27.12.2008, 02:11
Titel: Dreams
Disclaimer: mir gehört nichts, ncihts, gar nichts ^^
Spoiler: keine
Genre: Drama/Romance
Rating: ab 12
Wörter: 1.156
Disclaimer: mir gehört nichts, ncihts, gar nichts ^^
Spoiler: keine
Genre: Drama/Romance
Rating: ab 12
Wörter: 1.156
Dreams
Da saà sie nun. Frierend auf dem eiskalten Asphaltboden der kleinen Gasse. Schneeflocken fielen herab, verfingen sich in ihrem dunklen völlig zerzausten Haar. Sie hatte die Beine angezogen, ihre nackten FüÃe waren längst taub von der Kälte. Heute war Heiligabend. Aus den Fenstern der Häuser drangen Gelächter, Melodiefetzen von Weihnachtsliedern und die Freudenschreie der Kinder hervor, die gerade ihre Geschenke auspackten. Die bunten Lichter der Christbaumkerzen warfen ihren Schein auf die dunkle, völlig verschneite StraÃe, die wie ausgestorben war. Zitternd kauerte sie sich zusammen, versuchte, sich auch nur ein kleines bisschen zu wärmen. Früher hatte sie Schnee und Kälte geliebt, jedes Jahr gehofft, endlich ein Mal ein weiÃes Weihnachtsfest zu bekommen. Für sie war die Weihnachtszeit die schönste Zeit des Jahres gewesen. Und nun? Nun fürchtete sie diese am meisten. Schon lange drohten ihr die Augen zuzufallen, doch die Kirchenglocken lieÃen sie hochschrecken. War es wirklich schon Mitternacht? Längst hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren. Jede Stunde unterschied sich nicht im Geringsten von der anderen. Tag für Tag saà sie in der kleinen Gasse, die an eine EinkaufsstraÃe anschloss, musste um Geld betteln, um überleben zu können. Weihnachten unterschied sich nicht mehr von den anderen Tagen im Jahr. Wie immer gingen tausende von Leuten an ihr vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Menschen warfen ihr verächtliche Blicke zu, nur die wenigsten warfen eine winzige Münze zu ihr auf den Boden. All diese Personen waren Menschen, wie sie einst selbst einer gewesen war. Von Minute zu Minute verschwammen die Erinnerungen an ihr altes Leben mehr. Seit die Rechtsanwaltskanzlei, in der sie als Privatermittlerin gearbeitet hatte, nach dem Tod ihres Vorgesetzten geschlossen wurde, war sie arbeitslos. Ihre fünf Kollegen hatten eine Stelle in einer neu eröffneten Kanzlei gefunden, doch für sie hatte es keinen Platz mehr gegeben. Lange hatte sie nach einer neuen Stelle gesucht. Erfolglos. Das Geld, das sie angespart hatte, war nach wenigen Monaten verbraucht gewesen, sie war nicht mehr im Stande, Rechnungen und Miete zu bezahlen, die Wohnung wurde gekündigt. Zuerst hatte sie es nicht wahrhaben wollen. Alles, was sie jemals besessen hatte, wurde ihr genommen. Am Anfang hatte sie sehr viel geweint, doch sie hatte gelernt, sich damit abzufinden. Es war ihr Schicksal, auch wenn es schwer war. Sie hatte keine andere Wahl, als es zu akzeptieren. Krampfhaft versuchte sie die Augen offen zu halten. Sie durfte nicht einschlafen, musste wach bleiben. Wenn sie bei dieser Kälte einschlief, würde sie sterben, das wusste sie. Doch sie war so furchtbar müde, hatte tagelang nicht geschlafen⦠Nur gebetet, dass sie diese Nacht überstehen würde. Tränen liefen ihre Wangen hinab, als sie die Augen schloss. Zitternd legte sie sich auf den nassen Boden. Leise schluchzend schickte sie ein letztes Gebet in Richtung Himmel und war innerhalb der nächsten Sekunden eingeschlafen.
Als Sandra wieder zu sich kam, merkte sie, dass sie nicht mehr am Boden lag, jemand hatte sie hochgehoben und trug sie nun fort. Die grellen Lichter der StraÃenlaternen brannten in ihren Augen, der Lärm des Verkehrs schien ihr unerträglich. Obwohl ihr ein Mantel umgelegt worden war, war ihr immer noch eiskalt. Sandra bekam nicht mehr mit, wie sie vorsichtig auf den Rücksitz eines Autos gelegt wurde, denn die Müdigkeit hatte sie erneut überwältigt.
Erst viele Stunden später erwachte sie aus einem tiefen Schlaf. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich⦠lebendig. Doch sie wusste immer noch nicht, wo sie war, erst, als sie den Kopf ein kleines bisschen drehte, sich langsam aufsetzte, bemerkte sie, dass jemand an ihrem Bett saÃ, dessen Gestalt sie nur schemenhaft erkennen konnte. âHeyâ¦â, flüsterte eine ihr wohl bekannte Stimme in ihr Ohr. Erschrocken sah sie dem jungen Mann in die Augen âChris?â, fragte sie kaum hörbar. Er nickte. âMensch, Kleine, jag mir doch nicht so einen Schrecken ein⦠Was hast du denn bei dieser Eiseskälte auf der StraÃe gemacht?â
Sandra sah zu Boden. âChris...â, flüsterte sie. âChris, ich... die...â Sie stockte. âDie StraÃe... ist mein Zuhause...â
Seine Augen weiteten sich vor Schreck. âBitte was?!â, rief er â lauter, als er gewollt hatte. âAber⦠wieso, Sandra, wieso?â
Sandra schluchzte leise. âIch⦠ich hab einfach keine Arbeit mehr gefunden...â, erwiderte sie, fast unhörbar. â Und irgendwann... Irgendwann konnte ich die Rechnungen nicht mehr bezahlen⦠Ich hab mich verschuldet, meine Wohnung verloren... Es ging weiter, immer weiter... Bis eines Tages das Geld nicht einmal mehr für etwas zu Essen reichte...â
âAber Sandra, warum bist du denn nicht zu mir gekommen?â, fragte er, nun endlich wieder leiser, nahm vorsichtig ihre Hand
âWeil ich Angst hatteâ¦â, flüsterte sie. Chris seufzte leise. âOh, Kleine...â Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. âAber jetzt... jetzt wird alles gut... Du bleibst hier, SüÃe... Bei mir...â
âAber...â
Sanft legte Christian einen Finger auf ihre Lippen. âKein Aber... Denkst du etwa, ich lass dich zurück auf die StraÃe? Nein, Sandra, ganz sicher nicht... AuÃerdem hab ich dich in der ganzen Stadt gesucht...â
âWieso, Christian?â, fragte Sandra kaum hörbar. âWas...â
âIch wollte dir etwas geben.â, erwiderte er, ohne sie ausreden zu lassen. Stirnrunzelnd kramte er in seiner Hosentasche â und holte eine kleine, schwarze Samtschatulle hervor. Lächelnd reichte er es Sandra, die sie mit zitternden öffnete. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund, lieà das Kästchen zu Boden fallen. âChris, das... das kann ich nicht annehmen... Das... das geht nicht!â Hastig sprang sie auf â und lief. Doch Chris hielt sie zurück. âBleib hier, Sandra...â âNein...â, zischte sie, wandte sich hastig um und riss sich los. âIch... Ich kann nicht, Christian... Versteh das doch endlich, es geht nicht! Ich... ich spiel nicht mehr in deiner Liga...â
âSandra, halt den Mund.â
âChris! Ich... ich bin...â
âIch will kein Wort mehr hören, hast du mich verstanden?!â Wütend schlug Chris mit der flachen Hand auf den Nachttisch, packte sie grob an den Schultern. âSiehst du eigentlich nicht, dass du mir wehtust?! Ich... ich hab dich gesucht, Sandra! Jede freie Minute hab ich dich gesucht, weil ich vergeblich auf ein Lebenszeichen von dir gewartet habe! Weil ich seit Jahren zu feige war, dir diesen verdammten Ring zu geben, endlich um deine Hand anzuhalten! Und dann?! Dann hab ich dich gefunden, halb erfroren in einer verdreckten Gosse... Du brichst mir das Herz, Sandra... Und du merkst es nicht mal...â Traurig lieà er sie nun los, wandte seinen Blick ab. âWenn du auf der StraÃe glücklicher bist als hier... Dann... dann geh... Geh und verhunger...â
âChris... Chris, bitte...â Zitternd wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, sank leise schluchzend zu Boden. âDu verstehst nicht... Ich... ich kann doch nicht...â
Langsam setzte er sich neben sie, legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter. âDu kannst, Kleine...â, murmelte er, nur schon viel sanfter. âNatürlich kannst du... Und jetzt wein nicht mehr....â Vorsichtig nahm er den Ring aus der Schatulle, steckte ihn ihr an den Finger. âBleib hier, Sandra... Bitte...â Langsam zog er sie auf die Beine. âIch liebe dich...â, flüsterte er ihr ins Ohr. âUnd jetzt... Jetzt wird alles gut... Das versprech ich dir.â
Als Sandra wieder zu sich kam, merkte sie, dass sie nicht mehr am Boden lag, jemand hatte sie hochgehoben und trug sie nun fort. Die grellen Lichter der StraÃenlaternen brannten in ihren Augen, der Lärm des Verkehrs schien ihr unerträglich. Obwohl ihr ein Mantel umgelegt worden war, war ihr immer noch eiskalt. Sandra bekam nicht mehr mit, wie sie vorsichtig auf den Rücksitz eines Autos gelegt wurde, denn die Müdigkeit hatte sie erneut überwältigt.
Erst viele Stunden später erwachte sie aus einem tiefen Schlaf. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich⦠lebendig. Doch sie wusste immer noch nicht, wo sie war, erst, als sie den Kopf ein kleines bisschen drehte, sich langsam aufsetzte, bemerkte sie, dass jemand an ihrem Bett saÃ, dessen Gestalt sie nur schemenhaft erkennen konnte. âHeyâ¦â, flüsterte eine ihr wohl bekannte Stimme in ihr Ohr. Erschrocken sah sie dem jungen Mann in die Augen âChris?â, fragte sie kaum hörbar. Er nickte. âMensch, Kleine, jag mir doch nicht so einen Schrecken ein⦠Was hast du denn bei dieser Eiseskälte auf der StraÃe gemacht?â
Sandra sah zu Boden. âChris...â, flüsterte sie. âChris, ich... die...â Sie stockte. âDie StraÃe... ist mein Zuhause...â
Seine Augen weiteten sich vor Schreck. âBitte was?!â, rief er â lauter, als er gewollt hatte. âAber⦠wieso, Sandra, wieso?â
Sandra schluchzte leise. âIch⦠ich hab einfach keine Arbeit mehr gefunden...â, erwiderte sie, fast unhörbar. â Und irgendwann... Irgendwann konnte ich die Rechnungen nicht mehr bezahlen⦠Ich hab mich verschuldet, meine Wohnung verloren... Es ging weiter, immer weiter... Bis eines Tages das Geld nicht einmal mehr für etwas zu Essen reichte...â
âAber Sandra, warum bist du denn nicht zu mir gekommen?â, fragte er, nun endlich wieder leiser, nahm vorsichtig ihre Hand
âWeil ich Angst hatteâ¦â, flüsterte sie. Chris seufzte leise. âOh, Kleine...â Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. âAber jetzt... jetzt wird alles gut... Du bleibst hier, SüÃe... Bei mir...â
âAber...â
Sanft legte Christian einen Finger auf ihre Lippen. âKein Aber... Denkst du etwa, ich lass dich zurück auf die StraÃe? Nein, Sandra, ganz sicher nicht... AuÃerdem hab ich dich in der ganzen Stadt gesucht...â
âWieso, Christian?â, fragte Sandra kaum hörbar. âWas...â
âIch wollte dir etwas geben.â, erwiderte er, ohne sie ausreden zu lassen. Stirnrunzelnd kramte er in seiner Hosentasche â und holte eine kleine, schwarze Samtschatulle hervor. Lächelnd reichte er es Sandra, die sie mit zitternden öffnete. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund, lieà das Kästchen zu Boden fallen. âChris, das... das kann ich nicht annehmen... Das... das geht nicht!â Hastig sprang sie auf â und lief. Doch Chris hielt sie zurück. âBleib hier, Sandra...â âNein...â, zischte sie, wandte sich hastig um und riss sich los. âIch... Ich kann nicht, Christian... Versteh das doch endlich, es geht nicht! Ich... ich spiel nicht mehr in deiner Liga...â
âSandra, halt den Mund.â
âChris! Ich... ich bin...â
âIch will kein Wort mehr hören, hast du mich verstanden?!â Wütend schlug Chris mit der flachen Hand auf den Nachttisch, packte sie grob an den Schultern. âSiehst du eigentlich nicht, dass du mir wehtust?! Ich... ich hab dich gesucht, Sandra! Jede freie Minute hab ich dich gesucht, weil ich vergeblich auf ein Lebenszeichen von dir gewartet habe! Weil ich seit Jahren zu feige war, dir diesen verdammten Ring zu geben, endlich um deine Hand anzuhalten! Und dann?! Dann hab ich dich gefunden, halb erfroren in einer verdreckten Gosse... Du brichst mir das Herz, Sandra... Und du merkst es nicht mal...â Traurig lieà er sie nun los, wandte seinen Blick ab. âWenn du auf der StraÃe glücklicher bist als hier... Dann... dann geh... Geh und verhunger...â
âChris... Chris, bitte...â Zitternd wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, sank leise schluchzend zu Boden. âDu verstehst nicht... Ich... ich kann doch nicht...â
Langsam setzte er sich neben sie, legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter. âDu kannst, Kleine...â, murmelte er, nur schon viel sanfter. âNatürlich kannst du... Und jetzt wein nicht mehr....â Vorsichtig nahm er den Ring aus der Schatulle, steckte ihn ihr an den Finger. âBleib hier, Sandra... Bitte...â Langsam zog er sie auf die Beine. âIch liebe dich...â, flüsterte er ihr ins Ohr. âUnd jetzt... Jetzt wird alles gut... Das versprech ich dir.â
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