[Aki]

10. Kapitel

Epidemie im Gilmorehaus

„Sprichst du mit mir jetzt überhaupt nicht mehr?“ Nachdem Mutter und Tochter zu Hause angekommen sind, wirft Lorelai ihren Mantel in Richtung Gaderobenständer, verfehlt ihn mal wieder zum keine Ahnung wievielten Mal und rauscht die Treppen hoch, in ihr Zimmer. Rory schlüpft aus ihrer Jacke und folgt ihr nach oben. „Mom, warum bist du wütend?“
Lorelai macht ihr Bett, steht auf, fährt sich durch die Haare und sieht zu ihrer Tochter, die mit Windpocken übersät im Türrahmen steht. Sie lässt die Arme sinken, seufzt.

„Ach Rory.. ich hab mir einfach Sorgen gemacht. Ich meine, dein Bett ist leer und dann sehe ich dich mit Jess..“ Sie stockt und kaut auf ihrer Unterlippe.
„Tut mir leid, ich wollte doch nur mal Stars Hollow sehen... ohne dabei jemanden anzustecken.“
„Hoffentlich hast du Jess angesteckt!“, sagt Lorelai grimmig und sinkt auf ihr Bett.
„Da ist nichts, zwischen mir und Jess..“

„Er wollte dich küssen.“
„Er wollte mich ärgern!“
„Fakt ist, er wollte dich küssen!“
„Aber nur, um mich zu ärgern!“
„In dem er dich küsst.“
„Was er nicht getan hat!“
„Aber tun wollte.“
„Hat er aber nicht!“
„Hätte er beinahe.“
„Mum!“

Die beiden sehen sich an. Der Fellwecker schnurrt. Lorelai und Rory starren den Wecker an. Er schnurrt nochmal fragend, ehe er verstummt. Die beiden nicken grimmmig, sehen sich wieder an.
„Es ist spät..“, murmelt Lorelai.
„Früh“, bemerkt Rory.
„Wir sollten uns hinlegen und diese geniale Konversation morgen weiterführen..“
„Heute“, korrigiert Rory.
„Wie auch immer.“

***

[3 Tage später]
„Hier ist der Anrufbeantworter von Richard und Emily Gilmore. Wir sind leider nicht zu Hause. Bitte sprechen Sie nach dem Ton, nennen Sie Ihren vollständigen Namen und hinterlassen uns Ihre Telefonnummer. Wir rufen Sie bei Zeiten zurück.Sprechen Sie bitte jetzt nach dem Signalton –Piep!“
Lorelai hält den Hörer irritiert von sich weg, starrt ihn an, klemmt sich das Telefon wieder ans Ohr.
„Ähm, guten Tag. Hier spricht Lorelai Gilmore. Tochter. Muss ich wirklich meine Nummer hinterlassen? Na schön, wählen Sie 0100 und die 90, ihren kostenlosen Telefontarif und drücken Sie dann..“
„Mum!“, ertönt es vorwurfsvoll aus dem Wohnzimmer.
„Na schön, Spaß beiseite. Seit wann habt ihr einen Anrufbeantworter? Hab ich da was verpasst? ...naja, eigentlich kommt mir das ganz gelegen. Ich kann nämlich heute nicht zum Freitagsdinner und..“
-Klick-
„Was soll das heißen, du kannst nicht kommen??“, fragt Emily Gilmore live vom anderen Ende der Leitung und Lorelai verzieht das Gesicht.

„Mist!“
„Was?“
„Ich sagte Twist – Gummi-Twist. Weißt du nicht, was Gummi-Twist ist? Auf welchem Planeten lebst du? Auf dem Mars?“
„Warum kannst du nicht kommen, Lorelai?“, fragt Emily unwirsch.
„Naja Mum, das ist so.. Rory hat die Windpocken und ein paar Leute angesteckt, um die ich mich jetzt alle kümmern muss, denn ohne mich fangen sie vielleicht noch an, sich gegenseitig zu kratzen und ziehen sich die Topflappen aus.. ich meine, erst ziehen sie sich die Topflappen aus und dann erst fangen sie an, sich gegenseitig zu kratzen... was die Topflappen angeht – natürlich tun es auch Handschuhe, aber die sind mir kurzweilig ausgegangen und irgendwie haben wir nur einen Waschlappen, wie sich herausgestellt hat, also mussten Topflappen her..“
„Du redest wirres Zeug.“
„Die Wahrheit kann manchmal schon sehr verwirrend sein, da geb ich dir Recht.“, nickt Lorelai und inspiziert eine ihrer Haarsträhnen. Spliss? Sie runzelt die Stirn.

„Und deswegen kannst du nicht kommen?“, fragt Emily nach einer Weile. Lorelai unterdrückt ein Stöhnen.
„Genau, Mum. Deine schnelle Auffassungsgabe verblüfft mich immer wieder aufs Neue, ich hoffe, die liegt in den Genen, die du mir freundlicherweise vererbt hast.“
„Na schön, ich habe keine Lust mehr, mich mit dir am Telefon zu unterhalten.“
„Das heißt, du erteilst mir eine Gnadenfrist?“
„Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig.“
„Danke, Mum. Nächsten Freitag komme ich ganz bestimmt!“

„Das hoffe ich“, sagt Emily nur und fügt beiläufig hinzu: „Übrigens, trifft sich der Frauenverein nächste Woche Dienstag wieder in deinem Hotel. Sieh zu, dass genug Tische für uns frei sind.“
Lorelai schließt die Augen, nickt leicht. Natürlich.
„In Ordnung, Mum.“
„Und sag Sookie, Sie soll wieder diese Pilzsuppe machen. Die war einfach köstlich.“
„Ich werde es ausrichten.“
„Orchideen würden sich auf den Tischen sehr gut machen, weißt du?“
„Gleich morgen rufe ich beim Floristen an.“
„Hervorragend“, flötet Emily. „Wir sehen uns Dienstag.“

„Monster“, knurrt Lorelai, nachdem sie aufgelegt hat. Ihr Blick fällt auf Ted, den Anrufbeantworter. „Nicht du. Ich liebe dich, Ted, das weißt du doch!“
Ted schweigt erleichtert.
Er würde gerne Nicken, aber Anrufbeantwortern ist es nicht gestattet, sich in irgendeiner Weise zu bewegen. Das Leben kann schrecklich unfair sein.

***

Rory hockt auf dem Sofa und möchte sich kratzen. Links neben ihr hockt Jess und würde sich gerne kratzen. Rechts von ihr hockt Luke und auch er würde am liebsten aufspringen, die Topflappen von sich reißen und sich ausgiebig im Gesicht kratzen. Ihnen gegenüber hockt Kirk wie ein Häufchen Elend im Sessel. Er teilt die stille Verzweiflung seiner Leidensgenossen.

„Sooo.... hier kommt eine Ladung Anti-Juckreiz-Salbe, dazu Taccos von vorvorgestern, ein Fieberthermometer und eine Geschichte, die euch Tante Lorelai jetzt vorlesen wird!“
Lorelai stellt alles auf dem Wohnzimmertisch ab, räuspert sich und schlägt das Buch auf, das sie in den Händen hält.

„Die hoch ansteckenden Viren werden vorwiegend über direkten Kontakt mit den Varizellen- oder Zosterbläschen übertragen“, liest sie laut vor und alle stöhnen. Sie fährt unbeirrt fort. „Die Tröpfcheninfektion, also direktes Einatmen von Ausatmungströpfchen – auch Expirationströpfchen genannt - infizierter Personen, ist seltener und dürfte am häufigsten von Infizierten kurz vor Ausbruch des Exanthems ausgehen. Es scheint möglich zu sein, dass das Varizella-Zoster-Virus mit der Luft übertragen wird –daher der Name WINDpocken. Da staunt ihr, was?“

Lorelai lacht kurz auf, ehe sie fortfährt: „Da die Erreger an der Luft nur für etwa zehn Minuten überlebensfähig sind –da haben Eintagsfliegen wirklich mehr von ihrem Leben-, ist eine Übertragung durch herumliegende Kleidung oder Spielzeug in der Regel nicht zu befürchten – Gott sei Dank, sag ich da nur. Für eine Infektion dürfte ein relativ intensiver Kontakt notwendig sein: Eine Exposition – wir alle wissen natürlich sofort, worum es sich hierbei handelt - ist sicher immer dann anzunehmen, wenn bei immunkompetenten Personen der Kontakt länger als eine Stunde gedauert hat, bei abwehrgeschwächten Personen ist von einer Mindestzeit von zehn Minuten auszugehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kratzen sie sich noch heute!“

Lorelai klappt das Buch laut knallend zu, legt es mit auf den Wohnzimmertisch und sieht freundlich lächelnd in die Runde.
„Noch Fragen?“
Kirk hebt die Hand.
„Ja, Kirk. Was möchtest du zu diesem Thema beitragen?“, fragt Lorelai liebenswürdig.
Kirk macht große Augen, lässt die Hand sinken.
„Nichts.“

„Ja, Kirk, was machst du überhaupt hier?“, schnauzt Luke ihn an. „Ich dachte, du hättest die Windpocken längst gehabt?!“
„Meine Mutter hat sie mit Masern verwechselt“, sagt Kirk ausweichend und greift nach einem Tacco.
„Wieso hast du die Windpocken, Luke?“, möchte Rory wissen, während sie ihr Gesicht mit der Anti-Juckreiz-Salbe einreibt.
„Weil ich sie noch nie hatte und Jess mich unbedingt anstecken musste!“
„Hey“, ruft Jess finster. “Beschwer dich nicht bei mir. Fass dir an die eigene Nase – dein Gedächtnis ist ziemlich eingerostet!“
„Ich dachte eben, ich hatte sie schon!“, fährt Luke ihn frustriert an. „Was dachtest du dir eigentlich dabei, mit Rory rumzuhängen, wo sie doch die Windpocken hat, huh?“

Jess brummt irgendwas, steht auf und geht die Treppen nach oben.
„Wo willst du hin?“, ruft Lorelai ihm hinterher.
„Ins Bad.“
„Erstens, stell dich nicht so an und sag, du musst aufs Klo! Und zweitens, wie nett, dass du nachfragst, natürlich kann ich dir den Weg sagen: Einfach im Flur geradeaus, die Tür, an der das Schild hängt, wo >Achtung! Scheißhaus!< drauf steht!“
Stille.
„Da hängt kein Schild..“
Lorelai grinst breit und zuckt mit den Achseln.
„Dann musst du es dir wohl verkneifen!“

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obwohl ich mich immer noch in einer schreibkrise befinde, ist es mir gelungen, um 1 uhr in der früh einen neuen teil zu schreiben.
ich habe jetzt auch nicht mehr viel zu sagen, außer dass ich totmüde bin und sofort das bett aufsuchen werde.

ich hoffe, ich kriege wieder fb von euch.

lg, eine müde aki

von 23 Zwerge
Stimmt, ich habe dir noch nie FB gegeben, was aber daran liegt, dass ich bis jetzt noch keine FF von dir gelesen habe - ich lese ja kein Lit. ^^. Ich werde dich schon daran erinnern nicht zu viel Lit. zu schreiben, da kannst du dir sicher sein :biggrin:

Ich bin gespannt wie esweiter geht, aber schreib in ruhe. Schreibblockaden sind nicht nett

schreibblockaden sind in der tat nicht nett
na, wenn du mich daran erinnerst, kann ich ja unbesorgt weiterschreiben^^
hau mich, wenn es sich nur um jess dreht.
der muss sich auch immer in den mittelpunkt drängen.