angst wie vorhin, als wir auf der Matratze rumgealbert haben. Was hat das zu bedeuten? Ich weiss es nicht. Oder will ich es nicht wissen?

Überfordert steht sie in der Küche. Sie sieht aus, als würde sie sich ertappt fühlen. Als ob wir soeben Einblick in ihr Geheimnis gehabt hätten, das sie mit aller Macht zu verstecken versuchte. Hatten wir das tatsächlich? ,,Ich....ich mag es nicht, wenn....wenn man sich von hinten an mich ranschleicht...!’’ Es braucht keinen Einstein um zu wissen, dass sie lügt. Ich will sie beruhigend in den Arm nehmen, doch sie lässt mich nicht. Stattdessen verschwindet sie im Bad.

Eine halbe Stunde warte ich darauf, dass sie wieder rauskommt. Allmählich mache ich mir Sorgen. Wer weiss, was sie da innen anstellt! Unterdessen hat es sich Drew bequem gemacht und schnarcht leise vor sich hin. Zaghaft klopfe ich an die Tür. Keine Reaktion. Meine Faust trommelt fester auf das weiss lackierte Holz. Panik steigt in mir auf. Verdammt, wieso reagiert sie nicht? Sie hat doch nicht etwa....?

Mit den Nerven am Ende, trete ich die Tür ein und stelle mich innerlich schon mal auf ein Blutbad ein. Zögernd sehe ich in den Raum. Da liegt sie. Mitten auf dem kalten Fliessboden. Aber kein Blut. Erleichtert stelle ich fest, dass sie nur schläft. Den Kopf hat sie auf ein zusammengerolltes Handtuch gebettet, während sich ihr Brustkorb gleichmäßig auf und ab senkt.

Wie kann man bloss einen so tiefen Schlaf haben? Zum Glück war niemand wach, der hätte sehen können, wie mir mein Herz förmlich in die Hose rutschte. Das erste mal in meinem Leben. Und hoffentlich auch das letzte mal.

Ob ich sie auf die Matratze legen soll? Aber dort liegt Drew. Ausserdem, wo soll ich dann die Nacht verbringen? Ich beschließe meinen Kumpel aufzuwecken und ihn nach Hause zu fahren. Schlaftrunken wie er ist, muss ich ihn förmlich zum Auto schleppen. Er nuschelt irgendetwas vor sich hin, doch ich verstehe kein Wort.

Nachdem ich ihn abgeladen habe, fahre ich so schnell wie möglich zurück in meine Wohnung. Als ich Laura an der selben Stelle wieder finde, an der ich sie zurückgelassen habe, atme ich erleichtert auf. Langsam entwickle ich einen richtigen Beschützerinstinkt ihr gegenüber. Das war bis jetzt nur bei Rory so. Rory. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Und trotzdem spielen beide eine wichtige Rolle in meinem Leben, wenn auch nicht auf die selbe Art und Weise.

Ich ertappe mich dabei, wie ich Laura vorsichtig, ja beinahe liebevoll, eine Haarsträhne aus dem Gesicht streiche. Wenn ihr beim Schlafen zusehe, kann ich nicht glauben, dass sie Probleme hat. Dass wir Probleme haben. Sie wirkt so überaus friedlich, dass ich vermute, sie flüchtet sich in ihren Träumen in eine heile Welt. Ich will ich auch dahin, wo auch immer. Hauptsache wir können glücklich sein.

Mist, was ist bloss mit mir los? Entschlossen reisse ich mich von ihrem Anblick los und wende mich von ihr ab. Schlaf wäre jetzt gut, mehr als gut sogar, doch in diesen Genuss komme ich heute Nacht nicht mehr. Zu viele Gedanken kreisen in meinem Kopf umher.