A long way back home
#93

Ach Gott... Letztes Kapitel.
Naja, ihr habt ja noch "Half way to anywhere" und
Show Content


Zum Schluss, ein extra langer Teil:
(Song: Yellowcard - Ocean Avenue)

20. Kapitel
„Sag mal, Rory... Als deine Großeltern da mit dem heiraten begonnen haben...“ Jess saß neben ihr auf der Couch des kleinen, aber feinen Gilmor’schen Hauses und zuckte unruhig mit seinem rechten Fuß. „Ja?“ „Also... Ich liebe dich, aber ich will nicht. Nicht jetzt zumindest.“ „Ich weiß, das hast du ihnen auch schon gesagt.“ Sie verstand nicht, wo sein Problem lag. „Aber ich hab’ da auch nochmal drüber nachgedacht... Vielleicht wäre es gar keine so blöde Idee, wenn wir zusammenziehen. Für Ollie.“ fügte er schnell hinzu. Sie sah ihn überrascht an. „Und wie sollen wir uns eine Wohnung finanzieren? Ich arbeite nicht und bei Luke verdienst du auch nicht soo viel. Oder hast du ihn etwa nach einer Wohnung gefragt?“ „Nein, aber ich habe heute Morgen einen Rückruf von einer Firma erhalten, bei der ich mich jetzt mal beworben habe. Die würden monatlich ganz schön etwas springen lassen.“ Sie sah ihn erstaunt an. „Firma? Welche Firma? Wo? Was machst du dort? Davon weiß ich ja gar nichts!“
Stolz grinsend lehnte er sich zurück. „Naja, eigentlich ist es eine Druckerei, ’ne recht große sogar, und keine Firma. Die Bücher, die dort produziert werden, werden an etliche Verläge in ganz Connecticut, Massachusetts und auch New York weiter geschickt. Und ich wäre dafür verantwortlich, zuzusehen, dass sie rechtzeitig fertig werden, also mit den Maschinen alles in Ordnung ist, rechtzeitig abgeholt und an den richtigen Ort weitergebracht werden.“ Rory sah ihn mit großen Augen an. „Das musst du alles alleine machen?“ Jess lachte. „Nein, nicht alles! Die Drucker werden auch noch von anderen kontrolliert, aber für das Überprüfen der Abholungen bin ich verantwortlich.“
Sie wusste noch nicht so recht, was sie davon halten sollte. „Und... Wo ist diese Druckerei? Reicht das Geld auch wirklich aus, für eine Wohnung? Ich meine, Kinder sind teuer! Und ich fürchte, Oliver wird noch einiges an Geld fressen!“ Jess grinste. „Die Druckerei ist etwa sechs oder sieben Kilometer von Yale entfernt. Wir könnten uns also in der Nähe des Campus eine Wohnung suchen und ich fahre täglich die paar Minuten rüber. Meine Dienstzeit wäre von etwa acht oder halb neun bis zirka fünf. Also, das ist zumindest die normale dort. Dann werde ich abgelöst. Das Geld müsste locker reichen. Klar, es wird nicht gleich irgendein Luxusapartment sein, aber für eine nette, kleine Wohnung mit Kinderzimmer sollte es allemal genügen.“ Sie überlegte. „Und was machen wir mit Oliver? Wenn ich in der Uni bin und du in der Druckerei?“ Jess seufzte. „Das wäre im Moment noch das Problem. Ich weiß es auch nicht. Vielleicht zu einer Tagesmutter geben?“ Sie zuckte die Schultern. „Und wann beginnst du dort?“ Er winkte ab. „Da haben wir noch Zeit. Am nächsten Monatsanfang erst. In über drei Wochen.“
Zum ersten Mal begann Rory nun nach dieser Neuigkeit zu lächeln, zog ihren Freund an sich und küsste ihn. „Ich freu’ mich für dich! Glückwunsch!“ Er nahm sie in seine Arme und hielt sie einfach nur fest.

There’s a place off Ocean Avenue
Where I used to sit and talk with you
We were both sixteen and it felt so right
Sleepin’ all day stayin’ up all night
Stayin’ up all night

„Luke?“ Nachdenkend saß Lorelai beim Tresen. „Lorelai irgendwann ist Schluss! Du hattest schon drei Tassen!“ Sie sah ihn entrüstet an. „Hey! Mein Leben dreht sich nicht nur um Kaffee! Zwar größtenteils, aber nicht nur!“ „Um was geht’s dann?“ Er stützte seine Ellbogen auf der Theke ab. „Ich hab darüber nachgedacht...“ Luke wurde sofort
hellhörig. „Und?“ „Also... Angenommen, wir sollten uns einmal trennen... kriege ich dann immer noch bei dir meinen Kaffee?“ Er nickte lächelnd. „Natürlich.“ „Na dann... Okay!“ Schüchtern grinste sie ihn an. „Okay.“ Er lächelte ebenfalls. Gerne hätte Luke sie wieder geküsst, aber nicht hier im Laden, nicht vor den beiden Tratschen Babette und Miss Patty. So saßen, beziehungsweise standen, sie einfach nur da und starrten sich gegenseitig grinsend an, wie zwei erstmals verliebte Teenager.
Nach einer Weile sah sie flüchtig auf ihre Uhr. „Ähm... Ich muss dann los. Das Hotel. Du weißt schon...“ Zögernd nahm sie ihre Tasche in die Hand. Er richtete sich wieder auf. „Ja, ja na klar. Geh nur.“ „Begleitest du mich noch zu meinem Wagen?“ Ein erneutes grinsen unterdrückend, sah sie ihn so ernst sie konnte an. Babette und Patty hatten mit Sicherheit schon etwas gemerkt, so wie sie plötzlich tuschelten, da wollte Lorelai die Gerüchteküche nicht noch weiter anheizen. „Okay.“ Er hatte die beiden ebenfalls bemerkt und ging nun so locker und gewöhnlich er konnte, ein paar Schritte hinter Lorelai her.

„Hey, Lorelai!“ Wieder nichts mit küssen. Nun waren sie schon extra ein Stück von der Straße weggegangen, um in Ruhe knutschen zu können, dann kam ihnen Lane entgegen! Doch Lorelai ließ sich ihre Enttäuschung über den geplatzten Kuss nicht ansehen. Luke hingegen schon. „Hi, Lane.“ „Hi, ich wollte nur... Stör’ ich gerade?“ Verdutzt sah sie die beiden an. Sie schien zufrieden und ausgeglichen, er angespannt und genervt. „Nein.“ „Ja!“ kam es von Lorelai und Luke gleichzeitig. „Okay, ähm, tut mir leid. Können Sie das hier Rory geben? Bin heute tagsüber nicht da. Und auch schon weg. Habe kurzfristig einen Auftritt mit der Band bekommen.“ Lane drückte ihr ein in braunes Papier eingepacktes, weiches Päckchen in die Hand und verschwand.
„Okay, jetzt?“ Sie wendete sich wieder Luke zu, und legte ihre Arme um seinen Nacken. „Aber sicher!“ Er zog sie noch ein Stück an sich heran und drückte seine Lippen sanft auf ihre...

Rory hatte ihren Kopf auf Jess’ Schoß gelegt und die Augen geschlossen, Jess selbst sah fern und Oliver schaukelte friedlich schlafend in seiner Wiege vor sich hin. „Rory?“ „Hmm?“ „Kann ich dir noch was sagen oder schläfst du schon?“ Sie zuckte die Schultern. „Probier’s mal.“ Er streichelte über ihr Haar. „Ich finde es schön, dass wir zusammenziehen.“ Sie lächelte. „Ja, ich auch.“
Er sah weiter fern und zappte durch die Kanäle. Vorbei an „Wie wirksam sind Omas alte Hausmittelchen?“, über eine Dokusoap der neusten gecasteten Boyband und diversen, extrem gestellten Talkshows. Bis sich sein Sohn rührte. Vorsichtig, um Rory, die nun wirklich eingeschlafen war, nicht zu wecken, schob er einen Polster unter ihren Kopf, stand auf und ging zur Wiege hinüber. „Hab ja keinen Hunger, du kannst deine Mom ruhig auch mal schlafen lassen!“ Doch schon als er den Kleinen heraushob war schnell klar, was er wollte. „Mein Gott, was hast du gegessen? Oh man, da wird einem ja schlecht!“
Möglichst nicht einatmend lief Jess in Rorys Zimmer und suchte neue Windeln. „Hilf mir mal: Wo räumt sie die immer hin, hm? Ah, hier.“
Ok, jetzt hatte er mal eine frische Windel, nächstes Problem: Wie wickelte man eigentlich ein Baby? ‚Naja, alte Pampers weg, Hintern abwischen und neue wieder drauf?!’ dachte er, und ging an die Arbeit. Doch kaum hatte er die volle Windel geöffnet, bereute er es auch schon wieder zutiefst. „Oh mein Gott!“ Er drehte sich für eine Sekunde von ihm weg und schnappte nach Luft. Zumindest schien Oliver seinen Spaß an der Sache zu haben. Er weinte nicht mehr, beobachtete dafür aber sehr interessiert seinen Vater und Jess hätte schwören können, Oliver lachte ihn gerade aus. „Okay...“ Er hielt die Luft an, zog dem Zwerg schleunigst die alte Windel unter seinem Po weg, wischte diesen mit einem dieser feuchten Tücher aus der Box ab und wickelte ihn in die neue ein.
„Na? Geht doch!“ Stolz sah er sich sein Resultat an, bevor er Rorys Zimmer lüftete. Denn wenn es immer noch so stank, wenn sie hereinkam, könnte sie es ihm ein wenig übel nehmen.
„Jess?“ Leise nahm er ihre müde Stimme aus dem Wohnzimmer wahr. „Komm’ schon!“ Er nahm Oliver auf den Arm und ging mit ihm stolz lächelnd zurück.
„Wieso grinst du so?“ Sie sah ihn mit etwas zerzausten Haaren an, den Kopf schief gelegt. „Ich hab’ ihn gewickelt!“ Sieghaft legte er den Kleinen zurück in seine Wiege. „Wirklich? Und da lebst du noch?“ Sie konnte sich ein grinsen ihrerseits nicht verkneifen. „Naja, er hat ganz schön gemüffelt, aber es war zum aushalten.“ Jess ließ sich wieder neben ihr auf der Couch nieder. „Wo hast du ihn gewickelt?“ Diesmal lag ihr Kopf auf seiner Schulter. „Ähm... In deinem Zimmer.“ „Was??“ Sie sprang auf und rannte hinüber. „Den Gestank krieg ich doch nie wieder raus!“ Er ging ihr entspannt nach. „Ich habe doch gleich das Fenster aufgemacht!“
Er kam bei ihr im Zimmer an. „Und?“ Sie stand mitten im Raum, drehte sich um sich selbst und schnüffelte in die Luft. „Es geht...“ Kopfschüttelnd ging er in die Küche und holte sich etwas zu trinken.

There’s a place on the corner of Cherry Street
We would walk on the beach in our bare feet
We were both eighteen and it felt so right
Sleepin’ all day stayin’ up all night
Stayin’ up all night

„Hey, Rory, hier ist Luke. Kannst du mir bitte mal Jess geben?“ „Hey, Luke! Ja klar. Jess? Für dich!“ Sie hielt ihm den Hörer entgegengestreckt.
Jess saß auf der Treppe, von der man, wie er meinte, den besten Blick über das Wohnzimmer hatte, und beobachtete einfach nur seine Freundin beim lesen.
Nachdem sie ihn gerufen hatte zog er sich seufzend am Geländer hoch, kam wieder herunter und nahm ihr den Hörer ab. „Ja?“ „Hey Jess, komm rüber, ich brauch dich im Laden.“ „Äh, nein?! Du hast gesagt, ich kann mir heute frei nehmen!“ „Ich weiß, aber da hatte ich auch noch nicht gewusst, dass Lane heute nicht da sein wird! Und im Moment ist hier wirklich der Teufel los, Gott weiß warum, und ich brauche jemanden! Du kannst ja meinetwegen auch wieder gehen, sobald ein paar verschwunden sind.“ „Hm.“ Schnaubend legte er auf. „Muss gehen. Luke braucht wen im Diner.“ Rory wurde ein wenig traurig. „Oh, okay. Wenn er jemanden braucht...“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie. „Ich sehe zu, dass ich bald wiederkomme, okay?“ Rory nickte. „Okay...“ Und schon hörte sie, wie die Tür ins Schloss fiel. Ein wenig betrübt setzte sie sich zurück auf die Couch.

„Hey, Schatz!“ Fröhlich lächelte Lorelai in den Hörer. „Du, ich muss dich was fragen. Zum Briefgeheimnis.“ „Briefgeheimnis?“ Verwirrt wartete Rory auf weitere Informationen. Was hatte ihre Mom denn jetzt schon wieder vor? „Oh, nein! Warte! Erst muss ich dir noch etwas viel, viel, vieel Besseres erzählen!“ „Na dann schieß los!“ Gespannt richtete sich Rory auf. „Ich, Lorelai Gilmore, ich bin... Kurze Pause für den dramatischen Effekt...“ „Mom!“ „Ist ja schon gut!“ Man hörte, dass sie lachte. „Ich bin mit Luke zusammen!!“ Vor Begeisterung schrie ihre Tochter in den Hörer, Lorelai erschrak. „Schatz! Mamis Ohren! Mach so etwas doch nicht ohne Vorwarnung!“ Rory wurde sofort wieder still. „Tut mir leid! Aber ich freue mich so für euch! Ich freue mich wirklich!!“ Beide grinsten. „Danke, Schatz.“ Da besann sich Rory wieder auf den eigentlichen Grund von Lorelais Anruf. Freuen konnte sie sich mit ihr auch noch heute Abend ausgiebig. „Und was wolltest du jetzt wegen dem Briefgeheimnis wissen?“ „Oh ja.“
Kurz erzählte Lorelai Rory die Geschichte mit Lane von heute Morgen und von dem Päckchen, welches ihr in die Hand gedrückt wurde.
„Da muss irgendwas Weiches drinnen sein... Darf ich es aufmachen?" Gespannt wartete sie die Reaktion ihrer Tochter auf. „Aber beschreib’ mir genau was es ist, und wie es aussieht!“ kam die zögernde Antwort. „Natürlich!“ Lorelai klemmte sich den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter und begann das Päckchen zu öffnen. „Okay, ich mach’s auf. Im Moment sehe ich noch gar nichts. Jetzt... Sehe ich hier irgendetwas braun-, nein grün-, nein. Was ist das für ’ne Farbe?“ „Was ist es denn überhaupt??“ fragte Rory ungeduldig. Sie hörte ihre Mom leise gespielt lachen. Ihrem Geschmack schien es nicht zu entsprechen. „Ah..! Eine kotzgrüne Cordhose! Ist das niedlich!? Warte mal, da ist noch was. ... Oh, okay. Diese Farbe ist akzeptabel.“ „Welche Farbe? Was ist da noch?“ Wieso rückte ihre Mom nicht einfach immer gleich mit der Sprache heraus?? „Ein rotes T-Shirt. Auf der Brust hat er einen Aufdruck mit... Hey! Das war mein Geschenk!!“ Lorelai begann zu motzen, wie ein kleines Kind. „Die hat einfach meine Idee geklaut! Das ist genau dasselbe ‚Hey Baby!’-T-Shirt, welches ich ihm in grün geschenkt habe! Ich mag Lane nicht mehr! Diebin!“ Rory musste grinsen. „Mom, das ist doch egal! Dann hat er jetzt eben zwei. Deines ziehe ich ihm auch bestimmt öfter an!“ Sie beruhigte sich wieder. „Okay... Aber wirklich! Ich komme auch bald mal nach Hause Schatz. So in einer Stunde etwa. Michel geht allen hier schon wieder so auf die Nerven, ich will ihn nach fünf nicht mehr sehen!“ Rory nickte in den Hörer. „Okay. Vergiss aber die kotzgrüne Hose und das rote ‚Hey Baby!’-T-Shirt nicht! Nachdem du mir jetzt gesagt hast, was Lane ihm schenkt, kann ich auch überprüfen, was du mit heim bringst!“ Ihr fiel etwas ein. „Ich muss dir dann übrigens auch noch etwas sagen. Etwas Wichtiges.“ Lorelai wurde sofort aufmerksam. „Etwas Wichtiges? Dafür habe ich jetzt auch noch Zeit!“ Doch Rory wehrte ab. „Nein, Mom. Ich sage es dir, wenn du zu Hause bist. Ist mir lieber.“ „Okay... Na dann, bis in etwa einer Stunde.“ „Ist gut! Bye.“ „Bye, Schatz.“ Verdutzt legte Lorelai auf. Was kam denn da auf sie zu?

If I could find you now
Things would get better
We could leave this town
And run forever
Let your waves crush down
On me and take me away

„Ähm, Luke?“ Das Chaos im Diner hatte sich schon größtenteils gelegt. Es waren nur mehr etwa die Hälfte aller Tische besetzt. „Ja?“ „Kann ich kurz mit dir reden? Alleine?“ Er sah sich in seinem Laden um. „Einige werden bald zahlen, zumindest sieht es ganz danach aus, danach können wir kurz nach oben. Okay?“ „Ist gut.“ Bis dahin machten sich beide weiter an die Arbeit.
„Okay, komm.“ Einige weitere Tische hatten sich geleert, Luke ging voran in seine Wohnung, Jess folgte ihm.
„Was gibt’s?“ Etwas unsicher machte Jess ein paar Schritte auf seinen Onkel zu. „Ich werde ab Anfang Mai nicht mehr hier arbeiten. Und wahrscheinlich auch nicht mehr wohnen. Zumindest nicht mehr durchgehend.“ Luke fiel die Kinnlade hinunter, seine Gedanken überschlugen sich. „Du... Du willst aber nicht abhauen??“ fragte er etwas nervös und gereizt. „Nein! Nein. Ich habe lediglich einen anderen Job gefunden, in einer Druckerei, in der Nähe von New Haven... und Yale. Er wird mir auch recht gut bezahlt...“ Nickend verschränkte Luke die Arme vor der Brust. „Und was heißt, du wirst nicht durchgehend hier wohnen? Was sagt Rory dazu? Weiß sie es schon? Wann bist du hier, wann nicht?“ Jess seufzte tief. „Ja, wir haben das alles heute schon mal ein bisschen besprochen. Es wird wahrscheinlich so sein, dass ich mir erst mal nur eine kleine Wohnung für mich, oder für maximal zwei Leute suchen werde. Während der Woche wäre ich dann eben dort und am Wochenende würde ich her kommen. Aber vielleicht machen wir es auch so, dass Rory alle zwei oder drei Wochen mit Oliver mitkommt, wir am Wochenende gemeinsam nach Stars Hollow kommen und ich Sonntagabend alleine wieder zurück fahre.“
Luke fuhr sich mit der flachen Hand über die Stirn, Jess stand nervös zur Seite blickend noch vor ihm. „Und... Und wenn Rory nach Yale geht?“ „Dann suchen wir uns eine größere Wohnung für uns drei, in der Nähe vom Campus.“ „Wo kommt Oliver untertags hin?“ Jess vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Da müssen wir uns noch etwas überlegen. Das wissen wir noch nicht. Aber wir haben bis dahin ja auch noch Zeit...“ Luke nickte, und begann nach einer Weile des Nichtssagens ein wenig zu lächeln. „Meinen Glückwunsch!“ Er schlug ihm anerkennend auf die Schulter. Jess’ Laune besserte sich ebenfalls. „Danke.“ Stolz grinste er sein schiefes Lächeln.

There’s a piece of you that’s here with me
It’s everywhere I go, it’s everything I see
When I sleep I dream and it gets me by
I can make believe that you’re here tonight
That you’re here tonight

„Schatz!? Ich bin zu Hause!“ Schwungvoll schmiss sie die Haustüre zu, bereute dies aber in der nächsten Sekunde auch schon wieder zutiefst und zog den Kopf ein. Da, Oliver begann zu weinen. „’Tschuldigung!“ Mit hochgezogenen Schultern lugte sie in Rorys Zimmer, welche vor der Wiege stand und sanft den Kleinen schaukelte. „Ist schon in Ordnung...“
„Du wolltest mir etwas Wichtiges erzählen?“ Lorelai setzte sich auf das Bett ihrer Tochter. „Ja, das muss ich.“ Sie setzte sich auf einen Stuhl, mit dem Gesicht zu ihrer Mutter und wiegte Oliver weiter. „Jess und ich... Wir haben heute geredet.“ „Also dass du das loswerden wolltest, verstehe ich!“ Ihre Mom schüttelte nicht verstehend den Kopf. „Das war ja auch nicht alles...“ Sie sah zur Wiege. Der Kleine war dabei, wieder einzuschlafen, wimmerte aber immer noch leise vor sich hin.
„Also, Jess hat einen neuen Job. Ab Anfang nächsten Monats. In der Nähe von Yale. Er wird wohl dort hinziehen, da es einfach unmöglich für ihn ist, täglich dorthin und wieder hier her zurückzufahren.“ Aufmerksam hörte ihre Mutter zu. „Und... Da haben wir darüber geredet, zusammenzuziehen, sobald ich nach Yale gehe. Allerdings stellt sich eher die Frage, ob wir das nicht schon vorher machen sollen. Also, wenn er in dieser Druckerei dort anfängt. Aber ich will auch nicht so früh von hier weg! Ich brauch dich doch! Ich habe keine Ahnung, von kleinen Kindern!“ Ihre Mutter lächelte. „Ich finde es schön, dass ihr es wirklich so ernst miteinander meint. Und natürlich fände ich es auch schade, wenn du jetzt schon wegziehen würdest, aber du brauchst mich nicht. Das redest du dir jetzt ein, dass du keine Ahnung von Babys und Kleinkindern hast. Aber erstens gibt es tausende Bücher über diese Themen, zweitens gibt es die endlosen Tiefen und Weiten des Internets und drittens kannst du jederzeit mich anrufen, wenn du eine Frage hast!“
Rory halfen diese Argumente nicht weiter. „Okay, falls du es nicht verstanden hast: Ich will jetzt noch nicht weg! Aber ich will Jess auch nicht nur alle Wochenenden sehen! Gut, wir haben uns auch schon überlegt, ob ich einfach alle paar Wochen bei ihm wohnen soll, dann kommen wir gemeinsam übers Wochenende her, und danach fährt er alleine wieder zurück. Aber dieses Spiel können wir doch auch nicht fast ein halbes Jahr lang aufrecht erhalten!“ Lorelai lachte auf. „Schatz, was erwartest du jetzt für eine Antwort? Für eine Reaktion? Soll ich dir sagen, dass es mich nicht stört, wenn du jetzt schon weg gehst? Das kann ich nicht! Denn ich werde euch vermissen! Egal, ob ihr jetzt schon fortgeht, oder erst im Herbst! Oder soll ich etwa mit euch mitkommen? Das kann ich doch auch nicht! Ich habe Luke und das Hotel hier!“ Rory sank in sich zusammen. „Das verstehe ich doch auch. Ich weiß ja selbst nicht, was los ist! Als Jess mir heute Vormittag davon erzählt hat, habe ich mich total mit ihm gefreut und war glücklich, und jetzt will ich einfach nicht mehr! Ich will hier bleiben! Mit ihm! Auch wenn er dort gutes Geld verdient, aber wieso muss er sich dazu einen Job so weit weg suchen?“ Gerade wollte Lorelai etwas darauf sagen, als es an der Tür läutete. „Ich geh schon.“ Rory stand auf.

If I could find you now
Things would get better
We could leave this town
And run forever

I know somewhere somehow
We’ll be together
Let your waves crush down
On me and take me away

Er begrüßte sie mit einem Kuss. „Hey!“ „Hi...“ Sie lächelte gequält. „Was ist denn los? Ist etwas passiert?“ Seine Mine nahm einen besorgten Ausdruck an, er nahm ihre Wange in seine Hand. „Nein, nein, es ist nichts. Komm doch mal rein.“ Sie machte einen Schritt zur Seite.
„Hey Jess!“ Lorelai kam den beiden fröhlich lächelnd entgegen. „Hi.“ „Ich denke... ich gehe zu Luke rüber! Bye, Schatz! Bye, Jess.“ Sie schnappte ihre Tasche und deutete Rory an, dass sie mit ihm reden sollte.
„Also, was ist los?“ Er setzte sich auf die Couch. „Ich weiß nicht...“ Sie setzte sich auf seinen Schoß und schlang seine Arme um sich. „Du willst jetzt noch nicht von hier weg, oder?“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber schau, Rory, wir haben doch noch fast ein Monat lang Zeit. Wir werden uns alles noch genau überlegen. Ob wir gleich zusammenziehen, oder erst wenn du nach Yale gehst, was mit Ollie geschieht, wenn wir beide nicht da sind, wann wir für wie lange deine Mom und Luke hier besuchen... Das ist doch alles kein Problem! Und dann werden wir mal gemeinsam hinüber fahren, und uns ein paar nette Wohnungen ansehen, für die ersten Monate. Und wenn du auf die Uni kommst, ich schon ein paar Monate lang dort gearbeitet, und hoffentlich etwas Geld übrig habe, suchen wir uns eine richtig gemütliche Wohnung für uns alle drei und fahren jedes Wochenende wieder hier her. Außer das Veto kommt von dir persönlich. Okay? Ich kann auch gleich morgen mit dir beginnen, deine ganzen Pro- und Contralisten zu schreiben!“ Er grinste sie frech an, sie trat ihm mit der Ferse gegen sein Schienbein, konnte sich ein lächeln aber nicht verkneifen. „Okay…” Er küsste sie in ihren Nacken.

I remember the look in your eyes
When I told you that this was Goodbye
You were beggin’ me
Not tonight, not here, not now

„Mein Baby zieht weg...“ Seufzend stützte sie ihren Kopf auf ihrer Hand ab und starrte ins Leere. „Aber du hast doch gewusst, dass Rory spätestens dann ausziehen wird, wenn sie studieren geht. Und immerhin - sie geht jetzt nach Yale und nicht nach Harvard, und ist damit nicht mehr ganz so weit von dir weg!“ Luke bemühte sich, ihr gut zuzureden. „Ja, ich weiß... Aber jetzt zieht sie vielleicht fünf Monate früher weg, als sie müsste!“ Der Abschied fiel ihr schwerer, als sie gedacht hatte. „Aber Rory ist doch nicht aus der Welt. Sie wird uns besuchen, wir werden sie besuchen, und ihr werdet ständig telefonieren!“ Luke setzte sich zu ihr an den Tisch. „Ich weiß...“ Er legte seinen Arm um sie, Lorelai lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. „Aber fehlen wird sie mir trotzdem.“ Er nickte. „Mir auch.“ „Und Oliver! Mein erster Enkel! Der wird mir ja fast noch mehr fehlen!“ Luke grinste. Ja, Oliver war schon etwas Besonderes. „Auch er ist nicht aus der Welt. Wir werden ihn immer sehen, wenn wir seine Eltern treffen. Und wer weiß, vielleicht darfst du einmal babysitten, wenn Rory und Jess ein, zwei ruhige Tage haben wollen?!“ Lorelai richtete sich wieder auf und grinste. „Babysitten! Ja, das mache ich!“

We’re lookin’ up in the same night sky
And keep pretending the sun will not rise
We’ll be together for one more night
Somewhere, somehow

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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)
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A long way back home - von LL-Junkie - 14.08.2007, 18:57
A long way back home - von JeryRoss - 14.08.2007, 19:33
A long way back home - von JeryRoss - 15.08.2007, 19:42
A long way back home - von EmmaEleni - 15.08.2007, 22:30
A long way back home - von lit*blink - 15.08.2007, 22:42
A long way back home - von JeryRoss - 16.08.2007, 08:41
A long way back home - von EmmaEleni - 16.08.2007, 11:24
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A long way back home - von EmmaEleni - 19.08.2007, 10:58
A long way back home - von Literati*lover - 19.08.2007, 15:36
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A long way back home - von LL-Junkie - 21.08.2007, 10:15
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A long way back home - von filzlaus - 03.08.2007, 10:21
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A long way back home - von lit*blink - 03.08.2007, 13:24
A long way back home - von EmmaEleni - 11.08.2007, 13:48
A long way back home - von lit*blink - 18.08.2007, 10:05

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