Unsaid and Undone
#8

sweetGilmore schrieb:hab ich eigentlich was verpasst oder wieso hat sie plötzlich was am Bein? Oo
Irgendwie glaub ich immer vergesslicher zu werden, aber ich hab mal nachgelesen und du hast da wirklich nix erwähnt Oo

nein nein, mit dir ist definitiv alles in Ordnung Big Grin
ich hab es nicht erwähnt, weil ich es nicht wirklich wichtig fand und weil der teil ohnehin schon stark über meine vorgenommene länge ging.
hoffe, dass dich das nicht stört. Rolleyes


Zitat:mir gefällt nur nicht was aus Jess geworden ist
Aber wird alles seine Gründe haben schätze ich
wird alles noch erklärt, keine sorge

wieder: danke für dein treues FB :p




4. Chapter: Tequila - Have you hugged your toilet today?

Zu Boden blickend lies Rory den feinen Sand zwischen ihren Fingern hin durchrieseln.
Schon komisch, sie hatte erst jetzt realisiert dass sie sich in Louisiana, in New Orleans befanden. Direkt am Meer. Eigentlich war es wunderschön hier, trotzdem zitterte sie leicht aufgrund der Kälte.
Krampfhaft versuchte sie sich an ihren maximalen Alkoholkonsum zu erinnern. Definitiv weniger, als das was sie gerade getrunken hatte. Es passte doch. Dieses Verhalten passte zu ihrem neuen Ich. Der neuen Version von Rory. Rory 2.0.
"Goodbye alte Rory" flüsterte sie, während sie wieder einen Schluck aus der Flasche Tequila, die sie gerade an der schmuddeligen Tankstelle erstanden hatte, hinunterkippte. Es brannte. Fühlte sich abscheulich an. Schmeckte abstoßend.
Eigentlich wollte sie nicht so sein. Rory fühlte sich fast schon lächerlich und beschloss schließlich Jess anzurufen, damit er sie hier abholte.


20 Minuten später fühlte Rory sich tatsächlich besser. Ihre Probleme und die Sorgen die sie sich gerade noch gemacht hatte waren wie ausgeblendet. Kamen ihr unwichtig vor.
Als sie sich umdrehte konnte sie mit ihrem leicht glasigem Blick Jess erkennen, welcher den etwas steilen Strandabgang herunterkam. Rory richtete sich auf und lief ihm entgegen.
„Da“ meinte er, während er ihr ein Stück Zwieback hinhielt.
„Danke“, gluckste sie angeheitert. „Bekomm ich jetzt meine wirkliche Begrüßung?“
Wankend schlang sie ihre Arme um ihn und drückte ihren Kopf an seine Brust, die Augen geschlossen. Sie erinnerte Jess an einen zutraulichen Hund, der sich an sein Herrchen warf.
„Weißt du was ich wirklich, wirklich, wirklich hasse?“ brabbelte Rory. Schon komisch, Jess dachte ausgerechnet jetzt, dass sich ihre Stimme richtig süß anhörte.
„Was?“ meinte Jess amüsiert.
„Zwieback. Das Gebäck des Teufels.“
Ein schiefes Grinsen umspielte Jess Mund. Immerhin hatte sie den Zwieback schon seit 2 Wochen ertragen ohne sich zu beschweren.
„Außerdem kann ich jetzt endlich verstehen, warum sich so viele verschiedene Charaktere in so vielen verschiedenen Filmen betrinken.“
„Dann wirst du morgen auch verstehen warum sie es bereuen sich betrunken zu haben.“ Meinte Jess mit einem witzigem Unterton.

Jess Blick viel wieder über Rorys Knie. Besorgt musterte er den dicken Verband der darum gewickelt worden war. Rory entging die Mimik in seinem Gesicht nicht. „Schon gut“ meinte sie. Beide sahen sich schweigend an, ehe Rory ihn wieder umarmte. Sie konnte nicht wirklich klar denken, wollte ihn jedoch auf andere Gedanken bringen. „Jess weißt du..“ brabbelte Rory vor sich hin „Ich liebe dich.. ich liebe dich wirklich. Alleine deshalb solltest du mir sagen wie es dir geht.“
Jess schluckte. Räusperte sich. Dies schien ihm der perfekte Zeitpunkt es das erste Mal zu sagen. „Ich liebe dich auch“ brachte er beinahe flüsternd und mit sichtbar viel Überwindung hervor.
Rory lächelte breiter und genoss seine Umarmung. Die Wärme, die von ihm ausging.
Ohne ein weiteres Wort verstanden beide die stille Vereinbarung, die Vereinbarung, dass sie sich gerade verziehen hatten und kein Wort mehr über den Streit verlieren würden.

Schlagartig stieg ein komplett anderes Gefühl in Rory auf. Sie wandte sich blitzartig von ihm ab und übergab sich.
„Wir bringen dich nach Hause, kleiner Partytiger.“ meinte Jess während er ihr die Haare aus dem Gesicht hielt.


Im Motel angekommen legte Jess sie behutsam aufs Bett.
Rory machte sofort die Augen zu, kuschelte sich gemütlich in die plötzlich weicher erscheinende Matratze. Als sie kurz darauf doch noch ein mal einen Blick riskierte sah sie den neben ihr liegenden Jess. Tollpatschig rückte sie näher und berührte seinen Hals.
Jess küsste sie plötzlich, was Rory in ihrer Schwäche etwas überforderte.
Es waren diese vielen verschiedenen Gefühle, die Rory in diesem Moment den Boden unter den Füßen beinahe wegrissen. Furcht. Übelkeit. Taubheit. Verwirrtheit. Liebe.
Rory wollte die Bedeutung dieser Wörter zurück haben.
Jess küsste sie immer weiter, schob sich beinahe grob über sie. Küsste sie fast schon unsanft. Zog sie aus. Wobei sie sich hierbei nicht sicher war, sie realisierte es nur beiläufig.
Sie wehrte sich nicht. Sie vertraute ihm, zumal ihr alles so verschwommen vorkam, ihre Umgebung nahm sie vage war. Taub. Weit entfernt. Sie hörte Jess Atem und war sich von einer Sekunde zur andern doch nicht mehr sicher.

Jess versuchte sich zu erinnern, wann er das letze Mal mit jemandem geschlafen hatte. Es war wohl eine Blondine aus einer beliebigen Bar gewesen, er konnte sich kaum noch an ihr Gesicht erinnern, obwohl es noch nicht lange her war. Er wollte sie. Hier und jetzt. Im Kopf ging er die verschiedenen Schritte noch einmal durch, die ihm in der Vergangenheit mehrmals wie mechanisch vorgekommen waren. Das hier war jedoch schlicht und einfach nicht das gleiche. Seine früheren Erfahrungen waren nicht vergleichbar mit dem was er in diesem Moment empfand.

Plötzlich dachte er wieder an Rory. Seine Rory. Sie hatte es noch nie getan.
Rory hatte noch nicht so ein erstes Mal wie er erlebt – auf einer Autorückbank, betrunken.
Das hier hatte sie einfach nicht verdient. Sie hatte jemanden bessern verdient. Einen, der zärtlich war, einen der vorsichtig war. Einen der so viel Anstand besaß, zu warten bis sie nicht mehr betrunken war und jemanden der wusste, der sich sicher war, dass er keine Drogen mehr im Blut hatte. So eine Person wie Dean vielleicht. Jemand der sie gut behandelte.
Seufzend löste er sich von ihr. Warf sich wieder neben sie.
Kurz beobachtete er sie, zog ihr die Decke über die Schultern. Rory sah ihn einen Moment lang etwas eingeschüchtert an. Ihr Blick war erfüllt von Furcht, sie sagte jedoch kein Wort.
Dies war definitiv einer der Augenblicke, in denen Jess sich unverstanden fühlte. In denen er etwas bereute.
Schweigend schlug er sein Buch auf während Rory doch noch friedlich neben ihm einschlief.
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Unsaid and Undone - von a.black.sheep - 06.04.2010, 18:13
Unsaid and Undone - von sweetGilmore - 07.04.2010, 23:30
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Unsaid and Undone - von Canicula - 06.04.2010, 18:50

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