Like father, like daughter
#7

Kapitel 2: Glatteis
„Hey Callini! Wackel nicht so mit deinem Hintern und dreh dich gefälligst um.“, ertönte es von hinten. Meine beste Freundin Lilly kam auf mich zugestürmt und umarmte mich hastig. Jonah, der genervt hinter ihr herlief, tat es ihr gleich und keuchte: „Oh mein Gott Lilly. Nicht jeder hat deine Kondition okay? Wegen dir bekomm ich noch nen Herzinfarkt.“ Diese verdrehte darauf nur die Augen. „Schätzchen, so bewahr ich dich eher vor einem Herzinfarkt. Was du ständig in dich reinstopfst ist nicht mehr normal. Sogar Lorelai Gilmore hätte vor dir Respekt.“ Lilly klang ein bisschen neidisch und dazu hatte sie auch Grund. „Du brauchst gar nicht so ironisch zu werden. Was kann ich dafür, sexy und durchtrainiert auszusehen, ohne etwas dafür tun zu müssen. Gott mag mich eben.“ Lilly wollte gerade etwas patziges erwidern, als ich ihr dazwischen kam. „Leute ich hab heute schlecht geschlafen okay? Ich brauch jetzt erstmal nen Kaffee.“ „Oh Schätzchen, tut mir Leid. Jonah und ich müssen nochmal hoch zu Mr. Loonie wegen der Theatergruppe.“ Ich seufzte. „Okay haut schon ab. Aber beim Mittagessen entkommt ihr mir nicht.“


Während ich nun so in Cafeteria saß und meinen Kaffee schlürfte, schweiften meine Gedanken unweigerlich wieder zu dem Scheck von gestern Nachmittag ab. Es ärgerte mich, dass ich überhaupt daran dachte, aber ich musste oft an meine Mom denken. Ich wusste so gut wie nichts von ihr. Klar, ihren Namen und wie sie aussah, das schon. Aber da war es dann auch schon vorbei. Und obwohl sie meinen Dad und mich verlassen hat und sich niemals bei mir gemeldet hat, konnte ich sie einfach nicht hassen. So sehr ich mich auch anstrengte, es wollte mir einfach nicht gelingen. Vielleicht musste man eine Person erstmal kennenlernen, um sie überhaupt hassen zu können?
„Hallo.“
Erschrocken blickte ich auf und sah direkt in die knallblauer Augen, eines mir völlig fremden Jungen. Er hatte sich mir gegenüber gesetzt und grinste mich an. Anscheinend war ich so vertieft in meine Gedanken , dass ich nicht mal mitbekam, wie er sich setzte.
„Ähm hallo.“, stammelte ich und sah ihn weiter entgeistert an. Mein Blick muss wohl ziemlich bescheuert gewesen sein, denn er lachte wieder und entblöste eine Reihe strahlend weißer Zähne. Das brachte mich aus unerklärlichen Gründen irgendwie noch mehr aus der Fassung.
Nach einer Weile hatte ich mich aber dann doch im Griff und sagte: „Mh, kann ich dir irgendwie helfen?“
„Wieso gehst du davon aus, dass ich Hilfe brauche?“
„Naja ich weiß nicht...du hast dich einfach mit hier her gesetzt. Ähm ich meine die ganze Cafeteria ist doch frei, also muss es doch irgendeinen Zweck haben, dass du gerade diesen Platz gewählt hast, oder?“
„Sag mal bist du immer so skeptisch?“
„Eigentlich schon.“
Er lachte wieder dieses Lachen, dass mich so nervös machte und meinte dann: „Ich bin neu hier. Heute ist mein erster Tag. Ach, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist David. Bin vor kurzem mit meiner Mom hier her gezogen.“
„Schön...“
„Willst du mir auch deinen Namen verraten?“ Wieder dieses Grinsen! Konzentrier dich auf etwas anderes...die Augen. Oh nein, tiefblau. Wie soll man sich denn da konzentrieren?? „Oh ähm, ja ich .. ich ähm... ich heiße Anna“ Ich versuchte ein vages Lächeln und wurde postwendend dafür belohnt. Nachdem ich mich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte startete ich einen erneuten Versuch, um herauszufinden, was dieser David von mir wollte und entschied mich für die Holzhammermethode. „Also, was willst du? Soll ich dir die Schule zeigen? Hast du Fragen zu irgendeiner meiner Fächer?“
„Ja, die Schule sollte mir wirklich jemand zeigen. Eigentlich wurde mir schon jemand zugewiesen, aber dieser Jemand erschien leider nicht.“
„Und deshalb hast du dich zu mir gesetzt.“
„Unter anderem ja.“ Aber noch bevor ich fragen konnte, was der andere Grund gewesen wäre, verkündete ein schrecklich schriller Ton den Unterrichtsbeginn. „Okay, das mit der Schulbesichtigung verschieben wir auf Nachmittag. Wo musst du überhaupt hin?“
„Ähh“ Er sah kurz auf den Zettel, den ihm wahrscheinlich unsere Rektorien gegeben hatte. „zu Englischer Literatur bei Mr. Brown.“
„Gut, da muss ich auch hin.“ Darauf sagte er zwar nichts, aber er lächelte und das alleine reichte schon aus, um heißes Kribbeln durch meinen Bauch zu jagen . Was war nur los mit mir??


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Like father, like daughter - von Heather - 07.09.2009, 19:11
Like father, like daughter - von Sindy85 - 07.09.2009, 20:16
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