12.06.2008, 16:51
Titel: If Everyone Cared
Rating: R-16 bis NC-18
Genre: Thriller
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir
Inspiration: Thomas Glavinic - Der Kameramörder
Rating: R-16 bis NC-18
Genre: Thriller
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir
Inspiration: Thomas Glavinic - Der Kameramörder
[SIZE=2]If Everyone Cared
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„Sie sind tot!“ Der Schrei meines Lebensgefährten Christian Storm reiÃt mich aus meinem wie immer leichten Schlaf. „Katja, sie sind tot!“
Müde richte ich mich auf. „Wer?“, frage ich, ohne groÃes Interesse zu zeigen. Christian scheint die Nachricht des Todes der für mich noch immer unbekannten Person wirklich getroffen zu haben. Erschöpft sinkt er neben mich auf das Bett. „Die Kinder…“, flüstert er. „Die beiden kleinen Mädchen, die wir gestern nach dem Weg gefragt haben. Sie wurden ermordet…“
Ich lege eine Hand auf seine Schulter. „Das ist ja schrecklich.“, erwidere ich und versuche, Mitgefühl zu zeigen, doch es gelingt mir nicht recht. Am liebsten würde ich mich umdrehen und weiterschlafen, aber irgendetwas in mir lässt es nicht zu. „Gibt es denn schon was Neues?“, erkundige ich mich – rein aus Höflichkeit. Christian schüttelt den Kopf. „Vom Mörder fehlt jede Spur… Die Polizei tappt völlig im Dunkeln…“
„Unfassbar.“, höre ich mich selbst sagen, obwohl ich mich keineswegs daran erinnern kann, es vorgehabt zu haben. „Das ist bestimmt ein groÃer Schock für die Eltern.“
Chris nickt. Noch immer ist er leichenblass und klammert sich am Nachttisch fest, vermutlich um Halt zu suchen. „Sie sind beide in psychiatrischer Behandlung…“
Ich kann ein Seufzen nicht unterdrücken. „Warum fährst du nicht zu ihnen und sagst ihnen, wie Leid dir die ganze Sache tut?“, frage ich, selbst wissend, ihn mit meinem offensichtlich gezeigten Desinteresse fast in den Wahnsinn zu treiben. Wie erwartet ballt Christian seine Hände zu Fäusten. „Katja… Zwei Kinder sind tot! Sie waren gerade Mal 7 Jahre alt!“
Ich stehe auf und gehe in die Küche. „Solche Dinge geschehen jeden Tag.“, entgegne ich, ohne zurückzusehen. „Die Welt ist schlechter als du denkst, du bist zu gutgläubig.“
Ich stelle zwei Tassen auf den Tisch und fülle sie mit Kaffee. „Willst du was essen oder sollen wir bis zum Mittag warten?“
Mit dieser Frage ist die Diskussion über die ermordeten Mädchen für mich beendet, denn ich habe keine Lust, mich schon am Morgen mit Dingen dieser Art auseinandersetzen zu müssen. Aber Christian denkt nicht daran, das Thema auf sich beruhen zu lassen. Er nimmt sich seine Tasse und setzt sich vor den Fernseher. Eine Sondersendung über den Mord hat gerade begonnen und der Bürgermeister persönlich schildert den genauen Tathergang.
Auf einem Tonband hat die Täterin die Schreie und das Weinen der Mädchen aufgenommen, sie selbst hört man nur lachen. Vermutlich wurden beide Mädchen nacheinander mit einem winzigen Küchenmesser erstochen. Die Mörderin hat mit stark verstellter Stimme auf die Beiden eingesprochen, bis das Weinen beider schlieÃlich verstummte. Was sie sagte, ist jedoch unverständlich.
Die Medien wollen Teile des Tonbandes der Ãffentlichkeit freigeben, diverse einflussreiche Personen sind allerdings strikt dagegen.
Neben mir höre ich Christians leises Schnauben. „Solche Leute gehören ausgerottet…“, faucht er. Ich seufze und erhebe mich, um Essen zu machen. Inzwischen ist es schon nach Eins, Christian hat bestimmt Hunger. Als ich eine Stunde später mit zwei Tellern gefüllt mit Spaghetti Carbonara wiederkomme, hat er sich noch immer nicht vom Fleck bewegt. Mit eisiger Miene starrt er in den Fernseher. Erst, als ich mich direkt vor ihn stelle und ihm die Sicht auf das Bild versperre, nimmt er mich wahr. „Wir kennen diese Leute nicht, Christian.“, erkläre ich ihm freundlich aber bestimmt. „Also versuch nicht, dich in sie hineinzuversetzen, du hast keine Chance, sie jemals verstehen zu können.“
Christian wendet seine Aufmerksamkeit wieder der inzwischen dritten Sondersendung, die an diesem Tag ausgestrahlt wird, zu. „Und selbst wenn.“, brummt er. „allein die Tatsache, dass Menschen zu so einer Tat fähig sind, ist für mich unfassbar. Diese Frau muss verrückt sein…“
Dieser Aussage stimme ich zu und beschlieÃe, in mein Zimmer zu gehen, um Christian nicht weiter zu verärgern. Bis zum Abend sitzt er vor dem Fernseher und saugt gierig neue Nachrichten über das Verbrechen in sich auf. Als es plötzlich klingelt, öffne ich die Tür. Davor stehen unzählige Polizisten, im Hintergrund versuchen Reporter ständig, sich nach vorne zu drängen. Ein Mann in einem dunkelbraunen Anzug tritt einen Schritt aus der Masse hervor. Ohne ein Wort zu sagen, legt er mir Handschellen an. Als ich mich umdrehe steht Christian vor mir und starrt mich mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen an. Der Mann, der mich grob an den Handgelenken gepackt hat, zerrt mich über die Schwelle auf die StraÃe. „Katja Hansen, hiermit verhafte ich Sie wegen Mordes. Sie stehen im dringenden Tatverdacht, zwei Kinder erstochen zu haben.“
Ich lächle. Und streite nichts ab.
Müde richte ich mich auf. „Wer?“, frage ich, ohne groÃes Interesse zu zeigen. Christian scheint die Nachricht des Todes der für mich noch immer unbekannten Person wirklich getroffen zu haben. Erschöpft sinkt er neben mich auf das Bett. „Die Kinder…“, flüstert er. „Die beiden kleinen Mädchen, die wir gestern nach dem Weg gefragt haben. Sie wurden ermordet…“
Ich lege eine Hand auf seine Schulter. „Das ist ja schrecklich.“, erwidere ich und versuche, Mitgefühl zu zeigen, doch es gelingt mir nicht recht. Am liebsten würde ich mich umdrehen und weiterschlafen, aber irgendetwas in mir lässt es nicht zu. „Gibt es denn schon was Neues?“, erkundige ich mich – rein aus Höflichkeit. Christian schüttelt den Kopf. „Vom Mörder fehlt jede Spur… Die Polizei tappt völlig im Dunkeln…“
„Unfassbar.“, höre ich mich selbst sagen, obwohl ich mich keineswegs daran erinnern kann, es vorgehabt zu haben. „Das ist bestimmt ein groÃer Schock für die Eltern.“
Chris nickt. Noch immer ist er leichenblass und klammert sich am Nachttisch fest, vermutlich um Halt zu suchen. „Sie sind beide in psychiatrischer Behandlung…“
Ich kann ein Seufzen nicht unterdrücken. „Warum fährst du nicht zu ihnen und sagst ihnen, wie Leid dir die ganze Sache tut?“, frage ich, selbst wissend, ihn mit meinem offensichtlich gezeigten Desinteresse fast in den Wahnsinn zu treiben. Wie erwartet ballt Christian seine Hände zu Fäusten. „Katja… Zwei Kinder sind tot! Sie waren gerade Mal 7 Jahre alt!“
Ich stehe auf und gehe in die Küche. „Solche Dinge geschehen jeden Tag.“, entgegne ich, ohne zurückzusehen. „Die Welt ist schlechter als du denkst, du bist zu gutgläubig.“
Ich stelle zwei Tassen auf den Tisch und fülle sie mit Kaffee. „Willst du was essen oder sollen wir bis zum Mittag warten?“
Mit dieser Frage ist die Diskussion über die ermordeten Mädchen für mich beendet, denn ich habe keine Lust, mich schon am Morgen mit Dingen dieser Art auseinandersetzen zu müssen. Aber Christian denkt nicht daran, das Thema auf sich beruhen zu lassen. Er nimmt sich seine Tasse und setzt sich vor den Fernseher. Eine Sondersendung über den Mord hat gerade begonnen und der Bürgermeister persönlich schildert den genauen Tathergang.
Auf einem Tonband hat die Täterin die Schreie und das Weinen der Mädchen aufgenommen, sie selbst hört man nur lachen. Vermutlich wurden beide Mädchen nacheinander mit einem winzigen Küchenmesser erstochen. Die Mörderin hat mit stark verstellter Stimme auf die Beiden eingesprochen, bis das Weinen beider schlieÃlich verstummte. Was sie sagte, ist jedoch unverständlich.
Die Medien wollen Teile des Tonbandes der Ãffentlichkeit freigeben, diverse einflussreiche Personen sind allerdings strikt dagegen.
Neben mir höre ich Christians leises Schnauben. „Solche Leute gehören ausgerottet…“, faucht er. Ich seufze und erhebe mich, um Essen zu machen. Inzwischen ist es schon nach Eins, Christian hat bestimmt Hunger. Als ich eine Stunde später mit zwei Tellern gefüllt mit Spaghetti Carbonara wiederkomme, hat er sich noch immer nicht vom Fleck bewegt. Mit eisiger Miene starrt er in den Fernseher. Erst, als ich mich direkt vor ihn stelle und ihm die Sicht auf das Bild versperre, nimmt er mich wahr. „Wir kennen diese Leute nicht, Christian.“, erkläre ich ihm freundlich aber bestimmt. „Also versuch nicht, dich in sie hineinzuversetzen, du hast keine Chance, sie jemals verstehen zu können.“
Christian wendet seine Aufmerksamkeit wieder der inzwischen dritten Sondersendung, die an diesem Tag ausgestrahlt wird, zu. „Und selbst wenn.“, brummt er. „allein die Tatsache, dass Menschen zu so einer Tat fähig sind, ist für mich unfassbar. Diese Frau muss verrückt sein…“
Dieser Aussage stimme ich zu und beschlieÃe, in mein Zimmer zu gehen, um Christian nicht weiter zu verärgern. Bis zum Abend sitzt er vor dem Fernseher und saugt gierig neue Nachrichten über das Verbrechen in sich auf. Als es plötzlich klingelt, öffne ich die Tür. Davor stehen unzählige Polizisten, im Hintergrund versuchen Reporter ständig, sich nach vorne zu drängen. Ein Mann in einem dunkelbraunen Anzug tritt einen Schritt aus der Masse hervor. Ohne ein Wort zu sagen, legt er mir Handschellen an. Als ich mich umdrehe steht Christian vor mir und starrt mich mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen an. Der Mann, der mich grob an den Handgelenken gepackt hat, zerrt mich über die Schwelle auf die StraÃe. „Katja Hansen, hiermit verhafte ich Sie wegen Mordes. Sie stehen im dringenden Tatverdacht, zwei Kinder erstochen zu haben.“
Ich lächle. Und streite nichts ab.
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