02.12.2007, 17:51
Danke für euer Fb (auch an girli Gilmore:herz Wird wohl noch eine Weile unklar bleiben, was genau eigentlich passiert ist, aber mit der Zeit wird sich schon alles aufklären. Ich finde, ich war heute mit meinen FFs recht fleiÃig - jetzt verabschiede ich mich erst einmal für 1 Woche und melde mich dann wieder. Drück euch alle, Aki
Sie sitzt auf einem mit weiÃen Laken bezogenen Bett mitten im Raum, den Rücken ihm zugekehrt. Er bleibt reglos stehen, starrt sie an. Ihr langes, braunes Haar ruht glatt und glänzend auf ihrem Rücken, sie trägt ein dünnes Nachthemd, ärmellos. Ihre blassen, dünnen Arme hat sie auf beiden Seiten neben sich abgestützt, ihre Hände umklammern krampfhaft das Laken. Sie ist dünn, dünner als sonst. Leise schlieÃt er die Tür, kratzt sich am Kopf.
„Hi..“, sagt er irgendwann leise und wartet ihre Reaktion ab. Doch sie antwortet ihm nicht, wendet sich ihm nicht mal zu. Als hätte er nichts gesagt. Als hätte sie ihn nicht gehört. Vielleicht hat sie das auch nicht. Er fühlt sich unwohl in der Situation, ist ratlos. Er ist eigentlich noch nie gut gewesen, in tröstenden Worten oder Ãhnlichem. Und wenn er einmal was Tröstendes gesagt hatte, dann war es ihm garantiert nur schwer über die Lippen gekommen. „Ich hab dir Blumen mitgebracht...“, fügt er nach einer Weile zögerlich hinzu, gleich darauf verpasst er sich im Geiste eine Ohrfeige. Da steht er nun, in diesem kalten, weiÃen Raum. Allein mit Rory. Einen bunten Blumenstrauà in den Händen. Was für ein Vollidiot er doch ist.
„Hast du eine Vase?“, fragt er widerwillig, das grelle Papier, mit dem die Blumen umwickelt sind knistert unter seinem festen Händedruck. Natürlich wartet er vergeblich auf eine Antwort. Leise seufzend umrundet er das Bett, hält Rory die Blumen unter die Nase. Sie muss ihm doch ansehen, wie verschreckt er aussieht. Ihr Gesicht ist bleich, so unglaublich blass. Hätte er sich die Worte ihrer Therapeutin doch nur zu Herzen genommen. Er ist nicht vorbereitet. Hat sich ihren Zustand nicht so kläglich vorgestellt. Ihre Augen sind weit aufgerissen, blicken starr direkt an ihm vorbei aus dem Fenster. Ihr Mund ist leicht geöffnet, die Lippen spröde, rissig. Sie schenkt ihm nicht die geringste Aufmerksamkeit. Als wäre er gar nicht da. Als wäre er nur ein Geist. Unsichtbar. Er blickt in die Tiefe ihrer wunderschönen, blauen Augen, verliert sich in ihnen, wie immer, genau wie damals. Obwohl sie extrem dünn geworden ist und die Knochen unter ihrer Haut leicht erkennbar sind, ist sie immer noch Rory. Die Rory, die er nie vergessen hat. Auch wenn ihn Anouk stets erfolgreich von ihr abgelenkt hat. Für eine geraume Zeit jedenfalls. Genauer gesagt bis zu dem Zeitpunkt, wo Luke ihn angerufen hat und gleich darauf hat er alles Liegen und Stehen lassen und sich auf den Weg gemacht, hier her. Scheinbar umsonst.
„Ok! Keine Vase...“, murmelt er undeutlich und legt die Blumen resigniert neben ihr Bett auf einen kleinen Holztisch.
Er lehnt sich neben das Fenster an die kahle Wand und stiert sie wortlos an. Er würde sich nicht vom Fleck bewegen, solange bleiben wie es ihm passt und geduldig darauf warten, dass sie endlich aufsieht und mit ihm spricht.
Er muss lange warten. DrauÃen dämmert es schon und plötzlich ist da wieder der Gedanke an sein Auto und New York, als ihm plötzlich auffällt, dass sie den Blick vom Fenster abgewendet hat. Stattdessen blickt sie nun zu ihm, nimmt ihn endlich wahr und wirkt doch abwesend, als würde sie ihn nur für eine Täuschung ihrer eigenen Sinne halten. Ihre Blicke halten aneinder fest.
„Jess...“, murmelt sie leise, mit herzzerreiÃender Stimme. So dünn. So kraftlos. Es ist nicht mal ein Flüstern. Wie ein kalter Luftzug verlässt sein Name ihre Lippen und löst sich auf, erreicht ihn kaum, als hätte sie ihn nicht mal ansatzweise ausgesprochen.
„Was ist passiert, Rory?“, fragt er ruhig, vergräbt die Hände in seinen Hosentaschen.
Sie sieht ihn seltsam an.
„Mir ist kalt!“, haucht sie, anstatt einer Antwort auf seine Frage. Er sieht, wie sie ihre nackten FüÃe aneinander reibt. Ein verzweifelter Versuch, die Kälte zu vertreiben.
„Das kommt davon, weil du nichts isst!“ Mit diesen Worten schlüpft er aus seiner schwarzen Lederjacke und legt diese vorsichtig um ihre Schultern. „Dünne Menschen frieren leicht!“
Stumm sieht sie zu ihm auf. Ihre Hände lösen sich endlich von dem weiÃen Laken, schlüpfen in die Ãrmel der Jacke.
„Ich habe keinen Hunger...“, verteidigt sie sich schwach. „Warum soll ich mich zum Essen zwingen, wenn es mich so anwidert?“
„Wieso widert es dich denn an? Ich kann mich nicht erinnern, je einen Menschen auÃer dir getroffen zu haben, der so viel an Essen in sich hineinstopfen kann und dabei nicht mal zunimmt! Obwohl... deine Mutter ist da, wenn ich mich recht erinnere noch schlimmer!“
Er sieht, wie sie den Kopf einzieht und leicht zusammenfährt, als er ihre Mutter erwähnt. Tränen sammeln sich in ihren leeren Augen. Sie versucht gar nicht erst, sie zu verdrängen.
„Warum bist du hier?“, fragt sie stockend.
„Weil ich dich sehen wollte!“, erwidert er nach langem Nachdenken und blickt woanders hin, irgendwohin, nur nicht in ihr trauriges Gesicht. „Naja, ich würde dich eigentlich viel lieber in einem anderen Zustand sehen... was ist nur passiert, Rory? Wie bist du hier nur gelandet?“
„Ich weià es nicht!“, murmelt sie leise, verloren sucht sie seinen Blick, findet ihn. „Ich kann mich nicht erinnern.... ich weià nicht, wo es anfing... doch ich wünschte, es würde aufhören. Es tut weh. Mir tut alles so schrecklich weh...“
Sie verdeckt ihr Gesicht in ihren Händen, die weiten Ãrmel seiner Jacke rutschen zurück und erst jetzt stechen sie Jess ins Auge. Fein säuberlich und gut sichtbar makieren sie eng aneinandergereiht ihre Handgelenke. Narben. Narben, durch die sie ihren innerlichen Schmerz sichtbar gemacht hat. Narben, die irgendwann verheilen werden, mit der Zeit. Doch bis dahin würde noch so viel Zeit vergehen. Noch so unendlich viel Zeit.
2. Kapitel
Sie sitzt auf einem mit weiÃen Laken bezogenen Bett mitten im Raum, den Rücken ihm zugekehrt. Er bleibt reglos stehen, starrt sie an. Ihr langes, braunes Haar ruht glatt und glänzend auf ihrem Rücken, sie trägt ein dünnes Nachthemd, ärmellos. Ihre blassen, dünnen Arme hat sie auf beiden Seiten neben sich abgestützt, ihre Hände umklammern krampfhaft das Laken. Sie ist dünn, dünner als sonst. Leise schlieÃt er die Tür, kratzt sich am Kopf.
„Hi..“, sagt er irgendwann leise und wartet ihre Reaktion ab. Doch sie antwortet ihm nicht, wendet sich ihm nicht mal zu. Als hätte er nichts gesagt. Als hätte sie ihn nicht gehört. Vielleicht hat sie das auch nicht. Er fühlt sich unwohl in der Situation, ist ratlos. Er ist eigentlich noch nie gut gewesen, in tröstenden Worten oder Ãhnlichem. Und wenn er einmal was Tröstendes gesagt hatte, dann war es ihm garantiert nur schwer über die Lippen gekommen. „Ich hab dir Blumen mitgebracht...“, fügt er nach einer Weile zögerlich hinzu, gleich darauf verpasst er sich im Geiste eine Ohrfeige. Da steht er nun, in diesem kalten, weiÃen Raum. Allein mit Rory. Einen bunten Blumenstrauà in den Händen. Was für ein Vollidiot er doch ist.
„Hast du eine Vase?“, fragt er widerwillig, das grelle Papier, mit dem die Blumen umwickelt sind knistert unter seinem festen Händedruck. Natürlich wartet er vergeblich auf eine Antwort. Leise seufzend umrundet er das Bett, hält Rory die Blumen unter die Nase. Sie muss ihm doch ansehen, wie verschreckt er aussieht. Ihr Gesicht ist bleich, so unglaublich blass. Hätte er sich die Worte ihrer Therapeutin doch nur zu Herzen genommen. Er ist nicht vorbereitet. Hat sich ihren Zustand nicht so kläglich vorgestellt. Ihre Augen sind weit aufgerissen, blicken starr direkt an ihm vorbei aus dem Fenster. Ihr Mund ist leicht geöffnet, die Lippen spröde, rissig. Sie schenkt ihm nicht die geringste Aufmerksamkeit. Als wäre er gar nicht da. Als wäre er nur ein Geist. Unsichtbar. Er blickt in die Tiefe ihrer wunderschönen, blauen Augen, verliert sich in ihnen, wie immer, genau wie damals. Obwohl sie extrem dünn geworden ist und die Knochen unter ihrer Haut leicht erkennbar sind, ist sie immer noch Rory. Die Rory, die er nie vergessen hat. Auch wenn ihn Anouk stets erfolgreich von ihr abgelenkt hat. Für eine geraume Zeit jedenfalls. Genauer gesagt bis zu dem Zeitpunkt, wo Luke ihn angerufen hat und gleich darauf hat er alles Liegen und Stehen lassen und sich auf den Weg gemacht, hier her. Scheinbar umsonst.
„Ok! Keine Vase...“, murmelt er undeutlich und legt die Blumen resigniert neben ihr Bett auf einen kleinen Holztisch.
Er lehnt sich neben das Fenster an die kahle Wand und stiert sie wortlos an. Er würde sich nicht vom Fleck bewegen, solange bleiben wie es ihm passt und geduldig darauf warten, dass sie endlich aufsieht und mit ihm spricht.
Er muss lange warten. DrauÃen dämmert es schon und plötzlich ist da wieder der Gedanke an sein Auto und New York, als ihm plötzlich auffällt, dass sie den Blick vom Fenster abgewendet hat. Stattdessen blickt sie nun zu ihm, nimmt ihn endlich wahr und wirkt doch abwesend, als würde sie ihn nur für eine Täuschung ihrer eigenen Sinne halten. Ihre Blicke halten aneinder fest.
„Jess...“, murmelt sie leise, mit herzzerreiÃender Stimme. So dünn. So kraftlos. Es ist nicht mal ein Flüstern. Wie ein kalter Luftzug verlässt sein Name ihre Lippen und löst sich auf, erreicht ihn kaum, als hätte sie ihn nicht mal ansatzweise ausgesprochen.
„Was ist passiert, Rory?“, fragt er ruhig, vergräbt die Hände in seinen Hosentaschen.
Sie sieht ihn seltsam an.
„Mir ist kalt!“, haucht sie, anstatt einer Antwort auf seine Frage. Er sieht, wie sie ihre nackten FüÃe aneinander reibt. Ein verzweifelter Versuch, die Kälte zu vertreiben.
„Das kommt davon, weil du nichts isst!“ Mit diesen Worten schlüpft er aus seiner schwarzen Lederjacke und legt diese vorsichtig um ihre Schultern. „Dünne Menschen frieren leicht!“
Stumm sieht sie zu ihm auf. Ihre Hände lösen sich endlich von dem weiÃen Laken, schlüpfen in die Ãrmel der Jacke.
„Ich habe keinen Hunger...“, verteidigt sie sich schwach. „Warum soll ich mich zum Essen zwingen, wenn es mich so anwidert?“
„Wieso widert es dich denn an? Ich kann mich nicht erinnern, je einen Menschen auÃer dir getroffen zu haben, der so viel an Essen in sich hineinstopfen kann und dabei nicht mal zunimmt! Obwohl... deine Mutter ist da, wenn ich mich recht erinnere noch schlimmer!“
Er sieht, wie sie den Kopf einzieht und leicht zusammenfährt, als er ihre Mutter erwähnt. Tränen sammeln sich in ihren leeren Augen. Sie versucht gar nicht erst, sie zu verdrängen.
„Warum bist du hier?“, fragt sie stockend.
„Weil ich dich sehen wollte!“, erwidert er nach langem Nachdenken und blickt woanders hin, irgendwohin, nur nicht in ihr trauriges Gesicht. „Naja, ich würde dich eigentlich viel lieber in einem anderen Zustand sehen... was ist nur passiert, Rory? Wie bist du hier nur gelandet?“
„Ich weià es nicht!“, murmelt sie leise, verloren sucht sie seinen Blick, findet ihn. „Ich kann mich nicht erinnern.... ich weià nicht, wo es anfing... doch ich wünschte, es würde aufhören. Es tut weh. Mir tut alles so schrecklich weh...“
Sie verdeckt ihr Gesicht in ihren Händen, die weiten Ãrmel seiner Jacke rutschen zurück und erst jetzt stechen sie Jess ins Auge. Fein säuberlich und gut sichtbar makieren sie eng aneinandergereiht ihre Handgelenke. Narben. Narben, durch die sie ihren innerlichen Schmerz sichtbar gemacht hat. Narben, die irgendwann verheilen werden, mit der Zeit. Doch bis dahin würde noch so viel Zeit vergehen. Noch so unendlich viel Zeit.