04.08.2007, 20:12
Danke für euer liebes FB! :knuddel: Ich wollte früher posten, aber ich bin leider krank geworden...^^ naja, viel SpaÃ!
10.Kapitel: Das Ende kommt unerwartet
„Wie geht es ihr?“, fragte er den behandelnden Frauenarzt. „Ich habe gehört, was an diesem Freitag alles geschehen ist. Und es tut mir sehr, sehr Leid. Für eine Schwangere ist solch eine Belastung immer sehr risikoreich“, erläuterte der Arzt mittleren Alters. „Und?!“, drängte Luke aufgeregt. „Das Baby hat keinen Schaden genommen.“ Luke fiel ein Gebirge vom Herzen. Er lächelte unwillkürlich. „Gott sei Dank. Und Lorelai?“ „Sie muss sich unbedingt schonen. Wenn sie das nicht tut, wird sie womöglich eine Frühgeburt erleben oder das Kind verlieren“, erklärte der Doktor eindringlich. Luke machte ein hilfloses Gesicht. „Aber sie will doch nur Rory helfen!“, meinte er langsam. Der Arzt nickte ernst. „Verständlich. Sie muss das Bett hüten, tut mir Leid.“ „Wann darf sie heim?“ „Morgen. Aber denken sie dran: Bettruhe!“ „Sie will doch zur Beerdigung“, stotterte Luke. „Mr. Danes, es tut mir Leid: Nein.“ So hart es klang, für Lorelai war es wichtig. Luke seufzte. „Schläft sie?“ „Ja.“ „Wann darf ich zu ihr?“ „In zwei Stunden.“ Luke hasste das Krankenhaus aus tiefster Seele. Er war schon viel zu oft, viel zu lang hier gewesen. In den letzten Monaten war er hier öfter als in seinem Haus in Stars Hollow gewesen. Und hier kippten ihm seine „Gilmore Girls“ um. Mit diesem Hospital verband er Trauer, Schmerz und Sorge. Er rieb sich die Schläfen und verlieà das Zimmer. Wenigstens ging es Lorelai „gut“. Nun ging es daran, Logans Beerdigung zu organisieren und Rory gesund zu wissen. Vor ihrem Zimmer traf er Honor. „Was ist denn geschehen? Wo ist Lorelai?“, fragte Logans Schwester. Luke erzählte ihr schnell alles, und die junge Frau wurde blass. „Hört das denn nie auf?“, fragte sie leise. Luke musste ihr Recht geben. Das hatte er auch gedacht. „Meine Eltern organisieren alles. Sie sind jetzt zum Pfarrer gefahren, um die Beerdigung zu organisieren. Der Leichnam ist im Leichenschauhaus. Vermutlich wird er am Dienstag beigesetzt“, erzählte Honor. „Schön, dass wäre dann auch geregelt“, seufzte Luke. „Diese dumme Schnepfe, also die Krankenschwester, verweigert die Auskunft“, schimpfte Honor. Luke begriff, dass auch ihm der Zugang nicht gestattet sein würde. „Mist. Hoffentlich geht es ihr den Umständen entsprechend. Alles ja so schlimm“, seufzte er. Honor stimmte zu. Die beiden setzten sich unruhig hin und Honor bot ihm einen Kaffee an. Dankbar trank er aus.
Lorelai wachte zwei Stunden später auf. Sie fühlte sich gut, so frei und leicht. Als der Arzt hereinkam, brauchte sie etwas, bis sie begriff, was geschehen war. „Rory“, war ihr erstes Wort. Der Arzt hatte von seiner Kollegin Dr. Maggin erfahren, dass ihre Tochter umgekippt war und von Dr. Wendt, dass ihr Ehemann am Vormittag verstorben war. Alle Ãrzte am Krankenhaus waren traurig und geschockt von dieser tragischen Geschichte. „Ihrer Tochter geht es gut. Sie schläft jetzt und wird versorgt“, beruhigte der Mann sie und legte seine Hand sachte auf ihre. Lorelai hatte zwar Zweifel, war aber zu schwach um noch weiterzubohren. „Ihrem Baby geht es gut, es hat keinen Schaden bekommen. Aber Sie müssen absolute Bettruhe wahren.“ „Ich muss zu meiner Tochter und die Beerdigung besuchen!“, widersprach Lorelai laut. Der Arzt schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid, Mrs. Danes, aber das ist unmöglich.“ Lorelai seufzte tief und versuchte, sich nicht aufzuregen. Am Liebsten hätte sie die vergangenen 24 Stunden aus ihrem Gedächtnis, aus ihrem Leben gelöscht. „Kann ich zu ihr?“ „Erst einmal erholen Sie sich, okay? Soll ich Ihren Mann holen?“ Lorelai lächelte. „Ja, bitte.“ Zwei Minuten später stand Luke bei ihr, küsste sie sanft und heulte fast vor Glück. „Ich liebe dich, Lorelai, und ich werde für dich da sein. Und für Rory“, versprach er. Lorelai lächelte. „Das weià ich doch, Luki. Trotzdem ist Logans Tod grauenhaft und ich denke, Rory wird vielleicht...eine andere, schlechtere, negativere Rory werden.“ Luke nickte ernst. Das hatte er auch schon vermutet. „Gott sei Dank haben wir noch uns“, meinte er leise. „Ja“, meinte Lorelai auch, obwohl sie sich nicht mehr ganz sicher war. „Kannst du mal nach Rory sehen?“ Luke schaute unschlüssig. „Was ist?“, fragte seine Frau misstrauisch. „Na ja, sie lassen uns nicht zu ihr...“, gestand er leise. „Was heiÃt ,wir’?“ „Honor ist noch da. Mitchum und Shira sind zum Bestattungsinstitut gefahren.“ „Und ich darf nicht aufstehen...“, murmelte Lorelai wütend. „Rory braucht jemanden! Dich, mich, Honor, ganz gleich, aber....“ Luke fiel etwas ein. Er wollte Lorelai nicht aufregen, aber er musste es einfach sagen. „Lorelai“, begann er sanft. „Hm?“ Die ozeanblauen Augen, in die sich der Dinerbesitzer schon am ersten Tag verliebt hatte, sahen ihn gerötet vom Weinen und sorgenvoll an. „Also, es gäbe noch jemanden, der...“ „Lane? Sookie? Ich glaube nicht, sie sind ja nicht mal verwandt...“, meinte Lorelai sofort. „Nein.“ Luke hob beschwichtigend die Hände. „Emily und Richard.“ Lorelai atmete langsam aus. „Richtig“, brummte sie. „Die gibt’s ja auch noch...“ „Schatz, ich weiÃ, ihr seid zerstritten....aber ruf an! Rory braucht jemanden, der sie beruhigt! Hast du selbst gesagt!“ Er strich ihr zärtlich über den Arm. Sie nickte schwach. „Okay. Ich sag einfach: Hi, Mum, hier Lorelai, Logan ist eben gestorben, ich bin umgekippt und Rory auch, aber niemand darf zu ihr, der nicht verwandt ist und ich darf nicht aufstehen! Wie wäre es also mit euch?“ Luke lachte, aber nicht amüsiert. „Ich kann auch anrufen!“ „Das wäre gut“, unterbrach die Krankenschwester die beiden. „Die Besuchszeit ist um. Wollen Sie etwas trinken, Mrs. Danes?“ Lorelai schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich....will schlafen.“ „Alles klar. Kommen Sie, Mr. Danes“ Luke warf seiner Lorelai noch einen besorgten Blick zu, dann verlieà er das Krankenzimmer und wählte unsicher die Nummer der Gilmores.
„Emily Gilmore“, nahm Emily nach 4maligem Klingeln ab. Luke wurde es schlecht. Er wollte es nicht sagen, aber er musste. „Hallo, Emily“, kam es leise aus seinem Mund. Er fühlte sich wie in Trance. „Luke.“ Emily klang distanziert. „Wie geht es Lorelai und dem Baby?“ Luke biss sich auf die Lippen. „Ãh, okay. Sie ist im Krankenhaus.“ „Ist es schon da?“, rief Emily aus. „Nein, nein, sie ist umgekippt...“ Luke merkte wohl, wie er alles nur noch schlimmer klingen lieÃ, aber wenn er nervös war, passierte ihm das häufig.
„Aha, und wieso? Hat sie zu wenig getrunken?“, hackte Emily nach. „Genügend, Madam“, sagte Luke wie ein Schuljunge. „Lukas, sagen Sie mir, was los ist!“, drängte Emily. Luke nickte, bis er merkte, dass Emily ihn nicht sehen konnte. „Also, Logan ist...“ „Was?! Luke, meine Güte, sind Ihre Lippen zusammengeklebt oder was? Sprechen Sie, los!“ Luke lieà die Bombe platzen: „Logan ist verstorben. Rory und Lorelai haben sich zu sehr aufgeregt und sind beide umgefallen. Lorelai geht es gut, sie muss sich schonen und dem Baby auch. Und von Rory weià ich es nicht...“ Er hörte Emilys Atem. „Tot? Also physisch oder psychisch?“, forschte sie zittrig. „Beides. Also, tot tot.“ Emily schnaufte. „Nein. Oh mein Gott, das ist grauenvoll. Und Rory- sie wird das nicht schaffen! Der arme Junge...“ Luke kannte Emily als schnippisch, fies, fordernd und selbstbewusst, aber nicht als am Boden zerstört- und das war sie im Augenblick. „Danke für den Anruf. Welches Krankenhaus?“ „St. Elizabeth Hospital, New York.“ „Ich komme. Nein...“ „Ãh, Emily?“ „Ja, Herrgott?!“ „Wir, also, ich und Honor dürfen nicht ins Krankenzimmer von Rory. Deshalb- Sie sind direkt verwandt. Könnten Sie...?“ „Was für eine Frage, Luke!“, donnerte Emily genervt. „Denken Sie nach, ehe Sie sprechen. Aufwiderhören.“ Sie legte auf und Luke hörte nur noch „Tuttut“... Er steckte das Handy ein und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Er war völlig übermüdet und sehnte sich nach einem Bett, einem warmen Bad- und Lorelai. Seiner Lorelai.
Emilys Gedanken rasten. Sie konnte sich kaum auf die dumme StraÃe konzentrieren. Richard saà neben ihr und sagte immer wieder: „Lass mich fahren, Emily. Du bist ja ganz aufgelöst.“ Als er es zum dritten Mal verkündete, riss Emily der Geduldsfaden. „Herrgott noch mal, Richard“, fauchte sie geladen. „Der perfekte, absolut tolle, wohlerzogene Ehemann meiner Enkeltochter, der wohlgemerkt einzigen, na ja, die im Heiratsfähigen Alter ist, ist verstorben. Logan ist tot, Richard! Wenn ich dann nicht aufgelöst sein darf, wann dann, sag mir das, Richard!“ Richard sah zerknirscht auf seine Finger und stöhnte leise. „Es ist mein Wagen“, beharrte Emily weiter. „Deiner ist bei der Reparatur. Nanu, ist das etwa nicht wahr? Sage ich etwas falsches, Richard? Nein? Dann habe ich also Recht. Interessant. Also, wir fahren mit meinem Wagen. Und wieso sollte dann nicht die Besitzern, sprich ich, Richard, fahren? Rechtlich gesehen ist das eigentlich auch nur korrekt, Fahrzeugpapiere und Versicherung sind auf mich ausgestellt. Nun, Richard, siehst du das auch so? Du kannst gerne fahren, aber wie gesagt, ich könnte dich anzeigen.“ Richard seufzte. „Emily, schon gut. Ja? Wir sollten nicht über belangloses Zeug diskutieren!“ „Dann red du keinen Müll!“, zischte seine Ehefrau und überholte einen roten PKW. „Emily, ich weiÃ, dass es grauenhaft...“ Er musste schlucken, denn ein Kloà bildete sich in seinem Hals. „Dass es grauenhaft ist. Aber streiten wir uns nicht, in Ordnung? Das hilft Lorelai und Rory auch nicht und, macht Logan wohlgemerkt nicht mehr- lebendig.“ Es herrschte betretendes Schweigen im Inneren des Autos. „Ja, Richard“, nickte Emily und unterdrückte die Tränen. „Du hast Recht.“
Rory schlug die Augen auf. Sie sah ein Krankenzimmer. Ihre Augen brannten höllisch und sie fühlte sich, als hätte man sie verprügelt und auf einem steinharten Boden schlafen lassen. Sie wusste erst nicht, wo sie war und setzte sich halb auf. Es tat weh und sie kniff die müden Augen vor Schmerz zusammen. Plötzlich betrat eine junge Frau das Zimmer und öffnete das Fenster. Der Lichtstrahl blendete Rory und mit heiserer Stimme fragte sie: „Könnte ich Wasser haben, bitte?“ Die Krankenschwester lächelte mitfühlend. „Mein Name ist Cristina Mayer. Grauenhaft, was Sie durchmachen mussten. Mein herzliches Beileid, Schätzchen.“ Und schwupp, war sie wieder weg. Das hätte sie aber besser nicht gesagt, denn sofort weinte Rory los. Ja, Logan war tot! Sie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen und wenn sie glaubte, keine Tränen mehr zu haben, ging es von vorn los. Schluchzend nahm sie das Wasser entgegen und trank es aus. „Logan!“, flüsterte sie. „Logan, Baby, komm zurück!“ Cristina streichelte ihre Hand. „Wollen Sie Ihre GroÃeltern sehen?“, fragte sie. Rory sah sie mit geröteten Augen an. Ihr Herz war zerrissen und es tat weh mehr, als ihr überlastete Körper. „Was?“, forschte sie. „Grandma und Grandpa sind da? Wieso?“ Cristina erklärte: „Nun, ihre Mum ist, sagen wir, umgekippt.“ Rorys Herzschlag setzte aus und sie hielt verängstigt die Luft an. „Wo ist sie? Was ist los? Wie lange habe ich geschlafen? Verdammt, wieso...“ Sie unterbrach sich und schluchzte laut. „Wieso läuft mein Leben aus dem Ruder?!“ Es war eine richtige Frage, doch Cristina überging sie galant. Vermutlich hatte sie jeden Tag mit traumatisierten Witwern oder Witwen, Angehörigen, zu tun. „Ihrer Mutter geht es gut. Dem Baby auch. Aber sie darf nicht aufstehen, das ist das Problem. Luke Danes, Stiefvater, und Honor Huntzberger, Schwägerin, sind leider nicht zugelassen. Aber Emily und Richard Gilmore sind extra von Hartford hergefahren, damit sie jemanden haben zum Reden, SüÃe. Beruhigen Sie sich. Es wird alles wieder gut, ja? Sie haben elf Stunden geschlafen. Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie.“ Sie lächelte aufmunternd. „Wie soll es gut werden ohne Log?“, fragte Rory deprimiert. Cristina meinte sanft: „Jetzt ist alles noch schwarz. Aber merken Sie es sich, irgendwann wird es grau oder dunkelblau, und bald ist es hellgrau. Und irgendwann, vermutlich erst in Jahren, wird es wieder ganz weià werden. Das verspreche ich Ihnen.“ Rory seufzte schwer. Für sie war alles schwarz, schwärzer als das dunkelste, was es gab. Natürlich konnte man schwarz nicht wirklich steigern, doch Rorys Verlust war so unbeschreiblich groÃ, dass man es nicht in Worte fassen konnte. Sie nickte knapp. „Okay, holen Sie sie rein, bitte.“ Sie seufzte schwer. Emily und Richard kamen vier Sekunden später hereingestürmt. „Rory.“ Emily kam bestürzt an ihr Bett. Rorys Haar war strähnig und hing schlaff an ihrem Gesicht herunter. Ihr Scheitel war ziemlich verwackelt, ihr hübsches Gesicht hatte bittere Züge angenommen, ihre Augen waren unterlaufen und sie war total abgemagert. AuÃerdem glänzten ihre Augen nicht mehr, was Emily am meisten Angst einjagte. „Hallo“, brachte sie krächzend heraus. „Wie geht es dir, Schatz?“, wollte Richard wissen. Emily rollte mit den Augen. Wie dämlich konnte man sein?! „Körperlich okay“, murmelte Rory. „Aber geistig einfach grauenhaft.“ Richard nickte schwach. „Es tut mir so Leid“, sagte Emily. „Wirklich, Rory, du hast es nicht verdient. Aber du bist eine Gilmore, nicht? Du schaffst das, oder?“ Rory zwang sich zu Lächeln. „Klar, Grandma.“ Die GroÃeltern verabschiedeten sich und Rory schlief auf der Stelle total fertig ein.
Die GroÃeltern warteten vor dem Krankenzimmer, als Dr. Maggin an ihnen vorbeilief. „Entschuldigung“, Emily kam auf sie zu. „Sind Sie die behandelnde Ãrztin meiner Enkelin, Rory Gilmore-Huntzberger?“ Dr. Maggin nickte. „Ja. Und, ich muss Ihnen etwas mitteilen.“ Emily und Richard stockte der Atem. „Ihr geht es doch gut, oder?“, fragte Emily. „Ich meine, sie hat doch keinen Krebs? Einen Tumor? Muss sie operiert werden? Hat sie zu hohen Blutdruck...“ „Beruhigen Sie sich, Mrs.“, bat die Frau beruhigend. „Ihre Werte sind okay. Es war einfach der Schock und die Tatsache, dass sie kaum schlief, gegessen und getrunken hat. Aber wir haben etwas festgestellt. Es ist nicht schlimm, aber ob es für Ihre jetzige Situation von Vorteil ist, wage ich zu bezweifeln.“ Die Ãrztin machte eine kurze Pause und verkündete dann: „Rory ist schwanger.“
Ich widme den Teil
Elli,
weil FüÃe böse sind!
10.Kapitel: Das Ende kommt unerwartet
„Wie geht es ihr?“, fragte er den behandelnden Frauenarzt. „Ich habe gehört, was an diesem Freitag alles geschehen ist. Und es tut mir sehr, sehr Leid. Für eine Schwangere ist solch eine Belastung immer sehr risikoreich“, erläuterte der Arzt mittleren Alters. „Und?!“, drängte Luke aufgeregt. „Das Baby hat keinen Schaden genommen.“ Luke fiel ein Gebirge vom Herzen. Er lächelte unwillkürlich. „Gott sei Dank. Und Lorelai?“ „Sie muss sich unbedingt schonen. Wenn sie das nicht tut, wird sie womöglich eine Frühgeburt erleben oder das Kind verlieren“, erklärte der Doktor eindringlich. Luke machte ein hilfloses Gesicht. „Aber sie will doch nur Rory helfen!“, meinte er langsam. Der Arzt nickte ernst. „Verständlich. Sie muss das Bett hüten, tut mir Leid.“ „Wann darf sie heim?“ „Morgen. Aber denken sie dran: Bettruhe!“ „Sie will doch zur Beerdigung“, stotterte Luke. „Mr. Danes, es tut mir Leid: Nein.“ So hart es klang, für Lorelai war es wichtig. Luke seufzte. „Schläft sie?“ „Ja.“ „Wann darf ich zu ihr?“ „In zwei Stunden.“ Luke hasste das Krankenhaus aus tiefster Seele. Er war schon viel zu oft, viel zu lang hier gewesen. In den letzten Monaten war er hier öfter als in seinem Haus in Stars Hollow gewesen. Und hier kippten ihm seine „Gilmore Girls“ um. Mit diesem Hospital verband er Trauer, Schmerz und Sorge. Er rieb sich die Schläfen und verlieà das Zimmer. Wenigstens ging es Lorelai „gut“. Nun ging es daran, Logans Beerdigung zu organisieren und Rory gesund zu wissen. Vor ihrem Zimmer traf er Honor. „Was ist denn geschehen? Wo ist Lorelai?“, fragte Logans Schwester. Luke erzählte ihr schnell alles, und die junge Frau wurde blass. „Hört das denn nie auf?“, fragte sie leise. Luke musste ihr Recht geben. Das hatte er auch gedacht. „Meine Eltern organisieren alles. Sie sind jetzt zum Pfarrer gefahren, um die Beerdigung zu organisieren. Der Leichnam ist im Leichenschauhaus. Vermutlich wird er am Dienstag beigesetzt“, erzählte Honor. „Schön, dass wäre dann auch geregelt“, seufzte Luke. „Diese dumme Schnepfe, also die Krankenschwester, verweigert die Auskunft“, schimpfte Honor. Luke begriff, dass auch ihm der Zugang nicht gestattet sein würde. „Mist. Hoffentlich geht es ihr den Umständen entsprechend. Alles ja so schlimm“, seufzte er. Honor stimmte zu. Die beiden setzten sich unruhig hin und Honor bot ihm einen Kaffee an. Dankbar trank er aus.
Lorelai wachte zwei Stunden später auf. Sie fühlte sich gut, so frei und leicht. Als der Arzt hereinkam, brauchte sie etwas, bis sie begriff, was geschehen war. „Rory“, war ihr erstes Wort. Der Arzt hatte von seiner Kollegin Dr. Maggin erfahren, dass ihre Tochter umgekippt war und von Dr. Wendt, dass ihr Ehemann am Vormittag verstorben war. Alle Ãrzte am Krankenhaus waren traurig und geschockt von dieser tragischen Geschichte. „Ihrer Tochter geht es gut. Sie schläft jetzt und wird versorgt“, beruhigte der Mann sie und legte seine Hand sachte auf ihre. Lorelai hatte zwar Zweifel, war aber zu schwach um noch weiterzubohren. „Ihrem Baby geht es gut, es hat keinen Schaden bekommen. Aber Sie müssen absolute Bettruhe wahren.“ „Ich muss zu meiner Tochter und die Beerdigung besuchen!“, widersprach Lorelai laut. Der Arzt schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid, Mrs. Danes, aber das ist unmöglich.“ Lorelai seufzte tief und versuchte, sich nicht aufzuregen. Am Liebsten hätte sie die vergangenen 24 Stunden aus ihrem Gedächtnis, aus ihrem Leben gelöscht. „Kann ich zu ihr?“ „Erst einmal erholen Sie sich, okay? Soll ich Ihren Mann holen?“ Lorelai lächelte. „Ja, bitte.“ Zwei Minuten später stand Luke bei ihr, küsste sie sanft und heulte fast vor Glück. „Ich liebe dich, Lorelai, und ich werde für dich da sein. Und für Rory“, versprach er. Lorelai lächelte. „Das weià ich doch, Luki. Trotzdem ist Logans Tod grauenhaft und ich denke, Rory wird vielleicht...eine andere, schlechtere, negativere Rory werden.“ Luke nickte ernst. Das hatte er auch schon vermutet. „Gott sei Dank haben wir noch uns“, meinte er leise. „Ja“, meinte Lorelai auch, obwohl sie sich nicht mehr ganz sicher war. „Kannst du mal nach Rory sehen?“ Luke schaute unschlüssig. „Was ist?“, fragte seine Frau misstrauisch. „Na ja, sie lassen uns nicht zu ihr...“, gestand er leise. „Was heiÃt ,wir’?“ „Honor ist noch da. Mitchum und Shira sind zum Bestattungsinstitut gefahren.“ „Und ich darf nicht aufstehen...“, murmelte Lorelai wütend. „Rory braucht jemanden! Dich, mich, Honor, ganz gleich, aber....“ Luke fiel etwas ein. Er wollte Lorelai nicht aufregen, aber er musste es einfach sagen. „Lorelai“, begann er sanft. „Hm?“ Die ozeanblauen Augen, in die sich der Dinerbesitzer schon am ersten Tag verliebt hatte, sahen ihn gerötet vom Weinen und sorgenvoll an. „Also, es gäbe noch jemanden, der...“ „Lane? Sookie? Ich glaube nicht, sie sind ja nicht mal verwandt...“, meinte Lorelai sofort. „Nein.“ Luke hob beschwichtigend die Hände. „Emily und Richard.“ Lorelai atmete langsam aus. „Richtig“, brummte sie. „Die gibt’s ja auch noch...“ „Schatz, ich weiÃ, ihr seid zerstritten....aber ruf an! Rory braucht jemanden, der sie beruhigt! Hast du selbst gesagt!“ Er strich ihr zärtlich über den Arm. Sie nickte schwach. „Okay. Ich sag einfach: Hi, Mum, hier Lorelai, Logan ist eben gestorben, ich bin umgekippt und Rory auch, aber niemand darf zu ihr, der nicht verwandt ist und ich darf nicht aufstehen! Wie wäre es also mit euch?“ Luke lachte, aber nicht amüsiert. „Ich kann auch anrufen!“ „Das wäre gut“, unterbrach die Krankenschwester die beiden. „Die Besuchszeit ist um. Wollen Sie etwas trinken, Mrs. Danes?“ Lorelai schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich....will schlafen.“ „Alles klar. Kommen Sie, Mr. Danes“ Luke warf seiner Lorelai noch einen besorgten Blick zu, dann verlieà er das Krankenzimmer und wählte unsicher die Nummer der Gilmores.
„Emily Gilmore“, nahm Emily nach 4maligem Klingeln ab. Luke wurde es schlecht. Er wollte es nicht sagen, aber er musste. „Hallo, Emily“, kam es leise aus seinem Mund. Er fühlte sich wie in Trance. „Luke.“ Emily klang distanziert. „Wie geht es Lorelai und dem Baby?“ Luke biss sich auf die Lippen. „Ãh, okay. Sie ist im Krankenhaus.“ „Ist es schon da?“, rief Emily aus. „Nein, nein, sie ist umgekippt...“ Luke merkte wohl, wie er alles nur noch schlimmer klingen lieÃ, aber wenn er nervös war, passierte ihm das häufig.
„Aha, und wieso? Hat sie zu wenig getrunken?“, hackte Emily nach. „Genügend, Madam“, sagte Luke wie ein Schuljunge. „Lukas, sagen Sie mir, was los ist!“, drängte Emily. Luke nickte, bis er merkte, dass Emily ihn nicht sehen konnte. „Also, Logan ist...“ „Was?! Luke, meine Güte, sind Ihre Lippen zusammengeklebt oder was? Sprechen Sie, los!“ Luke lieà die Bombe platzen: „Logan ist verstorben. Rory und Lorelai haben sich zu sehr aufgeregt und sind beide umgefallen. Lorelai geht es gut, sie muss sich schonen und dem Baby auch. Und von Rory weià ich es nicht...“ Er hörte Emilys Atem. „Tot? Also physisch oder psychisch?“, forschte sie zittrig. „Beides. Also, tot tot.“ Emily schnaufte. „Nein. Oh mein Gott, das ist grauenvoll. Und Rory- sie wird das nicht schaffen! Der arme Junge...“ Luke kannte Emily als schnippisch, fies, fordernd und selbstbewusst, aber nicht als am Boden zerstört- und das war sie im Augenblick. „Danke für den Anruf. Welches Krankenhaus?“ „St. Elizabeth Hospital, New York.“ „Ich komme. Nein...“ „Ãh, Emily?“ „Ja, Herrgott?!“ „Wir, also, ich und Honor dürfen nicht ins Krankenzimmer von Rory. Deshalb- Sie sind direkt verwandt. Könnten Sie...?“ „Was für eine Frage, Luke!“, donnerte Emily genervt. „Denken Sie nach, ehe Sie sprechen. Aufwiderhören.“ Sie legte auf und Luke hörte nur noch „Tuttut“... Er steckte das Handy ein und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Er war völlig übermüdet und sehnte sich nach einem Bett, einem warmen Bad- und Lorelai. Seiner Lorelai.
Emilys Gedanken rasten. Sie konnte sich kaum auf die dumme StraÃe konzentrieren. Richard saà neben ihr und sagte immer wieder: „Lass mich fahren, Emily. Du bist ja ganz aufgelöst.“ Als er es zum dritten Mal verkündete, riss Emily der Geduldsfaden. „Herrgott noch mal, Richard“, fauchte sie geladen. „Der perfekte, absolut tolle, wohlerzogene Ehemann meiner Enkeltochter, der wohlgemerkt einzigen, na ja, die im Heiratsfähigen Alter ist, ist verstorben. Logan ist tot, Richard! Wenn ich dann nicht aufgelöst sein darf, wann dann, sag mir das, Richard!“ Richard sah zerknirscht auf seine Finger und stöhnte leise. „Es ist mein Wagen“, beharrte Emily weiter. „Deiner ist bei der Reparatur. Nanu, ist das etwa nicht wahr? Sage ich etwas falsches, Richard? Nein? Dann habe ich also Recht. Interessant. Also, wir fahren mit meinem Wagen. Und wieso sollte dann nicht die Besitzern, sprich ich, Richard, fahren? Rechtlich gesehen ist das eigentlich auch nur korrekt, Fahrzeugpapiere und Versicherung sind auf mich ausgestellt. Nun, Richard, siehst du das auch so? Du kannst gerne fahren, aber wie gesagt, ich könnte dich anzeigen.“ Richard seufzte. „Emily, schon gut. Ja? Wir sollten nicht über belangloses Zeug diskutieren!“ „Dann red du keinen Müll!“, zischte seine Ehefrau und überholte einen roten PKW. „Emily, ich weiÃ, dass es grauenhaft...“ Er musste schlucken, denn ein Kloà bildete sich in seinem Hals. „Dass es grauenhaft ist. Aber streiten wir uns nicht, in Ordnung? Das hilft Lorelai und Rory auch nicht und, macht Logan wohlgemerkt nicht mehr- lebendig.“ Es herrschte betretendes Schweigen im Inneren des Autos. „Ja, Richard“, nickte Emily und unterdrückte die Tränen. „Du hast Recht.“
Rory schlug die Augen auf. Sie sah ein Krankenzimmer. Ihre Augen brannten höllisch und sie fühlte sich, als hätte man sie verprügelt und auf einem steinharten Boden schlafen lassen. Sie wusste erst nicht, wo sie war und setzte sich halb auf. Es tat weh und sie kniff die müden Augen vor Schmerz zusammen. Plötzlich betrat eine junge Frau das Zimmer und öffnete das Fenster. Der Lichtstrahl blendete Rory und mit heiserer Stimme fragte sie: „Könnte ich Wasser haben, bitte?“ Die Krankenschwester lächelte mitfühlend. „Mein Name ist Cristina Mayer. Grauenhaft, was Sie durchmachen mussten. Mein herzliches Beileid, Schätzchen.“ Und schwupp, war sie wieder weg. Das hätte sie aber besser nicht gesagt, denn sofort weinte Rory los. Ja, Logan war tot! Sie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen und wenn sie glaubte, keine Tränen mehr zu haben, ging es von vorn los. Schluchzend nahm sie das Wasser entgegen und trank es aus. „Logan!“, flüsterte sie. „Logan, Baby, komm zurück!“ Cristina streichelte ihre Hand. „Wollen Sie Ihre GroÃeltern sehen?“, fragte sie. Rory sah sie mit geröteten Augen an. Ihr Herz war zerrissen und es tat weh mehr, als ihr überlastete Körper. „Was?“, forschte sie. „Grandma und Grandpa sind da? Wieso?“ Cristina erklärte: „Nun, ihre Mum ist, sagen wir, umgekippt.“ Rorys Herzschlag setzte aus und sie hielt verängstigt die Luft an. „Wo ist sie? Was ist los? Wie lange habe ich geschlafen? Verdammt, wieso...“ Sie unterbrach sich und schluchzte laut. „Wieso läuft mein Leben aus dem Ruder?!“ Es war eine richtige Frage, doch Cristina überging sie galant. Vermutlich hatte sie jeden Tag mit traumatisierten Witwern oder Witwen, Angehörigen, zu tun. „Ihrer Mutter geht es gut. Dem Baby auch. Aber sie darf nicht aufstehen, das ist das Problem. Luke Danes, Stiefvater, und Honor Huntzberger, Schwägerin, sind leider nicht zugelassen. Aber Emily und Richard Gilmore sind extra von Hartford hergefahren, damit sie jemanden haben zum Reden, SüÃe. Beruhigen Sie sich. Es wird alles wieder gut, ja? Sie haben elf Stunden geschlafen. Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie.“ Sie lächelte aufmunternd. „Wie soll es gut werden ohne Log?“, fragte Rory deprimiert. Cristina meinte sanft: „Jetzt ist alles noch schwarz. Aber merken Sie es sich, irgendwann wird es grau oder dunkelblau, und bald ist es hellgrau. Und irgendwann, vermutlich erst in Jahren, wird es wieder ganz weià werden. Das verspreche ich Ihnen.“ Rory seufzte schwer. Für sie war alles schwarz, schwärzer als das dunkelste, was es gab. Natürlich konnte man schwarz nicht wirklich steigern, doch Rorys Verlust war so unbeschreiblich groÃ, dass man es nicht in Worte fassen konnte. Sie nickte knapp. „Okay, holen Sie sie rein, bitte.“ Sie seufzte schwer. Emily und Richard kamen vier Sekunden später hereingestürmt. „Rory.“ Emily kam bestürzt an ihr Bett. Rorys Haar war strähnig und hing schlaff an ihrem Gesicht herunter. Ihr Scheitel war ziemlich verwackelt, ihr hübsches Gesicht hatte bittere Züge angenommen, ihre Augen waren unterlaufen und sie war total abgemagert. AuÃerdem glänzten ihre Augen nicht mehr, was Emily am meisten Angst einjagte. „Hallo“, brachte sie krächzend heraus. „Wie geht es dir, Schatz?“, wollte Richard wissen. Emily rollte mit den Augen. Wie dämlich konnte man sein?! „Körperlich okay“, murmelte Rory. „Aber geistig einfach grauenhaft.“ Richard nickte schwach. „Es tut mir so Leid“, sagte Emily. „Wirklich, Rory, du hast es nicht verdient. Aber du bist eine Gilmore, nicht? Du schaffst das, oder?“ Rory zwang sich zu Lächeln. „Klar, Grandma.“ Die GroÃeltern verabschiedeten sich und Rory schlief auf der Stelle total fertig ein.
Die GroÃeltern warteten vor dem Krankenzimmer, als Dr. Maggin an ihnen vorbeilief. „Entschuldigung“, Emily kam auf sie zu. „Sind Sie die behandelnde Ãrztin meiner Enkelin, Rory Gilmore-Huntzberger?“ Dr. Maggin nickte. „Ja. Und, ich muss Ihnen etwas mitteilen.“ Emily und Richard stockte der Atem. „Ihr geht es doch gut, oder?“, fragte Emily. „Ich meine, sie hat doch keinen Krebs? Einen Tumor? Muss sie operiert werden? Hat sie zu hohen Blutdruck...“ „Beruhigen Sie sich, Mrs.“, bat die Frau beruhigend. „Ihre Werte sind okay. Es war einfach der Schock und die Tatsache, dass sie kaum schlief, gegessen und getrunken hat. Aber wir haben etwas festgestellt. Es ist nicht schlimm, aber ob es für Ihre jetzige Situation von Vorteil ist, wage ich zu bezweifeln.“ Die Ãrztin machte eine kurze Pause und verkündete dann: „Rory ist schwanger.“
Ich denke, er wird euch gefallen^^
1st September 2008: ♥ Peyton Sawyer will become Peyton Scott ♥