La vía en amores
#14

Vielen, lieben Dank euch drei für eure tollen Fb.

@Tanja: Dein Fb ist sehr toll und ausführlich. Danke, dass du mir auch hier nochmals ein Fb gibts. Smile

@Annika: Ach, mein Engel. Du bist die beste. *knuddel* Vielen Dank für dein liebes Fb!

@LuHuntzberger: Auch an dich ein dickes Dankeschön. Besonders da du mir hier und bei MFB ein Fb gibst.

So, es geht gleich weiter....

9. Kapitel

Rory erhob sich von ihrem Bett, zog sich ein Paar Jeans und ein enges, weisses Top an, das sie einmal in einem Einkaufszentrum in Hard-ford entdeckt hatte, und legte frisches Make-up auf. Als sie in den Spiegel sah, schaute ihr eine müde und traurige, aber dennoch fest entschlossene Rory entgegnen. Sie ging also, so leise wie möglich durch die Suite um ihre Granma nicht zu wecken. Doch als sie gerade die Tür, die hinaus auf den Flur führte, öffnen wollte, kam auch schon Emily mit leicht zerzausten Haaren und mit ihrem roten Morgenmantel bekleidet aus ihrem Zimmer und ging auf Rory zu.
Nein, nicht jetzt, wieso jetzt. Sie musste zu Logan. Er wartete sicher schon auf sie. Wieso nur, konnte ihre Grossmutter nicht wie alle anderen Grossmütter sein und am frühen morgen einfach tief und fest in ihrem Bettchen liegen und schlafen? Wieso nur? , fragte sich Rory und versuchte ihrer Grossmutter nicht in die Augen zu sehen. „Was um Gotteswillen machst du so früh am morgen hier draussen?“, fragte Emily sie verwirrt. „Ähm, nun ja… du weißt ja Grandma, ich bin, wie meine Mutter Kaffeesüchtig und naja… also ich konnte nicht einschlafen und da dachte ich mir, dass ich mir einen Kaffee hole.“, stottere Rory vor sich hin und blickte verlegen zu Boden. „Ach Kind, hast du schon mal davon gehört, dass Kaffee beim einschlafen hilft? Ausserdem es ist fünf Uhr morgens und da hat wohl noch kein Café oder sonst irgendein Laden offen, also wo willst du wirklich hin?“, fragte Emily und blickte Rory forschend an. „Tja, also… ich wollte einen kleinen Morgenspaziergang machen und mir dann den Sonnenaufgang anschauen.“, sagte Rory und lächelte ihre Grossmutter ein wenig verlegen, aber dennoch zuckersüss an, in der Hoffnung, sie würde ihr diese Lüge abnehmen. „Na, gut, wenn ich jetzt schon mal wach bin, komm ich mit.“, verkündete Emily mit einem breiten Lächeln. „Ich muss mich nur noch anziehen, wärst du so lieb und wartest hier auf mich?“, fragte sie und Rory antwortete mit einem einfachen Nicken.
Nein, nein, nein! Wieso? Sie lehnte sich an eine Wand und schloss die Augen. Musste das sein? Sie wollte doch zu Logan und gerade jetzt, musste ihre Grossmutter dazwischen funken. Am liebsten wäre sie einfach aus der Suite gerannt, direkt ihn die warmen und starken Arme von Logan. Doch sie wartete geduldig auf ihre Grossmutter und versuchte ihren Ärger hinunter zu schlucken. Rory atmete noch einmal tief durch, um sich ganz zu beruhigen, bevor sie zusammen mit ihrer Grossmutter, die sich frisch angezogen, frisiert und geschminkt hatte, die Suite verliess und hinunter in die Lobby ging. Als sie nun durch die Eingangpforte des Hotels stritt, sah sie schon Logan, wie er immer noch ein wenig verschlafen an einem Baum ganz in der Nähe lehnte und auf sie wartete. Wie gerne wäre sie jetzt zu ihm hin gerannt und hätte ihn umarmt und geküsst. Doch sie konnte nicht und das nur wegen ihrer Grossmutter. Als sie nun an Logan vorbei ging, brach ihr fast das Herz. Sie konnte ihn nicht einmal anblicken, so sehr schämte sie sich für sich selbst und das was gerade geschah, obwohl sie eigentlich nichts dafür konnte. Sie wollte ihm doch alles erzählen und mit ihm den letzten Tag in Barcelona verbringen. Doch statt nun in seinen Armen zu liegen, lief sie mit ihrer Grossmutter die Strasse zum Hafen hinunter. Logan konnte es nicht fassen, dass Rory einfach an ihn vorbei gelaufen war und ihn nicht mal eines Blickes gewürdigt hatte. Er war ohne zu fragen sofort zu ihrem Hotel gerannt und hatte keine Minute gezögert. Und jetzt? Jetzt ging sie mit ihrer Grossmutter spazieren. Er konnte es verstehen, dass sie nicht zu ihm gekommen war, wenn ihre Grossmutter dabei war, aber wenigstens ein Blick von ihr hätte gereicht um ihm zu zeigen, dass es ihr Leid tat, was da nun gerade passierte. Doch nichts der gleichen. Kein Blick, kein Lächeln, auch noch so eine kleine Geste hatte sie ihm nicht entgegen gebracht. Logan blickte wieder vom Boden auf, den er in seinen Gedanken versunken angestarrt hatte, und schaute Rory und ihrer Grossmutter hinterher. Als sich Rorys Grossmutter jedoch nochmals umdrehte und zurück blickte, da sie scheinbar etwas verloren hatte, wurde ihn schlagartig bewusst, wer sie war. Die Grossmutter von Rory war niemand anders als Emily Gilmore, eine gute Bekannte seiner Eltern. Sollte er sich nun freuen oder wie sollte er diese Tatsache jetzt betrachten? Natürlich wusste er nun, dass er eine grössere Chance hatte Rory nach den Freien wieder zu sehen, als zuvor, doch er wusste einfach nicht, wie er jetzt damit umzugehen hatte. Er beschloss nun in sein Hotel zu gehen und sich wieder in sein Bett zu legen, in der Hoffnung, seine Gedanken und Gefühle für heute oder wenigsten für ein paar Stunden beiseite zu schieben und später über alles nochmals nachdenken zu können und sich über alles klar zu werden. Er ging nun also, mit leicht gesenktem Blick, die blass beleuchtete Strasse entlang, dem schon bald kommenden Morgen entgegen.

10.Kapitel


„Was ist den los mit dir, Rory? Hat dir der Sonnenaufgang nicht gefallen? Oder ist was mit deinem Kaffee nicht in Ordnung?“, fragte Emily und sah Rory ein wenig besorgt an. „Nein, nein Granma, alles okay, ich bin nur ein bisschen nachdenklich, dass ist alles. Mach dir keine Sorgen.“, erwiderte Rory, sie seufzte leise und rührte schon etwa das 30 Mal ihren Kaffee um. Sie hatte jetzt einfach keine Lust auf Kaffee, was bei ihr wirklich selten, bis nie vorkam, doch ihre Gedanken kreisten nur um Logan und die Tatsache, dass sie gerade noch acht Stunden in Barcelona sein würde und nach diesen acht Stunden Logan nie wieder sehen würde. Wenn das noch so weiter ging, wie bisher, würde sie Logan auch in diesen wenigen Stunden, die ihr noch blieben, nicht mehr sehen und dass alles nur wegen ihrer Grossmutter. Sie hängte wie eine Klette an ihr und folgte ihr überall hin, egal, was sie machte. Zuerst der Spaziergang, dann der Sonnenaufgang und jetzt ein gemeinsames Frühstück in einem Café, in der Nähe des Hafens. Eigentlich war es ein schönes, kleines und gemütliches Café, genau nach Rorys Geschmack, doch sie wollte jetzt nicht hier mit ihrer Grandma sitzen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Sie wollte einfach nur zu Logan. Einfach seine Nähe spüren, mit ihm reden, ihm alles erklären. Doch sie konnte nicht einfach gehen, dass ging einfach nicht. Oder konnte sie doch? Sollte sie einfach aufstehen, davon rennen und Logan suchen? Sollte sie? Es war keine Frage des Sollens, es war eine Frage des Wollens, stellte sie selbst fest. Wollte sie einfach gehen und zu Logan. Wollte sie es wirklich?
Ja, sie wollte es. Noch nie war sie sich so sicher gewesen etwas zu wollen, wie in diesem Moment. Sie blickte noch kurz zu Emily, doch sie war sich sicher. „Grandma, ich muss jetzt los.“, sagte Rory und stand abrupt auf. Sie griff nach ihrer kleinen, weissen Handtasche, die neben ihrem Stuhl am Boden stand, drehte sich um und lief, so schnell, wie es ihre hohen Schuhe zu ließen, die Strasse in Richtung Zentrum hinauf. „Aber Rory…“, schrie ihr ihre Grandma hinter her, doch sie hörte es nicht, besser gesagt, Rory wollte es gar nicht hören. Sie wollte jetzt nicht über die Konsequenzen ihres impulsiven Entscheids nachdenken. Sie wollte es einfach nicht. Das einzige, was sie jetzt wollte, war Logan zu finden. Rory kramte also, während sie immer noch die „La Rambla“ entlang lief, ihr Handy hervor und rief das Telefonbuch auf. Als sie Logans Nummer suchte, musste sie aufpassen, nicht mit den Leuten, die ihr entgegen kamen, zusammen zu prallen, was gar nicht so einfach war. Doch für eine Gilmore, die sich gleichzeitig die Fingernägel lackieren, Telefonieren, Marshmallow essen und lernen konnte, war das leicht zu bewältigen. Als sie nun endlich Logans Nummer gefunden und gewählte hatte, meldete sich nicht, wie erwartet, Logan selbst, sondern seine Combox. Genervt klappte sie ihr Handy zu und versuchte sich an ein Gespräch an ihrem zweiten Tag, den sie zusammen verbracht hatten, zu erinnern. In diesem hatte Logan ihr nämlich verraten, wie sein Hotel hiess, doch die Erinnerung wollte einfach nicht kommen. Sie lief, in der Hoffnung, dass ihr der Name bald einfallen würde, ins Zentrum von Barcelona und setzte sich kurz auf eine Bank, in der nähe eines Springbrunnens. Rory war erschöpf und musste erst einmal Luft holen, bevor sie wieder Logans Nummer wählte, doch nicht anders, als zuvor, meldete sich die Combox. Warum musste Logan sein Handy ausgerechnet jetzt ausgeschaltet haben? Sie fuhr sich mit der einen Hand durch ihr brauens, glattes Haar, während sie angestrengt nachdachte. Wie hiess dieses verdammte Hotel den noch mal? Logan sagte es wäre unweit der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und in der Nähe des Hauptgeschäftsviertel von Barcelona, daran konnte sie sich noch erinnern. Doch unweit konnte alles heissen. 5 Meter, 50 Meter, 500 Meter…Sie konnte nicht mehr, alles was sie wollte, war Logan zu finden, doch wenn das so weiter ging, würde sie, ohne ihn noch einmal gesehen zu haben, in den Flieger nach Amsterdam steigen. Und dass, da war sie sich aber Mals sicher, wollte sie nicht zu lassen. Rory erhob sich nun und lief weiter. Als sie in die Calle Mallorca einbog, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Da war es. Direkt vor ihren Augen erhob sich das Hotel Alexandra. Es war ein nicht allzu grosses Hotel, versprühte Charme und Eleganz. Das war es. Das Hotel Alexandra. Sie hatte es gefunden. Rory lief so schnell, wie möglich ins Innere und steuerte auch schon die Rezeption an. Dahinter sass eine junge Frau mit blonden Haaren, die gerade telefonierte. Die Dame blickte auf, als Rory näher trat und beendete ihr Gespräch. „Was kann ich für sie tun, Miss?“, fragte sie Rory mit höflicher Stimme und erwartungsvollen Blick. „Also, ich suche… also Logan…. Also.. hmm…“, stotterte Rory und blickte die junge Dame an. „Logan… wie?“, fragte sie Rory und machte sich auch schon an ihrem Computer zu schaffen. „Tja…“, erst jetzt fiel ihr auf, dass sie Logans Nachnamen gar nicht wusste. Sie war fünf Tage mit diesem Mann unterwegs gewesen, fühlte sich sicher in seinen Armen und vertraute ihm, doch seinen Nachnamen, wusste sie nicht. „Verzeihung… schon gut, ich brauch nichts mehr, aber dennoch danke für ihre Hilfe.“, sagte Rory und liess eine etwas verwirrte Rezeptzionistin zurück. Sie lief zu den Fahrstühlen und drückte ungeduldig den Knopf, der den Fahrstuhl rief. Als der Lift dann endlich da war, steig sie ein und drückte den Knopf, des obersten Stockwerkes. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, lehnte sie sich an die Wand und schloss die Augen. Was machte sie eigentlich hier? Sie suchte einen Mann, von dem sie nicht einmal seinen Nachnamen wusste, nicht einmal wusste wo her dieser kam. Doch sie konnte nicht anders, sie wollte es einfach und nur einmal, wollte sie ihrem Herzen folgen, nur dieses eine Mal. Als der Fahrstuhl im obersten Stockwerk angekommen war, stieg sie aus und schaute sich um. Es gab hier maximal 4 Zimmer, doch es waren alle Suiten. Hatte Logan nicht einmal erwähnt, dass er eine wunderschöne Aussicht hätte? Und eine wunderschöne Aussicht konnte man eigentlich nur im obersten Stockwerk haben. Mit neuer Hoffnung ging sie zu der Suite, die ihr am nächsten lag und klopfte sanft. Einige Minuten verstrichen, in denen nichts geschah. Sie klopfte erneut, doch auch dieses Mal, keine Reaktion. Rory ging also zur nächsten Tür und klopfte. Doch erneut keine Reaktion. War Logan überhaupt in seinem Zimmer? Warum sollte er eigentlich. Vergeudete sie hier nur Zeit? Andererseits, wo sonst, sollte sie suchen, wenn nicht hier? Sie stand nun vor der dritten Tür, atmete noch einmal tief durch und klopfte erneut. Es vergingen einige Sekunden, doch dann hörte sie langsam Schritte auf sie zu kommen. Ihr Herz schlug schneller und ihr Atem beschleunigte sich. Als die Schritte verstummt waren und sich die Klinke langsam nach unten bewegte, setzte ihr Atem ganz aus. Sie starrte auf die Klinke und sah, wie sich die Türe langsam öffnete. Rory blickte nun auf und wartete gespannt. Als sie nun ihr gegenüber erblickte, explodierte innerlich ein wahres Feuerwerk. Sie hatte es geschafft. Sie hatte ihn gefunden. Freudestrahlend, sprang sie ihn seine starken Arme und küsste ihn leidenschaftlich. „Es tut mir so Leid, was da am morgen passiert ist. Es tut mir so leid!“, presste sie zwischen viele Küssen hervor. „Schon gut, Rory. Ich verstehe das, du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, erwiderte Logan und zog sie ins Zimmer. Er küsste sie erneut leidenschaftlich und zog sie näher an sich heran. Nach einigen Küssen und liebevollem streicheln über ihre Haare, Arme und Wange, sagte er noch einmal: „Ich verstehe das Rory, ich verstehe es.“


11. Kapitel

Beide standen noch eine ganz Weile in den Armen des jeweils anderen und genossen die Nähe, die sie umfing, mit jeder einzelnen Faser ihrer Körper. Wie gut sie doch nur roch. Ihr Haar, ihre Haut, ihr Nacken. Alles duftete einfach wunderbar. Ihre weichen, schokoladenbraunen Haare rochen leicht nach Pfirsich und ihre Haut duftete süss und angenehm nach frischen Rosen. Noch nie hatte ihm ein Mädchen so den Kopf verdreht, wie dieses, das gerade in seinen Armen lag. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass er jedes Mal erlebte, wenn er sie nur ansah oder mit ihr redete. Sie war einfach perfekt. Das hatte er schon das erste Mal, als er sie sah, feststellen können. Die letzten Tage mit ihr, waren unbeschreiblich gewesen. Noch nie hatte er mit einer Frau so viel gelacht und geredet. Er hatte schon mit vielen Frauen Dates gehabt und genauso viele geküsst, wenn nicht noch mehr, doch das war alles nicht vergleichbar, mit dem, was er erlebte, wenn er mit Rory zusammen war. Normalerweise landete er mit jeder Frau, die zuvor mit ihm ausgegangen war, früher oder später im Bett, doch nicht so bei Rory. Er wusste, dass sie etwas ganz Besonderes war und dass die Chemie, die zwischen ihnen herrschte, genau so besonders und einzigartig war. Er wollte dies auf keinen Fall für eine einzige Nacht mit ihr aufs Spiel setzten. Denn er wusste, was Sex alles ändern konnte. Sowohl zum Guten, wie auch zum schlechtem. Wenn er ehrlich war, hatte er eigentlich bis jetzt noch nie daran gedacht, mit Rory zu schlafen. Sie war auch nicht die Typ Frau, die einfach so Sex hatte, da war er sich sicher. Sie sollte es sagen, wenn sie dafür bereit war. Es war ihm nicht wichtig, wann, wo oder ob es überhaupt geschehen würde, es war ihm einfach von grosser Bedeutung, dass sie den Ausschlag dafür gab. Logans Gedanken wurden unterbrochen, als sich Rory aus der langen Umarmung löste. Sie schauten sie sich noch kurz an, bevor Rory anfing zu reden: „Logan, ich muss dir jetzt wirklich was Dringendes sagen, was mir sehr am Herzen liegt, dass du das erfährst. Du hast mich gestern auf der Yacht einfach so getröstet und warst für mich da, obwohl du gar nicht wusstest, warum ich plötzlich so traurig war, deshalb…“, „Hey das ist doch selbstverständlich Rory, dass ich für dich da war.“, unterbrach Logan sie. „Nein, Logan, ist es eben nicht. Vor allem, du kennst mich erst seit vier Tagen und bist schon so um mich besorgt. Das ist was Besonders. Und drum will ich jetzt offen mit dir sein.“, sagte Rory und blickte ihn direkt an. „Okay, dann setzten wir uns doch am besten auf sie Couch.“, sagte Logan und legte sanft seine linke Hand auf ihre Schultern und lenkte sie sachte auf ein weisses Sofa, dass in der Mitte des Raumes stand. Beide setzten sich und Rory begann zu erzählen. Sie lies nichts aus, sie erzählte jedes Detail. Von dem Schmerz, der in ihr brannte, von dem Nichtverständnis ihrer Mutter, von Dean und wie sehr sie es bereute. Ab und zu musste sie wieder einmal mit den Tränen kämpfen, doch sie schaffte es sie zu verdrängen. Sie schämte sich nicht Logan all das zu erzählen, im Gegenteil, es war befreiend und als sie geendet hatte, war es, als ob nun der schwere Stein, der ihr bis jetzt auf dem Herzen gelegen hatte, weggerollt wäre. Es war lange Zeit ruhig und still zwischen den beiden und niemand wagte etwas zu sagen. Bis Rory das Wort ergriff: „Du haltest mich jetzt sicher für irgendeine arrogante und selbstsüchtige Person, weil ich dass getan habe, aber…“ „Rory hör auf.“, unterbrach sie Logan. „Was, aber…“, fragte Rory verwirrt. „Rory, hör auf solchen Blödsinn zu erzählen. Du bist was Besonderes und das sieht man auf den ersten Blick. Ausserdem Rory, jeder Mensch macht Dinge, die er nachher bereut, glaub mir, ich kenn das nur zu gut. Aber genau diese Dinge, machen einen Menschen zu einem wahren Menschen und lassen ihn charakterlich wachsen. Es gibt Dinge, die uns auf die Probe stellen, uns herausfordern, uns an den Rand der Verzweiflung treiben oder uns traurig stimmen. Doch wenn man sie meistert, kann man stolz auf sich sein und später zurück blicken und sagen, dass man wegen diesen Herausforderungen innerlich gewachsen ist. Rory wirklich jeder macht Fehler, doch man muss sich nicht für sie schämen, man muss sie als Chance betrachten um daraus zu lernen. Glaub mir.“, sagte Logan und nahm ihre Hand, platzierte liebvoll einen Kuss auf ihr und strich sanft mit seinem Daumen über die Handknöchel. Dabei sah er sie mit seinen haselnussbrauen Augen an und schenkte ihr ein Lächeln. Rory war überwältig von seinen Worten und wusste nicht, was sie sagen sollte. Logans Worte waren voller Trost und ergreifen gewesen. „Logan, ich weiss nicht, was ich sagen soll…“, stotterte Rory und fuhr sich verlegen durch ihre Haare. „Dann sag einfach mal nichts.“, erwiderte Logan und lächelte sie noch breiter an. „Aber, Logan… ich muss dir noch was Wichtiges sagen, glaub mir… bitte.“, sagte Rory und schaute ihn an. „Rory, dass hat Zeit, wir haben alle Zeit der Welt. Ausserdem, waren das gerade genug bedeutende und tiefgründige Worte, findest du nicht auch? Komm, wir gehen wohin du willst. Komm jetzt.“ , sagte er und zog sie dabei auf die Beine. „Aber Logan…“ flüsterte Rory verzweifelt. „Nicht jetzt.“, erwiderte Logan und legte ihr dabei sanft einen Finger auf ihre Lippen. „Logan, ich werde in 6 Stunden in ein verdammtest Flugzeug nach Amsterdam steigen und dich nie wieder sehen, verstehts du? Ich werde dann nicht mehr hier sein.“, schrie Rory und Tränen liefen ihr über die Wange. „Aber…“, fing Logan an, brach dann allerdings ab. Das konnte nichts sein. Das durfte nicht wahr sein. Tausende von Fragen wirbelten nun in seinem Kopf um her und das reinste Chaos entstand. Trauer und Wut kamen auf. Er fühlte sich, als wäre er einen seelischen Marathon gelaufen. Logan konnte nicht mehr stehen, also setzte er sich und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Nein, wieso bloss. Das konnte nicht wahr sein. Sechs Stunden? Sechs Stunden! 360 Minuten oder 12600 Sekunden. Viel zu wenig. Nein, wieso? Logan sah auf und blickte Rory, die verloren im Raum stand, an und brachte kein Wort heraus. Also stand er auf, nahm ihre Hand und zog Rory mit sich. „Logan, wohin gehen wir?“, fragte sie und versuchte ihn zum anhalten zu bewegen, doch es gelang ihr nicht. „Rory, wir haben nicht einmal mehr 6 Stunden zusammen. Sag einfach mal nichts und lass es passieren. Lass es auf dich zu kommen. Frag nicht, sondern geniess mit mir die letzten Stunden hier in Barcelona.“, sagte Logan und lief weiter. Hinunter in die Lobby, hinaus auf die Strasse, mitten ins Zentrum. „Lass es einfach zu.“, sagte Logan aufs Neue und zog sie weiter. „Ja, das werde ich. Ich vertraue dir.“, sagte Rory, schloss die Augen und liess sich hinaus in die weiten von Barcelona führen.


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