07.08.2007, 14:50
Ich muss zugeben, ich bereue es nicht, an dem FF weiterzuschreiben
Bei so viel, liebem FB...
@Mia92: Wow, so ein langes FB *knuff* Danke:knuddel:Ich bin froh, dass dir der neue Teil so gut gefällt und ob das Baby nun Kirk oder Lory heiÃt oder vllt doch einen besseren Namen bekommt, muss ich mir noch überlegen
Hab dich lieb
@evchen1990: Danke für dein langes FB und schön, dass du weiterlesen willst! Ich freue mich immer über neue Leser

@Caro:
Danke, dass du mir immer FB gibst - drück dich ganz fest
Gut, dann mal weiter...^^
2. Kapitel: Windel wechseln will gelernt sein
„Guten Morgen, mein Schatz!“ Ein Kuss auf die Stirn und ein warmer Atem, der ihre Haut streichelt.
Rory schlägt die Augen auf und blinzelt Jess verwundert an, der lediglich mit seinen Shorts bekleidet neben ihr im Bett sitzt und ihren Blick erwidert.
„Wie komme ich denn dazu, dass du mich so liebevoll weckst?“, staunt sie Bauklötze.
„Jessica hat in die Windeln gemacht! Steh auf und mach das weg!“ Mit diesen Worten steht er auf und schlüpft in seine Jeans.
„Ich glaub, es schneit!“
„Korrekt!“
„Willst du mich verarschen?“
„Würde ich so etwas jemals tun? Lass mich nachdenken...“ Jess legt die Stirn in Falten und Rory richtet sich leicht auf und wirft einen Blick aus dem Schlafzimmerfenster. „Tatsache! Es schneit!“
Behutsam hebt Jess sein kleines Töchterchen aus dem Gitterbett und drückt es sanft – den Kopf mit der Hand schützend – an seine Brust.
Rory beobachtet Vater und Kind und ein stummes Lächeln zieht sich über ihre Lippen.
Sie hätte nie gedacht, dass Jess Mariano jemals ein Kind mit einem Blick voller Liebe und Wärme anschauen könnte, doch nun tat er es und es stand ihm erstaunlich gut.
Die Kleine hatte in dieser Nacht ausnahmsweise in ihrem Gitterbett geschlafen. Es war eine ganz schöne Arbeit gewesen, sie so lange zu stillen und zu wiegen, bis sie wieder friedlich schlief und Rory hatte sich dabei in das enge Babybett reingezwängt, damit sie es später dort lautlos verlassen und noch ein wenig Zeit mit Jess verbringen konnte. Aber im Grunde hatte Rory dann auch keine Lust mehr auf Zärtlichkeiten mit ihrem Freund, sondern jammerte lieber über ihre Rückenschmerzen von der harten Matraze im Gitterbett und dem Krampf in ihrem FuÃ.
Nun hebt Jess den Kopf und sieht Rory erwartungsvoll an: „Willst du sie nicht endlich wickeln? Die Duftwolke muss inzwischen schon ganz New York eingehüllt haben!“
„WeiÃt du, Jess, vielleicht überfährt mich heute ja ein Lastwagen!“ Rory lässt sich in ihr Kissen zurück fallen, während Jess der Kiefer nach unten klappt. „Und ich liege tief in der Erde verbuddelt in einem Sarg... – wer wechselt dann die Windeln der Kleinen?“
„Dazu müsste ich erst einmal wissen, wie hoch der Wahrscheinlichkeitsgrad liegt, dass du heute von einem Lastwagen überfahren wirst!“
„Jetzt geh schon ins Bad und tu deine Pflicht!“, flötet Rory und kuschelt sich wieder in ihre warme Decke. „Es ist ganz leicht: Baby auf den Wickeltisch, alte Windel in den Mülleimer und schwupps – die neue Windel anziehen et voilà !“
„Mag sein, dass es leicht ist!“, knurrt Jess unwillig. „Nur der Gestank und das, was mich in der Windel erwartet macht mir Angst!“
„Nase zu und durch!“
„Und wenn ich ohnmächtig werde? Oder kotzen muss?“
Rory seufzt tief: „Dann nimm Riechsalz und eine Brechtüte mit und hör endlich auf, dich so zu zieren!“
„Ich und mich zieren??“ Jess starrt seine Freundin entgeistert an. „Was redest du da für einen Unsinn?? Das Ganze habe ich ruckzuck erledigt! Jessica wird sich selber kaum einkriegen, wie schnell ich ihr die Windeln gewechselt habe! Du wirst schon sehen!“
Mit diesen Worten stampft er mit finsterer Miene, als befände er sich im Krieg und müsste an die Front aus dem Schlafzimmer.
„Den Namen Jessica kannst du dir übrigens hinter`s Ohr schmieren!“, brüllt sie ihm noch hinterher.
„Wie soll ich mir denn einen so schönen Namen hinter mein Ohr schmieren??“, schreit Jess zurück und fügt gleich darauf hinzu: „Oh, entschuldige, Jessy! Ich wollte dir nicht in dein süÃes, winziges Ohr schreien! Nein, nicht weinen...“
Er wiegt das Baby kurz liebevoll in seinen Armen und betritt dann das Badezimmer.
Wie versteinert bleibt er stehen und fixiert den Wickeltisch, der unschuldig und ahnungslos auf der Badewanne befestigt ist.
„Also denn!“, sagt Jess mit gimmiger Miene zu sich selbst, nähert sich dem Feind und legt die Kleine behutsam auf die Liege.
3. Kapitel: Die kleine Wanze
12 Minuten lang steht er regungslos da und starrt die Windel an.
Vielleicht kann ich das Problem ja mit Hypnose bereinigen, denkt er in seiner Verzweiflung und seine Augen weiten sich, während er Löcher in die Windel starrt.
Jess`Tochter glotzt ihren Vater erfurchtsvoll an – oder eher dahin, wo sie ihn vermutet, wegs noch nicht ganz entwickeltem Augenlicht - und wagt nicht, einen Piep von sich zu geben.
„Warum bist du so still?“, hört Jess irgendwann Rory vom Bett aus rufen. „Sag bloÃ, du bist tatsächlich in Ohnmacht gefallen?!“
Der Spott in ihrer Stimme reiÃt ihn wieder aus seiner Trance und er enthält sich einem bösen Kommentar, sondern nähert sich stattdessen mit dem Zeigefinger der stinkenden Windel und stupst sie an.
„Uargh!“ Mit gerümpfte Nase zieht er den Finger wieder zurück, hastet schnell zum Waschbecken und wäscht sich ausgiebig seine Hände.
Während er seine Hände wäscht, klebt sein Blick krampfhaft an seiner Tochter, damit er sofort zur Stelle ist, falls diese zu runterfallen droht.
Als seine Hände sauber sind, ist er mit einem Satz wieder am Wickeltisch, kneift die Augen zusammen und legt die Hände auf den nackten Bauch seiner Tochter.
Das Baby quiekt vergnügt.
„Das gefällt dir wohl, wie?“, murmelt Jess leise und öffnet die Augen wieder ein wenig. Er beginnt sein Kind leicht zu kitzeln.
Die Kleine brabbelt vergnügt.
„Ok!“, sagt er kaum hörbar zu sich selbst. „So schwer kann das ja nicht sein..“
Langsam wandern seine Hände zu dem Rand der Windel.
Jess atmet tief durch, zählt bis 10, beschlieÃt dann nochmal von 10 rückwärts zu zählen, schlieÃt die Kommazahlen mit ein und zählt bis 5, macht aus den Kommazahlen Brüche und zählt das Ganze nochmal rückwärts. Nun kommen die Minuszahlen. Jess zählt von 12 nach unten, erreicht die 0 und zählt weiter bis zu –12. Dann fährt er mit dem kleinen Einmal-Eins fort und überlegt, was 1.340 geteilt durch 4 ergibt.
„Jess? Lebst du noch??“
Rory`s irritierte Stimme schreckt ihn aus der Welt der Mathematik.
„Nein, ich bin vom Lastwagen überfahren worden und liege in einem Sarg tief unter der Erde!“, ruft er prompt zurück.
Schweigen.
Dann:
„Ach so!“
Jess holt tief Luft, wiederholt diesen Vorgang dreimal und reiÃt mit sanfter Gewalt die stinkende Windel auf.
Was er dann sieht, lässt ihn erbleichen und würgen.
„Du heilige ScheiÃe!“, bringt er nur hervor, dann wendet er sich hastig ab.
„Sauerstoff!“, brüllt er gen Schlafzimmer. „Ich brauche.. Luft! Ganz viel Luft!“
Er hört Rory kichern.
„Es ist gewöhnungsbedürftig, das streite ich nicht ab!“, ruft sie zur Antwort. „Mach das ein paar mal, dann nimmst du den Gestank schon gar nicht mehr wahr und es ist reine Routine für dich!“
„Ich mach das heute zum ersten und letzten Mal!“, erwidert Jess lautstark, fingert angewidert die Windel von seiner Tochter weg und klebt sie mit spitzen Fingern zu.
„WO IST DER VERDAMMTE MÃLLEIMER!!“, brüllt er am Ende seiner Nerven.
„Da wo er immer ist!“, ruft Rory.
„Wo ist er denn immer???“
„Im Bad!!“
„Hör zu! Wenn du dich weiterhin so lustig über mich machst, werde ich der Fahrer in diesem Lastwagen sein, der dich überfährt!“
„Dann bist du dumm!“
„Warum?“
„Weil du dir damit dein eigenes Grab schaufelst!“
„Ach ja?“
„Ja!“
„Und wieso?“
„Weil ich dann nicht mehr die Windeln von Lorelai wechseln kann!“
„Sie heiÃt Jessica!“, brüllt Jess aus Leibeskräften.
„Nein! Lorelai!“, kommt es wütend zurückgeschrien.
„Na toll! Jetzt weint sie!“
Hilflos – und immer noch die stinkende Windel in der rechten Hand – wendet sich Jess dem Baby zu, das wie am Spieà schreit.
„Was soll ich denn jetzt tun?“, fragt er lautstark.
„Sing ihr was vor!“, schlägt Rory vom Bett aus vor. „Das hilft immer!“
„Ich singe nie!“
„Dann ist das halt jetzt das erste Mal, dass du deiner Tochter was vorsingst!“
„Was soll ich denn singen?“
„Ein Kinderlied!“
„Ich kenne kein Kinderlied... obwohl!“
Jess kratzt sich mit der linken Hand am Kopf, seufzt tief und singt dann so laut, dass er das Geschrei seines Kindes übertönt:
Das Baby hört auf zu schreien, starrt seinen Daddy an und gluckst vergnügt auf.
„Na super..“, beschwert sich Jess. „Sie lacht mich aus!“
„Nicht nur sie!“, kommt es aus dem Schlafzimmer geprustet. „Diesen Moment hätte ich festhalten sollen – mit einem Tonbandgerät! Mit einer Kamera! Am Besten hätte ich auch noch die Presse und das Fernsehen anrufen sollen! Die ganze Welt hätte den Atem angehalten! Ich sehe schon die Schlagzeile: Jess Mariano – Finsterer Geselle singt `Die kleine Wanze´ für sein eigen Fleisch und Blut!“ Rory gackert nur noch lauter. „Erst hätten alle den Atem angehalten – und dann wäre der Lachkrampft gekommen! Ich krieg mich nicht mehr ein!!“
Man hört einen dumpfen Knall.
„Keine Sorge! Nichts passiert!“, hört man Rory immer noch lachen. „Ich bin vom Bett gefallen!“

@Mia92: Wow, so ein langes FB *knuff* Danke:knuddel:Ich bin froh, dass dir der neue Teil so gut gefällt und ob das Baby nun Kirk oder Lory heiÃt oder vllt doch einen besseren Namen bekommt, muss ich mir noch überlegen

@evchen1990: Danke für dein langes FB und schön, dass du weiterlesen willst! Ich freue mich immer über neue Leser


@Caro:
Danke, dass du mir immer FB gibst - drück dich ganz fest

Gut, dann mal weiter...^^
2. Kapitel: Windel wechseln will gelernt sein
„Guten Morgen, mein Schatz!“ Ein Kuss auf die Stirn und ein warmer Atem, der ihre Haut streichelt.
Rory schlägt die Augen auf und blinzelt Jess verwundert an, der lediglich mit seinen Shorts bekleidet neben ihr im Bett sitzt und ihren Blick erwidert.
„Wie komme ich denn dazu, dass du mich so liebevoll weckst?“, staunt sie Bauklötze.
„Jessica hat in die Windeln gemacht! Steh auf und mach das weg!“ Mit diesen Worten steht er auf und schlüpft in seine Jeans.
„Ich glaub, es schneit!“
„Korrekt!“
„Willst du mich verarschen?“
„Würde ich so etwas jemals tun? Lass mich nachdenken...“ Jess legt die Stirn in Falten und Rory richtet sich leicht auf und wirft einen Blick aus dem Schlafzimmerfenster. „Tatsache! Es schneit!“
Behutsam hebt Jess sein kleines Töchterchen aus dem Gitterbett und drückt es sanft – den Kopf mit der Hand schützend – an seine Brust.
Rory beobachtet Vater und Kind und ein stummes Lächeln zieht sich über ihre Lippen.
Sie hätte nie gedacht, dass Jess Mariano jemals ein Kind mit einem Blick voller Liebe und Wärme anschauen könnte, doch nun tat er es und es stand ihm erstaunlich gut.
Die Kleine hatte in dieser Nacht ausnahmsweise in ihrem Gitterbett geschlafen. Es war eine ganz schöne Arbeit gewesen, sie so lange zu stillen und zu wiegen, bis sie wieder friedlich schlief und Rory hatte sich dabei in das enge Babybett reingezwängt, damit sie es später dort lautlos verlassen und noch ein wenig Zeit mit Jess verbringen konnte. Aber im Grunde hatte Rory dann auch keine Lust mehr auf Zärtlichkeiten mit ihrem Freund, sondern jammerte lieber über ihre Rückenschmerzen von der harten Matraze im Gitterbett und dem Krampf in ihrem FuÃ.
Nun hebt Jess den Kopf und sieht Rory erwartungsvoll an: „Willst du sie nicht endlich wickeln? Die Duftwolke muss inzwischen schon ganz New York eingehüllt haben!“
„WeiÃt du, Jess, vielleicht überfährt mich heute ja ein Lastwagen!“ Rory lässt sich in ihr Kissen zurück fallen, während Jess der Kiefer nach unten klappt. „Und ich liege tief in der Erde verbuddelt in einem Sarg... – wer wechselt dann die Windeln der Kleinen?“
„Dazu müsste ich erst einmal wissen, wie hoch der Wahrscheinlichkeitsgrad liegt, dass du heute von einem Lastwagen überfahren wirst!“
„Jetzt geh schon ins Bad und tu deine Pflicht!“, flötet Rory und kuschelt sich wieder in ihre warme Decke. „Es ist ganz leicht: Baby auf den Wickeltisch, alte Windel in den Mülleimer und schwupps – die neue Windel anziehen et voilà !“
„Mag sein, dass es leicht ist!“, knurrt Jess unwillig. „Nur der Gestank und das, was mich in der Windel erwartet macht mir Angst!“
„Nase zu und durch!“
„Und wenn ich ohnmächtig werde? Oder kotzen muss?“
Rory seufzt tief: „Dann nimm Riechsalz und eine Brechtüte mit und hör endlich auf, dich so zu zieren!“
„Ich und mich zieren??“ Jess starrt seine Freundin entgeistert an. „Was redest du da für einen Unsinn?? Das Ganze habe ich ruckzuck erledigt! Jessica wird sich selber kaum einkriegen, wie schnell ich ihr die Windeln gewechselt habe! Du wirst schon sehen!“
Mit diesen Worten stampft er mit finsterer Miene, als befände er sich im Krieg und müsste an die Front aus dem Schlafzimmer.
„Den Namen Jessica kannst du dir übrigens hinter`s Ohr schmieren!“, brüllt sie ihm noch hinterher.
„Wie soll ich mir denn einen so schönen Namen hinter mein Ohr schmieren??“, schreit Jess zurück und fügt gleich darauf hinzu: „Oh, entschuldige, Jessy! Ich wollte dir nicht in dein süÃes, winziges Ohr schreien! Nein, nicht weinen...“
Er wiegt das Baby kurz liebevoll in seinen Armen und betritt dann das Badezimmer.
Wie versteinert bleibt er stehen und fixiert den Wickeltisch, der unschuldig und ahnungslos auf der Badewanne befestigt ist.
„Also denn!“, sagt Jess mit gimmiger Miene zu sich selbst, nähert sich dem Feind und legt die Kleine behutsam auf die Liege.
3. Kapitel: Die kleine Wanze
12 Minuten lang steht er regungslos da und starrt die Windel an.
Vielleicht kann ich das Problem ja mit Hypnose bereinigen, denkt er in seiner Verzweiflung und seine Augen weiten sich, während er Löcher in die Windel starrt.
Jess`Tochter glotzt ihren Vater erfurchtsvoll an – oder eher dahin, wo sie ihn vermutet, wegs noch nicht ganz entwickeltem Augenlicht - und wagt nicht, einen Piep von sich zu geben.
„Warum bist du so still?“, hört Jess irgendwann Rory vom Bett aus rufen. „Sag bloÃ, du bist tatsächlich in Ohnmacht gefallen?!“
Der Spott in ihrer Stimme reiÃt ihn wieder aus seiner Trance und er enthält sich einem bösen Kommentar, sondern nähert sich stattdessen mit dem Zeigefinger der stinkenden Windel und stupst sie an.
„Uargh!“ Mit gerümpfte Nase zieht er den Finger wieder zurück, hastet schnell zum Waschbecken und wäscht sich ausgiebig seine Hände.
Während er seine Hände wäscht, klebt sein Blick krampfhaft an seiner Tochter, damit er sofort zur Stelle ist, falls diese zu runterfallen droht.
Als seine Hände sauber sind, ist er mit einem Satz wieder am Wickeltisch, kneift die Augen zusammen und legt die Hände auf den nackten Bauch seiner Tochter.
Das Baby quiekt vergnügt.
„Das gefällt dir wohl, wie?“, murmelt Jess leise und öffnet die Augen wieder ein wenig. Er beginnt sein Kind leicht zu kitzeln.
Die Kleine brabbelt vergnügt.
„Ok!“, sagt er kaum hörbar zu sich selbst. „So schwer kann das ja nicht sein..“
Langsam wandern seine Hände zu dem Rand der Windel.
Jess atmet tief durch, zählt bis 10, beschlieÃt dann nochmal von 10 rückwärts zu zählen, schlieÃt die Kommazahlen mit ein und zählt bis 5, macht aus den Kommazahlen Brüche und zählt das Ganze nochmal rückwärts. Nun kommen die Minuszahlen. Jess zählt von 12 nach unten, erreicht die 0 und zählt weiter bis zu –12. Dann fährt er mit dem kleinen Einmal-Eins fort und überlegt, was 1.340 geteilt durch 4 ergibt.
„Jess? Lebst du noch??“
Rory`s irritierte Stimme schreckt ihn aus der Welt der Mathematik.
„Nein, ich bin vom Lastwagen überfahren worden und liege in einem Sarg tief unter der Erde!“, ruft er prompt zurück.
Schweigen.
Dann:
„Ach so!“
Jess holt tief Luft, wiederholt diesen Vorgang dreimal und reiÃt mit sanfter Gewalt die stinkende Windel auf.
Was er dann sieht, lässt ihn erbleichen und würgen.
„Du heilige ScheiÃe!“, bringt er nur hervor, dann wendet er sich hastig ab.
„Sauerstoff!“, brüllt er gen Schlafzimmer. „Ich brauche.. Luft! Ganz viel Luft!“
Er hört Rory kichern.
„Es ist gewöhnungsbedürftig, das streite ich nicht ab!“, ruft sie zur Antwort. „Mach das ein paar mal, dann nimmst du den Gestank schon gar nicht mehr wahr und es ist reine Routine für dich!“
„Ich mach das heute zum ersten und letzten Mal!“, erwidert Jess lautstark, fingert angewidert die Windel von seiner Tochter weg und klebt sie mit spitzen Fingern zu.
„WO IST DER VERDAMMTE MÃLLEIMER!!“, brüllt er am Ende seiner Nerven.
„Da wo er immer ist!“, ruft Rory.
„Wo ist er denn immer???“
„Im Bad!!“
„Hör zu! Wenn du dich weiterhin so lustig über mich machst, werde ich der Fahrer in diesem Lastwagen sein, der dich überfährt!“
„Dann bist du dumm!“
„Warum?“
„Weil du dir damit dein eigenes Grab schaufelst!“
„Ach ja?“
„Ja!“
„Und wieso?“
„Weil ich dann nicht mehr die Windeln von Lorelai wechseln kann!“
„Sie heiÃt Jessica!“, brüllt Jess aus Leibeskräften.
„Nein! Lorelai!“, kommt es wütend zurückgeschrien.
„Na toll! Jetzt weint sie!“
Hilflos – und immer noch die stinkende Windel in der rechten Hand – wendet sich Jess dem Baby zu, das wie am Spieà schreit.
„Was soll ich denn jetzt tun?“, fragt er lautstark.
„Sing ihr was vor!“, schlägt Rory vom Bett aus vor. „Das hilft immer!“
„Ich singe nie!“
„Dann ist das halt jetzt das erste Mal, dass du deiner Tochter was vorsingst!“
„Was soll ich denn singen?“
„Ein Kinderlied!“
„Ich kenne kein Kinderlied... obwohl!“
Jess kratzt sich mit der linken Hand am Kopf, seufzt tief und singt dann so laut, dass er das Geschrei seines Kindes übertönt:
„Auf der Mauer, auf der Lauer
liegt die kleine Wanze
Auf der Mauer, auf der Lauer
Auf der Mauer, auf der Lauer
liegt die kleine Wanze
Seht die kleine Wanze an
wie die Wanze tanzen kann
Auf der Mauer, auf der Lauer
Seht die kleine Wanze an
wie die Wanze tanzen kann
Auf der Mauer, auf der Lauer
sitzt die kleine Wanze...“
Das Baby hört auf zu schreien, starrt seinen Daddy an und gluckst vergnügt auf.
„Na super..“, beschwert sich Jess. „Sie lacht mich aus!“
„Nicht nur sie!“, kommt es aus dem Schlafzimmer geprustet. „Diesen Moment hätte ich festhalten sollen – mit einem Tonbandgerät! Mit einer Kamera! Am Besten hätte ich auch noch die Presse und das Fernsehen anrufen sollen! Die ganze Welt hätte den Atem angehalten! Ich sehe schon die Schlagzeile: Jess Mariano – Finsterer Geselle singt `Die kleine Wanze´ für sein eigen Fleisch und Blut!“ Rory gackert nur noch lauter. „Erst hätten alle den Atem angehalten – und dann wäre der Lachkrampft gekommen! Ich krieg mich nicht mehr ein!!“
Man hört einen dumpfen Knall.
„Keine Sorge! Nichts passiert!“, hört man Rory immer noch lachen. „Ich bin vom Bett gefallen!“
Life is to express, not to impress.