Like father, like daughter
#5

Kapitel 1: Ich

Manchmal kommt unverhofft oft. So wie ich. Denn ich, Anna Callini war alles andere als ein Wunschkind. Nein, viel mehr wahr ich eine Katastrophe, um es vielleicht etwas genauer auszudrücken, zumindest bis zum Zeitpunkt meiner Geburt. Wieso meine Eltern ausgerastet sind, als sie erfahren haben, dass ich auf dem Weg bin? Tja, das ist ganz einfach: Ich bin 16 Jahre alt und die Tochter eines alleinerziehenden Vaters namens Alex Callini, der in einem Monat 33 wird. Dämmerts? Ich denke schon ...
Mein Dad hat mich übrigens deshalb allein erzogen, weil meine Mutter uns direkt nach meiner Geburt verlassen hat. Sie hinterließ Alex nicht mal eine Nachricht. Das einzige Lebenszeichen, dass sie von sich gab, war eine Postkarte aus Kopenhagen. Sie meinte, dass sie ihr Talent und ihre Intelligenz, nicht in Kindererziehung investieren könne. Irgendwann würde sie zurückkommen, wenn sie einen guten Job hätte, und mir dann etwas bieten könne. Außerdem hätte sie keine Erfahrung in Kindererziehung und würde mit Sicherheit alles falsch machen.
Tja, Karierre hat sie augenscheinlich gemacht, denn jeden Monat erscheint ein kleiner, netter, anonymer Scheck. Hm, von wem der wohl war?

"Dad, mir scheint als will hier wieder jemand sein Gewissen beruhigen.", rief ich, als ich gerade mit einem wunderschönen 900 Dollar Scheck in der Hand, den ich aus der Post gefischt hatte ins Haus zurückkam.
Der grunzte nur etwas Unverständliches und widmete sich wieder seinem Buch.
"Was liest du da gerade?"
"Harry Potter"
"Harry Potter?? Das hast du doch schon mindestens fünf Mal gelesen!"
"Ja und? Du doch auch. Im Moment hab ich kein Geld für neuen Lesestoff, also muss etwas Altes herhalten."
Ich wedelte mit dem Scheck von Mom. "Äh Daddy, wir sind wieder um 900 Dollar reicher. Schon vergessen? Außerdem hättest du auch mich fragen können. Von meinen Büchern hast du doch noch nicht alle gelesen!"
Alex seufzte und sah mich vorwurfsvoll an: "Schatz, ich erklär dir jetzt mal was. Erstens, diese 900 Dollar kommen, wie immer auf dein Schul- und Collegekonto. Zweitens, benutz ich das Geld von Lisa mit Sicherheit nicht für mich. Und Drittens, hab ich schon alle deine Bücher gelesen."
"Das soll wohl ein Scherz sein." Ich knuffte ihn leicht in die Seite. "Kidnappst du etwa meine Bücher?"
"So wie du meine Filme ständig kidnappst?", wich er meiner Frage aus.
"Haha. Die meisten Filme haben wir sowieso zusammen gesehen. Den einzigen Film, den ich von dir 'gekidnappt' habe ist 'Charlie und die Schokoladenfabrik'. Den hab ich nämlich mit Lilly und Jonah angesehen. Das war Pflicht. Jonah war quasi eine Willi-Wonka-Jungfrau."
"Okay, so was nenn ich dann 'Hilfe in letzter Sekunde.' Ich bin stolz auf dich, Baby."
"Tja, hab eben gute Gene, zumindest teilweise..."
Ja diese Aussage stimmte zu hundert Prozent, wenn nicht sogar im doppelten Sinne. Denn meinen Ehrgeiz und meine Intelligenz, habe ich von Dad geerbt. Genauso, wie seine Lesesucht und den Gesundheitswahn. Feigheit und Geldgier gehören anscheinend jedoch zu meinen rezessiv veranlagten Charakterzügen...
Meinem Dad sehe ich auch äußerlich sehr ähnlich. Diesselben braunen, vollen Locken und die grün-braunen Augen, die übrigens das Einzige an mir sind, was mir einigermaßen gefällt. Ansonsten bin ich eher durchschnittlich. Unauffällig und ohne weitere besondere Erinnerungsmerkmale. Ganz im Gegensatz zu meinem Dad. Der wird regelrecht umschwirrt von Frauen. Einmal hat mich ein Mädchen aus der Abschlussklasse sogar gefragt, ob mein Bruder denn eigentlich solo wäre, nachdem sie mich mal mit ihm in der Stadt getroffen hatte...
So was ist wirklich depremierend.
Aber ich liebe meinen Dad, nein, falsch: Ich vergöttere ihn. Er ist der Beste Vater, den man sich wünschen kann. Er war immer für mich da, hat sich wegen mir die Finger wundgearbeitet, um mich zu ernähren und versorgen zu können. Er war für mich da, wenn ich ihn brauchte, auch wenns ihm gerade schlecht ging. Er hat mich immer behandelt, wie etwas unglaublich Kostbares. Und das tut er auch immer noch. Er ist nicht nur mein Dad, er ist gleichzeitig noch Freund, Seelenverwandter, Berater und Entertainer in einem. Und wenn ich nicht wüsste, dass Gott nichts auf dieser Welt perfekt gemacht hat, so würde ich sagen, dass es mein Dad definitiv ist.



{Fortsetzung folgt}





So das war schon mal das erste Kapitel. Das war noch so ne Art Einführung. Ab dem nächstes gehts erst so richtig los Wink
Übrigens Genre: Komödie/Drama/Liebe also alles ein wenig^^
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Like father, like daughter - von Heather - 07.09.2009, 19:11
Like father, like daughter - von Sindy85 - 07.09.2009, 20:16
Like father, like daughter - von Nathi 4545 - 07.09.2009, 20:23
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