30.07.2008, 11:17
5. Kapitel:
Ãberspannte Nervenseile
Ãberspannte Nervenseile
„Hallo, ich hab gerade irre viel zu tun oder mein Akku ist einfach alle, also sprich mir auf die Mailbox – piep...“
„Hey Rory, hier ist deine Mutter! Erinnerst du dich? Dieser Begriff sollte dir eigentlich wohlbekannt sein, wenn nicht helfe ich dir kurz auf die Sprünge... Ohne mir würde es dich nicht geben! Ohne mir würdest du nicht dort sein, wo du bist, weil du ja nicht da wärst und wenn ich mir das mal so durch den Kopf gehen lasse, ist das eine viel zu schreckliche Vorstellung, die ich anstatt sie weiterzuführen, sofort verdrängen möchte, indem ich rasch das Thema wechsle! Ehm, Billy lässt dich schön grüÃen! Er ist ein bisschen sauer, weil ich ihn in letzter Zeit total vernachlässige, aber momentan werde ich ausschlieÃlich von Luke ernährt und somit muss meine gewöhnliche Tiefkühlnahrung noch eine Weile vor sich hin frieren! Ich bin so taktvoll und schweige in der Gegenwart des unangerührten Kühlschrankes namens Albert, anstatt ihm Geschichten von herrlichen Blaubeermuffins und verlockend duftenden Sandwichen zu erzählen. Er würde sich an mir rächen, das weià ich und ein defekter Kühlschrank wäre der Horror schlechthin, da sind wir uns garantiert einig. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass du deine geliebte Mutter so schnell vergessen hast und damit auch deinen Vorsatz, sie zu jeder Tageszeit und sei es auch Nachtzeit anzurufen und ihr alles, was dir widerfahren ist haarklein zu schlildern! Aber natürlich hast du Besseres zu tun und so stehe ich hier, vor Lukes Diner und unterhalte mich mit deiner Mailbox, anstatt mit meinem Kind selbst... lass es mich wissen, wenn du noch am Leben bist! Stars Hollow löchert mich tagein tagaus mit unzähligen Fragen, die dich betreffen und mittlerweile gehen mir die Ideen aus, wie ich sie am besten davon überzeuge, dass sie das alles eigentlich gar nicht wissen wollen und sich lieber über Nichtigkeiten wie Regenwetter und Telefongebühren aufregen sollen.... hiermit verbleibe ich mit stillem Vorwurf und lege auf, in tiefer Hoffnung und Erwartung auf das Scheppern des Telefons, das durch das Haus schallen wird! Oder die des Vibrationsalarms meines Mobiltelefons, dass meine Handtasche erzittern lässt... Ruf an, Rory Gilmore!“ Seufzend klappt Lorelai ihr Handy zu, steckt es weg und betritt das Diner.
Sofort wird sie von Babette und Miss Patty in Beschlag genommen, die aufgeregt wie wilde Hühner um sie herumflattern und Fragen stellen wie: „War das Rory?“, „Was sagt sie?“, „Wie geht es deiner SüÃen?“ und „Wann erscheint ihr erster Bericht? Ich will ihn lesen, verdammt nochmal!!“.
Lorelai hebt beschwichtigend die Hände: „Sie hat gerade unheimlich viel zu tun. Wenn ich mit ihr geredet habe, werdet ihr die Ersten sein, die von ihrer überaus dramatischen und faszinierenden Lebensgeschichte erfahren werden!“
Mit diesen Worten schiebt sie sich an den zwei vor sich hingrummelnden Klatschtanten vorbei und setzt sich an den Tresen. Luke scheint sie nicht zu bemerken, er befindet sich gerade in einem schrägen Bewerbungsgespräch mit einer jungen Frau, die um die 19 sein muss, giftgrüne Korkenzieherlocken hat und in einem Atemzug auf Lorelais Dinerboy einredet.
„.......und vielleicht könnten sie ein paar Gerichte von der Menükarte streichen, wegen meiner Milch- und Eierallergie, die mich bei meiner Arbeit, die ich bei ihnen verrichten werde behindern könnte und wenn ich mit irgendwelchen Staubartikeln in Berührung komme, ist mein komplettes Atemsystem hinüber und wir wollen doch nicht die Kundschaft erschrecken, weil sich meine Allergien immer mit roten Flecken überall in meinem Gesicht auswirken, dem Anschwellen von unregelmäÃigen Hautstellung und ständigem Nies- und Hustanfällen, die sich bis zur Unendlichkeit hinauszögern können und leider kann ich keine Fleischgerichte riechen, denn der Geruch von Fleisch löst bei mir grenzenlose Ãbelkeit aus, weswegen ich auch Vegetarierin bin und nicht nachvollziehen kann, dass sie zu ihrem Spiegelei und samt Käseomelett allen Ernstes Speck mit anbieten, was doch wirklich der Inbegriff bestialischer Widerlichkeit ist, die mich bei der bloÃen Vorstellung davon zutiefst schockiert!“
Sowohl Luke als auch Lorelai stieren das fremde Mädchen aus aufgerissenen Augen an und können nicht fassen, dass dieser Satz endlich ein Ende gefunden hat. Nach einer schier endlosen Ewigkeit öffnet Luke den Mund, um etwas Passendes zu erwidern, schlieÃt ihn jedoch wieder, als ihm nicht einfällt, was er hätte erwidern sollen und sieht stattdessen verzweifelt zu Lorelai. Lorelai empfängt unmissverständliche Signale durch die Augen ihres geschätzten Freundes, nickt tapfer und wendet sich dann mit einem strahlenden Zahnpastalächeln dem Korkenzieherlockenmädchen zu.
„Hey Schätzchen, wie wäre es, wenn du uns deine Telefonnummer hier lässt und wir dich anrufen, sobald feststeht, wer die Stelle bekommt?“
Die junge Frau nickt begeistert und die grünen Locken wippen mit. Lorelai muss sich beherrschen, um die Frisur nicht allzu befangen anzustarren.
„Na, ok. Darf ich noch so ganz nebenbei fragen, ob du in der Nähe wohnst?“
„Nein, leider gar nicht... aber ich würde bestimmt einen Weg finden, problemlos und pünktlich nach Stars Hollow zu kommen und sofort, sprich jederzeit zur Stelle zu sein..“
„GroÃartig! Hier, Serviette und Stift.“
Die eigenartige Bewerberin notiert schnell ihre Nummer auf die Serviette und wird im nächsten Moment von einer überfreundlichen Lorelai Gilmore nach drauÃen begleitet. Geschafft kehrt sie zurück an den Tresen.
„Ich brauch eine doppelte Ladung Koffein!“
„Du hast mich gerettet!“, sagt Luke aufatmend, während er eine Tasse vor Lorelai bugisert und Kaffee einschenkt. „Wenn du mir jetzt noch Kirk vom Hals schaffst, rege ich mich eine Woche lang nicht über deine ungesunde Ernährung auf!“
„Netter Versuch, SüÃer, aber im Vergleich zu diesem Mädchen ist Kirk eine Landplage – also vergiss es!“
„Verdammt, der Kerl wird mich am Ende noch dazu bringen, ihn tatsächlich einzustellen. Er terrorisiert mich mit Anrufen zu jeder Tageszeit, in denen er jedesmal die selben Fragen stellt, nämlich wie das Wetter so ist, wie der Laden läuft und ob ich so ganz nebenbei schon jemanden eingestellt hätte. Gestern hat er mir einen Blumenstrauà zukommen lassen, mit einem Kärtchen, auf dem stand: Von einem heimlichen Verehrer, gez. Kirk – wenn er schon ein geheimer Verehrer ist, dann soll er auch bitte diskret bleiben!“
Lorelai nimmt einen groÃen Schluck Kaffee.
„Tut mir wirklich leid, dass Kirk auf dich steht, aber ich bin zu sehr damit beschäftigt, mich und mein armes, plötzlich völlig kinderloses Leben zu bemitleiden.. da ist kein Platz für ein wenig Mitgefühl für Luke Danes!“
„Hat Rory immer noch nicht angerufen?“
„Ach was, wer telefoniert denn heutzutage persönlich miteinander, wenn es so etwas Wunderbares wie Anrufbeantworter gibt? Mit dem habe ich schon intensive Gespräche geführt, du hast keine Ahnung, wie unterhaltsam das war.“
„Sie wird schon anrufen.“
„Darf ich dich dafür verantwortlich machen, wenn sie es nicht innerhalb der nächsten 5 Minuten tut?“
„Verantwortlich machen inwiefern?“
„Ich bewerfe dich mit Blaubeermuffins, schütte dir Kaffee ins Gesicht, springe auf den Tresen und erzähle Stars Hollow erfundene Geschichten über die eine Nacht, in der Kirk und du es so richtig wild hinter dem Tresen getrieben..“
„Ok, in Zukunft halte ich mich bei jeder noch so kleinen Rory-Angelegenheit raus und gehe nun wieder an die Arbeit!“ Mit diesen Worten fummelt Luke nervös an seiner Baseballcap herum und verzieht sich zu Ceaser in die Küche.
„Ja geh!“, ruft Lorelai ihm deprimiert hinterher. „Irgendwann gehen sie doch alle, früher oder später!“
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tut mir wirklich leid, dass ich erst jetzt wieder was poste, wo ich doch in dem post darüber etwas ganz anderes versprochen habe. ich hatte schulabschluss und deswegen irre viel zu tun und gleichzeitig auch so ein art schriftsteller-tief.. alles was ich geschrieben habe, war doof, also hab ich es gelassen. aber jetzt möchte ich gerne an der ff weiterschreiben, also hoffe ich, dass ein paar noch reinschauen und evtl. fb geben werden. den teil hier hab ich heute früh um halb 2 geschrieben, kann also sein, dass er nicht so der hammer ist, aber ich stell ihn trotzdem mal rein.
lg,
eine reumütige aki
eine reumütige aki