[~Loorie~]

Also gut hier kommt ein neuer Teil.
Die ersten Zeilen werden euch bekannt vorkommen, doch ich hab sie ins neue Kapitel mit aufgenommen um den Einstieg zu erleichtern.

24. Kapitel

…klopfte es an der Wohnungstür.
Logan und Rory fuhren ertappt auseinander. Rory merkte wie ihre die Röte ins Gesicht schoss, senkte ihre Augen auf dem Fußboden und beeilte sich ihre Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander, doch ein Gedanke war klar wie nie zu vor:

`Du hättest fast Logan geküsst, den Logan Huntzberger, den Frauenschwarm schlechthin und du wolltest es. Du wolltest ihn küssen und zwar mehr als alles andere auf der Welt. ´
Auch Logan musste erst einmal seinen Atem wieder unter Kontrolle bringen und wagte es nicht Rory in die Augen zu sehen. Er hatte keine Ahnung was gerade fast geschehen ist er wusste nur eins:
`Du hättest fast Rory geküsst, die Rory Gilmore, deine Mitbewohnerin, das einzige Mädchen mit dem du je nur befreundet warst und du wolltest es. Du wolltest sie küssen und zwar mehr als alles andere auf der Welt. ´
Erst als es wieder an der Tür klopfte lösten die Beiden sich aus ihrer Erstarrung und ohne Logan in die Augen zu sehen öffnete Rory die Wohnungstür um Colin und Finn herein zu lassen.

„Na endlich, sagt mal was habt ihr denn getrieben, dass das Öffnen so ewig gedauert hat?“
Finn bemerkte nicht wie bei seinem Spruch zwei der Anwesenden die Röte ins Gesicht schoss und verzweifelt hofften niemand würde es bemerken. Rory antwortete nur kurz:
„Du spinnst doch.“
Dann umarmte sie Finn und Colin.
„Tu ich nicht, warum behaupten das nur immer alle. Du kannst dir nicht vorstellen wie oft Colin das zu mir auf unserer Europareise gesagt hat.“
Dankbar über den Themawechsel, beteiligte sich Logan am Gespräch.
„Ach ja genau wie war es denn in Europa?“
„Oh gut das du fragst, du glaubst es nicht die haben dieses Jahr kein Käserollrennen veranstaltet.“

Dankbar, dass die Jungs nun in ein Gespräch verwickelt waren, zog sich Rory in ihr Zimmer zurück. Ihre Gefühlswelt war immer noch ziemlich durcheinander. Sie konnte es sich nicht erklären, was gerade fast geschehen war.

Sie hatte fast Logan geküsst und ja sie hatte es gewollt. Die letzten Sekunden, als seine Lippen immer näher gekommen waren, ja da war sie glücklich gewesen. Doch jetzt wo sie darüber nachdachte, nein sie konnte sich nicht auf ihn einlassen. Sie hatte bis jetzt noch nicht viele Beziehungen gehabt, Dean war der liebe Junge von nebenan gewesen und Jess das absolute Gegenteil, doch sie war Bei Beiden die Nummer 1 gewesen und das war das Problem bei Logan. Sie würde nie seine Nummer 1 sein, er hatte noch nie eine Freundin gehabt und wusste wahrscheinlich nicht einmal wie man das Wort TREU buchstabiert.
Doch obwohl ihr Kopf inzwischen mit dem Gedanken Logan und sie abgeschlossen hatte, ihr Herz sprach eine ganz andere Sprache.




In den letzten zwei Wochen hatte sich nicht viel getan, das neue Semester war anstrengend und so verbrachten die meisten Studenten ihre Abende zu Hause über den Büchern. Selbst Colin, Logan und Finn hatten ihre Bücher auf geschlagen und lernten. Rory war tag für tag darüber verwundert. Gut, Finn musste in der nächsten Klausur eine passable Note schaffen, da sein Vater ihm sonst den Geldhahn zu drehen würde. Colin unterstützte seinen besten Freund darin, in dem er ebenfalls auf seine Bücher starrte. Aber warum Logan wie ein Verrückter büffelte, dass konnte sich das Gilmore Girl nicht erklären.

Sie wusste nicht das ihr Mitbewohner verzweifelt versuchte sich abzulenken, denn sobald er eine Sekunde Zeit hatte seine Gedanken schweifen zu lassen, tauchte Rorys Bild in seinem Kopf auf und er erlebte den Moment in dem sie sich fast geküsst hatten erneut.
Der junge Huntzberger hatte keine Ahnung wie er damit umgehen sollte, er hatte inzwischen akzeptiert das Gefühle für Rory da waren, doch er konnte sie noch immer nicht definieren, außerdem dachte er sich, sie wäre viel zu gut mit ihm.

Eine Einladung die in ihre WG flatterte riss alle vier auf der Lernstarre.
Emily und Richard Gilmore luden zu ihrem jährlichen Frühjahrsball ein. Rory, die natürlich wusste, dass dieses Fest stattfand war überrascht, dass zum einen sie eingeladen war und zum Anderen auch ihre Drei Mitbewohner.
Gedankenverloren starrte sie die Einladung in ihrer Hand an und erinnerte sich an die letzte Begegnung mit ihren Großeltern. Der große Streit war nun schon fast ein ganzes Jahr und dennoch kam es Rory so vor als hätte sie ihre Großeltern erst vor ein paar Tagen verloren.

~Flashback~

Es war ein ganz normaler Freitagabend, Lorelai, Richard und Rory saßen am Tisch und warten darauf das Emily das neue Hausmädchen endlich fertig gefeuert hatte und sie mit dem Essen beginnen konnten.
Doch nicht alles war wie immer, Rory rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum und auch Lorelai sah aus als würde sie am liebsten aufspringen und schreiend weglaufen. Der Grund für dieses Verhalten war, dass beide Gilmore Girls etwas zu beeichten hatte. Lorelai hatte sich von Christopher getrennt und wusste nicht wie sie dies ihren Eltern beibringen sollte und Rory musste ihren Großeltern schonend erklären, dass sie nicht vorhatte während ihres Studiums im Poolhaus zu wohnen. Beide Nachrichten würden sicher nicht positiv aufgenommen werden und die Beiden hatte im Auto noch ausgelost wer von ihnen mit dem beichten beginnen musste. Lorelai, die verloren hatte, holte beim Anblick ihrer Mutter die das Esszimmer betreten hatte tief Luft.
„Mum, Dad, ich muss euch etwas sagen.“
„Oh, das dürfte interessant werden. Richard wir müssen zuhören unsere Tochter hat vor uns etwas aus ihrem Leben zu erzählen. Vielleicht sind wir diesmal nicht die Letzten die es erfahren...“
„Mum, könntest du mich bitte erst einmal ausreden lassen, bevor du beginnst mich fertig zu machen.“
„Oh natürlich Lorelai. Also wir lauschen deiner Rede gespannt.“
Rory warf ihrer Mutter einen kurzen aufmunternden Blick zu und Lore begann.
„Ihr habt euch ja sicher gewundert, warum Christopher heute nicht mit zum Essen erschienen ist. Also der Grund ist...“
„Ihr habt euch getrennt.“
„Dad lass mich bitte erst ausreden. Also wir hatte schon einige Probleme miteinander und na ja wir haben entschieden, dass es nicht funktionieren kann. Wir haben uns in den Jahren einfach verschieden weit entwickelt.“
„Sag ich doch ihr habt euch getrennt. Das ist ja wieder mal typisch, du musst immer alles alleine entscheiden. Das war mit 16 schon so und ist auch heute noch so.“
„Entschuldige Dad, dass ich mich ohne eure Erlaubnis von meinem Freund getrennt habe. Es wird nie wieder vorkommen.“
Lore hatte sich erbost erhoben und stand nun mit in die Seiten gestemmten Armen vor ihren Eltern. Emily, die sich bis jetzt zurück gehalten hatte, ließ nun einen Kommentar ihrerseits vernehmen.
„Und an deine Tochter hast du gar nicht gedacht. Wie immer halt. Du hast ihr schon wieder ihren Vater genommen.“
„Mum, Rory ist 18 Jahre alt. Sie ist nicht mehr 3, meine Tochter ist erwachsen und wird bald aufs College gehen.“
„Na und, sie braucht trotz allem ihren Vater. Eine richtige Familie, nicht nur ihre Mutter, die immer wieder neue Männer mit nach Hause bringt und kaum hat Rory sich an sie gewöhnt, steht schon wieder der Nächste vor der Tür. Na Gott sei Dank hat sie ab nächsten Jahr ein geordnetes Familienleben hier bei uns.“
Dieser Satz war das Stichwort für Rory. Zum einen hoffte sie damit ihre Mutter etwas aus der Schusslinie zu bringen und zum anderen war dies wahrscheinlich der richtige Moment dafür. Die jüngste Gilmore holte tief Luft und rief:
„Nein, ich werde wie jeder normale Student in einem Studentenwohnheim wohnen.“
Kaum hatten die Worte ihre Lippen verlassen legte sich eine eiskalte Stille über das Haus in Hartford. Emily und Richard starrten ihre Enkelin an und diese wurde von dem Wunsch befallen, sich immer kleiner zu machen.
Emily durchbrach die Stille zuerst und fragte mit Kälte in der Stimme:
„Soll das heißen, du ziehst ein stickiges Wohnheim, einem richtigen Zuhause vor.“
„Grandma, ich habe ein Zuhause. Stars Hollow ist meine Heimat. Mum und ich haben dort ein wunderschönes Haus und viele Freunde. Ich brauche kein neues Zuhause.“
„Das kommt doch von deiner Mutter, oder? Sie hat dich gegen uns aufgebracht.“
„Nein, das war alleine meine...“
„Du bist noch viel zu jung um so etwas zu entscheiden.“
„Grandma, lass mich bitte ausreden.“
„Genau Mum, lass sie zu Ende sprechen. Sie ist keine 5 mehr.“
„Aber so benimmt sie sich. Wie ein bockiges Kleinkind.“
„Ich bin 18 Jahre alt und habe vor zu studieren. Ich bin sehr wohl in der Lage selbst zu entscheiden wo und bei wem ich wohnen möchte.“
Zum ersten Mal seit Rorys Geständnis meldete sich Richard zu Wort und seine Worte ließ Rory kreidebleich werden.
„Wenn so deine Entscheidung aussieht, dann geh bitte. Wir waren immer für dich da und so dankst du uns unsere Unterstützung. Ich will dich in diesem Haus nicht mehr sehen.“
Selbst Emily schien von den ihrem Mann überrascht zu sein, denn so gefühllos hatte er noch nie mit seiner Enkelin geredet. Er und Rory waren immer ein Herz und eine Seele gewesen und hatte die Leidenschaft zu den Büchern geteilt. Doch von all diesen Sachen war nichts mehr bei Richard Gilmore zu merken und all die Versuche Rorys mit ihm zu reden scheiterten.
So verließen die Gilmore Girls bedrückt das Haus in dem sie so viele Freitagabende verbracht hatten.

~Flashback Ende~

Dies war der letzte Kontakt zwischen den Beiden Parteien gewesen und während Lorelai inzwischen damit abgeschlossen hatte und ihre Eltern nicht sonderlich vermisste, so trauerte Rory immer noch. Sie hatte nicht gedacht, dass die Beiden einen Schritt auf ihre Enkelin zugehen würden, nachdem alle Versuche ihrerseits gescheitert waren.
Doch die Einladung in ihrer Hand bewies das Gegenteil und auch der Zettel, den Emily beigelegt hatte, sprach eine andere Sprache. Sie bat das jüngste Gilmore Girl, bitte pünktlich zu Beginn der Feier zu erscheinen und mit ihren Großeltern die Gäste zu begrüßen.
Rory konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf all diese Geschehnisse machen und daher entschloss sie sich den Ball, der in 5 Tagen stattfinden sollte abzuwarten.


Viel Spaß damit.
Lg Loorie