Nachtigallen (Dark)

Lillian ließ den Blick über die tanzenden Paare und die Stehtische schweifen. Plötzlich hielt sie inne und musterte die junge Frau, welche den Kopf auf den Händen gestützt hatte und die Tischplatte fixierte. Elena folgte Lillians Blick und seufzte leise. Plötzlich sah die Frau auf und direkt in Lillians Augen. Sie wandte sich schnell ab und ging in Richtung Sanitärräume.
„Ich komme gleich wieder.“ Lillian erhob sich.
Elena streifte ihren Arm. „Lass sie, es ist sinnlos.“
Doch ihre Freundin ließ sich nicht davon abhalten und folgte der jungen Frau. Lillian ging durch den vollen Club und blickte sich suchen um. Schließlich kam sie zum Sanitärbereich. Die Frau lehnte an der Wand neben dem Eingang und zog an einer Zigarette.
„Lavinia...“ Lillian musterte sie Stirn runzelnd.
Es war, als würde die Frau mit den glasigen Augen durch sie hindurch sehen. „Ja, wen haben wir denn da?“ Ihre Stimme überschlug sich. „Was machst du denn hier?“ Sie fuhr sich durch ihr zersaustes Haar.
Lillian biss sich unsicher auf die Unterlippe. „Sollen wir an die frische Luft gehen und reden?“
Lavinia lachte. „Worüber denn?“ Ihre Stimme bekam einen spöttischen Unterton. „Über die gute, alte Zeit?
„Ja, zum Beispiel.“ Lillian betrachtete Lavinias blasse Haut und die Ringe unter ihren Augen besorgt. „Geht es dir gut?“
Lavinia lachte erneut. „Nicht so gut wie dir, schätze ich, aber es geht.“
„Hör mal, Lavinia. Wieso treffen wir uns nicht wieder mal zu dritt - Elena, du und ich? Wie früher.“
„Wie früher.“, wiederholte Lavinia verächtlich.
Lillian ließ sich nicht irritieren. „Du siehst nicht gut aus. Du bist so abgemagert und...“
Lavinia tunkte die Zigarette Augen rollend aus. „Du bist auch nicht gerade eine Schönheit.“
„Darum geht es nicht. Du ruinierst dich selbst. Ich weiß, warum du Tomás triffst und...“
Lavinia fuhr ihr ins Wort. „Seit wann gibst du etwas auf das Gerede anderer? Möchtest du wissen, was über dich gesprochen wird? Es ist nicht so viel besser, glaub mir.“
Lillian versuchte sich zu beherrschen. Sie atmete tief durch. „Lavinia, bitte hör auf damit. Ich helfe dir auch, wenn du möchtest. Ich bin für dich da. Wir waren doch so gute Freundinnen.“ Ihre Stimme bekam einen verzweifelten Unterton.
Lavinia lachte verächtlich. „Die Betonung liegt auf waren. Kümmere dich um deinen eigenen Dreck. Wenn dir mein Lebensstil nicht gefällt, pass einfach auf, dass du ihn niemals selbst leben wirst.“
„Lavinia, es tut mir weh zu sehen, wie du dich zerstörst...“
Lillians Gegenüber machte einen Schritt vorwärts, wobei sie ein wenig wankte. „Dann sieh doch einfach weg, so wie alle anderen.“
„Warum hast du dich von Diego nur so nach unten ziehen lassen? Er schleudert dein ganzes Geld für Drogen raus. Und du erniedrigst dich selbst, um auch daran zu kommen.“
Lavinias Lachen wurde zu einem hysterischen Laut. „Glaubst du, ich weiß nicht, wie mein verdammtes Leben aussieht? Glaubst du wirklich, mir gefällt es? Doch es ist zu spät. Game over, Baby.“
„Das ist es nicht. Lavinia, gib dich nicht auf. Du musst kämpfen!“ Lillian ergriff Lavinias dünne Handgelenke.
Diese riss sich von ihr los, wobei sie nach hinten torkelte. Sie lehnte sich an die Wand und fand zu ihrem spöttischen Unterton zurück. „Willst du mir etwa dabei helfen? Wie denn?“ Sie lachte verächtlich. „Das ist mein Leben. Lebe lieber dein eigenes und geh zurück zu deinem Freund. Er vermisst dich gewiss schon.“
„Lavinia...“
„Lass mich endlich in Ruhe. Du nervst mich zunehmend. Nur weil in deinem Leben alles so perfekt läuft, brauchst du nicht die Retterin für andere zu spielen. Ich habe kein Interesse an einer Freundschaft mit dir. Hast du es endlich begriffen?“
Lillians Augen begannen zu tränen. „Was läuft denn in meinem Leben perfekt?“
Lavinia fasste sich an die Brust. „Oh entschuldige, ich habe vergessen, was für ein hartes Leben du führst.“ Sie schüttelte den Kopf. „Eine liebende Großmutter, ein toller Freund, ein High School Abschluss. Was ist denn passiert, Baby? Haben sie dich nicht zur Ballkönigin gewählt? Ich bin schockiert.“
„Du bist gemein und unfair, und das weißt du.“
„Ach komm schon, reg dich ab, dir ist doch alles nur so zugeflogen.“
Lillian runzelte die Stirn. „Ich musste genügend kämpfen in meinem Leben!“
Lavinia lachte. „Worum denn? Den letzten Kaffee im Starbucks? Ich bin zutiefst beeindruckt.“
„Es hat offenbar wirklich keinen Sinn...“ Lillian seufzte leise.
Sie zuckte zusammen, als die Stimme hinter ihr ertönte. „Ist es nicht schon etwas spät für euch?“
Lavinia rollte mit den Augen und fixierte ihre Zehenspitzen, während sich Lillian zu Ricardo umdrehte. „Der Abend wird ja immer besser.“, meinte sie sarkastisch.
„Was ist das denn für eine Begrüßung? Immerhin brachte ich dich das letzte Mal nachhause.“
„Willst du dafür etwa einen Orden, Ricardo?“ Lavinia lachte.
Er ignorierte sie und betrachtete Lillian verächtlich. „Du sinkst immer weiter ab.“
Lillian versuchte die aufkeimende Wut zu unterdrücken. Sie zählte gedanklich bis zehn, wie Rosa es ihr einst gelehrt hatte. „Warum verbreitest du diese Gerüchte über uns? Über mich wird ohnehin genügend geredet. Deine Mühe war also umsonst.“
„Ich weiß nicht, worüber du sprichst.“
Lillian schüttelte den Kopf. „Du warst schon immer so. Ich weiß nicht, warum ich mich jemals mit dir einließ...“
Lavinia blickte von Lillian zu Ricardo, der nun näher heran getreten war. „Sag bloß, du denkst nicht mehr gerne an unsere gemeinsame Zeit?“
„Das kann ich mir zumeist verkneifen. Ich habe nicht oft Lust mich zu übergeben musst du wissen.“
Ricardo machte einen weiteren Schritt auf sie zu. „Treib es bloß nicht zu weit, du kleines Miststück.“ Er musterte sie eingehend und genoss, dass sie aufgrund der schwindenden körperlichen Distanz zwischen ihnen unsicherer wurde.
Lillian machte einen Schritt zurück und lehnte den Rücken an die kühle Wand. Lavinia strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und musterte Ricardo gleichgültig. „Du bist erbärmlicher denn je.“
Lillian schenkte ihr einen kurzen, irritierten Blick.
„Das sagst ausgerechnet du?“ Ricardo lachte und musterte Lavinia verächtlich. „Du machst für gewisse Dinge doch alles.“
Lavinia stemmte die Arme in die Hüften. „Leg dich bloß nicht mit mir an. Ich weiß Dinge, die dir äußerst schaden könnten. Wenn du uns nicht vorbei und Lillian nicht künftig in Ruhe lässt, könnte es sein, dass mir diese eines Tages bei den falschen Leuten herausrutschen.“
„Denkst du, ich habe Angst vor dir?“, fragte er erst höhnisch, ließ die beiden aber schließlich vorbei. Lillian warf keinen Blick zurück als sie mit Lavinia wieder den Hauptraum betrat.
„Nur aus Neugierde, aber was weißt du denn über ihn?“
Lavinia musterte Lillian. Für einen Moment schien es, als würde ein Lächeln ihre Lippen umspielen. „Im Grunde gar nichts, außer dass er noch immer in dieser Gang ist. Alles andere sind bloß Gerüchte. Aber du kennst mich ja, ich beherrschte es schon früher den Männern Angst einzujagen.“
Lillian schmunzelte. „Allerdings. Lavinia...“ Sie hielt inne, als Diego plötzlich hinter der jungen Frau erschien und die Arme um ihre Hüften legte. „Ich habe dich vermisst, Vinny...“
Lavinias Gesichtsausdruck verhärtete sich wieder. Ihre Augen wurden erneut ausdruckslos. „Hast du nicht.“, antwortete sie und schenkte Lillian einen letzten Blick. „Ich wünsche dir ein schönes Leben, Lillian. Vergeude es nicht.“ Ehe die junge Frau antworten konnte, hing sich Lavinia bei Diego ein und verschwand mit ihm durch die Menschenmenge.
Lillian blickte ihr seufzend nach und erinnerte sich an das fröhliche Mädchen von einst, welches andere immer zum Lachen gebracht hatte. Lavinia, so wunderschön und unschuldig. Lillians Augen begannen zu tränen. Lavinia war nur mehr ein Schatten ihrer selbst und offenbar hatte sie sich damit abgefunden. Trotz des positiven Moments vor wenigen Minuten, welcher Lillian kurz dazu gebracht hatte, Hoffnung zu schöpfen. Ihre Beine schienen schwer, als sie langsam zurück zu ihrem Tisch ging. Die anderen unterhielten sich gerade, bemerkten sie nicht sofort. Auch Carmen und Javier waren wieder da, offenbar deutlich besser gelaunt als zuvor. Lillian zitterte als sie sich an Arturo schmiegte. Er bemerkte es und zog sie sogleich fester an sich. Die Freunde musterten sie besorgt.
„Alles in Ordnung?“, fragte Carmen.
„Ich sagte dir doch, es wäre sinnlos! Wann begreifst du es nur endlich?“ Elena schüttelte den Kopf.
„Du musst akzeptieren, dass Lavinia sich nicht helfen lassen möchte.“, meinte Arturo leise.
„Das kann ich nicht. Könnt ihr das etwa?“ Sie warf Elena einen vorwurfsvollen Blick zu. „Sie war eine von uns! Weißt du denn nicht mehr? Unsere regelmäßigen Treffen in der Eisdiele und...“
Die Freundin fuhr ihr ins Wort. „Das hat keinen Sinn, Lillian! Vorbei ist vorbei. Wir wollten ihr schon öfters helfen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Lavinia weiß, dass wir für sie da wären, aber sie möchte unsere Hilfe gar nicht. Du kannst sie nicht dazu zwingen.“
Lillian versuchte die Tränen zu unterdrücken. Sie lehnte sich an Arturos Schulter und atmete tief durch. Ihre Mutter hätte doch auch nicht so einfach aufgegeben?
„Das ist keine gute Welt da draußen, Lillian.“ Carmen mühte sich um ein Lächeln. „Wir müssen das Beste aus allem machen. Ich habe Lavinia nie besonders gut gekannt, verstehe aber deine Ängste. Dennoch Lillian, es bringt weder dir noch ihr etwas, wenn du dich fertig machst. Sie muss erst selbst aus diesem Elend wollen, dann kannst du ihr womöglich helfen, doch nicht zuvor...“
Antonio schenkte Lillian einen mitfühlenden Blick. „Du hast immer alles für sie getan, um ihr zu helfen. Im tiefsten Inneren ist sie dir gewiss dankbar dafür.“
Lillian schüttelte den Kopf. „Wir dürfen das nicht einfach so hinnehmen! Mein Vater sagte immer, dass wir für unsere Mitmenschen eine gewisse Verantwortung tragen.“
„Damit hatte er natürlich Recht. Doch Menschen tragen auch für sich selbst Verantwortung.“, erwiderte Elena sanft und drückte Lillians Hand.
Diese seufzte leise und reagierte beinahe dankbar, als Javier schließlich das Thema wechselte und von dem Cafe erzählte, in welchem seine Cousine arbeitete. In den darauf folgenden beiden Stunden gelang es den Freunden schließlich Lillian ein wenig abzulenken. Es war weder der Abend, den sie vor mehr als zehn Jahren erwartet, noch der, den sie noch morgens erhofft hatte. Doch wahrscheinlich waren es die besten Stunden, welche sie sich in dieser schwierigen Zeit erhoffen durfte. So sehr sie die Begegnung mit Lavinia auch aufgewühlt hatte, Lillian war dadurch auch bewusst geworden, wie wichtig es war, das Leben anzunehmen. Zu kämpfen. Alles würde kommen, wie es kommen musste und sie würde sich der Zukunft stellen. Das war ihre einzige Wahl, das wusste sie.

Lillian gab auf der Heimfahrt vor schon sehr müde zu sein, um den Gespräch Arturos und Elenas nicht folgen zu müssen. Es war lockerer Smalltalk, an welchem sie nicht teilnehmen wollte. Ihre Augen folgten den Lichtern der Leuchtreklamen und Straßelaternen. Die leise Radiomusik begann Lillian allmählich in ihr Innerstes zu führen. Du musst immer das Beste aus deinem Leben machen., war auch einer der Sätze ihrer Eltern gewesen. Lillians Augen begannen zu tränen, sie konzentrierte sich auf ihre Hände, welche auf ihren Oberschenkeln ruhten, und atmete tief durch. Mamá, Papá, mache ich es richtig? Ist das der Weg, den ihr euch für mich gewünscht habt? Sie begann zu zittern, als ihr bewusst wurde, was zu tun ist. „Halte an. Halte hier bitte an.“
Arturo und Elena musterten sie irritiert. „Lillian, es ist mitten in der Nacht...“
Die Angesprochene antwortete nur mit einem irritierten Kopfschütteln, worauf er schließlich das Auto parkte. Lillian schnallte sich ab und wollte schon aussteigen, als Arturo sie sanft am Arm festhielt. „Wir kommen mit. Es ist zu gefährlich. Man weiß nie, was für Menschen sich hier herumtreiben.“
„Nein.“ Lillian schüttelte den Kopf und stieg aus dem Auto. „Das muss ich alleine machen.“ Kaum hatte sie jedoch das Tor zum Friedhof durchschritten folgten ihr Arturo und Elena unbemerkt.

Lillian kniete sich auf die vertrocknete Wiese vor dem Grab und strich zärtlich über die Blumen, welche Ana und sie regelmäßig pflegten. „Hallo Mamá, hallo Papá. Es tut mir leid, dass ich euch in den letzten Wochen so selten besucht habe.“ Ihre flüsternde Stimme wurde von dem an Stärke gewinnenden Wind verschluckt. Sie zog die dünne Weste enger um ihren zitternden Körper. Es war dunkel, lediglich ein paar kleine Laternen verliehen der Ruhestätte etwas Licht. Eine einzelne Träne tropfte auf die Blumen. „Ich vermisse euch. Es tut so weh. Ich habe Angst. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Heute ist mein achtzehnter Geburtstag und ich fühle mich verlorener denn je. Doch ich weiß, ich muss weitermachen. Ich muss kämpfen. Das ist in eurem Sinne. Ihr wolltet es nicht, dass ich einfach aufgebe, auch wenn mir manchmal danach zumute ist. Ich denke an euch, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Ihr seid in meinem Herzen und werdet es immer sein.“ Lillian verwischte ihre Tränen. „Mamá, ich denke jeden Tag daran, wie es war mit dir Geschichten zu lesen, spazieren zu gehen, Cafes zu besuchen. Wie du mir vorgesungen hast. Du hast so schön gesungen. Und Papá, ich werde niemals vergessen, wie du mir als kleines Mädchen gelehrt hast zu tanzen. Ich habe so viel von dir gelernt. Fahrradfahren, Tischtennis, Baseball, schwimmen. Mir kochen beizubringen hast allerdings auch du aufgegeben.
Ich denke gerne an unserer Picknicke, unsere Familienfeiern mit Großmama, unsere Fernsehabende. Ich wünschte so sehr, dass ihr heute bei mir gewesen wärt, obwohl ich natürlich weiß, dass ihr das auf eine gewisse Weise ward und immer sein werdet.
Ich spüre, dass ich vor einem neuen, entscheidenden Lebensabschnitt stehe. Ich weiß nicht, ob mir das mehr Angst oder Hoffnung bereiten soll, beides ist momentan gleichermaßen der Fall. Doch ich verspreche euch, ich werde niemals aufgeben. Ihr habt mich dazu erzogen mich meinen Problemen zu stellen und das werde ich auch tun, das verspreche ich euch. Es tut mir leid, dass ich euch in den letzten Wochen so enttäuschte. Ich wusste nicht, wohin ich gehöre. Ich bin eure Tochter, doch da ist noch etwas anderes in mir, das ich erst ergründen muss. Ich verstehe so vieles noch nicht, möchte es jedoch. Ich werde nach meinen Wurzeln suchen, auch wenn ich nicht weiß, ob mir dies wirklich helfen wird, um zu meinem Herzen zu finden. Doch ich spüre, dass es der Weg ist, den ich gehen muss.“ Ein leichtes Lächeln umspielte Lillians Lippen. „Ich liebe euch, von ganzem Herzen. Ihr bedeutet mir alles und daran wird sich niemals etwas ändern.“ Sie erhob sich langsam und ging den schmalen Pfad zum Tor entlang. Ihre Augen begannen erneut zu tränen, als sie Arturo und Elena am Gitter gelehnt stehen sah. Die beiden musterten sie mit besorgter Miene. Lillian mühte sich um ein Lächeln und lief auf sie zu, um sie in die Arme zu schließen. „Danke.“, flüsterte sie.
„Alles okay?“ Elena betrachtete sie Stirn runzelnd.
Lillian zuckte mit den Schultern. „Nein, das wäre zu viel verlangt. Aber ich weiß, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Ich werde endlich meinen Weg gehen, es hat keinen Sinn nur zurück zu blicken. Manchmal ist es noch wichtiger nach vorne zu sehen. Meine Vergangenheit ist nur ein Teil von mir. Ich darf sie nicht länger der einzige Teil sein lassen.“ Sie hängte sich bei Arturo und Elena ein und warf nur einen kurzen Blick zurück zum Grab ihrer Eltern, ehe sie den Friedhof verließen. Danke, Mamá, danke, Papá. Ich glaube, ich habe es endlich verstanden.

Es vergingen drei Wochen ehe Lillian bewusst werden sollte, wie sehr sich ihr Leben tatsächlich verändern würde.
Es war fünf Uhr abends als sie gemeinsam mit Arturo von der Arbeit nachhause kam und bereits von Ana erwartet wurden. Ihre Großmutter hatte, wie schon länger versprochen, Arturo zum Essen eingeladen. Die Beziehung zwischen der älteren Frau und dem jungen Mann war zwar noch immer etwas angespannt, doch sie gaben sich beide Lillian wegen große Mühe.
„Wie war es denn heute in der Arbeit?“, erkundigte sich Ana, als die beiden ihre Schuhe auszogen.
Lillian lächelte. „Toll, ich wurde mit der Umschlichtung der Regale fertig. Das heißt nun, dass es für mich nichts mehr zu tun gibt und ich übermorgen ohne schlechtem Gewissen anfangen kann im Cafe zu arbeiten.“ Sie setzte sich auf einen der beiden Stühle, welchen Ana zum Tisch gestellt hatte. Die ältere Frau saß ihr gegenüber, auf dem Sofa.
Arturo setzte sich ebenfalls und schenkte den Frauen und schließlich sich selbst etwas Wasser in die Gläser. „Du hättest in keinem Fall ein schlechtes Gewissen haben müssen. Du warst eine sehr wichtige und fleißige Aushilfe. Sie können sehr stolz auf sie sein, Señora Vasquez.“
Ana nickte. „Das bin ich. Du wirst auch gewiss deine Arbeit im Cafe sehr gut machen. Du bist wie deine Mutter.“
Lillian lächelte leicht. „Nein, an Mamá werde ich wohl nie herankommen, aber ich gebe mein Bestes.
Ana wandte sich lächelnd an Arturo. „Rosa war immer sehr ehrgeizig, egal, was sie tat. Ob sie nun für die Schule lernte, servierte, kochte, aufwusch oder den Müll hinausbrachte. Egal wobei, sie gab stets ihr Bestes. Wenn ich mir dagegen so manche hochmütige Mädchen anschaue, welche sich zu gut für richtige Arbeit sind...“
Arturo nickte. „Ich halte von diesen Mädchen ebenso wenig.“
Ana lächelte zufrieden und bat Lillian ihnen Suppe in die Schüsseln zu füllen.
„Das duftet köstlich, Großmama.“, lobte Lillian, während sie der Aufforderung nachging.
„Einfach wunderbar.“, pflichtete ihr Arturo bei.
„Das ist Kartoffelcremesuppe nach dem Rezept meiner Großmutter, möge sie in Frieden ruhen.“
Arturo probierte einen Löffel und meinte anerkennend: „Sie verstand ihr Handwerk.“
„Möchtest du das Rezept?“
„Das wäre sehr nett von Ihnen, danke.“
Lillian verfolgte die Szene Stirn runzelnd und bat innerlich, dass diese Harmonie zumindest bis zum Dessert aufrechterhalten würde.
„Wenn ihr erst mal verheiratet seid, wirst ohnehin du kochen müssen, Lillian ist da leider eher untalentiert.“
„Großmama!“, Lillian schüttelte empört den Kopf.
„Was denn? Denkst du etwa, das weiß er noch nicht?“
„Nun, sie bereitet leckere Salate zu.“, verteidigte Arturo seine Freundin.
„Ihr seid keine Hasen. Irgendwann werdet ihr auch etwas anderes essen müssen.“
„Und wie war dein Tag, Großmama?“, wechselte Lillian schnell das Thema.
„Wie der Tag einer alten Frau nun mal so abläuft. Ich ging einkaufen, erledigte den Wohnungsputz und kochte.“ Ana wich Lillians Blick aus und rieb sich die Hände an ihrer Serviette ab. „Nun gut.“ Sie erhob sich langsam und stellte die leeren Schüsseln neben das Waschbecken, während Lillian und Arturo Quesadillas und Salat auf den Tisch platzierten.
Ana beobachtete lächelnd, wie die beiden schließlich ihre Teller füllten, ehe sie schließlich selbst zugriff. „Lasst es euch schmecken...“ Plötzlich hielt sie inne. „Lillian, da fällt mir ein, heute ist ein Umschlag für dich gekommen.“ Sie zog ihn aus der Rocktasche. „Entschuldige, ich habe beinahe darauf vergessen.“
Lillian nahm ihn Stirn runzelnd entgegen. Ihre Hände begannen zu zittern, als sie den Absender erblickte.
„Von wem ist er denn? Ich war gerade in Eile, als mir der Briefträger entgegenkam und steckte ihn nur schnell ein, ohne ihn näher betrachtet zu haben.“
Lillian schüttelte ungläubig den Kopf und drehte das Kuvert in ihren Händen. „Er ist von der NYU...wahrscheinlich die Absage...reichlich spät, aber immerhin melden sie sich.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich sollte ihn gleich wegwerfen.“
„Warum öffnest du nicht erst das Kuvert? Was, wenn es keine Absage ist?“ Ana musterte sie ungläubig.
Arturo nickte. „Du rechnest doch ohnehin mit einer Absage, also erlebst du höchstens eine positive Überraschung. Sonst fragst du dich womöglich ewig, was sie dir geschrieben hätten.“
Lillian atmete tief durch und versuchte das flaue Gefühl im Magen zu ignorieren. Sie nahm ein Messer und schlitzte den Umschlag sorgfältig auf. Arturo und Ana beobachteten sie konzentriert. Lillian räusperte sich leise und fuhr mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Sie zog drei sorgsam zusammengefaltete Blätter heraus und faltete sie zögernd auseinander. Die Buchstaben auf dem weißen Papier mit dem Stempel der Universität begannen sich erst allmählich zu Wörtern zusammen zu fügen. Ihre Augen begannen sich zu weiten.
Arturo und Ana tauschten einen ungeduldigen Blick, ehe sich die ältere Frau an ihre Enkeltochter wandte. „Was schreiben sie denn nun? Ist es eine Zu- oder Absage?“
Lillian schüttelte den Kopf und legte das Schreiben irritiert neben ihren Teller. „Weder noch.“ Sie starrte auf ihr leeres Glas. „Das ist vollkommen unmöglich.“
Arturo seufzte leise und griff nach dem Papier. Er überflog es rasch und warf Lillian einen irritierten Blick zu, ehe er ihr schließlich ein Lächeln schenkte und sie zärtlich küsste. „Sieht so aus, als dürften Carla und Yolanda sich bald noch mehr ärgern...“
Ana beobachtete ihn unruhig. „Was steht da? Wollt ihr beide mich ärgern?“
Lillians Augen begannen zu tränen, ehe sie hysterisch lachte. „Das...das ist...sie haben mir die ersten Infos geschickt...für Studienanfänger des kommendem Wintersemesters...weitere, sowie meine Ausweiskarte, sollen in den nächsten Wochen folgen...“ Sie schüttelte den Kopf. „Das muss ein Irrtum sein, ganz bestimmt.“
Ana betrachtete sie einen Moment irritiert, ehe ihr Gesicht von einem strahlenden Lächelnd überzogen wurde. „Das ist doch kein Irrtum, so eine angesehene Universität irrt doch nicht! Lillian, du darfst studieren! Sie wollen meine kluge Enkeltochter!“ Ana erhob sich hektisch. „Wir müssen doch noch irgendwo einen Wein haben...zur Feier des Tages!“
„Großmama! Warte.“ Lillian schüttelte den Kopf. Sie tauschte einen kurzen Blick mit Arturo, welcher nachdenklich auf das Schreiben blickte. „Ich habe doch noch gar keinen Bescheid bekommen, dass mein Antrag auf ein Stipendium angenommen wurde...“
„Das Postamt ist nicht unfehlbar, Lillian! Du wirst studieren! Nun freu dich doch endlich!“
„Aber...“ Lillian seufzte unsicher. „...da stimmt etwas nicht. Da kann doch etwas nicht stimmen...“
Arturo reichte ihr den ersten der drei Papierbögen. „Da steht eine Nummer. Du kannst bist sechs Uhr anrufen.“
Lillian runzelte unsicher die Stirn und warf einen Blick auf die Uhr. „Noch zwanzig Minuten...“
Arturo erhob sich und schloss sie in die Arme. „Na komm schon. Danach hast du die Gewissheit. Vielleicht ist der Bescheid wirklich verloren gegangen oder vergessen worden. Auf der NYU arbeiten schließlich auch nur Menschen.“
„Ich habe Angst...“ Lillian begann erneut zu zittern, als sie sich langsam erhob und zum Telefon ging. Sie vertippte sich dreimal und musste wieder von vorne beginnen. Lillian glaubte, ihr Herz bliebe stehen, als nach dem vierten Läuten die Stimme einer jungen Frau erklang. „Entschuldigen Sie bitte die späte Störung...“, begann Lillian unsicher ihr Problem zu schildern, wobei sich ihre Stimme mehrmals überschlug. Ihr Magen wurde von einer Übelkeit erfasst, als die Frau begann etwas auf der Tastatur zu tippen. Lillian zählte die Anschläge gedanklich mit. Ihr Mund wurde trocken, als sie glaubte ein leichtes Seufzen von der anderen Leitung vernommen zu haben. „Ich kann Ihren Namen leider nicht bei unseren Stipendiaten finden...“ Lillian vernahm erneut das Tippen auf einer Tastatur. Sie presste den Hörer des Telefons fester an ihr Ohr. „Lillian Marquez...nein...warten Sie...doch, hier sind Sie.“
Lillian biss sich so fest in die Unterlippe, dass diese zu bluten begann.
„Miss Marquez, Sie haben offenbar unseren Bescheid tatsächlich nicht erhalten. Er hätte eigentlich bereits vor vierzehn Tagen zugestellt werden sollen. So etwas kann passieren, bei uns ist es zurzeit sehr chaotisch...
Ihr Bescheid wird morgen Mittag versendet. Sie sollten ihn bis Freitag erhalten. Wenn nicht, melden Sie sich bitte erneut.“
Lillians Herzschlag setzte einen Moment aus. Sie glaubte nicht richtig richtig gehört zu haben.
„Allerdings sind Sie nicht als Stipendiatin eingetragen, ihre Gebühren wurden vollständig bezahlt...“


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