[JeryRoss]

Hey! mile: Evchen hat ja neue Ava & Sig! Gefällt mir! Besonders das letztere Foto! *g*

Sooo, neues Kapitel!! mile:

26. Kapitel
Vier Tage war es nun her, dass sie sich so gestritten hatten. Rory hatte seither seine Sachen nicht mehr angerührt, Jess hatte sich nicht bei ihr gemeldet, sie brauchten erstmal beide ein wenig Abstand von einander. Nun saß sie bei ihrer Mom im Hotel, trank in der Ankunftshalle einen Kaffee und dachte zum ersten Mal seither über das, was er gesagt hatte, nach.
Sie sah ja sogar ein, dass er sich recht vor den Kopf gestoßen gefühlt haben musste, als sie ihn in Yale so abgewimmelt hatte. Aber trotzdem: Hätte er sich nicht mal für eine Minute in ihre Lage versetzen können? Eine Minute nur? Dann hätte er schon gemerkt, dass er bei weitem nicht dieses Unschuldslamm war, für das er sich scheinbar hielt! Dass er an allem mindestens genauso schuld war wie sie!
„Willst du etwas essen? Ich habe gestern ein ganz tolles Rezept für Schokoladekuchen gefunden. Ich sage dir, das schmeckt, als würdest du direkt in eine dicke, weiche Tafel Schokolade beißen!“ Sookie hatte sich neben die völlig abwesende Rory gestellt und vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter gelegt. „Ähm, nein, danke. Ich will im Moment keine Schokolade.“ Langsam kam sie wieder zu sich. „Vielleicht einen Obstkuchen? Die Marillen sind dieses Jahr wirklich gut!“ versuchte sie es vorsichtig weiter. „Aber nur ein kleines Stück, bitte.“ lächelte sie die Rothaarige an. „Okay!“ Zufrieden, etwas erreicht zu haben, machte sich Sookie sofort auf den Weg zurück in die Küche, nicht wissend, dass Rory nur zugestimmt hatte, um wieder allein sein zu können. Zwar hatte sie nichts gegen Moms beste Freundin, aber momentan wollte sie nur ihre Ruhe haben.
‚Oder hast du vor mir Angst? Willst du nicht mit mir alleine sein?’ Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie hatte keine Angst vor ihm und ja, sie war sowohl früher als auch heute durchaus gerne mit ihm alleine.
„Hier bitte, dein Kuchen!“ Die etwas rundliche Chefköchin stellte den Teller auf den kleinen Glastisch vor Rorys Füßen. „Danke, Sookie.“ Um zu „beweisen“, dass sie sich auf den Kuchen gefreut hatte und er ihr auch schmeckte, machte sie noch in Sookies Beisein den ersten Bissen. „Mmh! Der ist aber wirklich gut!“ Und es war nicht mal gelogen. Rory aß das Stück schnell auf und hätte am liebsten noch eines bestellt, was sie schlussendlich aber doch ließ.

„Mom, ich gehe dann wieder.“ Artig ging sie zum Empfangstresen, hinter welchem Lorelai stand und umarmte sie flüchtig. „Ist in Ordnung, Schatz. Ich werde wahrscheinlich so in zweieinhalb, drei Stunden ebenfalls losfahren.“ „Okay, bye.“
Auf dem Weg nach Hause überlegte Rory sich, was sie nun tun wollte. Jess’ Sachen weiter auspacken? Noch einen Kaffee bei Luke trinken? Lane besuchen? Nein, eigentlich wäre sie gerne noch ein wenig alleine. Sie würde wieder einmal spazieren gehen! Vielleicht auch zum Steg...

Das Auto hatte sie zu Hause abgestellt, danach war sie einfach querfeldein - oder in ihrem Falle: querstadtein - weiterhin über Jess nachdenkend durch die Straßen und Gassen gewandert bis sie, ohne es zu merken, direkt an Deans Haus vorbeigelaufen war, welcher natürlich ausgerechnet jetzt in seinem Garten beschäftigt sein musste.
Als er Rory vorbeigehen sah, rannte Dean ihr schnell hinterher. „Hey, Rory!“ Sie fuhr erschrocken auf. „Oh, tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Ist schon in Ordnung...“ Nervös strich sie sich ein paar Strähnen hinter ihre Ohren. ‚Verdammt, ich will doch nur allein sein! Was willst du, Dean?’ Er sah kurz über sie hinweg, als wollte er prüfen, dass niemand da war, der ihnen zuhören konnte. „Kann... ich kurz mit dir reden?“ ‚Muss das sein?’ „Ja... aber dauert es lange? Ich war mit Lane verabredet. Bei Luke.“ Zu Luke würde er ihr ja wohl nicht folgen. Immerhin könnte dort ja Jess sein! Und Dean wusste ja nicht, dass er bereits vor zwei Wochen gestorben war! Zwei Wochen... Sogar auf den Tag genau... Rory bekam ein flaues Gefühl im Magen. „Nein, es dauert nicht lange. Wollen wir uns setzen?“ Er deutete auf eine in der Nähe stehende Bank, auf welche sie auch sofort zuging, um es nur schnell hinter sich zu bringen.
Dean atmete einmal tief durch, Rory sah ihn ungeduldig an. „Rory, es... Also, wegen der Sache zwischen Jess und dir...“ „Ja?“ Ohne, dass er es merkte, begann sie leicht mit ihrem linken Fuß zu zucken. „Also es tut mir leid. Für dich.“ Sie verstand kein Wort. „Für mich? Warum?“ Er sah sie irritiert an. „Babette erzählte mir, er wäre gestorben!“ ‚Oh nein...’ „Ach so, das.“ Mitfühlend und tröstend wollte er ihr einen Arm um die Schulter legen, doch Rory rückte ein Stück von ihm weg. „Ich will eigentlich nicht darüber reden.“ Er nickte. „Wenn du aber irgendwann mal darüber reden willst, kannst du immer zu mir kommen. Okay, ich habe Jess nie wirklich gemocht, aber ich kann zuhören.“ ‚Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mit dir über Jess reden würde?? Da rede ich entweder mit ihm selbst, Luke, Mom oder Aaron darüber! Aaron...’ Ihn hatte sie ja völlig vergessen! Sie setzte ein gespieltes Lächeln auf und wandte sich wieder Dean zu. „Danke, Dean, aber... ich habe da jemanden kennen gelernt, einen Freund von Jess, mit dem ich das, denke ich, besser kann. Also, über Jess reden, meine ich.“ „Oh, ach so... Ja, mit ihm wirst du wahrscheinlich besser reden können...“
Sie sah ihm an, dass er etwas enttäuscht war, doch ein trauriger Exfreund war im Moment wirklich das Allerletzte, um das sie sich kümmern würde oder wollte. „Ich muss dann wieder los. Lane wartet.“ Noch einmal setzte sie ein nettes Verabschiedungslächeln auf, erhob sich von der Bank und machte sich weiter auf den Weg. Als sie um die nächste Ecke bog, sah sie aus dem Augenwinkel, wie Dean ihr noch nachsah.