28.02.2008, 20:38
Ich habe vor, dass diese Fanfiction endlich weitergeht, da ich aber Probleme habe, das vorliegende Kapitel zu beenden, habe ich es kurzer Hand geteilt. Aus diesem Grund ist dieses Kapitel auch etwas kürzer geraten. Ich hoffe, das stört meine "zahlreichen" Leserinnen nicht. ![Wink Wink](https://forum.gilmoregirls.de/images/smilies/wink.gif)
Ãbrigens ist dies ein sehr Charlie-lastiges Kapitel, aber auch das musste leider mal sein.
Viel Spaà und Feedback ist jederzeit gerne gesehen.
Ich ging hinterher, ging so schnell ich konnte, rannte schon fast.
Noch immer saà Don fest, noch immer suchte ihn niemand und noch immer wusste er nicht, was er tun sollte. Warum war er auch nur so unvorsichtig gewesen? Warum hatte er seine Kollegen zurück geschickt? Warum, warum, warum? Immer wieder dieses Wort strömte durch seinen Kopf, aber nun hatte er wenigstens Zeit und Ruhe nachzudenken. Der Gedanke an seine Familie brachte ihn in dieser Situation zum Lächeln, doch dachte er auch an das Unglück, das dieser Familie vor fünf Jahren widerfahren war, als seine Mutter starb. Sie hätte nicht gehen müssen, sie war noch jung und fit, doch der Tumor hatte sie umgebracht. Deswegen hatte er nicht seinen Job gewählt, aber seine Arbeit widmete er an vielen Tagen ihr. Niemand wusste es, aber seine Arbeit schaffte es, dass einige Krankheiten für immer hinter Gittern verschwanden. Sein kleiner Bruder arbeitete mit ihm zusammen und half ihm dabei, doch scheinbar war ihm noch nicht klar, dass er wirklich Gutes damit tat und er es immer weiter machen sollte, auch in schlimmen Zeiten. Doch er wusste, dass sein Bruder das nicht konnte, denn das würde bedeuten, dass er seine Gefühle verstecken musste. Dafür war er nicht gemacht.
Gerade hörte er ein Geräusch und dachte, dass jemand kommen würde, um ihm zu helfen. Doch schnell bemerkte er, dass nur der Boden ein Stück von ihm entfernt merkwürdige Geräusche von sich gab. Hier war er nicht sicher, aber retten konnte er sich auch nicht. Es war ein Teufelskreis, den er ohne Hilfe nicht durchbrechen konnte. Trotzdem versuchte er noch einmal, sein Bein zu befreien. Wieder war er dabei erfolglos, noch immer saà er fest. Doch etwas hatte sich geändert. Sein Bein tat noch stärker weh als vorher.
Wo bin ich? Was ist los? Verdammt, ich habe das Bewusstsein verloren. Das geht nicht. Dagegen muss ich kämpfen, sonst werde ich sterben.
Einen Fuà setzte ich vor den anderen, man rief mir etwas zu, doch ich hörte nichts. Für meine Umgebung war ich blind. Mein Ziel, die Tür, hatte ich vor Augen. Grob packte mich jemand am Arm, doch auch das hielt mich nicht auf.
Letztes Jahr im Sommer war Don mit mir Wandern. Das haben wir niemals zuvor gemacht. Natürlich war ich schon wandern, aber immer alleine oder mit Larry, einmal sogar mit Amita, aber nie, nie mit Don. Am Lagerfeuer lachten wir und im Zelt redeten wir über das Leben. Wir waren uns nah, wie niemals zuvor, doch schätzen kann ich das erst jetzt.
Meine Lider werden wieder schwer, langsam macht sich Müdigkeit in mir breit.
Etwas rauschte, es rauschte hinter ihm. Vorsichtig drehte Don sich um. Nur nicht zu hastig, nur nicht zu schnell. Auch wenn es ihm wie eine Ewigkeit vorkam, so musste er doch vorsichtig sein, um sein Gleichgewicht zu halten. Denn er konnte nicht abschätzen, wie tief der Keller war, wie tief er fallen würde, falls er fallen würde. Vielleicht würde er auch nur kopfüber hängen, während sein Bein immer noch in den Ãberresten der Kellerdecke verkeilt war. Endlich hatte er seinen Kopf soweit zurückgedreht, wie es ihm möglich war und er schaute sich um. Kleine Flammen züngelten aus der Kellerdecke hervor, ein Brandherd befand sich direkt hinter ihm.
Angst breitete sich in ihm aus und er konnte ihr nicht entkommen, auch den Flammen nicht. Wieder und wieder zerrte er an seinem Bein bis der Schmerz so groà war, dass er es nicht mehr aushielt. Ein erstickter Schrei entrann seiner Brust. Im gleichen Augenblick fühlte er, wie Blut an seinem Bein hinunter tropfte. Nun hatte er auch noch eine Verletzung. Der Staub war mittlerweile bis zu ihm vorgedrungen, so dass er nichts mehr sah. Gerade in dem Moment klingelte sein Mobiltelefon, doch er konnte noch immer keine Hand freimachen, um ranzugehen.
1+1=2, 1+2=3. So sahen meine ersten Rechenschritte aus. Damals war ich vielleicht zwei Jahre alt, mit vier Jahren konnte ich dann schon vierstellige Zahlen miteinander multiplizieren. Doch jetzt habe ich schon Probleme, 3 hoch 10 im Kopf zu rechnen. Normalerweise ist das eine Ãbung zum Warmwerden für mich, wenn überhaupt, doch alles verlangsamt sich, auch mein Denken.
Obwohl Don sicher trainierter ist als ich, so hatte ich den Marsch doch gewonnen, wenn auch nur knapp. Es hatte Spaà gemacht, mit ihm zu gehen und zu reden. Könnte ich doch nur noch mehr Erinnerungen auftreiben, die so schön sind, aber in meinem Gehirn herrscht nur noch gähnende Leere.
Es ist wie früher. Mum kommt gerade aus der Küche mit Pancakes, die ich nicht mag. Jeden Tag macht sie welche, immer mit Sirup. Einen Teller stellt sie vor mir hin, der über und über mit langweiligen Pancakes beladen ist. Restlos esse ich sie nie auf, aber Don nimmt gerne die übrig gebliebenen. Das ist nicht verwunderlich, schlieÃlich ist es sein Lieblingsessen. Doch mein groÃer Bruder ist nicht da, ich bin alleine mit Mum, die wieder auf die Uhr schaut und sich dann mir zuwendet. âKomm Charlie, es wird spätâ, höre ich sie sagen. âDu musst los.â
Einfach hineingehen, ohne zu denken, immer weitergehen. Das war mein Plan. Ich sah und wusste nichts, aber ich änderte etwas, zumindest versuchte ich es. In meinem Ohr tutete es nun; Tuuut, eine Pause und wieder Tuuut. Dieser Ton würde mich auf Dauer in den Wahnsinn treiben, doch ich ignorierte es einfach, bis ich Beethovens 9. Sinfonie hörte. Melodiös war jeder Ton penibel aufeinander abgestimmt. Nach kurzer Zeit wiederholte sich die Tonfolge, die ich schon längst erkannt hatte, bis ich nahezu ohne Sicht am Ziel ankam und den Ton nicht mehr brauchte.
Sein Bein pochte vor Schmerz, seine Ohren rauschten und langsam aber sicher wurde alles schwarz vor seinen Augen. Er merkte, dass er einer Ohnmacht nahe war, kämpfte aber dagegen an. Die Flammen waren mittlerweile in seinem Rücken deutlich wahrnehmbar geworden. Gerade, als er sich noch einmal umschauen wollte, war da eine Hand. Diese Hand hielt ihn fest und er konnte loslassen, endlich loslassen, doch er tat es nicht. Er hielt sich weiter fest. âMein ... Bein ... steckt ... festâ, flüsterte er mit letzter Kraft, dann fiel er endgültig in Ohnmacht.
Ich hielt fest, ich war da.
Gehe ich mit Mum? Sie wartet auf mich?
Die Zeit, die mir mit ihr fehlte, die ich in der Garage verbracht habe, kann ich jetzt nachholen. Doch tue ich es?
![Wink Wink](https://forum.gilmoregirls.de/images/smilies/wink.gif)
Ãbrigens ist dies ein sehr Charlie-lastiges Kapitel, aber auch das musste leider mal sein.
Viel Spaà und Feedback ist jederzeit gerne gesehen.
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Ich ging hinterher, ging so schnell ich konnte, rannte schon fast.
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Noch immer saà Don fest, noch immer suchte ihn niemand und noch immer wusste er nicht, was er tun sollte. Warum war er auch nur so unvorsichtig gewesen? Warum hatte er seine Kollegen zurück geschickt? Warum, warum, warum? Immer wieder dieses Wort strömte durch seinen Kopf, aber nun hatte er wenigstens Zeit und Ruhe nachzudenken. Der Gedanke an seine Familie brachte ihn in dieser Situation zum Lächeln, doch dachte er auch an das Unglück, das dieser Familie vor fünf Jahren widerfahren war, als seine Mutter starb. Sie hätte nicht gehen müssen, sie war noch jung und fit, doch der Tumor hatte sie umgebracht. Deswegen hatte er nicht seinen Job gewählt, aber seine Arbeit widmete er an vielen Tagen ihr. Niemand wusste es, aber seine Arbeit schaffte es, dass einige Krankheiten für immer hinter Gittern verschwanden. Sein kleiner Bruder arbeitete mit ihm zusammen und half ihm dabei, doch scheinbar war ihm noch nicht klar, dass er wirklich Gutes damit tat und er es immer weiter machen sollte, auch in schlimmen Zeiten. Doch er wusste, dass sein Bruder das nicht konnte, denn das würde bedeuten, dass er seine Gefühle verstecken musste. Dafür war er nicht gemacht.
Gerade hörte er ein Geräusch und dachte, dass jemand kommen würde, um ihm zu helfen. Doch schnell bemerkte er, dass nur der Boden ein Stück von ihm entfernt merkwürdige Geräusche von sich gab. Hier war er nicht sicher, aber retten konnte er sich auch nicht. Es war ein Teufelskreis, den er ohne Hilfe nicht durchbrechen konnte. Trotzdem versuchte er noch einmal, sein Bein zu befreien. Wieder war er dabei erfolglos, noch immer saà er fest. Doch etwas hatte sich geändert. Sein Bein tat noch stärker weh als vorher.
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Wo bin ich? Was ist los? Verdammt, ich habe das Bewusstsein verloren. Das geht nicht. Dagegen muss ich kämpfen, sonst werde ich sterben.
Einen Fuà setzte ich vor den anderen, man rief mir etwas zu, doch ich hörte nichts. Für meine Umgebung war ich blind. Mein Ziel, die Tür, hatte ich vor Augen. Grob packte mich jemand am Arm, doch auch das hielt mich nicht auf.
Letztes Jahr im Sommer war Don mit mir Wandern. Das haben wir niemals zuvor gemacht. Natürlich war ich schon wandern, aber immer alleine oder mit Larry, einmal sogar mit Amita, aber nie, nie mit Don. Am Lagerfeuer lachten wir und im Zelt redeten wir über das Leben. Wir waren uns nah, wie niemals zuvor, doch schätzen kann ich das erst jetzt.
Meine Lider werden wieder schwer, langsam macht sich Müdigkeit in mir breit.
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Etwas rauschte, es rauschte hinter ihm. Vorsichtig drehte Don sich um. Nur nicht zu hastig, nur nicht zu schnell. Auch wenn es ihm wie eine Ewigkeit vorkam, so musste er doch vorsichtig sein, um sein Gleichgewicht zu halten. Denn er konnte nicht abschätzen, wie tief der Keller war, wie tief er fallen würde, falls er fallen würde. Vielleicht würde er auch nur kopfüber hängen, während sein Bein immer noch in den Ãberresten der Kellerdecke verkeilt war. Endlich hatte er seinen Kopf soweit zurückgedreht, wie es ihm möglich war und er schaute sich um. Kleine Flammen züngelten aus der Kellerdecke hervor, ein Brandherd befand sich direkt hinter ihm.
Angst breitete sich in ihm aus und er konnte ihr nicht entkommen, auch den Flammen nicht. Wieder und wieder zerrte er an seinem Bein bis der Schmerz so groà war, dass er es nicht mehr aushielt. Ein erstickter Schrei entrann seiner Brust. Im gleichen Augenblick fühlte er, wie Blut an seinem Bein hinunter tropfte. Nun hatte er auch noch eine Verletzung. Der Staub war mittlerweile bis zu ihm vorgedrungen, so dass er nichts mehr sah. Gerade in dem Moment klingelte sein Mobiltelefon, doch er konnte noch immer keine Hand freimachen, um ranzugehen.
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1+1=2, 1+2=3. So sahen meine ersten Rechenschritte aus. Damals war ich vielleicht zwei Jahre alt, mit vier Jahren konnte ich dann schon vierstellige Zahlen miteinander multiplizieren. Doch jetzt habe ich schon Probleme, 3 hoch 10 im Kopf zu rechnen. Normalerweise ist das eine Ãbung zum Warmwerden für mich, wenn überhaupt, doch alles verlangsamt sich, auch mein Denken.
Obwohl Don sicher trainierter ist als ich, so hatte ich den Marsch doch gewonnen, wenn auch nur knapp. Es hatte Spaà gemacht, mit ihm zu gehen und zu reden. Könnte ich doch nur noch mehr Erinnerungen auftreiben, die so schön sind, aber in meinem Gehirn herrscht nur noch gähnende Leere.
Es ist wie früher. Mum kommt gerade aus der Küche mit Pancakes, die ich nicht mag. Jeden Tag macht sie welche, immer mit Sirup. Einen Teller stellt sie vor mir hin, der über und über mit langweiligen Pancakes beladen ist. Restlos esse ich sie nie auf, aber Don nimmt gerne die übrig gebliebenen. Das ist nicht verwunderlich, schlieÃlich ist es sein Lieblingsessen. Doch mein groÃer Bruder ist nicht da, ich bin alleine mit Mum, die wieder auf die Uhr schaut und sich dann mir zuwendet. âKomm Charlie, es wird spätâ, höre ich sie sagen. âDu musst los.â
Einfach hineingehen, ohne zu denken, immer weitergehen. Das war mein Plan. Ich sah und wusste nichts, aber ich änderte etwas, zumindest versuchte ich es. In meinem Ohr tutete es nun; Tuuut, eine Pause und wieder Tuuut. Dieser Ton würde mich auf Dauer in den Wahnsinn treiben, doch ich ignorierte es einfach, bis ich Beethovens 9. Sinfonie hörte. Melodiös war jeder Ton penibel aufeinander abgestimmt. Nach kurzer Zeit wiederholte sich die Tonfolge, die ich schon längst erkannt hatte, bis ich nahezu ohne Sicht am Ziel ankam und den Ton nicht mehr brauchte.
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Sein Bein pochte vor Schmerz, seine Ohren rauschten und langsam aber sicher wurde alles schwarz vor seinen Augen. Er merkte, dass er einer Ohnmacht nahe war, kämpfte aber dagegen an. Die Flammen waren mittlerweile in seinem Rücken deutlich wahrnehmbar geworden. Gerade, als er sich noch einmal umschauen wollte, war da eine Hand. Diese Hand hielt ihn fest und er konnte loslassen, endlich loslassen, doch er tat es nicht. Er hielt sich weiter fest. âMein ... Bein ... steckt ... festâ, flüsterte er mit letzter Kraft, dann fiel er endgültig in Ohnmacht.
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Ich hielt fest, ich war da.
Gehe ich mit Mum? Sie wartet auf mich?
Die Zeit, die mir mit ihr fehlte, die ich in der Garage verbracht habe, kann ich jetzt nachholen. Doch tue ich es?
Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!