Tod eines Bruders
#16

Ich denke, ich weiß, was BoOks meinst auch wenn es nachts um elf war, als ich das gelesen habe^^ ,die story is ja dazu da um jemanden traurig zu stimmen, auch wenn sie schön geschrieben ist.
Und da ich jetzt schon fertig bin, möchte ich den vierten Teil BoOks-4ever widmen, weil sie mir immer so schöne kommis gibt und auch schwer verständliche kommis, die ich doch iwie schön finde ^^

Demnächst kommt auch ein Bild von unserem See mit dem Titel der story rein =) um das ganze wenigstens ein bisschen aufzupeppen

Show Content
also hier teil vier für BoOks-4ever hdl




4

Als sie am Montagmorgen aufstand und sich umblickte, war irgendetwas anders. Sie war nicht allein in ihrem Zimmer, es war ein wenig kühl, weil das Fenster offen stand und in der Nacht zum 24. Schnee gefallen war.
Ihre Beine waren taub vor Kälte, da ihre Decke verrutscht war und sie schlang die immer dünner werdenden Arme um ihren Körper und blickte auf ihre Mom hinab, die auf einer Matratze neben ihrem Bett schlief.
Irgendwann in der Nacht hatte sie sich hereingeschlichen und zu ihr gelegt, wie ein kleines Kind, dass nicht allein bleiben wollte.
Es war Weihnachten und im Haus herrschte völlige Ruhe. Kathrin schlief und atmete leise.
Melody schwang ihre Beine aus dem Bett und legte sich zu ihr, um sie unter der Decke in die Arme zu nehmen und dort weiter zu ruhen.
Es tat weh ihre Mom so hilflos und verletzlich zu sehen.
Sie erinnerte sich an die vielen Streits, die Phil mit Kathrin und David gehabt hatte Entweder kam er zu spät nach Hause, hatte etwas zu viel getrunken, machte sich über Nadja lustig, ignorierte Vorschriften völlig und lehnte sich gegen die ganze Familie auf.
Er war ein Morgenmuffel gewesen und äußerst streitlustig, niemand hatte wirklich gewusst, was in ihm vorgegangen war und sie würden es wohl auch niemals erfahren, aber erzählt hatte er auch nie etwas.
Er war einfach nicht der Typ, der weinte, wenn irgendetwas passiert war. Er löste seine psychischen Probleme mit Gewalt, die er an seinen Freunden ausließ. Und dennoch nahm es ihm niemand übel.
Tränen liefen ihr über die Wange, als sie ihrer Mom beim Schlafen zusah.
Das war das erste Mal seit Wochen, dass sie wieder ordentlich schlief und nicht ruhelos im Haus herumwanderte oder in seinem Zimmer saß.
Melody weinte leise und betrachtete ihr Mutter weiter, bis sie aufwachte und ihr sanft über den Kopf strich, als würde sie sagen wollen: „Es wird alles wieder gut“
Nichts würde wieder gut werden, das wussten sie beide, aber daran zu glauben machte es weniger schmerzhaft.
Nachdem sie aufgestanden waren ließ sie Kathrin allein und ging nach draußen. Der See war vollends zugefroren und an den Rändern konnte man bereits auf dem dunklen Wasser stehen.
„Melody?“
Sie rutschte vor Schreck aus und landete auf den Spitzen Steinen. Chris zog sie hoch und lächelte sie an. „Du solltest aufpassen, wo du stehst, wenn dich jemand ruft.“, sagte er und verschränkte seine Finger mit ihren.
Sie grinste Schulter zuckend. „Vielleicht war es ja Absicht, wer weiß.“ Er zuckte ebenfalls mit den Achseln und ließ sie dann wieder los, bevor er das Eis prüfte.
Dann blieb er darauf stehen und zündete sich eine Zigarette an.
Sie beobachtete ihn schweigend und nahm ihre ebenfalls aus der Tasche. „Frohe Weihnachten übrigens.“, sagte er plötzlich und wandte sich wieder ihrer Gestalt zu. Melody hielt in der Bewegung, die Zigarette anzuzünden, inne und blickte ihn geradezu fassungslos an.
„Froh wird es wohl nicht werden!“, fing sie an und blickte ihn ein wenig wütend an. Dann sah sie auf den zugefrorenen See hinaus und fuhr fort: „Nichts wird mehr schön, wenn ich sein glückliches Gesicht nicht sehen kann, wenn er die Geschenke auspackt. Er hat dann immer so gestrahlt. Und jedes Jahr hat er sich Gedanken gemacht, was er Mom schenken kann, auch wenn nur noch zwei Tage dafür Zeit war. Er hatte immer etwas gefunden. Und Mom hatte sich immer gefreut.“ Sie war plötzlich ganz woanders mit den Gedanken und ihr Blick hing weit weg in der Vergangenheit, während sie über den See blickte.
„Sie wird sich nie wieder über ein Geschenk von ihm freuen können.“ Ihre Stimme bebte, als sie das sagte und Chris wieder ansah. Tränen schimmerten in ihren mittlerweile Karamellfarbenen Augen, die sonst schokobraun waren.
„Er wollte ihr einen Kerzenständern schenken.“, flüsterte sie zitternd und ließ sich auf einen Stein nieder.
Chris kam langsam auf sie zu und nahm die schniefende Melody in den Arm. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schluckte hart. Das Weihnachtsfest ohne ihn würde niemals so schön werden, wie die Weihnachtsfeste mit ihm. Und davor hatte sie angst. Sie wollte ohne ihn nichts mehr feiern.
Nie wieder irgendetwas, nicht einmal ihren Geburtstag, warum sollte sie ihren Geburtstag feiern dürfen, wenn er das nicht mehr konnte?
„Es tut weh, aber es wird bestimmt besser. Vielleicht nicht wirklich gut, aber irgendwann wird der Schmerz abnehmen.“, versprach er ihr und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, als sie ihn wieder ansah.
Sie schüttelte den Kopf und wischte die Tränen weg. Er nahm ihre Hand und legte sie in Seine. Ihre Tränen schienen in der eisigen Kälte zu erstarren und immer langsamer nach unten zu rollen.
Er wischte die letzte Träne mit seiner anderen Hand weg und legte dann den Kopf an ihre Stirn, die tröstlich warm war. Sie seufzte leise und schluckte, dann hob sie den Kopf und sah ihm direkt in die Augen.
Das Türkis war dunkel und blickte ihr warm entgegen. Sie fuhr mit den Fingern seine Gesichtszüge nach und ließ seinen Blick nicht los.
Er lächelte sie an und sie lächelte zurück, doch dann wurde sein Blick ernst, als er ihre Lippen ansah, die noch feucht vom Abfangen der Tränen waren.
Langsam näherte er sich ihr und sah ihr wieder in die tränennassen Augen, die ihn leicht zurückhaltend und abwartend ansahen. Er strich mit den Daumen über ihre hohen Wangenknochen und stupste sie dann leicht mit der Nase an, ehe er sie sanft küsste.
So sanft und warm, dass sie beinahe vergaß, dass er bereits eine Freundin hatte. Ihre Augen flimmerten, als er sich wieder von ihr löste und sie ihn ansah. Und dann fuhren ihre Gedanken plötzlich Karussell.
Seit Jahren waren sie miteinander befreundet und seit zweieinhalb Jahren hatte er eine Freundin. Durch Phil hatten sie sich damals kennen gelernt und sofort gut verstanden. Es gab nie so etwas Ähnliches wie Streit zwischen ihnen und immer wusste sie, wo sie hingehen konnte, wenn sie Probleme hatte.
Über alles konnte man mit ihm reden, bis zu ihrem fünfzehnten Geburtstag. Da hatte er plötzlich angefangen mit ihr auf der Couch zu liegen und sie etwas enger an sich zu ziehen, als es bei besten Freunden üblich war.
Ihre beste Freundin Katie hatte gesagt, wenn sie so weitermachten, würden sie irgendwann weiter gehen als sie es selbst vermuteten. Und jetzt hatte er sie geküsst. Er hatte sie geküsst und sah sie immer noch an, als würde er es genossen haben.
Aber er hatte doch eine Freundin! Auch wenn er seit jenem Samstagabend jeden Freitag bei ihr auf der Couch lag und sich an sie kuschelte, als wäre sie seine Freundin.
Langsam erhob er sich und zog sie mit sich nach oben. Melody war schwindelig. Sie hatte plötzlich viel zu viel im Kopf. Und ihr war unnatürlich warm. Chris betrachte sie lang, wie sie so leicht schwankend vor der Steinkulisse stand und zu ihm aufblickte, ohne ihn richtig zu sehen.
Sie war ganz woanders. Weit weg vom hier und jetzt. Er setzte sich auf den Stein und nahm ihre Hände. „Alles in Ordnung, Mel?“
Zurück in der Gegenwart, bemerkte sie plötzlich, dass sich ihre Position verändert hatte. Sie sah ihn verwundert an und hob eine Augenbraue, dann wurde sie von ihm rittlings auf seinen Schoß gezogen und etwas genauer betrachtet.
Irgendetwas war falsch gelaufen. Irgendetwas war nicht so gewesen, wie es geplant war. Und das störte sie. Sie hatte ihn zur Rede stellen wollen, wenn so etwas passierte, aber sie konnte nicht. Sie wollte gar nicht. Sie wollte nichts verändern, sie wollte das alles nicht zerstören, was sie unbewusst aufgebaut hatten.
Sie legte ihre Stirn an Seine und biss dann grinsend in seine Nase. Bis sein Gesicht vor ihr auftauchte. Es war falsch. Phil blickte sie an und schüttelte gespielt tadelnd den Kopf.
Es war total falsch…

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
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