[Aki]

4. Kapitel:

Eingefrorene Kaffeefilter und andere Verrücktheiten

Als Lorelai am nächsten Morgen von den Sonnenstrahlen, die sich durch das Fenster in ihr Zimmer gestohlen und sie wach gekitztelt haben erwacht, liegt Luke nicht mehr neben ihr. Lächelnd wälzt sie sich zur Seite und fährt mit der Hand über den leeren Platz neben sich. Das Kissen ist eingedrückt, die Decke zurückgeschlagen. Ihr Nachthemd liegt neben dem Bett auf dem Boden. Lorelai hebt es auf und streift es sich über, dann verlässt sie auf leisen Sohlen das Schlafzimmer und schleicht die Treppe nach unten, in Richtung Küche. Als Erstes entdeckt sie den gedeckten Tisch, mit dem Kirschkuchen aus dem Diner und Blaubeer-Pancakes. Dann sieht sie Luke, der den Rücken ihr zugewandt eine Schublade nach der anderen aufreißt und hört ihn leise fluchen. Mit einem breiten Lächeln tritt sie hinter ihn, schlingt ihre Arme um seine Hüften und drückt ihr Gesicht an seinen Rücken. Sie spürt, wie er mitten in der Bewegung innehält, seine Hände tasten sich zu ihren. Sie kann es förmlich hören, wie sich sein Mund zu einem kleinen Lächeln verzieht.
„Die Kaffeefilter sind im Gefrierfach!“, murmelt Lorelai leise und löst sich wieder von ihm.
„Sie sind wo??“ Mit wenigen Schritten ist Luke am Kühlschrank, reißt das Gefrierfach auf und starrt hinein. „Du meine Güte, die sind ja total eingefroren!“
„Was dachtest du, dass sie vor Wärme schmilzen?“, grinst Lorelai und lässt sich am Frühstückstisch nieder. „Mhm, lecker! Meine Liebe gehört dir, so viel steht fest!“
„Wem soll sie sonst gehören?“, fragt er mit schief gelegtem Kopf, während er die vereiste Schachtel mit den Kaffeefiltern rausholt, das Gefrierfach wieder schließt und sie ratlos in den Händen dreht.
„Nun ja... gestern hat sie Stewart gehört und heute dachte ich, ich pflege meine Affäre mit Pierre!“, flötet Lorelai fröhlich und kostet von dem Kirschkuchen. Himmlisch.
„Wer sind Stewart und Pierre??“
„Stewart ist mein Kopfkissen und Pierre der Toaster! Aber da es heute schon Kirschkuchen und Pancakes gibt, muss der Toaster wohl den Tag ohne meiner Zuneigung und Zärtlichkeit ertragen, weil dieses Frühstück jeden noch so verlockend knusprigen Toast in den Schatten stellt!“
Luke seufzt tief: „Irgendwann stecken sie dich noch in eine Gummizelle!“ Er reißt mühsam die Schachtel in seinen Händen auf und zerrt die Filter heraus. „Die sind ja ein einziger Eisklumpen!“, ruft er entgeistert aus.
„Was dachtest du denn? Die Schachtel ist aus Pappe, nicht aus Panzerglas!“
„Und jetzt?“
„Und jetzt. Billy macht das schon!“
„Billy?“
„Die Mikrowelle!“, seufzt Lorelai und schüttelt leicht den Kopf. „Ehrlich Luke, du verkennst Billy? Er wird sich dafür rächen und so tun, als wäre er defekt! Ziemlich ärgerlich...“
Luke schmeißt die eingefrorenen Kaffeefilter in den Biomüll. Er scheint zu zerstreut zu sein, um auf sein Heiligtum, die Mülltrennung zu achten. Langsam lässt er sich an den Tisch, Lorelai gegenüber sinken und mustert sie nachdenklich.
„Dir ist klar, dass mir ein paar Fragen auf der Seele liegen, oder?“
„Schieß los, Sherlock! Was mein Alibi von heute Nacht angeht.... darüber sollten wir beide Bescheid wissen, nicht wahr?“ Lorelai zwinkert Luke zu und verputzt das letzte Stück ihres Kirschkuchen, ehe sie sich begeistert über den Blaubeer-Pancake hermacht. „Ist dir klar, dass ich bald durch Stars Hollow rollen werde, wenn du mir jeden Tag so ein himmlisches Frühstück zauberst?“
„Ich stelle hier die Fragen!“, erwidert Luke, lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und verschrenkt die Arme. „Wieso gibst du Kopfkissen und Mikrowellen Namen? Was soll der Unsinn?“
„Du hast Pierre vergessen!“, entrüstet sich Lorelai und sendet einen liebevollen Blick in Richtung Toaster.
Der Toaster schweigt beleidigt.
„Antworte!“
„Luke, dass ist doch keine Frage... Diese Wesen, die von Menschenhand erschaffen wurden haben eine Seele, wie du und ich. Und in meiner absoluten Einsamkeit, ohne dir und meinem geliebten Kind, mit einem treulosen Hund, der keinen Respekt vor seinem völlig auf sich alleingestellten Frauchen hat, ist es meine Lebensaufgabe, meine Langeweile damit zu vertreiben, in dem ich diesen namenlosen Wesen in meinem Haus neues Leben einhauche und ihnen die Aufmerksamkeit schenke, die sie sich durch ihre tüchtige Funktion verdienen!“
Nach Lukes Gesichtsausdruck zu urteilen, scheint er seine Freundin für vollkommen durchgeknallt zu halten. Aber dann besinnt er sich eines Besseren und muss sich selbst zugestehen, dass das Verhalten von Lorelai ihrer absoluten Normalität entspricht, also wechselt er rasch das Thema, bevor er Pierre gegenüber handgreiflich wird und dieser ihn damit straft, in dem er alle Toaster völlig verkohlt ausspuckt.
„Und warum lässt du deine Kaffeefilter einfrieren? Seit wann liegen die eigentlich schon im Gefrierfach, hm?“
Lorelai hat mittlerweile auch den Pancake gierig verschlungen, lehnt sich nun zurück und streicht satt, aber zufrieden über ihren flachen Bauch. Sie blickt Luke munter an.
„Das war vor einer Woche, an dem Abend von Rory`s Abschiedsfeier!“, erklärt sie sachlich. „Ich habe mir geschworen, nie wieder meinen Kaffee woanders zu trinken, als bei dir im Diner und damit ich mich auch wirklich an dieses Abkommen mit mir selbst halte, habe ich das Teufelszeug wegschmeißen müssen. Das heißt, ich wollte, aber dann habe ich es nicht übers Herz gebracht, sie einfach so zu vernichten, also ab damit ins Gefrierfach und fertig!“
„Stimmt, diese Art von Vernichtung ist ja auch keinesfall so qualvoll und schmerzlich, wie die des Abfallsentsorgens!“, meint Luke spöttisch und kann nicht fassen, dass er ihre Geschichte so ernsthaft kommentiert. Er wird selbst schon ganz verrückt, wenn er Lorelai auch nur ansieht. Sie ist der Inbegriff des totalen Chaos, aber im Inneren hat Luke dieses Chaos sehnlichst vermisst und er kann sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein, wie zu diesem Zeitpunkt. Obwohl, da gab es schon mal so einen Augenblick des Glücksgefühls. Luke sieht vor seinem Inneren Lorelai, wie sie vor ihm im Diner hockt und ihr glühender Blick ihn zu Lähmen scheint, während sie das ausspricht, was er Wochen zuvor, Jahre zuvor immer wieder in seinen Träumen und Gedanken auszusprechen geübt hat: Willst du mich heiraten? Vielleicht hätte er es gar nicht erst so weit kommen lassen dürfen. Er hätte ihr den Antrag machen müssen, er und kein anderer. Dann wäre vielleicht Vieles so gelaufen, wie sie es sich gewünscht haben. Er kann es sich selbst nicht erklären, was anders gelaufen wäre, aber vielleicht wären sie dann heute noch verlobt oder hätten längst geheiratet. Luke vertreibt diesen Gedanken. Es ist wundervoll, so wie es jetzt ist. Ohne Druck, ohne Zwang und Unsicherheit. Er will es nicht zerstören. Für einen zweiten Versuch ist es zu früh. Der perfekte Zeitpunkt wird kommen und bis dahin will Luke sein Glück mit Lorelai genießen.
„Wach auf, Dinerboy!“, reißt ihn ihre fröhliche Stimme aus seiner abwesenden Starre und er sieht auf, in Lorelais theatralisches Gesicht. „Ich sterbe ohne meiner morgendlichen Kaffeedosis! Wirf dich in deine Ritterrüstung, besteige dein fahrendes, auf vier Rädern rollendes Pferd, starte den Motor und reite dahin, in dein königliches Diner! Wenn ich, die holde Maid deines Herzens mit Stewart, meinem würdigen Gefährten eintreffe, soll der Kaffee serviert sein und mein Verlangen gestillt!“
„Und ich dachte, ich hätte dein Verlangen heute Nacht gestillt!“, seufzt Luke frustriert.
„Tja, ich bin halt unersättlich!“


Achtung: automatische Beitragszusammenführung!
So, hier mein Re-Feedback:

:herz:~sophie~:
Danke für dein Fb (strahl). Tja, das ist die große Frage: Wird es Luke wagen, wird er es nicht. Mal sehn^^.... schön das dir die neuen Teile gefallen und du weiterlesen willst. Vielen Dank!

:herz:Skystar:
Auch dir vielen Dank für dein Fb. Freut mich, dass dir die neuen Teile zusagen. Ich hoffe, das gilt auch bei diesem hier (auch wenn er meiner meinung nach zu kurz ist). Schön, dass dir mein Schreibstil gefällt (erröt). Hoffe, du liest weiter.

:herz:Lästersis:
Danke für dein langes Fb (freu). Hör ich gern, dass du meine Teile sogar verschlingst. Hoffentlich schmecken sie gut....... tja, ich halt wieder. Hoffentlich verschlingst du auch den neuen Teil, selbst wenn er ein wenig kurz ist...

:herz:Kinki:
Hey du, danke dir für dein langes Fb. Ob Luke Kirk einstellen wird? Tja haha, ich verrat nichts. hatten die in dieser folge mit luke und walzer etwa einen ähnlichen dialog? ich muss mir dringend mal wieder die alten folgen ansehen (mich vor den fernseher schmeiß). wie schön, dass dir mein ff gefällt. ich werde in die tasten hauen. hoffentlich beschwert sich die tastatur nicht, ich brauche sie doch also, dankeschön für das lob (freu).

:herz:Kayara:
Vielen Dank für dein langes Fb (nochmal strahl). Ja, das ist eigentlich mein erster FF, wo ich mich schwerpunktmäßig vor allem auf Lorelai und Luke konzentriere und ich bin froh, dass ich das einigermaßen gut rüberkriege. Für mich ist es ganz selbstverständlich, dass die beiden zusammengehören - die beiden haben viel zu lange gebraucht, bis ihnen das klar wurde (vor mich hin laber). jaaa... also, es freut mich, dass sich mein FF flüssig lesen lässt und er dir gefällt. Ich hoffe, du liest weiter (mein standartspruch).

:herz:Lorelaye:
Tut mir leid, dass ich so lange mit meinem nächsten Teil auf mich warten hab lassen. Ich wohn unter der Woche bei meinem Vater und der hat kein Internetanschluss. Danke für dein Fb. Ob Luke und Lorelai jemals heiraten, wer weiß? Falls ja, wird sich das ganz bestimmt in die Länge ziehn. Danke für dein Fb^^

:herz:Sindy85:
Jaaa, Luke und Lorelai gehörn zusammen (konfetti werf, hurra). Ehm... danke für dein Fb (strahl).

So, ich hoffe, ich hab nicht überall das gleiche geschrieben. ist ganz schön schwer, weil ich mich doch über alle kommentare gleichermaßen freue. Tut mir leid, dass dieser Teil so kurz ist. Ich werde das ändern und beim nächsten Mal mehr posten. Heute lässt es sich leider nicht ändern. Ich hoffe trotzdem, dass ich wieder ein wenig Fb bekomme, bevor die nächsten Teile kommen. Danke euch allen. Und auch danke, dass schon so viele hier reingeschaut haben.

Glg, Aki:herz:


(mein gott, so viele herzen O__o sieht komisch aus... aber ich bin zu faul, um sie wieder weg zu machen, also seht einfach darüber hinweg:pfeif