27.01.2012, 00:05
Zitat:Anne und Simon sahen von ihren Tellern auf. Wieder einmal hatten sie ihre Essenportionen so aufgeteilt, dass Simon das gesamte Fleisch bekam und Anne dafür sein Gemüse essen konnte.Ich bin immer wieder beeindruckt, wie treffend du so Situationen erfassen und wiedergeben kannst. Irgendwie ist das etwas, was man gut kennt, dieses unsichere, behutsame Herantasten nach einem Streit, aber ich hätte das nicht so klar darstellen können.
Es war wohl das Erste, was sich nach ihrem Streit wieder eingerenkt hatte. Bei vielen anderen Dingen allerdings waren sie noch immer unsicher, wie sie dazu standen und was sie für ihre Freundschaft bedeuteten.
Zitat:Eines davon stellte gerade sein Tablett gegenüber von ihnen ab und beugte sich vor, um Anne einen Kuss zu geben.Ich weià nicht, wies dir mit so was geht, aber ich finde so Ãberleitungen ja total genial. Wäre ich voll stolz drauf, wenn mir so was mal gelingen würde. Ach, ich mag deinen Stil <3
Zitat:„Hey, Mark.“, murmelte Simon und interessierte sich plötzlich sehr für sein Fleisch.Alle Vegetarier dieser Welt halten bei dieser Passage inne und blicken verständnislos drein.
Zitat:Eigentlich hatte er ja nichts gegen Mark. Das einzige, was ihn störte, war, dass er einfach überall war, wo Anne auch war...Ach, ich kann Simon in dem Kapitel so gut verstehen. Das ist immer so eine Veränderung, an der nicht zu rütteln ist, die man irgendwie aktzeptieren muss, die traurig macht und ich frage mich echt, warum das so sein muss. Böse Veränderung.
Aber er würde nicht riskieren, noch mal etwas gegen ihn zu sagen – die Erinnerung an die drei Monate Funkstille waren allgegenwärtig, auch wenn es schien, als hätten sie da weiter gemacht, wo sie im März aufgehört hatten.
Simon hatte das Leben gemocht, so wie es früher war.
Aber wenn er ehrlich war, war es nicht Mark, der ihn störte, sondern die Veränderung.
Er war jetzt öfter allein, und seitdem sie sich vertragen hatten, war Anne kein einziges Mal in seinem Zimmer gewesen, um mit ihm die Decke anzustarren.
Zitat:Die beiden anderen schüttelten den Kopf und er verschwand in der Küche.Das klingt immer so nach Trostpreis ^^
„Tut mir leid.“, murmelte Anne. Auf einmal sah sie traurig aus.
„Wollen wir später was machen? 'Ne Runde um den See gehen vielleicht?“
Zitat:Simon lag falsch, auch sie hatte die Anspannung bemerkt. Wer merkte nicht, wenn sich gemeinsames Schweigen plötzlich in getrenntes Schweigen verwandelte?*es zum tausenden Mal wiederhol*: Ich liebe deinen Schreibstil! <3
Zitat:Die Risse in der Decke hatten sich niemals vergröÃert, seit Simon hier angekommen war. Er wusste nicht, wo sie herkamen, aber es waren die stabilsten Risse, die er je in einer Zimmerdecke gesehen hatte.Irgendwie ist der Absatz so, als würde sich in der zitierten Passage Simon über Annes Narben Gedanken machen, also so indirekt, mit dem Vergleich der Risse und später kommt dann Anne, die sich für den Leser ganz offen Gedanken über Simons Wasserangst macht. Hat so auf mich gewirkt und ich fands toll. Kann aber auch sein, dass es einfach nur ich war, die bei der Passage automatisch an Annes Narben denken musste.
Irgendwo musste dieses Netz von Rissen doch angefangen haben? Das Haus war alt, aber doch schien es so stark, dass Simon sich nicht vorstellen konnte, dass es ganz ohne Gewalteinwirkung diese Risse hätte davontragen können.
Zitat:„Ich hatte keine Lust mehr. Ich dachte ich komm mal vorbei, wie früher!“YAY. Ist immer schön, wenn die Leute das irgendwann feststellen
Simon lächelte leicht.
„Und wo ist Mark?“
„Nun, ich kann mich auch ohne Mark bewegen.“

Zitat:Was allerdings ein absolutes Problem war, war, dass er eine eigene Meinung hatte. Oft wich diese von der Meinung der anderen ab, und nicht immer konnte er sich davon abhalten, sie zu sagen – so auch heute.Ja, eine eigene Meinung ist heutzutage schon eine obskure Rariatät. Finde ich aber cool von Simon. Und auch von Mark, dass er eingreift. Und die Gedanken beider im Bus kann ich total nachvollziehen. Doofe Situation. Aber über das Grinsen von Simon am Ende hat sich nicht nur Mark gefreut :pfeif:
Ich bleiiibe dran. Denn ich will Antworten, die mit Narben und Wasser und Valeries Rolle in Simons Leben zu tun haben :herz:
Life is to express, not to impress.