Ich hasse Weihnachten (doch nicht)
#6

find ich erst kuhl, dass ihrs alle gelesen habt und euch sofort damit identifizieren konntet^^ Teil 2 "Das Silvesterchaos" ist meiner Meinung nach nich so gut wie der erste Teil, aber man will ja auch iwie was schaffenRolleyes viel fun^^

Das Silvesterchaos
31.12.2007
Liebes, nettes, tolles, nicht mit Böllern werfendes Tagebuch,
Ich habe soeben festgestellt, dass ich nicht nur das Weihnachtsfest, sondern auch den Teil danach hasse. Da gibt es zum ersten Mal die zwei Weihnachtsfeiertage!
Die Familie rottet sich zusammen und fängt an zu fressen, als würden sie das zum ersten Mal in ihrem Leben tun. Mom kramt ihre beste Tischdecke heraus, die danach eine ganz andere Farbe hat, als vorher. Grandma packt die schönsten Kerzen aus, die nach dem Essen so aussehen, als hätte jemand in dem heißen Wachs herumgepanscht und es überall auf dem Tisch verschmiert, was die Decke gleich noch viel bunter macht.
Meine Tante kommt mit ihrem dreijährigen Rotzbengel vorbei, der die Kunst zu beißen erlernt hat und meinen Arsch plötzlich ganz hübsch findet, mein Onkel beginnt bereits eine Debatte über die neusten Nachrichten, bevor er überhaupt in unserer Haustür steht.
Es hagelt erneut Geschenke, die man eigentlich gar nicht haben will und nach zwei Tagen wieder vergessen hat, obwohl es im ersten Moment so aussieht, als wäre es das Schönste, was man je gesehen hat.
Alles nur Tarnung, ich kenne mich schließlich aus, was will ich mit fünfzehn auch noch mit einem hässlichen Brettspiel, das zum Nachdenken anregen soll? Mit Fünfzehn kriegt jeder Zweite ein Computerspiel und Make-up oder im besten Falle eben Geld.
Aber Geld schenkt man ja nicht zu Weihnachten, man hat ja nach den unzähligen Weihnachtseinkäufen schließlich keins mehr übrig!
Nach den Weihnachtstagen, wenn alle wieder abhauen und der Gastgeberfamilie die ganze Aufräumarbeit überlassen, kommt die Fastenzeit. Nun ja, was heißt schon Fastenzeit? Man liegt die meiste Zeit davon nur im Bett oder auf der Couch und versucht den letzten Rest vom Weihnachtsteller zu vertilgen, damit man ihn zum Anfang des Jahres bloß nicht mehr sehen muss.
Die Reste vom Kaninchen müssen aufgegessen werden, was natürlich an den Männern, der Familie hängen bleibt, da die Frauen plötzlich anfangen strikte Diät zu halten.
Der Baum muss akzeptiert und die Filme deswegen nur noch mit einem Meter Abstand zur Glotze vom Boden aus betrachtet werden.
Heimliche Umtauschaktionen müssen gestartet werden, was man erst Mitte des nächsten Jahres mitkriegt, wenn plötzlich eine ganz andere Kerze da steht, als die, die man seiner Mutter geschenkt hat, um ihr eine Freude zu machen.
Die Schränke müssen ausgeräumt werden, damit man auch ja den ganzen Mist darin verstauen kann, den man bekommen hat.
Und dann steht auch schon das nächste Event vor der Tür.
Silvester.
Welcher Vollidiot kam auf die glorreiche Idee am Ende des Jahres irgendwelche Sprengstoffe zu verkaufen, die dann um Null Uhr gezündet werden und eventuell – nicht hundertprozentig – jemanden treffen und verletzen?
Tja keine Ahnung! Ich weiß es nicht und ehrlich gesagt will ich’s auch nicht wissen, denn sonst hätte ich das Bedürfnis mir kurz nach Weihnachten die Hände schmutzig zu machen, und das will ich ja nun auch wieder nicht.
Zu Silvester hat man alles hinter sich gebracht, was irgendetwas mit Weihnachten zu tun hat. Nee falsch gedacht! Der ganze Prozess beginnt von vorne, nur in etwas abgewandelter Form.
Man säuft sich am 31.12. erst einmal ordentlich einen an, damit man es auch verkraften kann, dass die anderen Partygäste offensichtlich alle glücklich verliebt durchs vergangene Jahr gegangen sind und man immer noch leer ausgegangen ist.
Dann stellt man sich am späten Abend, bereits volltrunken wohl gemerkt, auf die Straße und zündet ein paar Raketen, die aus irgendeinem unerfindlichen Grund auf die Kinder des Nachbars zielen, die verschreckt zur Seite springen und dir zu allem Überfluss auch noch den Mittelfinger darbieten.
Und wenn man das auch erledigt hat, geht man wieder rein, trinkt noch „ein bisschen“ was und wartet, bis die anderen, die alle vergeben sind und dank der äußerst netten Konversationen, an denen man selbst ja nicht teilhatte, noch nüchtern, anfangen den Countdown zu zählen.
Und kaum hat die Uhr auf Null umgeschlagen, und sei es auch nur eine Sekunde zu früh, rennen alle nach draußen und werfen kleinen Kindern Böller hinterher, binden der verhassten Nachbarskatze eine Rakete an den Schwanz und lassen sie fliegen, brüllen wild durcheinander, was für eine wundervolle Nacht es doch für das neue Jahr ist und verschwinden dann kichernd wie Schulkinder nach Hause, um dort noch mal richtig die Sau raus zu lassen.
So sieht zumindest das Silvester der Erwachsenen aus. Die Kids feiern etwas anders!
Bei uns treffen sich alle vor dem Jugendclub, in den sie nicht rein dürfen und zerbomben Schilder, weil es so viel spaß macht. Die Mädchen rennen, nach allen Regeln der Kunst, kreischend davon, sobald ein Böller den Sicherheitsabstand von fünf Meter überschritten hat und die Jungs lachen sich tot, weil sie eigentlich nichts besseres zu tun haben.
Alkohol und Zigaretten in rauen Mengen werden verteilt und später geht’s dann noch runter zum See, wo man Löcher ins Eis hackt und die Böller hineinschmeißt.
Das Resultat der Knallerschlacht sieht man dann am nächsten Morgen, wenn man in die Küche kommt, seinen Eltern ein frohes neues Jahr wünscht und, um ein wenig frische Luft in den Alkoholverpessteten Organismus zu bekommen, nach draußen geht.
Dort stapeln sich die Reste der Böller und Raketen, Heuler und Knallfrösche und man fragt sich, wer da in der Bushaltestelle liegt und, mit einer Bierflasche in der Hand, schläft.
Es macht klick und man weiß, dass es der ewige Single ist, der jedes Jahr an Silvester dort liegt.
Man tritt auf dem Weg hinunter zum See in Unmengen von Luftschlangen und Glasscherben zerbrochener Bierflaschen, die sich überall lagern, nur nicht im Container.
Hier und da trifft man ein Schild an, das zwar zum Teil zerbrochen, aber doch nicht ganz weggesprengt worden ist, wie man um Mitternacht vermutete, als alles dunkel wurde und man das ganze Land den Countdown schreien hörte.
Dann sieht man schon, wenn man aus dem Wald heraus kommt und den See betrachtet, dass am vorherigen Tag nicht nur sieben Mädchen und Jungen da waren, um das Eis zu zerstören.
Nein, als wenn das nicht reichte hatten die Älteren offensichtlich ihr zu Hause nicht mehr gefunden und gebrauchte Kondome einfach aufs Eis hinaus geworfen, in der Hoffnung es würde am nächsten Tag schmelzen.
Falsch gedacht!

Jedes Kleinkind konnte deutlich die Resultate einer durchzechten Nacht von Mann und Frau erblicken und seine Eltern fragen, was es denn damit auf sich hatte.
Silvester und Weihnachten sind die zwei schlimmsten Produktionen des Jahres, die man je erfunden hat! Man wird fett, Kinder werden aufgeklärt, ehe sie überhaupt wissen, was eins plus eins ist, alte Singles schlafen ihren Rausch in Bushaltestellen aus, in der Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch jemand zu ihnen gesellt, und Leute wie ich verfallen in eine tiefe Depression, weil niemand angerufen hat, um ein frohes neues Jahr zu wünschen.
Weil ich jetzt krank bin, und nächstes Jahr genau das Selbe noch einmal passieren wird.
GOTT WIE ICH DAS ALLES HASSE!!!

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt


Nachrichten in diesem Thema
Ich hasse Weihnachten (doch nicht) - von sweetGilmore - 24.12.2007, 00:32
Ich hasse Weihnachten (doch nicht) - von Sariche - 24.12.2007, 13:05
Ich hasse Weihnachten (doch nicht) - von Smartie - 25.12.2007, 23:20
Ich hasse Weihnachten (doch nicht) - von BoOks-4ever - 26.12.2007, 13:18
Ich hasse Weihnachten (doch nicht) - von LuHuntzberger - 26.12.2007, 14:19
Ich hasse Weihnachten (doch nicht) - von sweetGilmore - 27.12.2007, 23:19
Ich hasse Weihnachten (doch nicht) - von LuHuntzberger - 28.12.2007, 00:12

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