31.10.2008, 22:21
Titel: All Hallow's Eve
Disclaimer: mir gehört nichts, nichts, gar nichts
Spoiler: keine
Genre: Mystery
Rating: ab 16
Wörter: 1.497
Sonstiges: Halloween OneShot =)
„BUH!“
Mit einem lauten Schrei sprang Katja von der Couch auf und fuhr herum. Vor ihr stand – mit einem breiten Grinsen im Gesicht – ihr Kollege Christian, der sogleich einem Kugelschreiber ausweichen musste. „Daneben.“
Katja seufzte leise. „Du bringst mich noch ins Grab...“, brummte sie. Chris lachte. „Happy Halloween, SüÃe.“
„Hör mir bloà mit diesem Halloween-Kram auf...“, entgegnete sie augenrollend. „Sandra redet auch schon den ganzen Tag von nichts Anderem...“
„Aber, aber, Frau Hansen, ich wusste nicht, dass Sie etwas gegen Feiertage haben.“
„Ich hab nichts gegen Feiertage.“, meinte sie, während sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte. „Zumindest nichts gegen richtige.“
„Halloween ist doch-“
„-kein Feiertag.“, beendete sie seinen Satz. „Zumindest nicht für euch.“
Chris runzelte die Stirn. „Nich für euch...“, wiederholte er leise und sah sie fragend an. Doch sie gab keine Antwort.
„Katja?“
„Werde dir erstmal über die wahre Bedeutung von All Hallow’s Eve klar, bevor du den Klischees der Medien glaubst...“, erwiderte sie trocken, erhob sich und ging in Richtung Tür. „Dann reden wir weiter.“
„Also... Ganz ehrlich, Katja?“ Unsicher sah sich Christian am Gelände um. „Egal, was Ingo gesagt hat und was nicht... Friedhöfe bei Nacht sind mir ganz und gar nicht geheuer...“
Katja lachte leise. „Und du willst Halloween feiern? Jetzt beeil dich, sonst kommen wir hier vor Mitternacht nicht mehr raus...“
Ein leises Knacken war zu vernehmen. Erschrocken fuhr Chris herum. „Was... was war das?“, fragte er. Katja seufzte. „Man könnte fast meinen, du hättest... Angst, Christian...“
Hastig schüttelte er den Kopf. „Quatsch...“
Es folgte kurze Stille. „Was... hast du eigentlich vorhin gemeint? Mit... der wahren Bedeutung von Halloween?“
Ein eiskalter Schauer durchfuhr ihren Körper. „Chris...“, murmelte sie. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Arm. „Bitte...“
„Na gut...“ Sie wandte ihren Blick ab. „Halloween geht auf eine jahrtausendalte Tradition zurück... Bereits die alten Kelten feierten in der Nacht auf den ersten November das Fest der Toten... Samhain. Im mittelalterlichen Irland entwickelte sich schlieÃlich daraus „All Hallow’s Eve“ - der Abend der Heiligen. Kürbisse wurden ausgehöhlt und grässliche Fratzen darin eingeschnitzt, um böse Geister fernzuhalten... Eine uralte Legende besagt allerdings, dass es vor vielen hundert Jahren ein Mann geschafft hatte, den Teufel zu überlisten. Seit seinem Tod wandelt er in der Nacht auf Allerheiligen auf der Erde umher, mit einer Rübe als Laterne, die niemals erlöschen wird... Halloween ist ein Fest zur Ehre der Toten, Christian, in vielen Kulturen bis heute der höchste Feiertag. Keine... Party... Oder aber Gelegenheit, um sich zu verkleiden und SüÃigkeiten zu erbetteln...“
Chris musste schlucken. „Wow...“, flüsterte er. „Das... das ist... wow.“
Katja lächelte. „Du wiederholst dich...“, entgegnete sie. Er erwiderte ihr Lächeln. „Aber... Woher... woher weiÃt du das?“
Keine Antwort. Gerade, als Chris zu einer weiteren Frage ansetzen wollte, legte Katja hastig einen Finger auf den Mund. „Schhh!“, zischte sie. „Es... es folgt uns jemand...“
Chris runzelte die Stirn. „Ich hab gar nichts gehört...“, suchend wandte er sich um. „Und sehen kann ich auch nichts...“
„Es... es ist auch kein Mensch...“, murmelte sie, packe ihn plötzlich am Arm. „LAUF!“
„Katja, was-?!“
„Halt die Klappe, und lauf!“, rief sie. Chris hatte keine andere Wahl, als ihr zu folgen. Atemlos kamen die beiden schlieÃlich bei einem Gebäude – dem Krematorium – an. „Katja...“, keuchte er. „Wenn das die Rache wegen heute Morgen sein soll...“
Katja schüttelte hastig den Kopf. „Das... das ist kein Scherz, Chris...“
Dieser seufzte leise. „Dann erklär mir mal, was hier gespielt wird...“, brummte er. Wieder Kopfschütteln. „Ich kann nicht... Aber du musst mir vertrauen...“ Erschrocken wandte sie sich um. „ScheiÃe... Geh in Deckung...“
„Was?“
„IN DECKUNG!“
„Katja...“
„Verdammt nochmal, jetzt geh rein!“, fuhr sie ihn an. „Ich kann dich hier nicht gebrauchen!“
Noch immer zögernd öffnete Chris die Tür zum Krematorium und trat in den Innenraum. Beinahe fasziniert blickte er nach drauÃen, zu Katja, wich jedoch erschrocken zurück, als plötzlich grellrote und grüne Blitze durch die Luft flogen. „Oh mein Gott...“
„Katja, um Himmels Willen... Du blutest ja!“ Sofort lief Chris auf seine Kollegin zu, die nun auch in das Krematorium gestolpert kam. „Ist nicht schlimm...“, murmelte sie und sank müde an der Wand entlang zu Boden.
„Was... was war das eben?“, fragte er leise und kniete sich zu ihr. „Ich hab diese... diese Lichter gesehen... Und irgendwas hat geschrieen...“
Katja seufzte leise. „Selbst wenn ich es dir erzählte, Chris... Du würdest es mir nicht glauben...“
Chris runzelte die Stirn. „Versuch es doch...“, flüsterte er. Wieder ein Seufzen. „Na gut...“
500 Jahre zuvor
„Katja...“ Lächelnd erhob sich die Ãlteste, als die junge Frau den Raum betrat. Sofort fiel sie auf die Knie. „Meisterin...“
„Steh auf...“, flüsterte Nathalia. „Ich habe gehört, du hättest eine Nachricht für mich...“
Katja nickte. „Die Vampire haben heute Nacht ein benachbartes Dorf überfallen... Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie die Stadt erreicht haben, wir müssen fliehen...“
Nathalia sah zu Boden. „Wie viele haben sie diesmal getötet?“, fragte sie leise, doch noch immer lag etwas Beruhigendes in ihrer Stimme. Katja schwieg. Die Ãlteste hob ihren Kopf, blickte ihr tief in die leuchtenden, smaragdgrünen Augen. Sie waren angsterfüllt. „Wie viele, Katja?“
„Das genaue Ausmaà der Schäden ist noch nicht bekannt, Meisterin...“, erwiderte sie. „Aber wir haben viele Schwestern an sie verloren...“
„Nun gut...“ Nathalia seufzte leise, schloss für einen kurzen Moment die Augen. „All Hallow’s Eve ausfallen zu lassen, ist unmöglich...“, murmelte sie, eher zu sich selbst. „Trotz allem müssen wir Sicherheitsvorkehrungen treffen... Katja, du weiÃt, was zu tun ist?“
Nicken. „Natürlich... Ich werde alles vorbereiten.“
Nathalia lächelte. „Vielen Dank, Katja...“ Sie wandte sich um. „Heute Abend sehen wir uns wieder... Bis dahin muss alles erledigt sein.“
„Du bist eine Hexe?!“ Entgeistert starrte Chris seine Kollegin an, die nur schüchtern lächelte. „Katja, bist... bist du sicher, dass du... keinen Schlag auf den Kopf bekommen hast?“
Katja seufzte leise. „Ich wusste, dass du mir nicht glaubst...“, flüsterte sie. „Und ich... ich will dir auch gar nicht irgendwelche Zaubertricks zeigen, um es dir zu beweisen...“
Chris zog eine Augenbraue hoch. „Könntest du das denn?“ fragte er. Sie räusperte sich leise. „Können? Natürlich kann ich das... Oder meinst du, die grünen Blitze waren ein Naturphänomen? Hör zu, Christian, mir macht es auch keinen SpaÃ, Vampire zu zerfetzen, aber... ich hab nunmal keine andere Wahl...“
Er musste schlucken. „Du bist also wirklich...“
Nicken. „Aber, Chris...“ Katja räusperte sich leise. „Es wäre besser, wenn du das für dich behältst...“
„Klar...“, murmelte er. Für keinen kurzen Moment herrschte Stille. „Ihr Hexen seid die... die Guten, oder?“, erkundigte er sich schlieÃlich. Katja musste lachen. „Vorausgesetzt es gibt so etwas wie Gut und Böse... Ja.“
Er lächelte erleichtert. „Zum Glück... Und der... Vampir... von eben... Ist er tot?“
Sie hob eine Augenbraue. „Ich hoffe doch...“
„Falsch gedacht Schätzchen!“, kam es plötzlich von hinten. Erschrocken sprang Katja auf, stellte sich sogleich vor Christian. „Verschwinde...“, zischte sie ihm zu. „Das könnte jetzt sehr... ungemütlich werden...“ Blitzschnell schoss etwas Blutrotes aus seinen Fingern, direkt auf Chris zu. Grob wurde er von Katja zu Boden gestoÃen, die dem Vampir sogleich einen giftgrünen Strahl entgegenschleuderte.
Lestat begann zu lächeln. „Ich mache dir einen Vorschlag, kleine Hexe...“, hauchte er. „Ich lasse dich laufen... Wenn du mir den Sterblichen übergibst.“
„Niemals!“, rief sie, schnippte einmal mit den Fingern. Die Athame in ihrer Hand blitzte im Mondlicht, das durch die Fenster schien. „Bist du bereit zu sterben, Lestat?“
Er lachte leise. „Ich muss dich enttäuschen, Katja, ich bin keinewegs willig, zu gehen...“
Wütend schleuderte sie den Dolch in das Herz des Vampirs, doch er prallte an seiner Brust ab, flog zurück in ihre Hände. „Du hast nachgelassen, Kleine...“, murmelte er. „Hast dich wohl in den letzten Jahren zu viel mit... Menschen...“, angewidert verzog er das Gesicht. „herumgetrieben... Dumme, dumme Hexe...“
Zitternd setzte Katja die Athame an ihrem linken Unterarm an. „Du weiÃt, was geschieht, wenn ich es tue, Lestat...“, flüsterte sie. Der Vampir musste schlucken. „Das wagst du nicht...“
„Ach nein?“ Sie bohrte die Schneide tiefer in ihren Arm. „Das Blut einer Ãltesten...“
Langsam wich er zurück. „Wir sehen uns wieder, Katja... Wir sehen uns wieder...“ Er wandte sich um – und war im nächsten Moment verschwunden.
„Katja, was... was war das?!“ Aufgebracht folgte Chris ihr zum Auto, lieà sich auf den Fahrersitz sinken. „Warum ist er verschwunden?!“
Katja seufzte leise. „Ich... ich bin eine Ãlteste, Chris... Nathalia hat mich kurz vor ihrem Tod zu ihrer Nachfolgerin ernannt...“
Er nickte kaum merklich. „Okay, aber... Der Vampir...“
Wieder ein Seufzen. „Lestat ist der Herrscher über alle Vampire dieser Welt...“, sie stockte. „Man kann ihn nicht vernichten.. Doch... Eine Möglichkeit gibt es...“
„W...welche?“, fragte er kaum hörbar. Katja wandte sich um, sah ihm tief in die Augen. „In der Nacht auf Allerheiligen – All Hallow’s Eve - muss die Ãlteste der Hexen ihr Blut vergieÃen... Nathalia starb beim Versuch, ihn zu töten. Jetzt liegt es in meiner Hand...“
Chris musste schlucken. „Du...“
Sie nickte. „Ja... Aber jetzt lass uns fahren, Christian... Ich... Ich will nicht länger hier bleiben...“
„Okay...“, murmelte er. „Okay...“ Zitternd startete er den Motor. Doch sie hatten keine Chance mehr, das Gelände zu verlassen.
„Nicht so schnell, kleine Hexe...“
Disclaimer: mir gehört nichts, nichts, gar nichts
Spoiler: keine
Genre: Mystery
Rating: ab 16
Wörter: 1.497
Sonstiges: Halloween OneShot =)
All Hallow's Eve
„BUH!“
Mit einem lauten Schrei sprang Katja von der Couch auf und fuhr herum. Vor ihr stand – mit einem breiten Grinsen im Gesicht – ihr Kollege Christian, der sogleich einem Kugelschreiber ausweichen musste. „Daneben.“
Katja seufzte leise. „Du bringst mich noch ins Grab...“, brummte sie. Chris lachte. „Happy Halloween, SüÃe.“
„Hör mir bloà mit diesem Halloween-Kram auf...“, entgegnete sie augenrollend. „Sandra redet auch schon den ganzen Tag von nichts Anderem...“
„Aber, aber, Frau Hansen, ich wusste nicht, dass Sie etwas gegen Feiertage haben.“
„Ich hab nichts gegen Feiertage.“, meinte sie, während sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte. „Zumindest nichts gegen richtige.“
„Halloween ist doch-“
„-kein Feiertag.“, beendete sie seinen Satz. „Zumindest nicht für euch.“
Chris runzelte die Stirn. „Nich für euch...“, wiederholte er leise und sah sie fragend an. Doch sie gab keine Antwort.
„Katja?“
„Werde dir erstmal über die wahre Bedeutung von All Hallow’s Eve klar, bevor du den Klischees der Medien glaubst...“, erwiderte sie trocken, erhob sich und ging in Richtung Tür. „Dann reden wir weiter.“
„Also... Ganz ehrlich, Katja?“ Unsicher sah sich Christian am Gelände um. „Egal, was Ingo gesagt hat und was nicht... Friedhöfe bei Nacht sind mir ganz und gar nicht geheuer...“
Katja lachte leise. „Und du willst Halloween feiern? Jetzt beeil dich, sonst kommen wir hier vor Mitternacht nicht mehr raus...“
Ein leises Knacken war zu vernehmen. Erschrocken fuhr Chris herum. „Was... was war das?“, fragte er. Katja seufzte. „Man könnte fast meinen, du hättest... Angst, Christian...“
Hastig schüttelte er den Kopf. „Quatsch...“
Es folgte kurze Stille. „Was... hast du eigentlich vorhin gemeint? Mit... der wahren Bedeutung von Halloween?“
Ein eiskalter Schauer durchfuhr ihren Körper. „Chris...“, murmelte sie. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Arm. „Bitte...“
„Na gut...“ Sie wandte ihren Blick ab. „Halloween geht auf eine jahrtausendalte Tradition zurück... Bereits die alten Kelten feierten in der Nacht auf den ersten November das Fest der Toten... Samhain. Im mittelalterlichen Irland entwickelte sich schlieÃlich daraus „All Hallow’s Eve“ - der Abend der Heiligen. Kürbisse wurden ausgehöhlt und grässliche Fratzen darin eingeschnitzt, um böse Geister fernzuhalten... Eine uralte Legende besagt allerdings, dass es vor vielen hundert Jahren ein Mann geschafft hatte, den Teufel zu überlisten. Seit seinem Tod wandelt er in der Nacht auf Allerheiligen auf der Erde umher, mit einer Rübe als Laterne, die niemals erlöschen wird... Halloween ist ein Fest zur Ehre der Toten, Christian, in vielen Kulturen bis heute der höchste Feiertag. Keine... Party... Oder aber Gelegenheit, um sich zu verkleiden und SüÃigkeiten zu erbetteln...“
Chris musste schlucken. „Wow...“, flüsterte er. „Das... das ist... wow.“
Katja lächelte. „Du wiederholst dich...“, entgegnete sie. Er erwiderte ihr Lächeln. „Aber... Woher... woher weiÃt du das?“
Keine Antwort. Gerade, als Chris zu einer weiteren Frage ansetzen wollte, legte Katja hastig einen Finger auf den Mund. „Schhh!“, zischte sie. „Es... es folgt uns jemand...“
Chris runzelte die Stirn. „Ich hab gar nichts gehört...“, suchend wandte er sich um. „Und sehen kann ich auch nichts...“
„Es... es ist auch kein Mensch...“, murmelte sie, packe ihn plötzlich am Arm. „LAUF!“
„Katja, was-?!“
„Halt die Klappe, und lauf!“, rief sie. Chris hatte keine andere Wahl, als ihr zu folgen. Atemlos kamen die beiden schlieÃlich bei einem Gebäude – dem Krematorium – an. „Katja...“, keuchte er. „Wenn das die Rache wegen heute Morgen sein soll...“
Katja schüttelte hastig den Kopf. „Das... das ist kein Scherz, Chris...“
Dieser seufzte leise. „Dann erklär mir mal, was hier gespielt wird...“, brummte er. Wieder Kopfschütteln. „Ich kann nicht... Aber du musst mir vertrauen...“ Erschrocken wandte sie sich um. „ScheiÃe... Geh in Deckung...“
„Was?“
„IN DECKUNG!“
„Katja...“
„Verdammt nochmal, jetzt geh rein!“, fuhr sie ihn an. „Ich kann dich hier nicht gebrauchen!“
Noch immer zögernd öffnete Chris die Tür zum Krematorium und trat in den Innenraum. Beinahe fasziniert blickte er nach drauÃen, zu Katja, wich jedoch erschrocken zurück, als plötzlich grellrote und grüne Blitze durch die Luft flogen. „Oh mein Gott...“
„Katja, um Himmels Willen... Du blutest ja!“ Sofort lief Chris auf seine Kollegin zu, die nun auch in das Krematorium gestolpert kam. „Ist nicht schlimm...“, murmelte sie und sank müde an der Wand entlang zu Boden.
„Was... was war das eben?“, fragte er leise und kniete sich zu ihr. „Ich hab diese... diese Lichter gesehen... Und irgendwas hat geschrieen...“
Katja seufzte leise. „Selbst wenn ich es dir erzählte, Chris... Du würdest es mir nicht glauben...“
Chris runzelte die Stirn. „Versuch es doch...“, flüsterte er. Wieder ein Seufzen. „Na gut...“
500 Jahre zuvor
„Katja...“ Lächelnd erhob sich die Ãlteste, als die junge Frau den Raum betrat. Sofort fiel sie auf die Knie. „Meisterin...“
„Steh auf...“, flüsterte Nathalia. „Ich habe gehört, du hättest eine Nachricht für mich...“
Katja nickte. „Die Vampire haben heute Nacht ein benachbartes Dorf überfallen... Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie die Stadt erreicht haben, wir müssen fliehen...“
Nathalia sah zu Boden. „Wie viele haben sie diesmal getötet?“, fragte sie leise, doch noch immer lag etwas Beruhigendes in ihrer Stimme. Katja schwieg. Die Ãlteste hob ihren Kopf, blickte ihr tief in die leuchtenden, smaragdgrünen Augen. Sie waren angsterfüllt. „Wie viele, Katja?“
„Das genaue Ausmaà der Schäden ist noch nicht bekannt, Meisterin...“, erwiderte sie. „Aber wir haben viele Schwestern an sie verloren...“
„Nun gut...“ Nathalia seufzte leise, schloss für einen kurzen Moment die Augen. „All Hallow’s Eve ausfallen zu lassen, ist unmöglich...“, murmelte sie, eher zu sich selbst. „Trotz allem müssen wir Sicherheitsvorkehrungen treffen... Katja, du weiÃt, was zu tun ist?“
Nicken. „Natürlich... Ich werde alles vorbereiten.“
Nathalia lächelte. „Vielen Dank, Katja...“ Sie wandte sich um. „Heute Abend sehen wir uns wieder... Bis dahin muss alles erledigt sein.“
„Du bist eine Hexe?!“ Entgeistert starrte Chris seine Kollegin an, die nur schüchtern lächelte. „Katja, bist... bist du sicher, dass du... keinen Schlag auf den Kopf bekommen hast?“
Katja seufzte leise. „Ich wusste, dass du mir nicht glaubst...“, flüsterte sie. „Und ich... ich will dir auch gar nicht irgendwelche Zaubertricks zeigen, um es dir zu beweisen...“
Chris zog eine Augenbraue hoch. „Könntest du das denn?“ fragte er. Sie räusperte sich leise. „Können? Natürlich kann ich das... Oder meinst du, die grünen Blitze waren ein Naturphänomen? Hör zu, Christian, mir macht es auch keinen SpaÃ, Vampire zu zerfetzen, aber... ich hab nunmal keine andere Wahl...“
Er musste schlucken. „Du bist also wirklich...“
Nicken. „Aber, Chris...“ Katja räusperte sich leise. „Es wäre besser, wenn du das für dich behältst...“
„Klar...“, murmelte er. Für keinen kurzen Moment herrschte Stille. „Ihr Hexen seid die... die Guten, oder?“, erkundigte er sich schlieÃlich. Katja musste lachen. „Vorausgesetzt es gibt so etwas wie Gut und Böse... Ja.“
Er lächelte erleichtert. „Zum Glück... Und der... Vampir... von eben... Ist er tot?“
Sie hob eine Augenbraue. „Ich hoffe doch...“
„Falsch gedacht Schätzchen!“, kam es plötzlich von hinten. Erschrocken sprang Katja auf, stellte sich sogleich vor Christian. „Verschwinde...“, zischte sie ihm zu. „Das könnte jetzt sehr... ungemütlich werden...“ Blitzschnell schoss etwas Blutrotes aus seinen Fingern, direkt auf Chris zu. Grob wurde er von Katja zu Boden gestoÃen, die dem Vampir sogleich einen giftgrünen Strahl entgegenschleuderte.
Lestat begann zu lächeln. „Ich mache dir einen Vorschlag, kleine Hexe...“, hauchte er. „Ich lasse dich laufen... Wenn du mir den Sterblichen übergibst.“
„Niemals!“, rief sie, schnippte einmal mit den Fingern. Die Athame in ihrer Hand blitzte im Mondlicht, das durch die Fenster schien. „Bist du bereit zu sterben, Lestat?“
Er lachte leise. „Ich muss dich enttäuschen, Katja, ich bin keinewegs willig, zu gehen...“
Wütend schleuderte sie den Dolch in das Herz des Vampirs, doch er prallte an seiner Brust ab, flog zurück in ihre Hände. „Du hast nachgelassen, Kleine...“, murmelte er. „Hast dich wohl in den letzten Jahren zu viel mit... Menschen...“, angewidert verzog er das Gesicht. „herumgetrieben... Dumme, dumme Hexe...“
Zitternd setzte Katja die Athame an ihrem linken Unterarm an. „Du weiÃt, was geschieht, wenn ich es tue, Lestat...“, flüsterte sie. Der Vampir musste schlucken. „Das wagst du nicht...“
„Ach nein?“ Sie bohrte die Schneide tiefer in ihren Arm. „Das Blut einer Ãltesten...“
Langsam wich er zurück. „Wir sehen uns wieder, Katja... Wir sehen uns wieder...“ Er wandte sich um – und war im nächsten Moment verschwunden.
„Katja, was... was war das?!“ Aufgebracht folgte Chris ihr zum Auto, lieà sich auf den Fahrersitz sinken. „Warum ist er verschwunden?!“
Katja seufzte leise. „Ich... ich bin eine Ãlteste, Chris... Nathalia hat mich kurz vor ihrem Tod zu ihrer Nachfolgerin ernannt...“
Er nickte kaum merklich. „Okay, aber... Der Vampir...“
Wieder ein Seufzen. „Lestat ist der Herrscher über alle Vampire dieser Welt...“, sie stockte. „Man kann ihn nicht vernichten.. Doch... Eine Möglichkeit gibt es...“
„W...welche?“, fragte er kaum hörbar. Katja wandte sich um, sah ihm tief in die Augen. „In der Nacht auf Allerheiligen – All Hallow’s Eve - muss die Ãlteste der Hexen ihr Blut vergieÃen... Nathalia starb beim Versuch, ihn zu töten. Jetzt liegt es in meiner Hand...“
Chris musste schlucken. „Du...“
Sie nickte. „Ja... Aber jetzt lass uns fahren, Christian... Ich... Ich will nicht länger hier bleiben...“
„Okay...“, murmelte er. „Okay...“ Zitternd startete er den Motor. Doch sie hatten keine Chance mehr, das Gelände zu verlassen.
„Nicht so schnell, kleine Hexe...“
[SIGPIC][/SIGPIC]