Limelight's Burning (Gossip Girl)
#7

Vielen Dank Sindy!

Hier der 2. Teil

~~~~~


Ihre Ohren fühlten sich taub an, als sie am Morgen erwachte. Fast so, als hätte sie stundenlang telefoniert, aber es rührte nicht von einem Telefonat, sondern davon, dass die Anlage die ganze Nacht gelaufen ist. Ein Lied nach dem anderen hatte über Nacht ihre Träume beeinflusst, ohne dabei eine positive Wirkung zu haben.
Langsam setzte sie sich auf, strich sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht.
Es waren nicht nur ihre Ohren, die sich taub anfühlten, stellte sie fest, ihr ganzer Körper war taub, ihre Wahrnehmung dumpf, abgestumpft, als Läge über allem ein Schleier, als sei alles in Watte gepackt. Zu eintönig, zu weich, um es wahrzunehmen.
Duschen. Duschen würde helfen. Lustlos schwang sie ihre Beine über die Bettkante und stützte sich mit beiden Armen ab, um aufzustehen.
Während sie ihre Schuluniform aus dem Schrank nahm und in ihrem eigenen kleinen Badezimmer verschwand, lief die Anlage immer noch. Ungehört. Ausgeblendet vom Rauschen des Wassers.

Die Stunde ging zu ende und im Vergleich zu ihren Mitschülerinnen ließ sie sich extra viel Zeit ihre Sachen einzupacken. Sie wollte nicht mitten im Getümmel den Raum verlassen. Eigentlich sollte man meinen, gerade im Getümmel, sei es für sie einfacher nicht gesehen, nicht wahrgenommen zu werden und vielleicht stimmte das sogar, aber sie ertrug es nicht, sich Mitten in einer Traube von Menschen zu bewegen, ertrug es nicht, wenn jemand zu nah bei ihr stand, wenn sie sich gegen jemanden gedrängt vorwärts bewegen musste.
Ein kurzer Blick zur Tür genügte ihr. Die meisten hatten den Raum verlassen, nur noch vorne bei der Tafel standen zwei Mädchen, die sich unterhielten und eine weitere Schülerin stand direkt neben der Tür und schien auf jemanden zu warten. Erst als Cassie näher kam, realisierte sie, dass das Mädchen auf sie wartete.
“Die Billard scheint dich nicht gerade zu begeistern”, sprach die Blondine sie an, als diese die Tür erreicht hatte. Unsicher, ob es nun eine Feststellung oder eine Frage war, war alles was Cassie zustande brachte, sich ein schwaches, halbherziges Lächeln abzuringen.
Das Mädchen reichte Cassie die Hand und lächelte freundlich “Serena”, stellte sie sich vor.
Sie war die erste, die auf sie zukam. Was Cassidy dabei verspürte war allerdings keine Erleichterung, keine Freude, es war Hoffnung. Die Hoffnung, dass sich doch alles ändern könnte, das alles besser werden könnte.
“Cassie.” Sie erwiderte die Geste. Fand aber keine Möglichkeit, das Gespräch in Gang zu halten. Jeder Satz, jede Floskel, die ihr einfiel, war nichts weiter, als das Risiko als Idiotin dazustehen.
Serena, immer noch lächelnd, schien ihre Unsicherheit zu spüren, denn was zuvor nur Freundlichkeit gewesen, war mit einem Mal versetzt mit Mitgefühl.
“Woher kommst du”, wollte sie schließlich Wissen. Noch bevor Cassie antworten konnte, setzte Serena sich in Bewegung, allerdings nicht ohne deutlich zu machen, das sie wollte, dass Cassie sie begleitete.
“Aus Los Angeles.” Mehr Wörter, längere Sätze, erinnerte sich Cassie harsch, nach dem ihre viel zu kurze Antwort bereits gesprochen war.
“Ernsthaft?” Das blonde Mädchen war begeistert “Und warum bist du jetzt hier?”
Cassie atmete tief durch. Was sollte sie noch mal erzählen? Genau!
“Meine Eltern werden in nächster Zeit beruflich sehr eingespannt sein und sie wollten mich nicht so oft alleine lassen, deshalb lebe ich jetzt bei meiner Tante und ihrem Mann.”
Serena nickte verständig.
“Sag mal -”, setzte sie an, während sie weiter den Flur entlang gingen “-, hättest du Lust noch etwas zu unternehmen? Ich treffe mich gleich mit ein paar Freunden, wenn du willst, kannst du mitkommen.”
Einen kurzen Moment überlegte Cassie, nickte dann aber.
“Gerne”, erwiderte sie. Wenn es die Chance gab, dass sich alles ändern würde, dann musste sie diese Chance auch ergreifen, so viel wusste sie. Darauf zu warten, dass jemand anderes es für sie ändern würde, konnte unmöglich funktionieren.
“Da vorne stehen sie.”
Automatisch lenkte Cassie ihren Blick in die Richtung in die Serena gedeutet hatte. Wenn Blicke töten könnten, wäre sie wohl just in diesem Moment tot umgefallen. Abrupt blieb sie stehen.
Serena lief noch ein paar Schritte weiter, bevor sie bemerkte, dass ihre neue Bekanntschaft nicht mehr an ihrer Seite war.
“Cassie?”
“Ich -- ich”, stotterte Cassie, besann sich dann aber “Ich hab vergessen, dass meine Tante mich gefragt hat, ob ich heute mit ihr zu Abend esse.” Eine klare Lüge, aber woher sollte ihr Gegenüber das wissen.
“Oh.”
Überrascht stellt sie fest, dass Serena aufrichtig enttäuscht zu sein schien.
“Vielleicht ein anderes Mal”, versuchte sie schnell einzulenken. Ein leichtes, dennoch erzwungenes Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus.
Serena erwiderte es. “Ein anderes Mal”, bestätigte sie nickend.
“Ok, also, bis dann.” Cassie bemühte sich, ihr Lächeln breiter, freundlicher wirken zu lassen, aber es gelang ihr nicht.
Ehe die Situation noch verfahrener, noch unangenehmer werden konnte, drehte sie sich schließlich um und ging in die andere Richtung davon.
Sie war noch nicht weitgekommen, als sie hörte, wie die Braunhaarige loslegte “Was hast du denn mit der zu tun?”
Cassidy legte einen Schritt zu. Sie wollte Serenas Antwort nicht hören und noch weniger wollte mit anhören, was die Schnepfe über sie zu sagen hatte.

Im Apartment war es still, als sie es betrat. Die Anspannung, die sie auf dem gesamten Heimweg begleitet hatte, verflog sofort. Sie war allein. Gott sei Dank.
Mit schlurfenden Schritten machte sie sich auf den Weg in die Küche. Sie hatte keinen Hunger, keinen Appetit, genau genommen konnte sie sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal Appetit gehabt hatte.
Trotzdem zwang sie sich regelmäßig etwas auf. Kaute lustlos darauf herum, schluckte es. Es wunderte sie, dass ihr Körper nicht schon längst aufgegeben hatte, dass sie es noch schaffte sich zu konzentrieren, ihre Muskeln zu beanspruchen. Eigentlich hätte sie schon völlig ausgebrannt sein müssen. Aber sie war es nicht. Ihr Körper hielt durch. Tag um Tag. Woche um Woche. Monat um Monat. Wobei, ihr Körper hatte schon soviel mehr erlitten und hatte durchgehalten. Keine Nahrung zu bekommen, war im Gegensatz dazu wohl eine Kleinigkeit, unbedeutend.
Ihr Körper verkraftete viel, zu viel, anders als ihr Geist, anders als...
Cassie brach den Gedanken ab. Lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den großen zweitürigen Kühlschrank am anderen Ende der weißen Küchenzeile.
Bedächtig, ihre ganze Wahrnehmung darauf richtend, legte sie ihre Tasche auf die großflächige Kochinsel in der Mitte des Raumes, während sie daran vorbei ging.
Als sie die Tür des Kühlschranks öffnete, wusste sie schon, was sie dahinter finden würde. Essensreste vom Vortag. Ein paar Kleinigkeiten für Zwischendurch.
Nichts davon sprach sie an. Mit einem Knall ließ sie die Tür wieder zuschlagen und öffnete die zweite, die, hinter der sich der Gefrierschrank verbarg.
Direkt auf Augenhöhe entdeckte sie, wonach sie Ausschau hielt. Einen großen Becher Schokoladeneis. Nicht gerade das perfekte Essen, aber wenigstens würde sie das nicht kauen müssen.
Sie nahm den Becher hinaus, öffnete eine Schublade, direkt neben dem Kühlschrank und nahm einen Löffel hinaus. Beides, irgendwie in einer Hand haltend, packte sie mit der anderen ihre Tasche und verließ die Küche.

In ihrem Zimmer angekommen, ließ sie ihre Tasche einfach direkt neben der Tür fallen. Ein kurzer Blick auf die andere Seite des Zimmers reichte, um die stille Frage, die sie sich gestellt hatte zu beantworten - ihr Laptop stand da, wo er hingehörte - auf dem alten, antiken, mehr als edel wirkenden Schreibtisch, direkt vor dem Fenster.
Sie wusste, dass es keine gute Idee war ihn anzumachen. Es war keine gute Idee sich, während sie einen Löffel Eis nach dem anderen zu ihrem Mund führte, davor zu setzen und die Webseite ihrer alten Highschool, der Notre Dame Academy für Mädchen anzuwählen.
Den Becher auf dem Tisch, den Löffel in ihrem Mund, um beide Hände frei zu haben, tippte sie ihre Daten in die zwei kleinen Felder, im Log-In bereich. C.Saunders, dann ihr Passwort. Access Denied.
Ein schwacher Seufzer entfuhr ihr. Sie war keine Schülerin mehr, also hatte sie auch keinen Zugriff mehr. Eigentlich müsste sie froh darüber sein, eigentlich müsste es eine Erleichterung sein, aber das war es nicht. Es tat weh. Es tat einfach nur weh. Es brachte alles zurück, was dazu geführt hatte, dass sie nun über dreitausend Meilen von diesem Ort entfernt war. Jedes Wort, jeden Schritt, den Schmerz, jede einzelne, brennende, zerstörende Berührung.
Sie schloss die Augen und fand blind, den Knopf, der das Bild auf ihrem Bildschirm verschwinden ließ. Erst als sie sich sicher sein konnte, dass das Logo der Marymount nicht mehr hell vor ihr aufleuchtete, öffnete sie sie wieder.
Sie ignorierte das Zittern ihrer Finger, ihrer Hände, ihres ganzen Körpers, als sie eine neue Seite aufrief.
Es ist ein Film, sagte sie sich. Ein Film. Nicht sie öffnete ihren E-Mail Account. Nicht sie betrachtete jede einzelne Betreffzeile der neuen Mails. Nicht sie schluckte, als sie jede der Absenderadressen erkannte. Wie konntest du ihm das antun, er hat dich geliebt.
Es war nicht sie, die schluchzte, nicht sie, die mit einer groben, schnellen Bewegung, alles von ihrem Schreibtisch feuerte, das ihr in die Quere kam, als sie seinen Namen las. Es ist noch nicht vorbei. Dafür wirst du bezahlen.
Cassie rutschte von ihrem Stuhl, sank zu Boden, umschlang ihre Beine mit beiden Armen. Drückte, aber spürte nichts.
Immer wieder wippte sie vor, zurück, vor, zurück, während die Tränen frei über ihren Wangen flossen.


ihr lieben!

ein neuer tag, ein neuer skandal, oder etwa doch nicht? was ist los mit euch? ich brauche input! euer gossip girl ist nur so gut, wie ihr selbst, ok, es ist besser, aber pssss keinem verraten.
nachrichten verbreiten sich schnell, gerüchte noch schneller, oder zumindest sollte es so sein, also leute - augen auf, handys griffbereit - we need new gossip!

gesichtet:
S und die neue. B, die S eine überdeutlich zu erklären scheint warum die neue ein no-go ist.
N, der öffentlich mit seinem vater streitet. C wird heute nacht wohl wieder einen gast haben. ja, was wäre das leben nur ohne eine wahre männerfreundschaft?

was wäre das leben ohne irgendeine freundschaft? was wäre das leben ohne freundschaft und all die kleinen intrigen die mit ihr verbunden sind? tod langweilig, das wäre es, oder etwa nicht?

xoxo
ihr wisst genau, dass ihr mich liebt
gossip girl

some people were concerned about whether the Winchesters survived
and everybody was concerned about whether the car survived [Eric Kripke]


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