04.01.2009, 16:30
So bin trotzdem etwas früher heimgekommen und deshalb bekommt ihr heute schon den neuen Teil...
Viel Spaà damit...
âWo wollen wir jetzt noch hin?â
âKeine Ahnung. Am Besten in irgendeinen Pub, denn eins ist klar nüchtern ertrag ich den Abend nicht.â
âPub klingt gut.â
âDas du das sagst, war ja wieder klar.â
âWieso war das klar?â
âWeil du niemals gegen einen Ort, wo Alkohol ausgeschenkt wird, sein wirst. Hab ich Recht, Logan.â
âDa stimme ich Colin voll und ganz zu. Sorry Finn!â
âPah, wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde mehr.â
âWo hast du denn diesen Spruch wieder aufgegabelt?â
âSam hat ihn mir verraten. Cool nicht?â
âDer Spruch ist ganz Ok, aber nicht mehr wirklich neu. Doch das dir meine 1o-jährigen Nichte dir Diesen erst verraten müsste, ist schon ein bisschen arm oder?â
âDa kann ich mich nur wiederholen. Pah, wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Freunde mehr.â
âOh je, den Spruch hören wir jetzt wieder ewig.â
âJep, genau so lange bist Sam sich erbarmt ihn einen Neuen zu verraten.â
Finn verschränkte schmollend seine Arme und ignorierte seine beiden Mitbewohner. Die Beiden tätschelten ihm noch einmal übertrieben freundlich die Schulter und wandten sich dann wieder dem eigentlichen Thema zu.
Nach einem kurzen Hin und Her, hatten sie sich dafür entschieden das Auto bei Gilmores stehen zulassen und in den Pub zu gehen der auf der anderen StraÃenseite lag. So konnten alle Drei etwas trinken und würden den Abend höchstwahrscheinlich unbeschadet überstehen.
Zu der gleichen Zeit war Rory bereits von einem ihr unbekannten Hausmädchen in das Haus gebeten und in Lorelais altes Zimmer geschickt worden. Zwar verwunderte es die junge Gilmore, dass ihre Grandma sich noch nicht sehen hat lassen, aber sie entschloss sich den Abend einfach auf sich zu kommen zu lassen.
Vorsichtig öffnete sie den Schutz, der über ihr Kleid befestigt worden war und schlüpfte aus ihren Klamotten. Sie hatte gerade als letztes ihre Jeans in die Tasche gepackt, als auf einmal die Zimmertür aufflog und ein Mann herein gestürmt kam. Rory schrie erschrocken auf und wollte gerade den Eindringling wütend zur Rede stellen, als Emily Gilmore in der Tür erschien. Sie hatte sich seitdem Rory sie das letzte Mal gesehen hatte nicht das kleinste Bisschen verändert, noch immer eine perfekte Frisur, perfekte Kleidung und dazu der perfekt ausgewählte Schmuck. Doch etwas war anders seit ihrer letzten Begegnung, ihre Augen. Emilys Augen ruhten diesmal nicht kühl, distanziert ja fast schon angewidert auf ihr, wie beim letzen Mal. Ihre GroÃmutter blickte sie neutral, beinahe schon freundlich an. Rory, die ihre Grandma schon lange genug kannte, war klar, dass Emily sich freute ihre Enkelin zu sehen. Trotz der, mehr als ungewöhnlichen, Situation in der sie sich gerade befand, fiel Rory ein Teil des Gebirges, das sich in den letzten Tagen aufgebaut hatte, vom Herzen. Jetzt fehlte nur noch ihr Grandpa.
Doch zuerst wollte sie wissen, was der Mann in ihrem Zimmer sollte, der sie von oben bist unten musterte und schlieÃlich hastig etwas vor sich hinmurmelnd wieder aus dem Zimmer verschwunden war.
Rory hatte gerade den Mund geöffnet um ihre Frage loszuwerden, als Emily auch schon zu erklären begann:
âDieser talentierte und charmante junge Mann ist Frank.â
âSchön, und was macht Frank in meinem Zimmer?â
âAch Rory, das ist doch klar.â
âGrandma, dir vielleicht, aber ich scheine gerade auf der Leitung zu stehen?â
âRory, gewöhn dir doch nicht solche Sprüche an. Vielleicht denkt deine Mutter da etwas anderes, aber es gehört sich nicht für junge Damen solche Antworten zu geben.â
Rory, der schon eine passende Antwort auf der Zunge gelegen hatte, atmete tief durch und fragte um den Frieden zu wahren freundlich an.
âEntschuldige Grandma, aber könntest du mir bitte erklären, was Frank in meinem Zimmer macht.â
âNicht Frank, sondern Frank.â
Emily guckte ihre Enkelin derartig empört an, als hätte Rory eine Todsünde begangen, als sie es gewagt hatte Franks Namen nicht französisch, sondern typisch amerikanisch auszusprechen. Die junge Gilmore musste sich beherrschen um nicht dir Augen über ihre GroÃmutter zu verdrehen. Emily konnte wirklich anstrengend sein.
Bevor Rory ein drittes Mal nachfragen konnte was dieser Mann denn jetzt in ihrem Zimmer machte, kam dieser schon wieder ins Zimmer gestürmt und hatte Emily freundlich aber bestimmt aus dem selbigen geschickt.
Als sich dir Tür hinter ihr schloss, wandte er sich zum ersten Mal Rory zu. Er strahlte sie an und begann in einem Rory sehr bekannten Dialekt loszuplappern.
ââAllo, isch bin Frank. Ihre grand-mère hat misch gebeten un oeil auf deine vouge zu werfen. Was hast du mir denn schönes mitgebracht. Ah ich sehe schon, hier auf dem lit.â
Bevor Rory überhaupt etwas antworten konnte, hatte Frank, der anscheinend ihr persönlicher Stilberater sein sollte, schon den Schutz von ihrem Kleid gerissen und bestaunte nun ihre Auswahl.
âOh bien, welch ein mangnifique Kleid. Ich verstehe ihre grand-mère nicht, sie haben einen fantastique Geschmack. Was soll isch denn hier?â
Wieder wollte Rory zu einer Antwort ansetzen aber wie schon des öfteren kam ihr Frank zuvor.
âOh ich weiÃ. Dein Haar, isch mache dein Haar.â
Freudig wie ein kleiner Schuljunge sprang er durch das Zimmer. Er schob blitzschnell den Schminktisch in die Mitte des Raumes, stellte einen Stuhl davor und schob die immer noch stumme Rory auf diesen.
âDu bist eine ziemlich Stille oder? Das macht nichts, ich rede für dich mit. WeiÃt..â
Rorys lautes Lachen lieà Frank endlich für einige Sekunden verstummen. Verwundert blickte er auf das Mädchen, welches sich bereits die Tränen aus den Augenwinkel wischen musste. Als sie seinen Blick sah, musste Rory noch viel mehr lachen. Verzweifelt versuchte sie sich zu beruhigen, um ihm die Situation zu erklären. Doch es war einfach zu komisch, noch nie in ihrem Leben hatte sie oder ihre Mum jemand als still bezeichnet.
Nach ihrer Erklärung, die schlieÃlich auch Frank zu einem Lachanfall brachte, konnten sich die Beiden endlich auf Rorys Haare konzentrieren.
âBlau und bis knapp übers Knie.â
âNein, grün und lang.â
Colin schüttelte den Kopf, wenn ihm vor einem Jahr jemand erzählt hätte, dass sich seine besten Freunde sich beinahe eine halbe Stunde über die Kleidung einer Frau streiten konnten und es dabei nicht darum ging, wie man sie am schnellsten ausziehen konnte, hätte er denjenigen in eine geschlossene Anstalt verwiesen. Doch wieder einmal zeigt sich daran, wie Rory das Leben von ihnen auf den Kopf gestellt hatte. Sie waren ihr verfallen, jeder einzelne, denn da wollte sich Colin nicht ausnehmen, würde für Rory durch einen brennenden Reifen springen, wenn sie ihn mit ihrem Hundeblick darum bitten würde.
Doch die Diskussion ging Colin inzwischen auf die Nerven, sie würden in ein paar Minuten sehen, wie Rorys Kleid aussah und er glaubte weder daran das es blau noch das es grün sein würde, schlieÃlich hatte Rory Stil. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr, entschloss sich Colin das es Zeit zum Aufbruch war, sonst könnten sie alle drei nicht mehr laufen und das könnte peinlich enden.
Er trank seinen letzten Drink auf einem Zug aus, knallte das Glas auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit der Streithähne auf sich zu ziehen, stand auf und sagte knapp:
âAuf gehtâs.â
Während er ohne einen Blick zurück den Pub verlieÃ, hörte er hinter sich eine Sekunde lang verwirrtes Schweigen, dass schlieÃlich von eiligen Austrinken und Aufstehen verdrängt wurde. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, als er beinahe gleichzeitig mit seinen Mitbewohnern den Ausgang erreichte. Er wusste einfach wie man einen zügigen Aufbruch einleiten konnte, auch wenn er den Trick von Rory gelernt hatte, die ihn selbst bei den Drei schon einige Male verwendet hatte.
Doch dieses Lächeln verschwand und hinterlieà einen nachdenklichen Gesichtsausdruck, als sie von dem Anwesen der Gilmores zu stehen kamen. Colin konnte nur hoffen, dass Rory heute abend nicht enttäuscht wurde. Sie war so begeistert gewesen, als ihre GroÃeltern einen Schritt auf sie zu gemacht hatten, dass sich niemand, nicht einmal Lorelai, getraut hatte ihre Hoffnungen zu zerstören, indem er Zweifel auf kommen lieÃ. Rorys Vorstellungen würden sich vielleicht nicht mit der bitteren Realität vereinbaren lassen und dies wollte Colin ihr am liebsten ersparen. Doch er konnte es nicht und so war der einzige Grund warum er und seine Freunde nun vor der Haustür standen, dass sie Rory Rückendeckung geben wollten. Sollte seine Erfahrung in dieser Gesellschaft richtig sein, dann würde sie sicher Menschen brauchen, die für sie da waren und dies würden sie sein.
Auch in Logan und Finns Gesichter spiegelten sich ähnliche Emotionen, während sie auf Einlass warteten.
Nach wenigen Sekunden, veränderten sich ihre Mienen erneut, sie wurden zu Masken aus Höflichkeit, denn Emily hatte die Haustür geöffnet.
âLogan, Finn, Colin wie schön euch drei heute hier begrüÃen zu dürfen. Als ich euere Zusage bekam war ich wirklich überrascht, denn schlieÃlich seit ihr hier, obwohl eure Eltern nicht kommen konnten.â
âDeshalb sind wir da, Emily. Wir wollten auf keinen Fall, dass niemand aus unseren Familien erscheint und deine Partys sind einfach die Besten, daher stehen wir nun hier.â
Logans Tonlage hatte sich der überfreundlichen und trotzdem leicht arroganten seines Gegenübers angepasst. Man merkte, dass sich die Drei schon ihr ganzes Leben in diesen Kreisen verbracht hatten, denn nicht einmal ein genauer Beobachter konnte die ihre Verachtung, die sie diesen Leuten gegenüber empfanden, oder die Langeweile, die sich in ihnen bereits ausbreitete, erkennen, als sie Emily in das Haus folgten. Nach einigen weiteren BegrüÃungsfloskeln, konnten sie sich unauffällig Richtung Bar verziehen, um dort den Rest des Abends zu verbringen.
âHabt ihr Rory gesehen?â
Ein zweistimmiges âPsst.â War die einzige Antwort auf Finns Frage. Dieser schaute sich unauffällig und vorsichtig um, bevor er weiter redete.
âSorry, hab schon wieder vergessen, dass wir sie ja gar nicht kennen. Warum eigentlich? So wie ich Emily kenne, wird sie das sicher entweder schon wissen oder aber bald herausfinden.â
âWir tun nur das worum Rory uns gebeten hat, sie wird schon wissen warum.â
Es folgte ein kurzes Schweigen, während jeder einen groÃen Schluck aus seinem Drink nahm und sich im Raum umsah.
âNein.â
Lieà Logan schlieÃlich verlauten, auch Colin und Finn schüttelten nur den Kopf. Keiner von ihnen konnte Rory entdecken.
âSoll ich ihr mal eine SMS schreiben, was los ist?â
Finn hatte sein Handy bereits in der Hand, als Logan ihn anstieÃ. Emily hatte sich am Fuà der Treppe in Position geworfen und begann eine BegrüÃungsrede zu halten.
âLiebe Freunde, ich freue mich euch alle so Zahlreich hier begrüÃen zu dürfen. Ich hoffe wir werden ein schönes Fest zusammen verbringen und viel Spaà haben. Ich möchte diesen Moment nutzen um euch allen meine Enkelin vorzustellen.â
Gleichzeit mit Emilys letzten Worte erschien Rory auf der Treppe.
Colin musste grinsen und auch Finn stieà einen leisen Pfiff aus, als sie Logans Reaktion auf Rorys Auftritt beobachteten.
Dem jungen Huntzberger fiel im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade hinunter. Er konnte den Blick nicht von der Gestalt, die nun langsam die Treppe hinunterschritt nehmen. Sie sah aus wie ein Engel. Rory trug ein bodenlanges beiges Spagettiträger Kleid, welches, bis zu ihrer Hüfte eng und dann immer weiter werden, um ihren schlanken Körper floss. Die glitzernden Pailletten auf ihren Dekollete und die dunkelbraune Naht, die knapp unter ihrer Brust um das Kleid herum genäht war, passten perfekt zu Rorys Porzellanhaut. Sie hatte aus eine extravagante Hochsteckfrisur verzichtet und lieà ihre lockigen Haare einfach locker über ihre Schultern fallen. Alles in allem war sie, in Logans Augen perfekt. Er hatte noch niemals eine so bezaubernde Person gesehen, wie Rory in diesem Moment. Er konnte nicht glauben, dass dies die gleiche Frau war, die in der Früh mit einer Boxershort, die sie aus einem der drei männlichen Kleiderschränke in ihrer Wohnung geklaut hatte, und einem Spongebob-Top, am Tisch saà und frühstückte. Doch als sie näher kam und er ihre verlegenen roten Backen erkennen konnte, wusste er das trotz allem seine Rory in diesem Kleid steckte.
`Seine Rory, hatte er das wirklich gerade gedacht?
Doch bevor Logan den Gedanken weiterspinnen konnte, stieà ihn Finn in die Seite.
âIst dir schon aufgefallen, dass nur Männer anwesend sind?â
âJetzt übertreib mal nicht, ich weià ja das einige dieser Damen nicht unbedingt weibliche Figuren haben, doch so hart muss man dies auch nicht ausdrücken.â
âSpinner, ich meinte doch in unserem Alter.â
Diese Worte lieÃen Logans Kopf Richtung Menge schnellen. Das konnte doch nicht sein oder? Nein das würden sie Rory nicht antun. Er war schon öfter auf solchen sogenannten Verkupplungspartys eingeladen, doch das Emily und Richard so weit gehen würden, glaubte er nicht. Aber nach einem kurzen Rundblick musste er Finn recht geben.
âDu hast Recht. Diese...was sollen wir jetzt machen? Rory ahnt von nichts. Oh man, sie hat tatsächlich gedacht, ihre GroÃeltern würden ohne Hintergedanken einen Schritt auf sie zu gehen.â
Logan war wütend. Er war wütend auf Emily und Richard, dass sie ihrer Enkelin zu etwas antun konnten. Er war wütend auf Rory, dass sie unbedingt auf diese Party gehen musste und er war wütend auf sich selbst. Zu Einen weil er es nicht von Anfang an kommen gesehen hat und zum anderen weil ihn der Gedanke, dass Rory wirklich einen netten Mann hier kennen lernen würde, quälte. Er kannte dieses Gefühl nicht, dass da in ihm aufstieg, doch er mochte es nicht, daher entschloss er sich später genauer darüber nachzudenken und nun lieber etwas zu Rorys Rettung zu unternehmen. Er wandte sich Colin und Finn zu und sagte:
âOrganisiert ein paar Flaschen Alkohol und seht nach, wer alles anwesend ist. Ich befreie Rory und wir treffen uns im Poolhaus.â
Die Beiden verstanden, es sollte eine extra Party steigen um Rory aus den Fängen potentieller Ehemänner zu befreien.
grand-mère- GroÃmutter
un oeil- Ein Auge
vouge- Mode
lit- Bett
magnifique- wunderschön
fantastique- fantastisch
TBC?
Viel Spaà damit...
27. Kapitel
âKeine Ahnung. Am Besten in irgendeinen Pub, denn eins ist klar nüchtern ertrag ich den Abend nicht.â
âPub klingt gut.â
âDas du das sagst, war ja wieder klar.â
âWieso war das klar?â
âWeil du niemals gegen einen Ort, wo Alkohol ausgeschenkt wird, sein wirst. Hab ich Recht, Logan.â
âDa stimme ich Colin voll und ganz zu. Sorry Finn!â
âPah, wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde mehr.â
âWo hast du denn diesen Spruch wieder aufgegabelt?â
âSam hat ihn mir verraten. Cool nicht?â
âDer Spruch ist ganz Ok, aber nicht mehr wirklich neu. Doch das dir meine 1o-jährigen Nichte dir Diesen erst verraten müsste, ist schon ein bisschen arm oder?â
âDa kann ich mich nur wiederholen. Pah, wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Freunde mehr.â
âOh je, den Spruch hören wir jetzt wieder ewig.â
âJep, genau so lange bist Sam sich erbarmt ihn einen Neuen zu verraten.â
Finn verschränkte schmollend seine Arme und ignorierte seine beiden Mitbewohner. Die Beiden tätschelten ihm noch einmal übertrieben freundlich die Schulter und wandten sich dann wieder dem eigentlichen Thema zu.
Nach einem kurzen Hin und Her, hatten sie sich dafür entschieden das Auto bei Gilmores stehen zulassen und in den Pub zu gehen der auf der anderen StraÃenseite lag. So konnten alle Drei etwas trinken und würden den Abend höchstwahrscheinlich unbeschadet überstehen.
Zu der gleichen Zeit war Rory bereits von einem ihr unbekannten Hausmädchen in das Haus gebeten und in Lorelais altes Zimmer geschickt worden. Zwar verwunderte es die junge Gilmore, dass ihre Grandma sich noch nicht sehen hat lassen, aber sie entschloss sich den Abend einfach auf sich zu kommen zu lassen.
Vorsichtig öffnete sie den Schutz, der über ihr Kleid befestigt worden war und schlüpfte aus ihren Klamotten. Sie hatte gerade als letztes ihre Jeans in die Tasche gepackt, als auf einmal die Zimmertür aufflog und ein Mann herein gestürmt kam. Rory schrie erschrocken auf und wollte gerade den Eindringling wütend zur Rede stellen, als Emily Gilmore in der Tür erschien. Sie hatte sich seitdem Rory sie das letzte Mal gesehen hatte nicht das kleinste Bisschen verändert, noch immer eine perfekte Frisur, perfekte Kleidung und dazu der perfekt ausgewählte Schmuck. Doch etwas war anders seit ihrer letzten Begegnung, ihre Augen. Emilys Augen ruhten diesmal nicht kühl, distanziert ja fast schon angewidert auf ihr, wie beim letzen Mal. Ihre GroÃmutter blickte sie neutral, beinahe schon freundlich an. Rory, die ihre Grandma schon lange genug kannte, war klar, dass Emily sich freute ihre Enkelin zu sehen. Trotz der, mehr als ungewöhnlichen, Situation in der sie sich gerade befand, fiel Rory ein Teil des Gebirges, das sich in den letzten Tagen aufgebaut hatte, vom Herzen. Jetzt fehlte nur noch ihr Grandpa.
Doch zuerst wollte sie wissen, was der Mann in ihrem Zimmer sollte, der sie von oben bist unten musterte und schlieÃlich hastig etwas vor sich hinmurmelnd wieder aus dem Zimmer verschwunden war.
Rory hatte gerade den Mund geöffnet um ihre Frage loszuwerden, als Emily auch schon zu erklären begann:
âDieser talentierte und charmante junge Mann ist Frank.â
âSchön, und was macht Frank in meinem Zimmer?â
âAch Rory, das ist doch klar.â
âGrandma, dir vielleicht, aber ich scheine gerade auf der Leitung zu stehen?â
âRory, gewöhn dir doch nicht solche Sprüche an. Vielleicht denkt deine Mutter da etwas anderes, aber es gehört sich nicht für junge Damen solche Antworten zu geben.â
Rory, der schon eine passende Antwort auf der Zunge gelegen hatte, atmete tief durch und fragte um den Frieden zu wahren freundlich an.
âEntschuldige Grandma, aber könntest du mir bitte erklären, was Frank in meinem Zimmer macht.â
âNicht Frank, sondern Frank.â
Emily guckte ihre Enkelin derartig empört an, als hätte Rory eine Todsünde begangen, als sie es gewagt hatte Franks Namen nicht französisch, sondern typisch amerikanisch auszusprechen. Die junge Gilmore musste sich beherrschen um nicht dir Augen über ihre GroÃmutter zu verdrehen. Emily konnte wirklich anstrengend sein.
Bevor Rory ein drittes Mal nachfragen konnte was dieser Mann denn jetzt in ihrem Zimmer machte, kam dieser schon wieder ins Zimmer gestürmt und hatte Emily freundlich aber bestimmt aus dem selbigen geschickt.
Als sich dir Tür hinter ihr schloss, wandte er sich zum ersten Mal Rory zu. Er strahlte sie an und begann in einem Rory sehr bekannten Dialekt loszuplappern.
ââAllo, isch bin Frank. Ihre grand-mère hat misch gebeten un oeil auf deine vouge zu werfen. Was hast du mir denn schönes mitgebracht. Ah ich sehe schon, hier auf dem lit.â
Bevor Rory überhaupt etwas antworten konnte, hatte Frank, der anscheinend ihr persönlicher Stilberater sein sollte, schon den Schutz von ihrem Kleid gerissen und bestaunte nun ihre Auswahl.
âOh bien, welch ein mangnifique Kleid. Ich verstehe ihre grand-mère nicht, sie haben einen fantastique Geschmack. Was soll isch denn hier?â
Wieder wollte Rory zu einer Antwort ansetzen aber wie schon des öfteren kam ihr Frank zuvor.
âOh ich weiÃ. Dein Haar, isch mache dein Haar.â
Freudig wie ein kleiner Schuljunge sprang er durch das Zimmer. Er schob blitzschnell den Schminktisch in die Mitte des Raumes, stellte einen Stuhl davor und schob die immer noch stumme Rory auf diesen.
âDu bist eine ziemlich Stille oder? Das macht nichts, ich rede für dich mit. WeiÃt..â
Rorys lautes Lachen lieà Frank endlich für einige Sekunden verstummen. Verwundert blickte er auf das Mädchen, welches sich bereits die Tränen aus den Augenwinkel wischen musste. Als sie seinen Blick sah, musste Rory noch viel mehr lachen. Verzweifelt versuchte sie sich zu beruhigen, um ihm die Situation zu erklären. Doch es war einfach zu komisch, noch nie in ihrem Leben hatte sie oder ihre Mum jemand als still bezeichnet.
Nach ihrer Erklärung, die schlieÃlich auch Frank zu einem Lachanfall brachte, konnten sich die Beiden endlich auf Rorys Haare konzentrieren.
âBlau und bis knapp übers Knie.â
âNein, grün und lang.â
Colin schüttelte den Kopf, wenn ihm vor einem Jahr jemand erzählt hätte, dass sich seine besten Freunde sich beinahe eine halbe Stunde über die Kleidung einer Frau streiten konnten und es dabei nicht darum ging, wie man sie am schnellsten ausziehen konnte, hätte er denjenigen in eine geschlossene Anstalt verwiesen. Doch wieder einmal zeigt sich daran, wie Rory das Leben von ihnen auf den Kopf gestellt hatte. Sie waren ihr verfallen, jeder einzelne, denn da wollte sich Colin nicht ausnehmen, würde für Rory durch einen brennenden Reifen springen, wenn sie ihn mit ihrem Hundeblick darum bitten würde.
Doch die Diskussion ging Colin inzwischen auf die Nerven, sie würden in ein paar Minuten sehen, wie Rorys Kleid aussah und er glaubte weder daran das es blau noch das es grün sein würde, schlieÃlich hatte Rory Stil. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr, entschloss sich Colin das es Zeit zum Aufbruch war, sonst könnten sie alle drei nicht mehr laufen und das könnte peinlich enden.
Er trank seinen letzten Drink auf einem Zug aus, knallte das Glas auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit der Streithähne auf sich zu ziehen, stand auf und sagte knapp:
âAuf gehtâs.â
Während er ohne einen Blick zurück den Pub verlieÃ, hörte er hinter sich eine Sekunde lang verwirrtes Schweigen, dass schlieÃlich von eiligen Austrinken und Aufstehen verdrängt wurde. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, als er beinahe gleichzeitig mit seinen Mitbewohnern den Ausgang erreichte. Er wusste einfach wie man einen zügigen Aufbruch einleiten konnte, auch wenn er den Trick von Rory gelernt hatte, die ihn selbst bei den Drei schon einige Male verwendet hatte.
Doch dieses Lächeln verschwand und hinterlieà einen nachdenklichen Gesichtsausdruck, als sie von dem Anwesen der Gilmores zu stehen kamen. Colin konnte nur hoffen, dass Rory heute abend nicht enttäuscht wurde. Sie war so begeistert gewesen, als ihre GroÃeltern einen Schritt auf sie zu gemacht hatten, dass sich niemand, nicht einmal Lorelai, getraut hatte ihre Hoffnungen zu zerstören, indem er Zweifel auf kommen lieÃ. Rorys Vorstellungen würden sich vielleicht nicht mit der bitteren Realität vereinbaren lassen und dies wollte Colin ihr am liebsten ersparen. Doch er konnte es nicht und so war der einzige Grund warum er und seine Freunde nun vor der Haustür standen, dass sie Rory Rückendeckung geben wollten. Sollte seine Erfahrung in dieser Gesellschaft richtig sein, dann würde sie sicher Menschen brauchen, die für sie da waren und dies würden sie sein.
Auch in Logan und Finns Gesichter spiegelten sich ähnliche Emotionen, während sie auf Einlass warteten.
Nach wenigen Sekunden, veränderten sich ihre Mienen erneut, sie wurden zu Masken aus Höflichkeit, denn Emily hatte die Haustür geöffnet.
âLogan, Finn, Colin wie schön euch drei heute hier begrüÃen zu dürfen. Als ich euere Zusage bekam war ich wirklich überrascht, denn schlieÃlich seit ihr hier, obwohl eure Eltern nicht kommen konnten.â
âDeshalb sind wir da, Emily. Wir wollten auf keinen Fall, dass niemand aus unseren Familien erscheint und deine Partys sind einfach die Besten, daher stehen wir nun hier.â
Logans Tonlage hatte sich der überfreundlichen und trotzdem leicht arroganten seines Gegenübers angepasst. Man merkte, dass sich die Drei schon ihr ganzes Leben in diesen Kreisen verbracht hatten, denn nicht einmal ein genauer Beobachter konnte die ihre Verachtung, die sie diesen Leuten gegenüber empfanden, oder die Langeweile, die sich in ihnen bereits ausbreitete, erkennen, als sie Emily in das Haus folgten. Nach einigen weiteren BegrüÃungsfloskeln, konnten sie sich unauffällig Richtung Bar verziehen, um dort den Rest des Abends zu verbringen.
âHabt ihr Rory gesehen?â
Ein zweistimmiges âPsst.â War die einzige Antwort auf Finns Frage. Dieser schaute sich unauffällig und vorsichtig um, bevor er weiter redete.
âSorry, hab schon wieder vergessen, dass wir sie ja gar nicht kennen. Warum eigentlich? So wie ich Emily kenne, wird sie das sicher entweder schon wissen oder aber bald herausfinden.â
âWir tun nur das worum Rory uns gebeten hat, sie wird schon wissen warum.â
Es folgte ein kurzes Schweigen, während jeder einen groÃen Schluck aus seinem Drink nahm und sich im Raum umsah.
âNein.â
Lieà Logan schlieÃlich verlauten, auch Colin und Finn schüttelten nur den Kopf. Keiner von ihnen konnte Rory entdecken.
âSoll ich ihr mal eine SMS schreiben, was los ist?â
Finn hatte sein Handy bereits in der Hand, als Logan ihn anstieÃ. Emily hatte sich am Fuà der Treppe in Position geworfen und begann eine BegrüÃungsrede zu halten.
âLiebe Freunde, ich freue mich euch alle so Zahlreich hier begrüÃen zu dürfen. Ich hoffe wir werden ein schönes Fest zusammen verbringen und viel Spaà haben. Ich möchte diesen Moment nutzen um euch allen meine Enkelin vorzustellen.â
Gleichzeit mit Emilys letzten Worte erschien Rory auf der Treppe.
Colin musste grinsen und auch Finn stieà einen leisen Pfiff aus, als sie Logans Reaktion auf Rorys Auftritt beobachteten.
Dem jungen Huntzberger fiel im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade hinunter. Er konnte den Blick nicht von der Gestalt, die nun langsam die Treppe hinunterschritt nehmen. Sie sah aus wie ein Engel. Rory trug ein bodenlanges beiges Spagettiträger Kleid, welches, bis zu ihrer Hüfte eng und dann immer weiter werden, um ihren schlanken Körper floss. Die glitzernden Pailletten auf ihren Dekollete und die dunkelbraune Naht, die knapp unter ihrer Brust um das Kleid herum genäht war, passten perfekt zu Rorys Porzellanhaut. Sie hatte aus eine extravagante Hochsteckfrisur verzichtet und lieà ihre lockigen Haare einfach locker über ihre Schultern fallen. Alles in allem war sie, in Logans Augen perfekt. Er hatte noch niemals eine so bezaubernde Person gesehen, wie Rory in diesem Moment. Er konnte nicht glauben, dass dies die gleiche Frau war, die in der Früh mit einer Boxershort, die sie aus einem der drei männlichen Kleiderschränke in ihrer Wohnung geklaut hatte, und einem Spongebob-Top, am Tisch saà und frühstückte. Doch als sie näher kam und er ihre verlegenen roten Backen erkennen konnte, wusste er das trotz allem seine Rory in diesem Kleid steckte.
`Seine Rory, hatte er das wirklich gerade gedacht?
Doch bevor Logan den Gedanken weiterspinnen konnte, stieà ihn Finn in die Seite.
âIst dir schon aufgefallen, dass nur Männer anwesend sind?â
âJetzt übertreib mal nicht, ich weià ja das einige dieser Damen nicht unbedingt weibliche Figuren haben, doch so hart muss man dies auch nicht ausdrücken.â
âSpinner, ich meinte doch in unserem Alter.â
Diese Worte lieÃen Logans Kopf Richtung Menge schnellen. Das konnte doch nicht sein oder? Nein das würden sie Rory nicht antun. Er war schon öfter auf solchen sogenannten Verkupplungspartys eingeladen, doch das Emily und Richard so weit gehen würden, glaubte er nicht. Aber nach einem kurzen Rundblick musste er Finn recht geben.
âDu hast Recht. Diese...was sollen wir jetzt machen? Rory ahnt von nichts. Oh man, sie hat tatsächlich gedacht, ihre GroÃeltern würden ohne Hintergedanken einen Schritt auf sie zu gehen.â
Logan war wütend. Er war wütend auf Emily und Richard, dass sie ihrer Enkelin zu etwas antun konnten. Er war wütend auf Rory, dass sie unbedingt auf diese Party gehen musste und er war wütend auf sich selbst. Zu Einen weil er es nicht von Anfang an kommen gesehen hat und zum anderen weil ihn der Gedanke, dass Rory wirklich einen netten Mann hier kennen lernen würde, quälte. Er kannte dieses Gefühl nicht, dass da in ihm aufstieg, doch er mochte es nicht, daher entschloss er sich später genauer darüber nachzudenken und nun lieber etwas zu Rorys Rettung zu unternehmen. Er wandte sich Colin und Finn zu und sagte:
âOrganisiert ein paar Flaschen Alkohol und seht nach, wer alles anwesend ist. Ich befreie Rory und wir treffen uns im Poolhaus.â
Die Beiden verstanden, es sollte eine extra Party steigen um Rory aus den Fängen potentieller Ehemänner zu befreien.
grand-mère- GroÃmutter
un oeil- Ein Auge
vouge- Mode
lit- Bett
magnifique- wunderschön
fantastique- fantastisch
TBC?
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