16.07.2007, 07:34
Aaw, es war wieder etwas lange bis der Teil kam ... diesmal ist es auch iwie nicht so geflossen wie sonst, also ich bin etwas unsicher ob er mir so gelungen ist... feedback ist diesmal also noch mehr als sonst erwünscht :o
Teil 42
Das Dinner mit den älteren Gilmores lief verhältnismäÃig friedlich ab; Jess sagte nur dann etwas wenn er gefragt wurde, aber alleine die Tatsache dass er aufs College ging brachte ihm Akzeptanz. AuÃerdem redete Lorelai sowieso wieder für alle, sodass er seine Ruhe hatte. Als der Abend schon so gut wie überstanden war, und sie von Emily zur Tür gebracht wurden, sah sie jedoch sein Auto.
âUm Himmels Willen, hat schon wieder einer der Handwerker sein sogenanntes Auto in der Einfahrt stehen gelassen?â Sie verzog den Mund und schüttelte den Kopf.
Rory und Jess sahen sich an. âEhm, Grandma, das ist Jessâ Auto.â
âJessâ Auto?â, wiederholte sie ungläubig.
âGenau.â
âWieso fährt Jess so ein Auto?â
Rory sah den genervten Ausdruck auf seinem Gesicht und sah ihn beschwichtigend an. âNun, er hat es vor einiger Zeit selber gekauft, und die Hauptsache ist doch, dass es fährt oder?â
âBist du dir da so sicher? Es sieht noch schlimmer aus als das Auto von diesem Einfallspinsel, wie hieà er noch gleich?â
âDean.â
âGenau, ihm. Hat es überhaupt Airbags?â
âMum, hör doch mal auf. Nicht jeder wird mit einem Treuhand-Fond geborenâ; mischte sich Lorelai, die dringend nach Hause wollte, ein.
âSo geht das aber nicht! Fährst du so zur Uni?â
âWie soll er den sonst kommen, zu FuÃ?â
âLorelai, dich hab ich nicht gefragt!â
âMum, bitte! Es ist spät, ich will nach Hause. Luke ist mit Kitty alleine, können wir dies bitte auf ein anderes Mal verschieben?â
Emily sah sie streng an. âDu bist eigentlich nicht Teil dieser Unterhaltung, du hättest schon vor zehn Minuten fahren können.â Die Augen verdrehend verabschiedete sich Lorelai und ging zu ihrem Jeep.
âAlso, mein Punkt ist dass du so etwas nicht fahren kannst. Schon alleine aus Sicherheitsgründen, du hast eine Familie um die du dich kümmern musst.â
âOh Gottâ, murmelte Jess.
âGrandma, was soll das heiÃen?â, fragte Rory stirnrunzelnd.
âGanz einfach, Jess braucht ein neues Auto.â
âUnd wie soll er das finanzieren?â, rief Lorelai von ihrem Auto aus.
âDu solltest doch fahren!â Ungeduldig seufzte Emily auf. âWenn er sich kein neues Auto leisten kann, übernahmen wir eben die Kosten.â
âWas?â, fragten Jess und Rory gleichzeitig.
âWas?â, rief ebenfalls Lorelai.
âRuhe jetzt, alle drei!â Sie hob gebieterisch die Hand. âEs ist ganz einfach, er braucht ein neues Auto, wir geben ihm eins. Und jetzt fahrt alle drei nach Hause. Gute Nacht.â Damit verschwand sie im Haus und lies die anderen sprachlos zurück.
âNiemals!â, empörte er sich, sobald sie zu Hause waren und Lane, die auf Vada aufgepasst hatte, zur Tür raus war. âNiemals.â
âJess, komm schon. WeiÃt du, was das bedeutet?â
âDass sie wollen, dass ich auf ewig in ihrer Schuld stehe?â Er ging ins Schlafzimmer. Kopfschüttelnd öffnete Rory die Tür zum Babyzimmer und sah nach, ob Vada ruhig schlief. Sanft strich sie ihr über die Wange, beobachtete ihr schlafendes Baby.
Als sie zu ihm ins Schlafzimmer kam, saà er mit einem Buch im Bett. âWas liest du?â
âHemmingway.â
âBist du wirklich sauer?â, fragte sie ungläubig während sie sich umzog und zu ihm auf die Bettkante setzte. Er antwortete nicht, also nahm sie ihm das Buch aus der Hand. âJess.â
âIch kann das nicht annehmen, Rory. Ich mein, ein Auto, hallo? Wenn die beiden zu viel Geld haben, dann sollen sie sich eine Insel kaufen, shoppen gehen, was auch immer.â
âWieso nimmst du an, dass sie dir damit schaden wollen? Du bist, ob du willst oder nicht, Teil der Familie. Und deswegen wollen sie dir ein neues Auto kaufen, Punkt. Keine Hintergedanken.â
Er runzelte die Stirn, verschränkte die Arme vor der Brust. âBin ich nicht und das weiÃt du.â
âJess!â, sagte sie ungeduldig. âEs geht hierbei auch um deine Sicherheit! Sieh dir die Schrottkarre doch mal an, was passiert wenn du einen Unfall hast? Du hast Verantwortung, für Vada, und für mich! Was passiert, wenn du morgen von der Strasse abkommst und gegen einen Baum fährst?â
âFahr mal einen Gang runter.â Er zog sie auf seinen Schoà und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. âWir leben in Stars Hollow, Rory. Und auÃerdem bin ich ein guter Autofahrer, ich stoppe bei roten Ampeln und gehe nur wenig übers Tempolimit. Mir passiert nichts.â
âAber-â
âKein aber.â Er küsste sie kurz. âHör zu, ich nehme das verdammte Auto, aber sie bekommen das Geld so schnell wie möglich zurück.â
Sie grinste über sein gequältes Gesicht und strich ihm über die Wange. âSehr heroisch von dir.â
âMan tut was man kann.â Die Hände auf ihre Hüften legend, zog er sie zu sich in einen Kuss. Rory grinste als er den Kuss vertiefte und sie mehr aufs Bett rutschten. âWeiÃt du, jetzt, wo Vada schläft und mal zur Abwechslung kein neuer Zahn kommt, könnten wir die ungeahnte freie Zeit auch zur Abwechslung mal für uns nutzenâ, sagte er während er mit dem Saum ihres Shirts spielte.
âKönnten wirâ, grinste sie und drückte ihn nach hinten.
Mitten in der Nacht klingelte das Telefon. Stöhnend fuhren beide aus ihrem Schlaf, inständig hoffend dass Vada nicht aufgewacht war. Jess, der dem Telefon am nächsten war, griff danach.
âWas?â, grummelte er und legte sich wieder hin. Rory kuschelte sich an ihn, bereit, wieder einzuschlafen. Als Jess die vertraute Stimme hörte, fuhr er hoch. âWas ist los?â
Lilly konnte am anderen Ende das Schluchzen nicht einstellen. âCharlie, er ... es ging ihm heute Abend so schlecht, dass wir ihn ins Krankenhaus bringen mussten, und jetzt ... Jess, er ist tot.â
Unfähig sich zu bewegen presste er die Kiefer aufeinander. Rory, inzwischen vollständig wach, richtete sich ebenfalls auf und sah ihn fragend an. Lilly redete noch etwas, doch er hörte nicht mehr zu. Wie paralysiert starrte er ins Leere, legte schlieÃlich einfach auf.
âJess?â, fragte Rory leise und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Obwohl sie nicht genau wusste, wer angerufen hatte, konnte sie sich denken was ihm erzählt wurde. Nach was ihr wie Stunden erschien drehte er den Kopf zu ihr und sah sie an. Doch sein Blick war leer, und es war als ob er durch sie durchsah. Leise seufzend drückte sie ihn zurück in die Matratze, zog die Decke über seine nackten Schultern und strich ihm über den Arm.
âEs tut mir so leidâ, flüsterte sie, einen sanften Kuss auf seine Haut drückend. Noch immer kein Wort von ihm, jedoch bewegte er sich leicht und legte den Kopf auf ihre Brust. Rory strich ihm über die Haare, den Nacken, die Schultern, versuchte, ihm ihre ganze Liebe und Wärme zu bringen. Mit geschlossenen Augen lauschte er ihrem gleichmäÃigem Herzschlag, versuchte, wieder zu schlafen, auch wenn er wusste, dass dies sicher nicht mehr passieren würde.
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âMum, es ist schrecklich. Er ist so ... traurig, und das habe ich bei Jess noch nie erlebt.â Seufzend gab Rory Vada einen Babykeks und sah ihre Mutter an. Die beiden saÃen in Lorelais Küche und machten sich über Reste vom bestellten Chinesisch her. Rory jedoch pickte nur missmutig in ihrem Essen herum.
âSchätzchen, sein Verhalten ist doch völlig normal. Er hat gerade jemanden verloren, der ihm wichtig war, und nur weil er sonst Mr. Bad Boy ist, ist es jetzt komisch ihn ... fühlen zu sehen.â
âAber ich fühl mich so hilflosâ, seufzte Rory. âEs gibt doch nichts, das ich tun kann damit es ihm besser geht.â Sie setzte Vada auf dem Boden ab und stützte den Kopf in die Hand.
Unterdessen beschäftigte Vada sich ausgiebig damit, einen Stapel frisch gewaschener Socken aufeinander zu häufen und teilweise anzuknabbern.
âIch denke, es reicht für ihn dass du da bistâ, sagte Lorelai während sie Vada eine Socke aus dem Mund nahm. âWenn du willst, nehme ich sie, dann kannst du dich ganz auf Jess konzentrieren.â
âDanke Mum.â Sie stand auf, küsste Vada und umarmte ihre Mutter. In ihrer Wohnung angekommen, öffnete sie vorsichtig die Tür, spähte ins Wohnzimmer. Jess lag auf dem Sofa, Musik hörend und die Decke anstarrend.
âHeyâ, sagte sie vorsichtig und setzte sich zu ihm. Er nickte nur zur BegrüÃung. âMum hat Vada genommen, damit wir etwas Zeit haben.â Sie zögerte. âWillst ... willst du reden?â
âLilly hat nochmal angerufen, die Beerdigung ist Freitag. Ich fahre Donnerstag hin.â Er schloss die Augen als sie ihm sanft über die Wange strich.
âSoll ich mitkommen?â
Er öffnete wieder die Augen. âIst das dein Ernst?â Sie nickte. âWas ist mit Yale?â
âIch kann mir Parisâ Notizen leihen. Du bist wichtiger als meine Kurse.â
âDa fühl ich mich aber geehrt.â Sein Sarkasmus war zwar wieder da, doch sie konnte den Schmerz in seinen dunklen Augen sehen.
Seufzend rutschte sie, bis sie neben ihm lag. âWir sollten mal über ein gröÃeres Sofa nachdenken.â
Während sie noch versuchte, eine komfortable Stelle zu finden, zog Jess sie auf sich. âDanke.â
Sie hob fragend die Brauen. âWofür?â
âDafür, dass du wieder vernünftig geworden bist, dass du jetzt für mich da bist, und dass du nach Chicago mitkommst.â
Rory lächelte. âKein Problem. Willst du was essen? Ich könnte dir etwas machen.â
âIst das denn sicher?â
âNatürlich!â Empört schlug sie ihm vor die Brust. Als sie etwas am Bein streifte, sah sie auf. âHey Sid, dich sieht man ja auch mal wieder.â
âWo ist er eigentlich den ganzen Tag über?â, fragte Jess während der Kater seine Hand ableckte.
âIch habe keine Ahnung. Vielleicht muss er sich erstmal wieder an unsere Wohnung gewöhnen.â
âIch wette, Babette hat ihm einen lebenslangen Schaden versetzt.â Er stellte ein Bein auf, damit Rory bequemer lag und auch Sid Platz auf dem Sofa hatte.
Sie beobachtete ihn, wie er sich zu ihren FüÃen einkringelte. âNun, er ist wirklich ein wenig seltsamer als vorher.â Sich streckend stand sie auf und ging in die Küche. âAlso, was soll ich machen?â
âKein Feuer und kein Chaos.â
Augenrollend drehte sie ihm dem Rücken zu, während sie eine Pfanne auf den Tisch stellte.
âPink-Grün!â, rief Sookie aufgeregt. Lorelais Augen weiteten sich geschockt. âNicht? Ich dachte ja nur.â
âHerzchen, ich weià ja das Schwangere verrückte Ideen haben, aber das geht wirklich gar nicht.â Sie schüttelte sich. âBääh.â
âDann mach du doch einen Vorschlag für die Torte, meine Ideen gehen langsam aus.â Seufzend hielt Sookie Davie davon ab, von seinem Stuhl zu fallen.
Nachdenken kaute Lorelai auf ihrem Stift herum. âEs soll ... einfach perfekt werden.â
âPerfekt ist leider ein sehr ausdehnbarer, undefinierter Begriff.â
âAuf jeden Fall mehrstöckigâ, sagte Lorelai, sie stur ignorierend während sie verträumt in die Ferne sah. âUnd mit viel Schokolade ... und Marshmallows ... und ... gibt es eine Kaffeetorte?â
âDas fragst du mich?â, empörte sie sich. âIch kann alles machen.â
âJa!â Lorelais Augen leuchteten auf. âIch habe einen Geistesblitz, schnell, gib mir einen Stift bevor er wieder weg ist, ich sage dir, zwei Kinder sind einfach zu viel des Guten.â
âSehr beruhigend.â
âWas? Oh nein, so war das nicht gemeint, aber eine groÃe, zeitweise durchgeknallte, und eine kleine, ständig schreiende Tochter, die machen einen wirklich graue Haare. Also, zurück zum Geistesblitz.â Aufgeregt kritzelte sie auf einem Stück Papier herum. âSchokoladentorte mit Kaffeecremefüllung und Marshmallowverzierung!â
Sookie strahlte begeistert. âDas ist die Lösung, halleluja!â
âHat uns ja nur den gesamten Vormittag gekostet.â
âHerzlichen Glückwunsch, es ist eine Torte.â Fröhlich stand Sookie auf um nach ein paar Rezepten zu sehen.
Während Vada schon schlief, saÃen Rory und Jess im Wohnzimmer auf dem Sofa, mit einer DVD im Player und dem Couchtisch voll mit bestelltem Essen.
âIch verstehe nicht, was da falsch gelaufen istâ, seufzte sie. âIch habe alles genauso gemacht, wie es im Kochbuch stand.â
âBis auf die Tatsache, dass der Herd zu heià war, du durch Vada abgelenkt warst ... ach ja, Lorelai hat angerufen, ganz schlecht.â Den Arm um ihre Schulter legend tätschelte er ihren Kopf. âEs ist der Versuch, der zählt.â
Sie schob ihn schmollend von sich. âDeinen Sarkasmus brauche ich nicht.â
âVerzeihung.â
âDu weiÃt, dass Mum und Lukes Hochzeit bald ist?â, sagte sie nach einer Weile.
âMh-hmâ, brummte er. âIch kannâs kaum erwarten.â Seufzend legte er die FüÃe auf den Tisch, Rory schob sie jedoch sofort wieder weg. Er schnaubte.
âBenimm dich.â Sie setzte sich aufrechter hin und beobachtete ihn von der Seite. Er sah älter aus als vor zwei Jahren, natürlich war es offensichtlich dass er nicht mehr siebzehn war, aber als sie sein Gesicht nahe studierte, sah sie auch noch etwas anderes. Er war reifer, erwachsener geworden. Es zeigte sich auch in seinen Aktionen, der verantwortungslose, verschlossene Jess kümmerte sich wirklich um ihre Tochter, ebenso wie um Rory, und auch wenn er nicht der offenste Mensch war, zeigte er ihr in Momenten der Zweisamkeit, dass er im Stande war, einen Satz mit mehr als drei Wörtern zu bilden. Es schien so, als ob er es tatsächlich geschafft hatte, sich selber auf die Reihe zu bekommen und erwachsen zu werden. Wäre die Sache mit Charlie ein paar Jahre früher passiert, hätte er es ihr sicher nicht so gezeigt, dass es ihn mitnahm, etwas ausmachte.
âHat man dir nicht beigebracht dass es unhöflich ist zu starren?â Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie sah ihn an. âWas ist?â
Lächelnd legte sie die Hand an seine Wange, küsste ihn sanft. âDu bist erwachsen.â
âOkayâ, sagte er gedehnt. âWeiÃt du, das passiert so, wenn man zwanzig wird.â
âDu kannst auch nicht einmal ernst bleiben oder?â Sie fuhr durch seine Haare und grinste, als er ihr auswich.

Teil 42
Das Dinner mit den älteren Gilmores lief verhältnismäÃig friedlich ab; Jess sagte nur dann etwas wenn er gefragt wurde, aber alleine die Tatsache dass er aufs College ging brachte ihm Akzeptanz. AuÃerdem redete Lorelai sowieso wieder für alle, sodass er seine Ruhe hatte. Als der Abend schon so gut wie überstanden war, und sie von Emily zur Tür gebracht wurden, sah sie jedoch sein Auto.
âUm Himmels Willen, hat schon wieder einer der Handwerker sein sogenanntes Auto in der Einfahrt stehen gelassen?â Sie verzog den Mund und schüttelte den Kopf.
Rory und Jess sahen sich an. âEhm, Grandma, das ist Jessâ Auto.â
âJessâ Auto?â, wiederholte sie ungläubig.
âGenau.â
âWieso fährt Jess so ein Auto?â
Rory sah den genervten Ausdruck auf seinem Gesicht und sah ihn beschwichtigend an. âNun, er hat es vor einiger Zeit selber gekauft, und die Hauptsache ist doch, dass es fährt oder?â
âBist du dir da so sicher? Es sieht noch schlimmer aus als das Auto von diesem Einfallspinsel, wie hieà er noch gleich?â
âDean.â
âGenau, ihm. Hat es überhaupt Airbags?â
âMum, hör doch mal auf. Nicht jeder wird mit einem Treuhand-Fond geborenâ; mischte sich Lorelai, die dringend nach Hause wollte, ein.
âSo geht das aber nicht! Fährst du so zur Uni?â
âWie soll er den sonst kommen, zu FuÃ?â
âLorelai, dich hab ich nicht gefragt!â
âMum, bitte! Es ist spät, ich will nach Hause. Luke ist mit Kitty alleine, können wir dies bitte auf ein anderes Mal verschieben?â
Emily sah sie streng an. âDu bist eigentlich nicht Teil dieser Unterhaltung, du hättest schon vor zehn Minuten fahren können.â Die Augen verdrehend verabschiedete sich Lorelai und ging zu ihrem Jeep.
âAlso, mein Punkt ist dass du so etwas nicht fahren kannst. Schon alleine aus Sicherheitsgründen, du hast eine Familie um die du dich kümmern musst.â
âOh Gottâ, murmelte Jess.
âGrandma, was soll das heiÃen?â, fragte Rory stirnrunzelnd.
âGanz einfach, Jess braucht ein neues Auto.â
âUnd wie soll er das finanzieren?â, rief Lorelai von ihrem Auto aus.
âDu solltest doch fahren!â Ungeduldig seufzte Emily auf. âWenn er sich kein neues Auto leisten kann, übernahmen wir eben die Kosten.â
âWas?â, fragten Jess und Rory gleichzeitig.
âWas?â, rief ebenfalls Lorelai.
âRuhe jetzt, alle drei!â Sie hob gebieterisch die Hand. âEs ist ganz einfach, er braucht ein neues Auto, wir geben ihm eins. Und jetzt fahrt alle drei nach Hause. Gute Nacht.â Damit verschwand sie im Haus und lies die anderen sprachlos zurück.
âNiemals!â, empörte er sich, sobald sie zu Hause waren und Lane, die auf Vada aufgepasst hatte, zur Tür raus war. âNiemals.â
âJess, komm schon. WeiÃt du, was das bedeutet?â
âDass sie wollen, dass ich auf ewig in ihrer Schuld stehe?â Er ging ins Schlafzimmer. Kopfschüttelnd öffnete Rory die Tür zum Babyzimmer und sah nach, ob Vada ruhig schlief. Sanft strich sie ihr über die Wange, beobachtete ihr schlafendes Baby.
Als sie zu ihm ins Schlafzimmer kam, saà er mit einem Buch im Bett. âWas liest du?â
âHemmingway.â
âBist du wirklich sauer?â, fragte sie ungläubig während sie sich umzog und zu ihm auf die Bettkante setzte. Er antwortete nicht, also nahm sie ihm das Buch aus der Hand. âJess.â
âIch kann das nicht annehmen, Rory. Ich mein, ein Auto, hallo? Wenn die beiden zu viel Geld haben, dann sollen sie sich eine Insel kaufen, shoppen gehen, was auch immer.â
âWieso nimmst du an, dass sie dir damit schaden wollen? Du bist, ob du willst oder nicht, Teil der Familie. Und deswegen wollen sie dir ein neues Auto kaufen, Punkt. Keine Hintergedanken.â
Er runzelte die Stirn, verschränkte die Arme vor der Brust. âBin ich nicht und das weiÃt du.â
âJess!â, sagte sie ungeduldig. âEs geht hierbei auch um deine Sicherheit! Sieh dir die Schrottkarre doch mal an, was passiert wenn du einen Unfall hast? Du hast Verantwortung, für Vada, und für mich! Was passiert, wenn du morgen von der Strasse abkommst und gegen einen Baum fährst?â
âFahr mal einen Gang runter.â Er zog sie auf seinen Schoà und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. âWir leben in Stars Hollow, Rory. Und auÃerdem bin ich ein guter Autofahrer, ich stoppe bei roten Ampeln und gehe nur wenig übers Tempolimit. Mir passiert nichts.â
âAber-â
âKein aber.â Er küsste sie kurz. âHör zu, ich nehme das verdammte Auto, aber sie bekommen das Geld so schnell wie möglich zurück.â
Sie grinste über sein gequältes Gesicht und strich ihm über die Wange. âSehr heroisch von dir.â
âMan tut was man kann.â Die Hände auf ihre Hüften legend, zog er sie zu sich in einen Kuss. Rory grinste als er den Kuss vertiefte und sie mehr aufs Bett rutschten. âWeiÃt du, jetzt, wo Vada schläft und mal zur Abwechslung kein neuer Zahn kommt, könnten wir die ungeahnte freie Zeit auch zur Abwechslung mal für uns nutzenâ, sagte er während er mit dem Saum ihres Shirts spielte.
âKönnten wirâ, grinste sie und drückte ihn nach hinten.
Mitten in der Nacht klingelte das Telefon. Stöhnend fuhren beide aus ihrem Schlaf, inständig hoffend dass Vada nicht aufgewacht war. Jess, der dem Telefon am nächsten war, griff danach.
âWas?â, grummelte er und legte sich wieder hin. Rory kuschelte sich an ihn, bereit, wieder einzuschlafen. Als Jess die vertraute Stimme hörte, fuhr er hoch. âWas ist los?â
Lilly konnte am anderen Ende das Schluchzen nicht einstellen. âCharlie, er ... es ging ihm heute Abend so schlecht, dass wir ihn ins Krankenhaus bringen mussten, und jetzt ... Jess, er ist tot.â
Unfähig sich zu bewegen presste er die Kiefer aufeinander. Rory, inzwischen vollständig wach, richtete sich ebenfalls auf und sah ihn fragend an. Lilly redete noch etwas, doch er hörte nicht mehr zu. Wie paralysiert starrte er ins Leere, legte schlieÃlich einfach auf.
âJess?â, fragte Rory leise und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Obwohl sie nicht genau wusste, wer angerufen hatte, konnte sie sich denken was ihm erzählt wurde. Nach was ihr wie Stunden erschien drehte er den Kopf zu ihr und sah sie an. Doch sein Blick war leer, und es war als ob er durch sie durchsah. Leise seufzend drückte sie ihn zurück in die Matratze, zog die Decke über seine nackten Schultern und strich ihm über den Arm.
âEs tut mir so leidâ, flüsterte sie, einen sanften Kuss auf seine Haut drückend. Noch immer kein Wort von ihm, jedoch bewegte er sich leicht und legte den Kopf auf ihre Brust. Rory strich ihm über die Haare, den Nacken, die Schultern, versuchte, ihm ihre ganze Liebe und Wärme zu bringen. Mit geschlossenen Augen lauschte er ihrem gleichmäÃigem Herzschlag, versuchte, wieder zu schlafen, auch wenn er wusste, dass dies sicher nicht mehr passieren würde.
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âMum, es ist schrecklich. Er ist so ... traurig, und das habe ich bei Jess noch nie erlebt.â Seufzend gab Rory Vada einen Babykeks und sah ihre Mutter an. Die beiden saÃen in Lorelais Küche und machten sich über Reste vom bestellten Chinesisch her. Rory jedoch pickte nur missmutig in ihrem Essen herum.
âSchätzchen, sein Verhalten ist doch völlig normal. Er hat gerade jemanden verloren, der ihm wichtig war, und nur weil er sonst Mr. Bad Boy ist, ist es jetzt komisch ihn ... fühlen zu sehen.â
âAber ich fühl mich so hilflosâ, seufzte Rory. âEs gibt doch nichts, das ich tun kann damit es ihm besser geht.â Sie setzte Vada auf dem Boden ab und stützte den Kopf in die Hand.
Unterdessen beschäftigte Vada sich ausgiebig damit, einen Stapel frisch gewaschener Socken aufeinander zu häufen und teilweise anzuknabbern.
âIch denke, es reicht für ihn dass du da bistâ, sagte Lorelai während sie Vada eine Socke aus dem Mund nahm. âWenn du willst, nehme ich sie, dann kannst du dich ganz auf Jess konzentrieren.â
âDanke Mum.â Sie stand auf, küsste Vada und umarmte ihre Mutter. In ihrer Wohnung angekommen, öffnete sie vorsichtig die Tür, spähte ins Wohnzimmer. Jess lag auf dem Sofa, Musik hörend und die Decke anstarrend.
âHeyâ, sagte sie vorsichtig und setzte sich zu ihm. Er nickte nur zur BegrüÃung. âMum hat Vada genommen, damit wir etwas Zeit haben.â Sie zögerte. âWillst ... willst du reden?â
âLilly hat nochmal angerufen, die Beerdigung ist Freitag. Ich fahre Donnerstag hin.â Er schloss die Augen als sie ihm sanft über die Wange strich.
âSoll ich mitkommen?â
Er öffnete wieder die Augen. âIst das dein Ernst?â Sie nickte. âWas ist mit Yale?â
âIch kann mir Parisâ Notizen leihen. Du bist wichtiger als meine Kurse.â
âDa fühl ich mich aber geehrt.â Sein Sarkasmus war zwar wieder da, doch sie konnte den Schmerz in seinen dunklen Augen sehen.
Seufzend rutschte sie, bis sie neben ihm lag. âWir sollten mal über ein gröÃeres Sofa nachdenken.â
Während sie noch versuchte, eine komfortable Stelle zu finden, zog Jess sie auf sich. âDanke.â
Sie hob fragend die Brauen. âWofür?â
âDafür, dass du wieder vernünftig geworden bist, dass du jetzt für mich da bist, und dass du nach Chicago mitkommst.â
Rory lächelte. âKein Problem. Willst du was essen? Ich könnte dir etwas machen.â
âIst das denn sicher?â
âNatürlich!â Empört schlug sie ihm vor die Brust. Als sie etwas am Bein streifte, sah sie auf. âHey Sid, dich sieht man ja auch mal wieder.â
âWo ist er eigentlich den ganzen Tag über?â, fragte Jess während der Kater seine Hand ableckte.
âIch habe keine Ahnung. Vielleicht muss er sich erstmal wieder an unsere Wohnung gewöhnen.â
âIch wette, Babette hat ihm einen lebenslangen Schaden versetzt.â Er stellte ein Bein auf, damit Rory bequemer lag und auch Sid Platz auf dem Sofa hatte.
Sie beobachtete ihn, wie er sich zu ihren FüÃen einkringelte. âNun, er ist wirklich ein wenig seltsamer als vorher.â Sich streckend stand sie auf und ging in die Küche. âAlso, was soll ich machen?â
âKein Feuer und kein Chaos.â
Augenrollend drehte sie ihm dem Rücken zu, während sie eine Pfanne auf den Tisch stellte.
âPink-Grün!â, rief Sookie aufgeregt. Lorelais Augen weiteten sich geschockt. âNicht? Ich dachte ja nur.â
âHerzchen, ich weià ja das Schwangere verrückte Ideen haben, aber das geht wirklich gar nicht.â Sie schüttelte sich. âBääh.â
âDann mach du doch einen Vorschlag für die Torte, meine Ideen gehen langsam aus.â Seufzend hielt Sookie Davie davon ab, von seinem Stuhl zu fallen.
Nachdenken kaute Lorelai auf ihrem Stift herum. âEs soll ... einfach perfekt werden.â
âPerfekt ist leider ein sehr ausdehnbarer, undefinierter Begriff.â
âAuf jeden Fall mehrstöckigâ, sagte Lorelai, sie stur ignorierend während sie verträumt in die Ferne sah. âUnd mit viel Schokolade ... und Marshmallows ... und ... gibt es eine Kaffeetorte?â
âDas fragst du mich?â, empörte sie sich. âIch kann alles machen.â
âJa!â Lorelais Augen leuchteten auf. âIch habe einen Geistesblitz, schnell, gib mir einen Stift bevor er wieder weg ist, ich sage dir, zwei Kinder sind einfach zu viel des Guten.â
âSehr beruhigend.â
âWas? Oh nein, so war das nicht gemeint, aber eine groÃe, zeitweise durchgeknallte, und eine kleine, ständig schreiende Tochter, die machen einen wirklich graue Haare. Also, zurück zum Geistesblitz.â Aufgeregt kritzelte sie auf einem Stück Papier herum. âSchokoladentorte mit Kaffeecremefüllung und Marshmallowverzierung!â
Sookie strahlte begeistert. âDas ist die Lösung, halleluja!â
âHat uns ja nur den gesamten Vormittag gekostet.â
âHerzlichen Glückwunsch, es ist eine Torte.â Fröhlich stand Sookie auf um nach ein paar Rezepten zu sehen.
Während Vada schon schlief, saÃen Rory und Jess im Wohnzimmer auf dem Sofa, mit einer DVD im Player und dem Couchtisch voll mit bestelltem Essen.
âIch verstehe nicht, was da falsch gelaufen istâ, seufzte sie. âIch habe alles genauso gemacht, wie es im Kochbuch stand.â
âBis auf die Tatsache, dass der Herd zu heià war, du durch Vada abgelenkt warst ... ach ja, Lorelai hat angerufen, ganz schlecht.â Den Arm um ihre Schulter legend tätschelte er ihren Kopf. âEs ist der Versuch, der zählt.â
Sie schob ihn schmollend von sich. âDeinen Sarkasmus brauche ich nicht.â
âVerzeihung.â
âDu weiÃt, dass Mum und Lukes Hochzeit bald ist?â, sagte sie nach einer Weile.
âMh-hmâ, brummte er. âIch kannâs kaum erwarten.â Seufzend legte er die FüÃe auf den Tisch, Rory schob sie jedoch sofort wieder weg. Er schnaubte.
âBenimm dich.â Sie setzte sich aufrechter hin und beobachtete ihn von der Seite. Er sah älter aus als vor zwei Jahren, natürlich war es offensichtlich dass er nicht mehr siebzehn war, aber als sie sein Gesicht nahe studierte, sah sie auch noch etwas anderes. Er war reifer, erwachsener geworden. Es zeigte sich auch in seinen Aktionen, der verantwortungslose, verschlossene Jess kümmerte sich wirklich um ihre Tochter, ebenso wie um Rory, und auch wenn er nicht der offenste Mensch war, zeigte er ihr in Momenten der Zweisamkeit, dass er im Stande war, einen Satz mit mehr als drei Wörtern zu bilden. Es schien so, als ob er es tatsächlich geschafft hatte, sich selber auf die Reihe zu bekommen und erwachsen zu werden. Wäre die Sache mit Charlie ein paar Jahre früher passiert, hätte er es ihr sicher nicht so gezeigt, dass es ihn mitnahm, etwas ausmachte.
âHat man dir nicht beigebracht dass es unhöflich ist zu starren?â Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie sah ihn an. âWas ist?â
Lächelnd legte sie die Hand an seine Wange, küsste ihn sanft. âDu bist erwachsen.â
âOkayâ, sagte er gedehnt. âWeiÃt du, das passiert so, wenn man zwanzig wird.â
âDu kannst auch nicht einmal ernst bleiben oder?â Sie fuhr durch seine Haare und grinste, als er ihr auswich.