La vía en amores
#18

Und noch ein paar Kapitel....

17. Kapitel

Das Telefon klingelte. Es schien ihr, als würde es immer lauter werden. Immer lauter in ihrem Kopf und immer intensiver, als würde es sie verhöhnen. Sie schüttelte energisch den Kopf, in der Hoffnung, das Klingen würde verschwinden, doch es blieb. Rory wusste, wer da gerade anrief. Dazu musste sie nicht einmal auf das kleine Display ihres Handys schauen. Es war der Mann, der sie zum lachen gebracht und ihre trüben Gedanken, die man mit Nebel, der träge und schwer über den Dächern einer noch schlafenden Stadt an einem kühlen Novembermorgen liegt, vergleichen hätte können, mit Leichtigkeit weggewischt hatte. Es war der Mann, der mit seinem Lächeln und seinem Charme jedem, aber auch wirklich jedem, den Atem rauben konnte. Es war der Mann, bei dem sie noch vor weniger als 10 Stunden in den Armen gelegen und bitterlich geweint hatte. Es war niemand anderes als, Logan. Er hatte sein Versprechen gehalten und rief sie jetzt gerade an. Doch Rory konnte sich nicht bewegen. Sie sass steif, wie eine Schaufensterpuppe, auf ihrem Bett und betrachtete stumm ihr Handy, das wild klingelte und vibrierte. Wenn sie jetzt mit ihm telefonierte, war es dann nicht ein Art Verrat, dem gegenüber, was sie Dean noch vor einigen Stunden gesagt hatte? Nämlich das sie gesagt hatte, das sie ihn vermisse? Wäre es ein Verrat gegenüber ihren wahren Gefühle und dem, was ihr Herz sagte, wenn sie jetzt mit Logan telefonierte und sich darüber freuen würde? Wenn sie sich sogar mehr als freuen würde? Konnte man zwei Menschen auf unterschiedliche Weise, aber dennoch gleich intensiv gerne haben? Ja fast schon lieben? Sie wusste es nicht. Doch sie konnte Logan nicht aus ihren Leben wischen, jetzt war es zu spät. Nein, sie konnte nicht. Logan war mehr. Logan war für sie da gewesen, obwohl er sie noch nicht einmal mehr als eine Woche kannte. Es kribbelte unter ihrer Haut, nein, in ihrem ganzen Körper, wenn sie nur seine sanfte Stimme hörte. Es war unglaublich gewesen. Allein die 5 Tage mit ihm. Wie wäre den ein Monat mit ihm zusammen? Wie wunderschön wäre das denn? Rory seufzte tief, wie sie es in den letzten Stunden schon sehr oft, ja schon zu oft, getan hatte. Es klingelte immer noch. Es klingelte und klingelte. Sie wurde fast verrückt. Es verhöhnte sie. Es wusste, dass ihr noch immer nicht klar war, was sie tun wollte oder sollte. Es wusste das. Rory hielt sich die Ohren zu, doch sie hörte es immer noch. Was sollte sie tun? Man konnte doch nicht zwei Menschen gleich intensiv gerne haben! Das konnte man einfach nicht. Und man konnte genau so wenig mit beiden spielen und dabei ihre Gefühle verletzten. Nein, das konnte man nicht.
Also streckte sie langsam, aber dennoch entschlossen ihren Arm aus, um ihr Handy zu ergreifen. Als sie es dann in ihren Händen hielt, war es schon nicht mehr so schlimm, wie zuvor. Sie wusste ja, das Logan es war, der anrief und sie mochte Logan. Sie vertraute ihm und liebte es seine warme Stimme zu hören. Es war nicht schlimm, nein. Sie wollte es und gegenüber Dean war es auch kein Verrat, da sie ja, wenn sie sich genau an ihr Gespräch zurück erinnerte, gesagt hatte, sie wüsste erst, wenn sie nach Stars Hollow käme, was sie wollte und wie ihr Herz nun genau über die ganze Sache dachte. Sie atmete noch einmal tief durch und dann klappte sie ihr Handy auf.
„Hey Rory, na, wie ist Amsterdam? Die Gegend schon unsicher gemacht? Und bevor du was sagst, ja, es tut mir leid, dass ich erst jetzt anrufe. Wirklich. Aber du weißt ja, ich musste den Abwasch von unserem kleinen Picknick noch erledigen und tja…“, Logan seufzte gespielt, „…das hat leider länger gedauert, als ich dachte. Ich konnte ja zuvor nicht wissen, dass du so viel essen und somit massenhafte Berge von dreckigem Geschirr zurück lassen würdest. Also… hm… wenn ich mir das jetzt nochmals alles durch den Kopf gehen lasse, hast also du Schuld, das ich erst so spät anrufe.“, begann Logan, mit neckender Stimme, das Gespräch. Wie gut es doch tat, seine Stimme zu hören. Sie hatte es sich ja schon wundervoll vorgestellt, doch das, was sie jetzt gerade erlebte, war um Längen, ja schon um einige Galaxien, wenn man es in Entfernung und Strecken ausdrücken wollte, besser. Eine wohlige Wärme breitete sich in Rory, wie ein wilder Fluss, der seinen Weg durch Sand, Steine und Holz bahnte, aus und ihr Körper entspannte sich vollkommen. Ein leichtes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit und sie liess sich wieder zurück auf ihr Bett fallen.
„Also na hör mal, Mister, hab ich dir nicht schon viel Male erzählt und, wenn ich mich recht erinnere, sogar ausführlich gezeigt, dass ich viel esse? Ich meine, damit musst du leben, tut mir Leid. So bin ich halt.“, sagte Rory mit der gleichen neckenden Stimme, wie Logan es zuvor getan hatte.
„Oh, ja, stimmt. Du hast mir das ja schon viele Male gezeigt. Offenbar hatte ich diese grauenhaften Erlebnisse schon wieder verdrängt. Nein, nein, du weißt ja genau, dass ich dich so mag, wie du bist. Aber jetzt sag mal, wie ist den Amsterdam?“, fragte er mit der wieder zurückkehrender Sanftheit, die Rory so liebte und zuvor von dem neckenden Tonfall überdeckt wurde, in der Stimme.
„Na ja, von Amsterdam habe ich bis jetzt noch nicht viel gesehen. Meine Grandma, ist zu einer Veranstaltung in irgendeinem schicken Hotel, die einer ihre Highsociety Freundin organisiert hat, eingeladen worden. Sie hat mich zwar gefragt, ob ich mitgehen will, aber da habe ich doch lieber dankend abgelehnt. Und jetzt, sitze ich hier allein in der Hotelsuite rum. Und weiss nicht, was ich machen soll. Ach ja, doch, ich habe eigentlich schon eine Beschäftigung. Ich lese. Wie eigentlich immer. Sehr spannend ich weiss schon. Du kannst dich gerne darüber lustig machen. Aber mir ist so langweilig.“, erwiderte sie und wartete auf seine Antwort.
„Hm… wenn dir so langweilig ist, müssen wir das natürlich sofort ändern. Also, wenn du willst, führe ich dich durch Amsterdam, aber wie gesagt, nur wenn du willst, natürlich.“, sagte Logan und Rory konnte sich genau vorstellen, wie sich nun sein typisches Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete.
„Wie willst du mich denn bitte durch Amsterdam führen? Kannst du dich seit neustem auch noch beamen?“, fragte sie ihn verwirrt. Logan lachte leicht, was bei Rory einen leichten Schauer auslöste. Sie liebte es, wenn er lachte. Leicht und sanft. So unbeschwert.
„Nein, ich kann mich noch nicht beamen, aber vielleicht kommt das irgendwann noch. Na ja, jedenfalls, wozu gibt es den im neuen Zeitalter schon Handys?“, fragte er sie wieder mit diesem, für ihn typischen neckenden Tonfall in der Stimme und unterbrach somit ihre Gedanken.
„Also jetzt versteh ich gar nichts mehr.“, erklärte sich Rory.
„Sag mal, du bist doch sonst immer so clever. Na ja, ich erklär es dir, aber nur weil du es bist.“, sagte Logan und Rory konnte sich sehr genau vorstellen, wenn sie jetzt neben ihm gesessen hätte, hätte Logan ihr zu gezwinkert.
„Oh, ich fühle mich geehrt.“, unterbrach sie ihn.
„Ja, das solltest du auch. Okay, weiter im Text. Da du heute ja offenbar so schwer von Begriff bist…“
„Also sag mal, wie oft, willst du mir das eigentlich noch unter die Nase reiben?“, unterbrach Rory ihn zum zweiten Mal.
„So lange, bist du mich einmal ausreden lässt, was dann heisst, nie.“, erwiderte er.
„Okay, okay… schon gut. Also, erklär es mir.“, sagte Rory entschuldigenden.
„Na gut. Also, da dich deine Cleverness heute scheinbar im Stich lässt…“, begann Logan und machte eine kurze Pause, um zu überprüfen, ob Rory ihn nun wieder unterbrechen würde. Doch sie hielt sich an die Abmachung und lies ihn ausreden. Obwohl sie ihn am liebsten auch dieses Mal unterbrochen hätte. Sie mochte es, wenn er sie neckte, aber genau so mochte sie es ihn zu necken.
„…. erklär ich dir mein Vorhaben.“, fuhr er fort, „Also, da ich auch schon mal in Amsterdam war, sogar mehr als einmal, kenn ich mich dort sehr gut aus. Meine zweite Hosentasche, neben Barcelona, wenn man so will. Da habe ich mir gedacht, du schnappst dir dein Handy und ich führe dich so, also via Handy, durch die Stadt und zeige dir meine Lieblingsplätze. Na, was haltest du davon?“, fragte er sie.
„Wow, das ist eine super Idee. Ich bin ja schon gespannt, wohin du mich führst. Aber sag mal, geht das nicht zu sehr auf deine Handyrechnung?“, fragte sie ihn besorgt.
„Also um das mach dir mal keine Sorgen. Ich verkrafte das.“, erwiderte er und lachte sanft.
„Wirklich?“, hakte sie nach.
„Wirklich. Aber sag mal, kannst du mir noch einen Gefallen machen?“, fragte Logan.
„Na klar doch. Schiess los.“, sagte sie.
„Also, ich weiss, das klingt jetzt sicher blöd, aber ziehst du dich für mich schön an. Also, du siehst ja eigentlich immer toll aus, aber na ja, würdest du das für mich machen“, fragte er ein wenig schüchtern. Rory musste sich ein Kichern unterdrücken. Wie süss er doch sein konnte, wenn er es eigentlich gar nicht beabsichtigte.
„Mach ich gerne. Hast du irgendwelche spezielle Wünsche?“, fragte sie ihn immer noch ihr Lachen verkneifend.
„Nein, nein. Ich will dich da doch nicht einschränken. Du kannst es mir dann ja, wenn unsere grosse Tour beginnt, beschreiben. Ich lasse dann meiner Fantasie freien Lauf.“, erkläre er Rory.
„Also, ich sag jetzt nicht, wie das klingt, okay?“, sagte sie und lachte sanft.
„Du weißt genau, das ich das nicht schmutzig gemeint habe.“, scherzte Logan.
„Ja, ja. Sag mal, wann soll ich eigentlich fertig sein?“, fragte sie ihn und fühlte sich ein wenig komisch, als sie dies sagte. Schliesslich ging sie bald, so zu sagen mit einem Handy zusammen Amsterdam erkunden.
„Sagen wir, so gegen neun Uhr? Und ich weiss, es ist ziemlich schräg, aber ich dachte mir, vielleicht macht es doch Spass.“, erwiderte er.
„Ja, neun ist okay. Und ich bin mir sicher, wir werden Spass haben, obwohl es wirklich ein wenig komisch ist.“, sagte sie mit weicher Stimme.
„Ja, das werden wir bestimmt. Ich freu mich auf dich. Bis dann, Rory.“, und so beendete er das Gespräch. Rory klappte ihr Handy zu und lief freudig zu ihrem Wandschrank, die leise Stimme in ihrem Hinterkopf ignorierend.


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