06.01.2008, 18:33
Titel: Endlose Nacht
Rating: PG-13
Genre: Tragedy
Fb: Diesmal nich, is aber sehr erwünscht
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir, nur die Idee
Viel zu schnell brach die Nacht heran. Den ganzen Tag über hatte Katja nachgedacht. Ãber ihr Leben auf der Erde, ihre Freunde, ihre Familie. Und über den Tod. Sie konnte nicht länger so weiterleben, wurde von Tag zu Tag schwächer. Selbst an den guten Tagen spürte sie, wie sehr die Krankheit ihr zu schaffen machte. Lange sah sie aus dem Fenster. Es war eine sternenklare Nacht, der Vollmond schien hell in ihr Zimmer. Eine kleine Sternschnuppe fiel vom Himmel herab. Lächelnd schloss Katja die Augen und sprach still einen Wunsch aus. Wenn sie ganz fest daran glaubte, würde er in Erfüllung gehen. Sie bemerkte nicht die Gestalt, die sich lautlos neben sie gestellt hatte. „Komm, Katja…“, wisperte eine vertraute Stimme in ihr Ohr. „Es ist Zeit…“
Langsam wandte Katja den Blick von den Sternen ab, sah dem Mann neben sich tief in die Augen. Ihrem Vater. Eine vereinzelte Träne lief ihre Wange hinab, als sie erkannte, wer wirklich neben ihr stand. So siehst du also aus…“, flüsterte sie. „Nimmst die Gestalt derer an, die wir lieben…“
Der Tod nickte. „Die Menschen sollen keine Angst haben, zu gehen…“, erwiderte er ruhig, mit sanfter Stimme. Katja sah zu Boden. „Sie haben keine Angst, zu gehen… Sie fürchten sich vor der Vergänglichkeit.“
„Ich weiÃ…“, antwortete der Tod. „Hast du denn Angst?“
Katja schüttelte den Kopf. „Nein…“, flüsterte sie. „Denn ich weiÃ, dass es Menschen vorherbestimmt ist, zu sterben… Du erlöst sie.“
Der Tod nickte lächelnd. „Ich bringe nicht das Ende, Katja. Das Leben hier auf der Erde ist nur eine Prüfung, die jeder Mensch bestehen muss, bevor für ihn die Tore des Paradieses geöffnet werden.“
„Wieso haben dann so viele Menschen Angst zu sterben?“
„Sie wissen nicht, was sie erwartet. Haben Angst vor Dingen, die sie sich nicht erklären können.“
Katja sah zu Boden. „Aber wieso bestrafst du unschuldige Menschen, die nichts weiter wollen, als glücklich zu sein? Wieso stiehlst du ihnen ihre Kinder, ihre Familie, ihre Freunde? Du musst doch sehen, dass sie daran zerbrechen…“
Der Tod seufzte. „Das Schicksal jedes Menschen auf der Erde ist vorherbestimmt, Katja. Es liegt nicht in meiner Hand, zu bestimmen, wann sie diese Welt verlassen.“
„Tut es dir weh?“, fragte Katja kaum hörbar. „Eltern ihre Kinder zu nehmen?“
Es folgte langes Schweigen. „Nein…“, entgegnete der Tod schlieÃlich, mit einem nachdenklichen Unterton in der Stimme. „Ich kann nicht… fühlen, so wie ihr Menschen es könnt… Aber ich verstehe die Trauer, die Verzweiflung derer, denen das Liebste genommen wurde, das sie besaÃen. Und doch muss ich weitermachen, denn auch wenn die Wege des Schicksals oft grausam, ungerecht erscheinen, es manchmal vielleicht auch sein mögen… Es gibt immer einen Grund für die Dinge, die geschehen. Und so sehr es sich die Menschen auch wünschen… Man kann es nicht ändern.“
Katja musste schlucken. „Warum werden Menschen krank? Ist es eine Strafe? Wenn ja… Wieso müssen so viele Babys leiden? Müssen die unschuldigsten Wesen dieser Welt damit für die Fehler der Eltern bezahlen?“ Oder ist es nur eine weitere Prüfung?“
„Ich weià es nicht.“, antwortete der Tod. „Meine Aufgabe ist es, die Menschen zu begleiten, ihnen zu helfen, sich in ihrer neuen Welt zurechtzufinden… Ich weià nicht, wieso Dinge geschehen… Nur einer weià es.“, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er nach oben blickte. „Komm jetzt, Katja…“, sagte er nach einiger Zeit. „Wir sollten wirklich gehen…“
Katja wandte den Blick ab. Sie schien mit den Tränen kämpfen zu müssen. „Ich will noch nicht gehen…“, flüsterte sie. „Ich… ich liebe mein Leben doch so sehr…“
Der Tod nickte. „Ich weiÃ… Es ist schwer, loszulassen… Es wird vielen Menschen sehr wehtun, dass du gehst. Doch sie wissen auch, dass es dir in der neuen Welt besser gehen wird… Du wirst wieder völlig gesund sein.“
Katja nickte kaum merklich. Sie sah den Tod lange an, bis sie ihm schlieÃlich zaghaft die Hand reichte. Ein leichter Windhauch umspielte Katjas Gesicht, als sie ihre Augen schloss. Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen. „Danke…“, flüsterte sie kaum hörbar, bevor sie lächelnd im Nichts verschwand.
Rating: PG-13
Genre: Tragedy
Fb: Diesmal nich, is aber sehr erwünscht
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir, nur die Idee
[SIZE=2]Endlose Nacht
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Da stand sie nun. Seit Stunden schon war sie im Bad, starrte in den Spiegel. Ihr Ebenbild war ihr so fremd geworden… Sie war nicht mehr sie selbst, innerhalb von wenigen Monaten war sie völlig abgemagert. Jegliche Farbe war längst aus ihrem Gesicht gewichen. Katja seufzte. Wie konnte sie sich nur so stark verändern, dass sie sich selbst nicht mehr erkannte? Vor drei Jahren war sie unheilbar an Leukämie erkrankt. Bereits nach kurzer Zeit hatte sie ihren Beruf aufgeben müssen, doch ihre Kollegen und gleichzeitig besten Freunde hatten stets zu ihr gehalten. Sie war nicht auf sich gestellt, allein dieser Gedanke half ihr, selbst die schlimmsten Phasen zu überstehen. Erneut überkam Katja ein Brechreiz, wie schon zwei Mal zuvor an diesem Tag. Sie presste eine Hand fest auf den Mund, lief zur Toilette und übergab sich. Zitternd versuchte sie, sich zu erheben, jedoch gaben ihre Knie nach und sie sank zu Boden, geschüttelt von einem heftigen Hustenanfall. Die Krankheit teilte Katjas Dasein in zwei verschiedene Phasen ein. Die guten und die schlechten. An guten Tagen konnte sie ein fast völlig normales Leben führen, doch an schlechten war es unmöglich für sie, sich selbst zu versorgen. Sie konnte nicht vorhersehen, wie lange die Phasen andauerten. Es kam vor, dass nach einem schlechten Tag alles wieder vorbei war, doch meist war sie wochenlang so schwach, dass sie unfähig war, aufzustehen. Am schlimmsten war die Zeit nach den Chemotherapien. Oft verlor sie für Stunden das Bewusstsein, konnte tagelang kaum etwas zu sich nehmen, denn bereits kurz darauf würde sie alles wieder erbrechen. An diesem Tag jedoch war etwas anders. Katja wurde schwächer. Und tief in ihrem Inneren spürte sie, dass sie sich dieses Mal nicht mehr erholen würde. Sie fürchtete den Tod nicht, sah ihn minder als das Schrecken und Trauer bringende Ende denn als Erlöser, den Beginn der Ewigkeit. Und doch betete sie jeden Abend, flehte Gott an, ihr noch etwas Leben zu schenken. Es gab so viel Schönes auf der Welt, so viele Dinge, die sie erst durch ihre Krankheit schätzen gelernt hatte. So früh gehen zu müssen, all die Menschen, die sie über alles liebte, im Stich zu lassen, brach ihr das Herz. Sie brauchte Zeit. Zeit, um sich zu verabschieden.[/SIZE]
Viel zu schnell brach die Nacht heran. Den ganzen Tag über hatte Katja nachgedacht. Ãber ihr Leben auf der Erde, ihre Freunde, ihre Familie. Und über den Tod. Sie konnte nicht länger so weiterleben, wurde von Tag zu Tag schwächer. Selbst an den guten Tagen spürte sie, wie sehr die Krankheit ihr zu schaffen machte. Lange sah sie aus dem Fenster. Es war eine sternenklare Nacht, der Vollmond schien hell in ihr Zimmer. Eine kleine Sternschnuppe fiel vom Himmel herab. Lächelnd schloss Katja die Augen und sprach still einen Wunsch aus. Wenn sie ganz fest daran glaubte, würde er in Erfüllung gehen. Sie bemerkte nicht die Gestalt, die sich lautlos neben sie gestellt hatte. „Komm, Katja…“, wisperte eine vertraute Stimme in ihr Ohr. „Es ist Zeit…“
Langsam wandte Katja den Blick von den Sternen ab, sah dem Mann neben sich tief in die Augen. Ihrem Vater. Eine vereinzelte Träne lief ihre Wange hinab, als sie erkannte, wer wirklich neben ihr stand. So siehst du also aus…“, flüsterte sie. „Nimmst die Gestalt derer an, die wir lieben…“
Der Tod nickte. „Die Menschen sollen keine Angst haben, zu gehen…“, erwiderte er ruhig, mit sanfter Stimme. Katja sah zu Boden. „Sie haben keine Angst, zu gehen… Sie fürchten sich vor der Vergänglichkeit.“
„Ich weiÃ…“, antwortete der Tod. „Hast du denn Angst?“
Katja schüttelte den Kopf. „Nein…“, flüsterte sie. „Denn ich weiÃ, dass es Menschen vorherbestimmt ist, zu sterben… Du erlöst sie.“
Der Tod nickte lächelnd. „Ich bringe nicht das Ende, Katja. Das Leben hier auf der Erde ist nur eine Prüfung, die jeder Mensch bestehen muss, bevor für ihn die Tore des Paradieses geöffnet werden.“
„Wieso haben dann so viele Menschen Angst zu sterben?“
„Sie wissen nicht, was sie erwartet. Haben Angst vor Dingen, die sie sich nicht erklären können.“
Katja sah zu Boden. „Aber wieso bestrafst du unschuldige Menschen, die nichts weiter wollen, als glücklich zu sein? Wieso stiehlst du ihnen ihre Kinder, ihre Familie, ihre Freunde? Du musst doch sehen, dass sie daran zerbrechen…“
Der Tod seufzte. „Das Schicksal jedes Menschen auf der Erde ist vorherbestimmt, Katja. Es liegt nicht in meiner Hand, zu bestimmen, wann sie diese Welt verlassen.“
„Tut es dir weh?“, fragte Katja kaum hörbar. „Eltern ihre Kinder zu nehmen?“
Es folgte langes Schweigen. „Nein…“, entgegnete der Tod schlieÃlich, mit einem nachdenklichen Unterton in der Stimme. „Ich kann nicht… fühlen, so wie ihr Menschen es könnt… Aber ich verstehe die Trauer, die Verzweiflung derer, denen das Liebste genommen wurde, das sie besaÃen. Und doch muss ich weitermachen, denn auch wenn die Wege des Schicksals oft grausam, ungerecht erscheinen, es manchmal vielleicht auch sein mögen… Es gibt immer einen Grund für die Dinge, die geschehen. Und so sehr es sich die Menschen auch wünschen… Man kann es nicht ändern.“
Katja musste schlucken. „Warum werden Menschen krank? Ist es eine Strafe? Wenn ja… Wieso müssen so viele Babys leiden? Müssen die unschuldigsten Wesen dieser Welt damit für die Fehler der Eltern bezahlen?“ Oder ist es nur eine weitere Prüfung?“
„Ich weià es nicht.“, antwortete der Tod. „Meine Aufgabe ist es, die Menschen zu begleiten, ihnen zu helfen, sich in ihrer neuen Welt zurechtzufinden… Ich weià nicht, wieso Dinge geschehen… Nur einer weià es.“, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er nach oben blickte. „Komm jetzt, Katja…“, sagte er nach einiger Zeit. „Wir sollten wirklich gehen…“
Katja wandte den Blick ab. Sie schien mit den Tränen kämpfen zu müssen. „Ich will noch nicht gehen…“, flüsterte sie. „Ich… ich liebe mein Leben doch so sehr…“
Der Tod nickte. „Ich weiÃ… Es ist schwer, loszulassen… Es wird vielen Menschen sehr wehtun, dass du gehst. Doch sie wissen auch, dass es dir in der neuen Welt besser gehen wird… Du wirst wieder völlig gesund sein.“
Katja nickte kaum merklich. Sie sah den Tod lange an, bis sie ihm schlieÃlich zaghaft die Hand reichte. Ein leichter Windhauch umspielte Katjas Gesicht, als sie ihre Augen schloss. Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen. „Danke…“, flüsterte sie kaum hörbar, bevor sie lächelnd im Nichts verschwand.
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