26.09.2007, 17:12
Hallo alle zusammen! Nun, hier hat sich ja nicht gerade viel getan. Das war auch en Grund dafür, dass ich mich solange nicht mehr gemeldet und gepostet habe. Mittlerweile bin ich bei meiner Story bei Kapitel 40 angekommen. Hier bin ich gerade mal bei Kapitel 11. Nun ja, ich hoffe, einige Leute nehmen sich mal die Zeit und lesen meine FF, auch wenn sie keine Sophies sind. Würde mich sehr freuen.
@Tanja: Vielen lieben dank für dein tolles Fb. Obwohl du die Story ja schon kennst.
So, nun poste ich mal ein paar Kapitel um hier nach zu kommen:
12. Kapitel
Als Rory ihre Augen wieder öffnete, fand sie sich in einem grünen, grossen Park wieder und wurde immer noch von Logan mitgezogen. „Logan, wo sind wir hier?“, fragte sie ihn und war ein wenig verwirrt. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass Logan sie in ein kleines, gemütliches, aber dennoch elegantes Restaurant ausführen würde, so, wie er es bis jetzt immer getan hatte. Logan hatte einen sehr guten Geschmack, was das anging. Er suchte sich immer die Restaurants aus, die in kleinen verwinkelten Gassen von Barcelona zu finden und abseits aller Touristenströme waren. Jedes Restaurant, das er ausgesucht hatte, hatte ihr sehr gefallen. Alle von ihnen hatten ihren eigenen Charme gehabt und waren typisch spanisch gewesen. Darum war sie immer noch erstaunt, dass sie sich in einem Park befanden. „Logan, wo sind wir und wohin gehen wir?“, fragte Rory erneut, da Logan ihr bis jetzt noch nicht geantwortet hatte. „WeiÃt du das wirklich nicht, Rory?“, fragte er nun sie und lächelte sie wieder einmal auf seine typisch, neckende Art an. „Nein, dass weiss ich wirklich nicht. Und sonst würde ich wohl ja kaum fragen.“, sagte sie ein wenig genervt. „Also gut, ich sags dir“, begann Logan, „wir sind im Ciutadella Park, der, wie du vielleicht weiÃt, ein wenig oberhalb von Barcelona liegt. Hier stand früher auch mal eine Zitadelle, darum auch der Name „Ciutadella Park“ Die Zitadelle liess …“ „liessPhilipp der V erbauen, um die rebellischen Katalanen besser in Schach halten zu können.“, unterbrach Rory ihn, lächelte ihn frech an und zwinkerte ihm zu. „Wow, du bist wirklich ein intelligentes Mädchen. Aber woher weiÃt du dass denn schon wieder?“ fragte Logan Rory mit leicht erstauntem Ton in der Stimme und wiederum mit einem Lächeln auf den Lippen. „Hey, ich erkunde mich halt gerne über die Städte, die ich besuche. Ich will ja schliesslich nicht, wie jeder Tourist hier durch die Gegend laufen und historische Hintergründe zu wichtigen Gebäuden versäumen. Ausserdem, du kennst dich aber auch ziemlich gut aus, was die Geschichte von Barcelona angeht. Warum eigentlich? Hast du etwa Stadtführer über Barcelona gewälzt, damit du mir mit deinem Wissen imponieren kannst?“ fragte Rory und lächelte ihn wieder einmal frech an. „Tja, ich denke das wird mein Geheimnis bleiben“, sagte Logan, blickte sie geheimnisvoll an und zog sie weiter. „Ach komm schon, sags mir, du weiÃt doch, ich bin so neugierig. Bitte.“, bettelte Rory und blieb stehen. Logan hielt ebenfalls an und sah in ihre tiefen, blauen Augen. „Nein, dieses Mal, gebe ich nicht nach.“ erwiderte er und versuchte sie weiter zuziehen. „Okay, aber dafür musst du mir sagen, wohin wir gehen“, sagte Rory und zog Logan näher an sich und blickte ihn mit ihren grossen, blauen Augen an. „Oh, ich hasse es, wenn du mich so ansiehst. Hör auf. Bitte. Wenn du so weiter machst, werde ich noch weicher in den Knien, als ich jetzt schon bin.“, flüsterte Logan nun Rory ins Ohr und ein leichter Schauer fuhr ihr über den Rücken. „Na dann, mach ich doch gleich weiter.“, erwiderte Rory und näherte sich langsam Logans Gesicht. Als nur noch Millimeter Rorys von Logans Lippen trennten, wisperte Logan: „Du machst mich verrückt, Rory. Aber es ist das wundervollste Gefühl, das ich jemals hatte.“ Nach diesen Worten küssten sich beide leidenschaftlich und vergassen die Welt um sich herum. Für sie beide zählte im Moment nur dieser eine wundervolle Kuss und sonst nichts. Als sie sich wieder von einander lösten sagte Rory: „Na, sagst du mir jetzt, wohin wir gehen?“, dabei sah sie ihn lächelnd und fragend an. „Okay, du hast mich überredet. Aber ich gebe dir trotzdem nur einen kleinen Tipp.“, erwiderte Logan und konnte sich nicht zurück halten Rory erneut zu küssen. „Und der wäre?“, fragte sie ihn zwischen zwei kurzen, aber dennoch intensiven Küssen. „Es ist Mittag.“, sagte Logan, nahm nun wieder ihre Hand und zog sie weiter. „Das ist alles?“, fragte Rory erneut und versuchte ihn beim Gehen, anzuschauen. „Yapp, das ist alles, aber komm jetzt endlich.“, sagte Logan und verliess nun den Weg, auf dem sie bis jetzt den Park durchquert hatten. Rory protestierte zwar, aber gab dann schliesslich doch nach und folgte Logan durch die Wiese. Sie liefen noch einige Minuten durchs Gras, bis Logan stoppte und Rory zu sich zog. „Was machen wir hier, Logan?“, fragte Rory ihn verwirrt. Er sagte nichts, sondern legte nur einen Finger auf ihre Lippen, stellte sich hinter sie und sagte: „Schliess deine Augen“ „Aber, wieso…“ fragte sie wiederum verwirrt. „Lass es einfach zu“, sagte Logan schlicht. Nach kurzer Zeit, schloss Rory ihre Augen dann doch und liess sich von Logan führen. Es vergingen einige Minuten, bis er anhielt und ihre Hand nahm. „Jetzt kannst du die Augen wieder öffnen.“, sagte Logan und schlang einen Arm um ihre Talie. Als Rory nun ihre Augen öffnete, erblickte sie ein wundervolles Picknick. Eine weisse Decke lag am Boden, darauf zwei Teller, Besteck und Weingläser. Von der Mitte, der Decke, wo sich eine Schüssel befand, wehte ein leckerer Duft her und um alles herum lagen rote Rosenblätter, die das Bild vollendeten. „Logan.. ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Du bringst mich einfach immer wieder zum staunen.“, sagte Rory und fuhr sich verlegen durch ihr Haar. „Tja, das war auch mein Plan. Geniess es.“, erwiderte er und führte sie nun zu dem Picknick, das nur darauf wartete gegessen zu werden. Sie setzten sich und Logan nahm einen Teller, schöpfte Paella auf ihn, legt daneben ein Stück Brot und reichte ihn Rory. „Ich dachte mir, unseren letzten Tag in Barcelona, sollten wir so richtig spanisch ausklingen lassen.“, sagte Logan und lächelte sie an. „Logan, ich bin überwältig. Und das alles nur wegen mir?“, fragte sie ihn und blickte ihn durchdringend an. „Rory, ich sage dir das nun schon das zweite mal diesen Tag, Rory. Du bist was Besonderes und du hast das hier nur verdient.“, sagte er, nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. „Komm, wir sollten jetzt essen, sonst wird die Paella kalt.“, sagte Logan erneut und schöpfte nun auch sich. Er öffnete die Weinflasche und schenkte Rory und sich ein. Nachdem alles bereit war, begannen sie zu essen, zu reden und zu lachen. Sie sassen lange da und vergassen die Zeit. Als sie mit dem Hautgang fertig waren, zauberte Logan noch zwei kleine Schalen mit Crema Catalan hervor und reichte wiederum eine davon Rory. „WeiÃt du Logan, ich weiss wirklich nicht, was ich sagen soll, das ist alles so perfekt und ich weiss einfach nicht, wie ich dir danken kann. Du machst das einfach so für mich, dass ist einfach unglaublich. Danke, Logan.“, sagte Rory, lehnte sich zu ihm und küsste ihn sanft, als er dann den Kuss vertiefte, zog sie ihn näher und fuhr ihm durch seine blonden Haare. Wie gut das doch tat. Wie gut es tat, ihn bei sich zu haben, seine Nähe zu spüren. Doch dieses Glück, würde nicht mehr lange anhalten. Nur noch wenig Stunden um genau zu sein. Wie wenn der Himmel ihre Gedanken und ihre Gefühlen gehört hätte, begann es zu regnen. Zuerst nur kleine, leichte Tropfen, doch dann immer stärker und schliesslich regnete es in Strömen. Beide lösten sich voneinander und Rory versuchte hektisch das Geschirr und die restlichen Sachen zusammen zuräumen, was Logan sehr amüsierte. „Hey, was machst du, hilf mir, sonst wird alles nass.“, sagte Rory und blickte zu Logan. „Rory, komm schon lass es sein, lass es einfach liegen.“, erwiderte er und grinste sie an. „Aber wir können das doch nicht einfach hier liegen lassen, ich meine, dass ist ein öffentlicher Park und…“ stotterte sie verwirrt. „Ich kümmere mich später darum, Rory. Ausserdem ein gutes hat es, so muss ich nachher nicht mehr abwaschen.“, sagte Logan und grinste nun noch breiter. „Logan, deine Lebenseinstellung möchte ich mal haben.“, sagte Rory schlicht und grinste ihn nun auch an. Beide standen auf und gingen durch den strömenden Regen durch die Wiese zurück zum Weg. Sie beieilten sich nicht, so, wie es andere wahrscheinlich getan hätten, sondern gingen langsam Arm in Arm durch das nasse Gras. Als sie wieder bei dem kleinen Weg angekommen waren, blieben beide stehen und küssten sich erneut. Es war ein unglaublich intensives Gefühl. Der Regen, ihre nassen Körper aneinander gepresst, die Wärme, die vom jeweils anderen ausging. Es war einfach wundervoll. Nach einiger Zeit, gingen sie weiter und kamen am Font MÃ gic, einem beidruckenden und grossen Springbrunnen vorbei. Beide steuerten auf ihn zu uns setzten sich auf den Rand des Brunnens. „WeiÃt du, was diesem Brunnen nachgesagt wird?“, fragte Logan Rory. „Nein, ausnahmsweise mal nicht. Schiess los.“, sagte sie und blickte ihn erwartungsvoll an. „Also, diesem Brunnen wird nachgesagt, dass jeder, der einmal daraus getrunken hat, sein Herz an Barcelona verliert und sein Leben lang immer wiederkommt.“, sagte Logan und blickte nun Rory wieder an. „Eine schöne Geschichte. Nun, dann denke ich, könntest du das doch mal gleich ausprobieren.“, erwiderte sie und lächelte ihn geheimnisvoll an. „Wie meinst du dass denn schon wieder?“, fragte Logan etwas irritiert und versuchte in Rorys Augen zulesen, was sie vorhatte. Nach wenigen Sekunden, wurde ihm schlagartig klar, was sie vorhatte. „Oh, nein. Wehe, du machst das, was ich denke, dass du vorhast zu machen!“, drohte Logan mitgespielt ernstem Ton in der Stimme. „Du kannst mich nicht aufhalten.“, erwiderte sie schlicht und schupste ihn von Springbrunnenrand ins kalte Nass. Er viel ins Wasser und tauchet nach einigen Sekunden wieder auf. „Du warst ja eh schon nass.“, sagte Rory und fing an zu lachen. Sie streckte ihm, mit einem verzeihenden Blick, ihre Hand entgegen, um ihm wieder hinaus zu helfen. Logan ergriff ihre Hand, doch anstatt, sich selbst heraus zu ziehen, zog er Rory nun in den Brunnen und sagte: „Jetzt sind wir quitt.“, dabei grinste er sie breit an. „Na gut, einverstanden.“, sagte sie, fing an zu lachen und Logan stimmte mit ein.
13. Kapitel
Als beide wieder aus dem grossen Becken herauskletterten, regnete es immer noch in Strömen. Die Regentropfen prasselten unaufhörlich auf die Dächer von Barcelona nieder, so als hätte der Himmel, der von grauen, dunklen Wolken überzogen war, die Sorgen des jungen, verliebten Paares gehört und klagte nun über das Schicksal der beiden. Rory und Logan waren klitsch nass und ihre Kleider klebten an ihren Körpern, doch es schien beide nicht im Geringsten zu stören. „Wann musst du am Flughafen sein?“, fragte Logan plötzlich und schaute nicht in Rorys Richtung, sondern fixierte mit seinen Augen angespannt den Boden. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, da er wusste, dass er sie traurig erleben würde. Rory war überrascht und blickte auf ihre Armbanduhr, die glücklicherweise keinen Schaden von dem kleinen Bad im Brunnen genommen hatte. 16:15 Uhr. In zwei Stunden würde ihr Flieger nach Amsterdam starten. Rory blickte traurig auf und suchten den Blickkontakt mit Logan, doch dieser starte immer noch angestrengt zu Boden. Also senkte sie ihren Blick wieder und blickte auf die Schuhspitzen ihrer weissen Snickers. Beide hatten sich wieder auf den Brunnenrand gesetzt und schwiegen einige Zeit, bis Rory mit schweren Herzen Logans Frage beantwortete. „Ich muss in etwa zwei Stunden am Flughafen sein, aber ich muss noch meine Kleider und meine sonstigen Sachen zusammen packen. Ausserdem muss ich meiner Grossmutter noch erklären, wieso ich so plötzlich und unhöflich davon gerannt bin. Das kann sich locker eine Stunde hinziehen, wenn nicht sogar mehr. Du kennst meine Granma nicht, die kann einem echt zur Verzweiflung, wenn sogar nicht zu einem Nervenzusammenbruch bringen.“, sagte sie und versuchte die Traurigkeit, die in ihrer Stimme mitklang, so gut es ging zu verbergen. Sie hoffte, das Logan dies nicht mitbekommen hatte, denn sie wollte nicht, dass es ihm schwer fiel, von ihr loszulassen. Schliesslich kannten sie sich erst seit ein paar Tagen. Doch für sie war die Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte, einer der glücklichsten, die sie jemals erlebt hatte. Er machte sie glücklich, brachte sie zum lachen war ihr geistig und intellektuell eben würdig. Logan war nie der gleichen Meinung wie Rory, was Bücher, Politik oder andere Sachen anging und das schätze sie sehr. Er war anders als Dean. Mit Dean hatte sie nie über Bücher, dessen gesellschaftlichen Stand, über die Bewegungsgründe der einzelnen Personen oder gar einfach über die Doppeltbedeutung des Geschriebenen diskutieren können. Dean hatte einfach immer nur genickt und gesagt, er sehe dass genauso, wie sie das eben formuliert habe. Am Anfang hatte sie das gar nicht bemerkt, dass er einfach immer nur Ja gesagt hatte. Sie war einfach davon ausgegangen, dass er und sie einfach auf einer Wellenlinie lagen, doch mit der Zeit, wurde ihr immer deutlicher, wie wenig er sich doch für solche Sachen interessierte. Doch Dean liebte sie. Jedenfalls hatte er ihr das gesagt. Doch sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie ihn liebte. Sie wusste auch nicht, ob sie gerade Dean mit Logan betrog oder, wie überhaupt ihre Beziehung im Moment aussah. Wieso musste sie eigentlich gerade jetzt an Dean denken und konnte sich nicht einfach auf Logan konzentrieren? Rory fuhr sich mit einer Hand durch ihre braunen Haare und versuchte sich wieder auf Logan zu konzentrieren, doch es gelang ihr nicht. Tränen füllten sich in ihren Augen und sie versuchte sie zu unterdrücken. Sie wollte nicht weinen. Vor allem nicht wegen Dean. Das hatte sie nun schon so viele Male in diesen Ferien getan und sie hatte es einigermassen, nicht zu letzt dank Logan, begriffen, das es nichts brachte. Sie wollte nicht, wenn sie schon weinte, dann wenigstens wegen Logan, den sie nie wieder sehen würde. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt jemals wieder sehen wollte, denn schliesslich wusste sie, aus vielen Filmen und Serien aus dem Fernsehen, dass Beziehungen, die man in Ferien begonnen hatte, nicht lange hielten. Ausserdem war es immer anders in der Realität, im wahren Leben, mit Familie, Uni und Freunden, ein Paar zu sein, als im Urlaub. Sie schloss ihre Augen und versuchte abermals alle Gedanken beiseite zu schieben und sich auf Logan zu konzentrieren. Wiederum gelang es nicht. Plötzlich spürte sie eine warme Hand unter ihrem Kinn, die ihr Kopf sanft hob. Als sie ihre Augen öffnete blickte sie in die treuen, hasselnussbraunen Augen von Logan und seufzte leise. „Hey Rory, was ist? Erzähls mir. Bitte.“, sagte Logan und rutschte näher an sie heran. „Ach weiÃt du, es ist einfach so viel für mich, eigentlich zu viel. Ich meine, die Sache mit Dean, meiner Mutter und dir, ich kann nicht mehr. Am liebsten würde irgendwo hin gehen, wo mich keiner mehr kennt und dort dann meine Zelte aufschlagen.“, wisperte sie nun beinahe. Dabei starrte sie auf ihre Hände, die nervös ihre Hose zu Recht zupften. Logan nahm ihre Hände, legte die eine sachte in seine und ergriff die andere, der er sanft mit seinem Daumen über den Handrücken fuhr. „Bin ich dir zu viel?“, fragte er sie leise und streichelte noch immer ihr linke Hand. Sie blickte ihn verstört an, aber lies seine Hand nicht los. „Logan, wieso fragst du mich das?“, fragte sie und blickte ihn immer noch verständnislos an. „Ich will dir nicht zur Last fallen, Rory. Die Sache mit diesem Dean und allem drum und dran, belastet dich so und dann noch ich? Du steigst in zirka 2 Stunden in einen Flieget nach Amsterdam und musst mich verlassen. Du bist doch sicher traurig, denke ich mal, denn ich bin es schliesslich auch, was nichts heisst, aber…“ antwortet Logan und brach dann ab. Er wollte eigentlich anders beginnen, doch offenbar hatten seine Gefühle überhand gewonnen. Eigentlich sollte das Gespräch in die komplett andere Richtung gehen. Er schloss für einige Sekunden seine Augen, bevor er weiter sprach: „Jedenfalls, was ich damit meine ist, dass ich dich nachher, nicht mehr anrufen werde, wenn du das nicht mehr willst. Ich lösche deine Nummer aus meinem Handy, was mir sicher schwer fällt, aber ich mache das. Du hast genug Probleme und wenn ich dann noch dazu komme und alles komplizierter mache, als es sowieso schon ist, dann hat das keinen Sinn…. Wegen einem jemand, von dem du nicht einmal den Nachnamen kennst, geschweige denn weiÃt, woher er kommt. Vielleicht wirst du dann versuchen das alles heraus zubekommen. Und dann findest du es nicht heraus und bist traurig und, und…“ Er rang nach Worten, fing sich dann aber wieder. „Das wäre eine Lösung: Du vergisst mich und versuchst deine Probleme in den Griff zu bekommen. Ohne mich ist das alles viel einfacher, glaub mir. Ich bin nur ein unnötiger Faktor, der dich hindert. Ausserdem heisst es sowieso, dass Ferienbeziehungen nicht lange halten und… jedenfalls, ich denke, es wäre besser, wenn du mich jetzt vergisst, als wenn ich noch die ganzen Ferien über mit dir Kontakt habe und ich dir vielleicht noch weh mache. Glaub mir, es ist besser für dich mich jetzt zu vergessen und nicht erst wenn dein Semester wieder angefangen hat und du dich eigentlich auf die Uni konzentrieren müsstest. Ich will nicht, dass du leidest, ich will, dass du dich wieder fängst und alles wider in den Griff bekommst.“, endete Logan und schaute in tiefblauen Augen von Rory, die sich während seines Monolog erstaunt geweitet hatten. Sie zog nun ihre Hände von ihm weg und blickte hastig weg, als er sie anschaute. Was sollte das jetzt? Wusste er denn nicht, dass er ihr viel bedeutete und ihn im Moment noch nicht vergessen wollte. „Logan, was soll das?“, fragte sie ihn mit einem gereizten Unterton in der Stimme. Gereizter, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. „Verstehst du nicht, du bist der einzige Mensch, der mich im Moment aufheitert, mich zum lachen bringt, mir Halt gibt. Ich will dich nicht vergessen, jedenfalls noch nicht jetzt. Vielleicht wäre es besser, aber ich will nicht. Ich will, dass du mich in Amsterdam anrufst, ich will, dass du meine Nummer behältst, ich will heute Abend wieder deine Stimme hören. Ich will, dass du mich nicht vergisst.“, sagte Rory und mit jedem Wort wurde die Traurigkeit in ihrer Stimme grösser, bis sich schon wieder Tränen in ihrer Augen bildeten. Sie blickte wieder zu ihm und sah, wie ein breites Lächeln sein Gesicht schmückte. Das war das letzte, womit sie gerechnet hätte. Sie blickte ihn überrascht an und wollte gerade ihren Mund öffnen, um ihn zu fragen, was das soll, doch er war schneller. Logan streichelte ihr sanft über die Wange, bevor er zu sprechen begann: „WeiÃt du Rory, es wäre wirklich besser für dich, wenn du mich schon jetzt vergessen würdest, aber…“. Er brach kurz ab, um erneut die richtigen Worte zu finden. „Aber, du weiÃt nicht, wie sehr ich mich freue, dass du doch so entschieden hast. Du weiÃt gar nicht wie sehr…“, endete Logan und zog Rory auf die Beine. Wie gut tat es doch, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Wie gut es doch nur tat. Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn ein letztes Mal. Noch einmal seine Nähe spüren, seine Duft riechen können und das Gefühl zu erleben, mit ihren Fingerkuppen durch sein zerzaustest, weiches, blondes Haar zu streicheln, das immer noch ein wenig nass war. Als er sich aus der Umarmung löste, zog er sein Handy aus der Hosentasche, das zum Glück noch immer funktionierte, nach der kleinen Ankühlung im Wasser. Er klappte es auf und rief offenbar ein Taxi. Der Regen hatte nachgelassen und jetzt nieselte es nur noch leicht auf die Beiden hinab. Nachdem er sein Handy wieder verstaut hatte, fuhr er wieder sanft über ihre Wange und musste auch eine kleine Träne daran hindern ihren Weg fortzusetzen. Sie blickten sich lange an, bevor Rory sich an Logans Brust schmiegte und seinem Herz zu hörte, wie es regelmässig schlug. Sie standen einfach ihre letzten Minuten geniessend da, in den Armen des anderen und versuchten das Gefühl, dass sie dabei umschloss, so zu erfassen, dass sie es später noch genauso, wie jetzt in Erinnerung hatten. Als das Taxi schliesslich ankam und vor den beiden anhielt, gab Logan Rory noch einen letzten, intensiven, sanften und dennoch leidenschaftlichen Kuss. „Du rufst mich an, ja?“, fragte sie ihn und hielt seine Hand dabei fest umklammert. „Versprochen“, erwiderte er und liess ihre Hand sachte und langsam los. Sie ging, mit Tränen in den Augen und schweren Herzens zum Taxi und schloss die Tür hinter sich.
@Tanja: Vielen lieben dank für dein tolles Fb. Obwohl du die Story ja schon kennst.
So, nun poste ich mal ein paar Kapitel um hier nach zu kommen:
12. Kapitel
Als Rory ihre Augen wieder öffnete, fand sie sich in einem grünen, grossen Park wieder und wurde immer noch von Logan mitgezogen. „Logan, wo sind wir hier?“, fragte sie ihn und war ein wenig verwirrt. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass Logan sie in ein kleines, gemütliches, aber dennoch elegantes Restaurant ausführen würde, so, wie er es bis jetzt immer getan hatte. Logan hatte einen sehr guten Geschmack, was das anging. Er suchte sich immer die Restaurants aus, die in kleinen verwinkelten Gassen von Barcelona zu finden und abseits aller Touristenströme waren. Jedes Restaurant, das er ausgesucht hatte, hatte ihr sehr gefallen. Alle von ihnen hatten ihren eigenen Charme gehabt und waren typisch spanisch gewesen. Darum war sie immer noch erstaunt, dass sie sich in einem Park befanden. „Logan, wo sind wir und wohin gehen wir?“, fragte Rory erneut, da Logan ihr bis jetzt noch nicht geantwortet hatte. „WeiÃt du das wirklich nicht, Rory?“, fragte er nun sie und lächelte sie wieder einmal auf seine typisch, neckende Art an. „Nein, dass weiss ich wirklich nicht. Und sonst würde ich wohl ja kaum fragen.“, sagte sie ein wenig genervt. „Also gut, ich sags dir“, begann Logan, „wir sind im Ciutadella Park, der, wie du vielleicht weiÃt, ein wenig oberhalb von Barcelona liegt. Hier stand früher auch mal eine Zitadelle, darum auch der Name „Ciutadella Park“ Die Zitadelle liess …“ „liessPhilipp der V erbauen, um die rebellischen Katalanen besser in Schach halten zu können.“, unterbrach Rory ihn, lächelte ihn frech an und zwinkerte ihm zu. „Wow, du bist wirklich ein intelligentes Mädchen. Aber woher weiÃt du dass denn schon wieder?“ fragte Logan Rory mit leicht erstauntem Ton in der Stimme und wiederum mit einem Lächeln auf den Lippen. „Hey, ich erkunde mich halt gerne über die Städte, die ich besuche. Ich will ja schliesslich nicht, wie jeder Tourist hier durch die Gegend laufen und historische Hintergründe zu wichtigen Gebäuden versäumen. Ausserdem, du kennst dich aber auch ziemlich gut aus, was die Geschichte von Barcelona angeht. Warum eigentlich? Hast du etwa Stadtführer über Barcelona gewälzt, damit du mir mit deinem Wissen imponieren kannst?“ fragte Rory und lächelte ihn wieder einmal frech an. „Tja, ich denke das wird mein Geheimnis bleiben“, sagte Logan, blickte sie geheimnisvoll an und zog sie weiter. „Ach komm schon, sags mir, du weiÃt doch, ich bin so neugierig. Bitte.“, bettelte Rory und blieb stehen. Logan hielt ebenfalls an und sah in ihre tiefen, blauen Augen. „Nein, dieses Mal, gebe ich nicht nach.“ erwiderte er und versuchte sie weiter zuziehen. „Okay, aber dafür musst du mir sagen, wohin wir gehen“, sagte Rory und zog Logan näher an sich und blickte ihn mit ihren grossen, blauen Augen an. „Oh, ich hasse es, wenn du mich so ansiehst. Hör auf. Bitte. Wenn du so weiter machst, werde ich noch weicher in den Knien, als ich jetzt schon bin.“, flüsterte Logan nun Rory ins Ohr und ein leichter Schauer fuhr ihr über den Rücken. „Na dann, mach ich doch gleich weiter.“, erwiderte Rory und näherte sich langsam Logans Gesicht. Als nur noch Millimeter Rorys von Logans Lippen trennten, wisperte Logan: „Du machst mich verrückt, Rory. Aber es ist das wundervollste Gefühl, das ich jemals hatte.“ Nach diesen Worten küssten sich beide leidenschaftlich und vergassen die Welt um sich herum. Für sie beide zählte im Moment nur dieser eine wundervolle Kuss und sonst nichts. Als sie sich wieder von einander lösten sagte Rory: „Na, sagst du mir jetzt, wohin wir gehen?“, dabei sah sie ihn lächelnd und fragend an. „Okay, du hast mich überredet. Aber ich gebe dir trotzdem nur einen kleinen Tipp.“, erwiderte Logan und konnte sich nicht zurück halten Rory erneut zu küssen. „Und der wäre?“, fragte sie ihn zwischen zwei kurzen, aber dennoch intensiven Küssen. „Es ist Mittag.“, sagte Logan, nahm nun wieder ihre Hand und zog sie weiter. „Das ist alles?“, fragte Rory erneut und versuchte ihn beim Gehen, anzuschauen. „Yapp, das ist alles, aber komm jetzt endlich.“, sagte Logan und verliess nun den Weg, auf dem sie bis jetzt den Park durchquert hatten. Rory protestierte zwar, aber gab dann schliesslich doch nach und folgte Logan durch die Wiese. Sie liefen noch einige Minuten durchs Gras, bis Logan stoppte und Rory zu sich zog. „Was machen wir hier, Logan?“, fragte Rory ihn verwirrt. Er sagte nichts, sondern legte nur einen Finger auf ihre Lippen, stellte sich hinter sie und sagte: „Schliess deine Augen“ „Aber, wieso…“ fragte sie wiederum verwirrt. „Lass es einfach zu“, sagte Logan schlicht. Nach kurzer Zeit, schloss Rory ihre Augen dann doch und liess sich von Logan führen. Es vergingen einige Minuten, bis er anhielt und ihre Hand nahm. „Jetzt kannst du die Augen wieder öffnen.“, sagte Logan und schlang einen Arm um ihre Talie. Als Rory nun ihre Augen öffnete, erblickte sie ein wundervolles Picknick. Eine weisse Decke lag am Boden, darauf zwei Teller, Besteck und Weingläser. Von der Mitte, der Decke, wo sich eine Schüssel befand, wehte ein leckerer Duft her und um alles herum lagen rote Rosenblätter, die das Bild vollendeten. „Logan.. ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Du bringst mich einfach immer wieder zum staunen.“, sagte Rory und fuhr sich verlegen durch ihr Haar. „Tja, das war auch mein Plan. Geniess es.“, erwiderte er und führte sie nun zu dem Picknick, das nur darauf wartete gegessen zu werden. Sie setzten sich und Logan nahm einen Teller, schöpfte Paella auf ihn, legt daneben ein Stück Brot und reichte ihn Rory. „Ich dachte mir, unseren letzten Tag in Barcelona, sollten wir so richtig spanisch ausklingen lassen.“, sagte Logan und lächelte sie an. „Logan, ich bin überwältig. Und das alles nur wegen mir?“, fragte sie ihn und blickte ihn durchdringend an. „Rory, ich sage dir das nun schon das zweite mal diesen Tag, Rory. Du bist was Besonderes und du hast das hier nur verdient.“, sagte er, nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. „Komm, wir sollten jetzt essen, sonst wird die Paella kalt.“, sagte Logan erneut und schöpfte nun auch sich. Er öffnete die Weinflasche und schenkte Rory und sich ein. Nachdem alles bereit war, begannen sie zu essen, zu reden und zu lachen. Sie sassen lange da und vergassen die Zeit. Als sie mit dem Hautgang fertig waren, zauberte Logan noch zwei kleine Schalen mit Crema Catalan hervor und reichte wiederum eine davon Rory. „WeiÃt du Logan, ich weiss wirklich nicht, was ich sagen soll, das ist alles so perfekt und ich weiss einfach nicht, wie ich dir danken kann. Du machst das einfach so für mich, dass ist einfach unglaublich. Danke, Logan.“, sagte Rory, lehnte sich zu ihm und küsste ihn sanft, als er dann den Kuss vertiefte, zog sie ihn näher und fuhr ihm durch seine blonden Haare. Wie gut das doch tat. Wie gut es tat, ihn bei sich zu haben, seine Nähe zu spüren. Doch dieses Glück, würde nicht mehr lange anhalten. Nur noch wenig Stunden um genau zu sein. Wie wenn der Himmel ihre Gedanken und ihre Gefühlen gehört hätte, begann es zu regnen. Zuerst nur kleine, leichte Tropfen, doch dann immer stärker und schliesslich regnete es in Strömen. Beide lösten sich voneinander und Rory versuchte hektisch das Geschirr und die restlichen Sachen zusammen zuräumen, was Logan sehr amüsierte. „Hey, was machst du, hilf mir, sonst wird alles nass.“, sagte Rory und blickte zu Logan. „Rory, komm schon lass es sein, lass es einfach liegen.“, erwiderte er und grinste sie an. „Aber wir können das doch nicht einfach hier liegen lassen, ich meine, dass ist ein öffentlicher Park und…“ stotterte sie verwirrt. „Ich kümmere mich später darum, Rory. Ausserdem ein gutes hat es, so muss ich nachher nicht mehr abwaschen.“, sagte Logan und grinste nun noch breiter. „Logan, deine Lebenseinstellung möchte ich mal haben.“, sagte Rory schlicht und grinste ihn nun auch an. Beide standen auf und gingen durch den strömenden Regen durch die Wiese zurück zum Weg. Sie beieilten sich nicht, so, wie es andere wahrscheinlich getan hätten, sondern gingen langsam Arm in Arm durch das nasse Gras. Als sie wieder bei dem kleinen Weg angekommen waren, blieben beide stehen und küssten sich erneut. Es war ein unglaublich intensives Gefühl. Der Regen, ihre nassen Körper aneinander gepresst, die Wärme, die vom jeweils anderen ausging. Es war einfach wundervoll. Nach einiger Zeit, gingen sie weiter und kamen am Font MÃ gic, einem beidruckenden und grossen Springbrunnen vorbei. Beide steuerten auf ihn zu uns setzten sich auf den Rand des Brunnens. „WeiÃt du, was diesem Brunnen nachgesagt wird?“, fragte Logan Rory. „Nein, ausnahmsweise mal nicht. Schiess los.“, sagte sie und blickte ihn erwartungsvoll an. „Also, diesem Brunnen wird nachgesagt, dass jeder, der einmal daraus getrunken hat, sein Herz an Barcelona verliert und sein Leben lang immer wiederkommt.“, sagte Logan und blickte nun Rory wieder an. „Eine schöne Geschichte. Nun, dann denke ich, könntest du das doch mal gleich ausprobieren.“, erwiderte sie und lächelte ihn geheimnisvoll an. „Wie meinst du dass denn schon wieder?“, fragte Logan etwas irritiert und versuchte in Rorys Augen zulesen, was sie vorhatte. Nach wenigen Sekunden, wurde ihm schlagartig klar, was sie vorhatte. „Oh, nein. Wehe, du machst das, was ich denke, dass du vorhast zu machen!“, drohte Logan mitgespielt ernstem Ton in der Stimme. „Du kannst mich nicht aufhalten.“, erwiderte sie schlicht und schupste ihn von Springbrunnenrand ins kalte Nass. Er viel ins Wasser und tauchet nach einigen Sekunden wieder auf. „Du warst ja eh schon nass.“, sagte Rory und fing an zu lachen. Sie streckte ihm, mit einem verzeihenden Blick, ihre Hand entgegen, um ihm wieder hinaus zu helfen. Logan ergriff ihre Hand, doch anstatt, sich selbst heraus zu ziehen, zog er Rory nun in den Brunnen und sagte: „Jetzt sind wir quitt.“, dabei grinste er sie breit an. „Na gut, einverstanden.“, sagte sie, fing an zu lachen und Logan stimmte mit ein.
13. Kapitel
Als beide wieder aus dem grossen Becken herauskletterten, regnete es immer noch in Strömen. Die Regentropfen prasselten unaufhörlich auf die Dächer von Barcelona nieder, so als hätte der Himmel, der von grauen, dunklen Wolken überzogen war, die Sorgen des jungen, verliebten Paares gehört und klagte nun über das Schicksal der beiden. Rory und Logan waren klitsch nass und ihre Kleider klebten an ihren Körpern, doch es schien beide nicht im Geringsten zu stören. „Wann musst du am Flughafen sein?“, fragte Logan plötzlich und schaute nicht in Rorys Richtung, sondern fixierte mit seinen Augen angespannt den Boden. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, da er wusste, dass er sie traurig erleben würde. Rory war überrascht und blickte auf ihre Armbanduhr, die glücklicherweise keinen Schaden von dem kleinen Bad im Brunnen genommen hatte. 16:15 Uhr. In zwei Stunden würde ihr Flieger nach Amsterdam starten. Rory blickte traurig auf und suchten den Blickkontakt mit Logan, doch dieser starte immer noch angestrengt zu Boden. Also senkte sie ihren Blick wieder und blickte auf die Schuhspitzen ihrer weissen Snickers. Beide hatten sich wieder auf den Brunnenrand gesetzt und schwiegen einige Zeit, bis Rory mit schweren Herzen Logans Frage beantwortete. „Ich muss in etwa zwei Stunden am Flughafen sein, aber ich muss noch meine Kleider und meine sonstigen Sachen zusammen packen. Ausserdem muss ich meiner Grossmutter noch erklären, wieso ich so plötzlich und unhöflich davon gerannt bin. Das kann sich locker eine Stunde hinziehen, wenn nicht sogar mehr. Du kennst meine Granma nicht, die kann einem echt zur Verzweiflung, wenn sogar nicht zu einem Nervenzusammenbruch bringen.“, sagte sie und versuchte die Traurigkeit, die in ihrer Stimme mitklang, so gut es ging zu verbergen. Sie hoffte, das Logan dies nicht mitbekommen hatte, denn sie wollte nicht, dass es ihm schwer fiel, von ihr loszulassen. Schliesslich kannten sie sich erst seit ein paar Tagen. Doch für sie war die Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte, einer der glücklichsten, die sie jemals erlebt hatte. Er machte sie glücklich, brachte sie zum lachen war ihr geistig und intellektuell eben würdig. Logan war nie der gleichen Meinung wie Rory, was Bücher, Politik oder andere Sachen anging und das schätze sie sehr. Er war anders als Dean. Mit Dean hatte sie nie über Bücher, dessen gesellschaftlichen Stand, über die Bewegungsgründe der einzelnen Personen oder gar einfach über die Doppeltbedeutung des Geschriebenen diskutieren können. Dean hatte einfach immer nur genickt und gesagt, er sehe dass genauso, wie sie das eben formuliert habe. Am Anfang hatte sie das gar nicht bemerkt, dass er einfach immer nur Ja gesagt hatte. Sie war einfach davon ausgegangen, dass er und sie einfach auf einer Wellenlinie lagen, doch mit der Zeit, wurde ihr immer deutlicher, wie wenig er sich doch für solche Sachen interessierte. Doch Dean liebte sie. Jedenfalls hatte er ihr das gesagt. Doch sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie ihn liebte. Sie wusste auch nicht, ob sie gerade Dean mit Logan betrog oder, wie überhaupt ihre Beziehung im Moment aussah. Wieso musste sie eigentlich gerade jetzt an Dean denken und konnte sich nicht einfach auf Logan konzentrieren? Rory fuhr sich mit einer Hand durch ihre braunen Haare und versuchte sich wieder auf Logan zu konzentrieren, doch es gelang ihr nicht. Tränen füllten sich in ihren Augen und sie versuchte sie zu unterdrücken. Sie wollte nicht weinen. Vor allem nicht wegen Dean. Das hatte sie nun schon so viele Male in diesen Ferien getan und sie hatte es einigermassen, nicht zu letzt dank Logan, begriffen, das es nichts brachte. Sie wollte nicht, wenn sie schon weinte, dann wenigstens wegen Logan, den sie nie wieder sehen würde. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt jemals wieder sehen wollte, denn schliesslich wusste sie, aus vielen Filmen und Serien aus dem Fernsehen, dass Beziehungen, die man in Ferien begonnen hatte, nicht lange hielten. Ausserdem war es immer anders in der Realität, im wahren Leben, mit Familie, Uni und Freunden, ein Paar zu sein, als im Urlaub. Sie schloss ihre Augen und versuchte abermals alle Gedanken beiseite zu schieben und sich auf Logan zu konzentrieren. Wiederum gelang es nicht. Plötzlich spürte sie eine warme Hand unter ihrem Kinn, die ihr Kopf sanft hob. Als sie ihre Augen öffnete blickte sie in die treuen, hasselnussbraunen Augen von Logan und seufzte leise. „Hey Rory, was ist? Erzähls mir. Bitte.“, sagte Logan und rutschte näher an sie heran. „Ach weiÃt du, es ist einfach so viel für mich, eigentlich zu viel. Ich meine, die Sache mit Dean, meiner Mutter und dir, ich kann nicht mehr. Am liebsten würde irgendwo hin gehen, wo mich keiner mehr kennt und dort dann meine Zelte aufschlagen.“, wisperte sie nun beinahe. Dabei starrte sie auf ihre Hände, die nervös ihre Hose zu Recht zupften. Logan nahm ihre Hände, legte die eine sachte in seine und ergriff die andere, der er sanft mit seinem Daumen über den Handrücken fuhr. „Bin ich dir zu viel?“, fragte er sie leise und streichelte noch immer ihr linke Hand. Sie blickte ihn verstört an, aber lies seine Hand nicht los. „Logan, wieso fragst du mich das?“, fragte sie und blickte ihn immer noch verständnislos an. „Ich will dir nicht zur Last fallen, Rory. Die Sache mit diesem Dean und allem drum und dran, belastet dich so und dann noch ich? Du steigst in zirka 2 Stunden in einen Flieget nach Amsterdam und musst mich verlassen. Du bist doch sicher traurig, denke ich mal, denn ich bin es schliesslich auch, was nichts heisst, aber…“ antwortet Logan und brach dann ab. Er wollte eigentlich anders beginnen, doch offenbar hatten seine Gefühle überhand gewonnen. Eigentlich sollte das Gespräch in die komplett andere Richtung gehen. Er schloss für einige Sekunden seine Augen, bevor er weiter sprach: „Jedenfalls, was ich damit meine ist, dass ich dich nachher, nicht mehr anrufen werde, wenn du das nicht mehr willst. Ich lösche deine Nummer aus meinem Handy, was mir sicher schwer fällt, aber ich mache das. Du hast genug Probleme und wenn ich dann noch dazu komme und alles komplizierter mache, als es sowieso schon ist, dann hat das keinen Sinn…. Wegen einem jemand, von dem du nicht einmal den Nachnamen kennst, geschweige denn weiÃt, woher er kommt. Vielleicht wirst du dann versuchen das alles heraus zubekommen. Und dann findest du es nicht heraus und bist traurig und, und…“ Er rang nach Worten, fing sich dann aber wieder. „Das wäre eine Lösung: Du vergisst mich und versuchst deine Probleme in den Griff zu bekommen. Ohne mich ist das alles viel einfacher, glaub mir. Ich bin nur ein unnötiger Faktor, der dich hindert. Ausserdem heisst es sowieso, dass Ferienbeziehungen nicht lange halten und… jedenfalls, ich denke, es wäre besser, wenn du mich jetzt vergisst, als wenn ich noch die ganzen Ferien über mit dir Kontakt habe und ich dir vielleicht noch weh mache. Glaub mir, es ist besser für dich mich jetzt zu vergessen und nicht erst wenn dein Semester wieder angefangen hat und du dich eigentlich auf die Uni konzentrieren müsstest. Ich will nicht, dass du leidest, ich will, dass du dich wieder fängst und alles wider in den Griff bekommst.“, endete Logan und schaute in tiefblauen Augen von Rory, die sich während seines Monolog erstaunt geweitet hatten. Sie zog nun ihre Hände von ihm weg und blickte hastig weg, als er sie anschaute. Was sollte das jetzt? Wusste er denn nicht, dass er ihr viel bedeutete und ihn im Moment noch nicht vergessen wollte. „Logan, was soll das?“, fragte sie ihn mit einem gereizten Unterton in der Stimme. Gereizter, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. „Verstehst du nicht, du bist der einzige Mensch, der mich im Moment aufheitert, mich zum lachen bringt, mir Halt gibt. Ich will dich nicht vergessen, jedenfalls noch nicht jetzt. Vielleicht wäre es besser, aber ich will nicht. Ich will, dass du mich in Amsterdam anrufst, ich will, dass du meine Nummer behältst, ich will heute Abend wieder deine Stimme hören. Ich will, dass du mich nicht vergisst.“, sagte Rory und mit jedem Wort wurde die Traurigkeit in ihrer Stimme grösser, bis sich schon wieder Tränen in ihrer Augen bildeten. Sie blickte wieder zu ihm und sah, wie ein breites Lächeln sein Gesicht schmückte. Das war das letzte, womit sie gerechnet hätte. Sie blickte ihn überrascht an und wollte gerade ihren Mund öffnen, um ihn zu fragen, was das soll, doch er war schneller. Logan streichelte ihr sanft über die Wange, bevor er zu sprechen begann: „WeiÃt du Rory, es wäre wirklich besser für dich, wenn du mich schon jetzt vergessen würdest, aber…“. Er brach kurz ab, um erneut die richtigen Worte zu finden. „Aber, du weiÃt nicht, wie sehr ich mich freue, dass du doch so entschieden hast. Du weiÃt gar nicht wie sehr…“, endete Logan und zog Rory auf die Beine. Wie gut tat es doch, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Wie gut es doch nur tat. Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn ein letztes Mal. Noch einmal seine Nähe spüren, seine Duft riechen können und das Gefühl zu erleben, mit ihren Fingerkuppen durch sein zerzaustest, weiches, blondes Haar zu streicheln, das immer noch ein wenig nass war. Als er sich aus der Umarmung löste, zog er sein Handy aus der Hosentasche, das zum Glück noch immer funktionierte, nach der kleinen Ankühlung im Wasser. Er klappte es auf und rief offenbar ein Taxi. Der Regen hatte nachgelassen und jetzt nieselte es nur noch leicht auf die Beiden hinab. Nachdem er sein Handy wieder verstaut hatte, fuhr er wieder sanft über ihre Wange und musste auch eine kleine Träne daran hindern ihren Weg fortzusetzen. Sie blickten sich lange an, bevor Rory sich an Logans Brust schmiegte und seinem Herz zu hörte, wie es regelmässig schlug. Sie standen einfach ihre letzten Minuten geniessend da, in den Armen des anderen und versuchten das Gefühl, dass sie dabei umschloss, so zu erfassen, dass sie es später noch genauso, wie jetzt in Erinnerung hatten. Als das Taxi schliesslich ankam und vor den beiden anhielt, gab Logan Rory noch einen letzten, intensiven, sanften und dennoch leidenschaftlichen Kuss. „Du rufst mich an, ja?“, fragte sie ihn und hielt seine Hand dabei fest umklammert. „Versprochen“, erwiderte er und liess ihre Hand sachte und langsam los. Sie ging, mit Tränen in den Augen und schweren Herzens zum Taxi und schloss die Tür hinter sich.