30.01.2005, 13:58
Hier die nächsten Kapitel...
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21. Tell Him, Lauryn Hill
âWieso was ist los?â Dean sah sie etwas verärgert an.
âWir müssen umdrehen...â
âWas?â
âBitte Dean, ich flehe dich an!â
âAber...â
âDean bitte!â
âAber du musst nach Stars Hollow, nach Chilton, ...â
âDas ist doch alles egal... jetzt sind sowieso Ferien...â sie sah dauernd nach hinten um zu sehen ob Jess ihr nachfährt.
âRory du musst zu mir!â
âOhâ sie hat merkwürdigerweise vergessen dass Dean sie noch liebt.
âDu hast noch mein Armband..â
âNein, es ist nicht...â sie zupfte sich das Armband runter.
âRory!â er wurde lauter.
âTut mir Leid. Ich muss einfach weg....â sie sah ihn kurz tröstend an, und öffnete die Tür während er noch fuhr.
âRory du bist wahnsinnigâ er hielt sie am T-Shirt damit sie nicht rausfliegt âWas soll ich deiner Meinung nach Lorelai sagen?â er wurde sehr laut aber hielt an.
Sie hörte seinen Worten nicht zu. âDankeâ sie drehte sich nicht um, und ging weg, zurück zum Motel. Zu FuÃ. Und sie hatte keine Angst.
Sweet sweet sweet tell him
Let me be patient let me be kind
Make me unselfish without being blind
Though I may suffer I'll envy it not
And endure what comes
Cause he's all that I got and
âRory!â das Rufen half nicht. Dean sah auf das Armband in seiner Hand. Es hatte sowieso keinen Sinn mehr. Er fuhr los.
Jess fuhr so schnell er konnte. Er hoffte so dass sie auch ja diese StraÃe nach Stars Hollow nahmen. Sie waren schon so lange weg. Wäre er nur gleich aufgestanden.
In seinem Kopf war nur sie. Hoffentlich schreit er sie nicht an. Und hoffentlich würde sie wieder mit ihm zurückgehen.
Sie dachte wiederum nur an ihn. Was ist wenn er sie nicht mehr dabei haben will? Doch sie müssen nach Miami. Das Päckchen. Oh Gott! Sie erinnerte sich dass sie ihre Reisetasche bei Dean vergessen hatte. Egal, sie ging weiter. Schnell, und zeitweise rannte sie.
Tell him I need him [yeah]
Tell him I love him [tell him]
And it'll be alright
Wo war sie nur? Er fuhr und fuhr und Deans Auto war nirgendwo. Dean würde er zusammenschlagen wenn er Probleme machen würde. Aber dann wäre Rory sicher sauer. Denk nicht, fahr schneller.
âRoryâ er sah sie. Schnell stellte er das Auto am StraÃenrand ab und stieg aus. Er rief âRory!â
âJess?â
Jess lief zu ihr. Er stand vor ihr und sie sahen sich an. âWo ist Dean?â
âWeg. Er ist nach Stars Hollow gefahrenâ
âJa?â
Sie schwiegen. âJessâ, âRoryâ sie fielen sich ins Wort. âTut mir Leid, du zuerstâ er sah sie gebannt an.
âIch wollte nicht weggehen. Es war nur, ist nur, dass du so verschlossen bist, und ich manchmal einfach nicht weiter weiÃâ sie nahm seine Hand âEs tut mir Leid. Ich möchte mit dir nach Miami fahrenâ sie schluchzte.
I'll never be jealous
And I won't be too proud
Cause love is not boastful
Oooh and love is not loud
Tell him I need him
Tell him I love him
Everything's gonna be alright
Er nahm sie fest in den Arm. âGut. Wir werden fahren.â Sie stemmte sich gegen ihn und sah in an. âUnd wegen Jessica...â er holt tief Luft â...glaub mir da ist nichts mehr, und du kannst dich nicht mir ihr vergleichen. Das mein ich als Kompliment...â er lächelte kurz.
âDankeâ sie strahlte. Ihr Herz klopfte wie verrückt, sie wusste nicht mehr ob sie je so verliebt in Dean war. âJess... Ich glaube ich lie-â
Doch sie konnte ihren Satz nicht zu Ende bringe, Jess küsste sie. Er hielt ihr Gesicht, umschlossen.
âDu musst nichts sagen. Komm steig ein.â Er blickte in ihre Augen und stieg in den Wagen. Sie stieg im hinterher. âWo sind eigentlich deine Sachen?â
âBei Dean.â
âBei Dean?â
âJa, sie waren noch im Auto als ich ausstieg, und ich hatte sie ganz vergessen...â
Er grinste kurz.
âKomm dir jetzt nicht zu gut vor!â sie lachten.
âWir müssen ins Motel zurück, meine ganzen Sachen sind dortâ
âUnd mein Buchâ
âDu hast dein Buch im Zimmer gelassen?â
âJaâ
âWarum?â
âKeine Ahnungâ
âNaja, sollen wir dann dort übernachten oder fahren wir die Nacht durch?â
âIch bin todmüde, und nach einer Nacht betrunken am Rücksitz, glaub mir, mein Rücken sehnt sich nach einem normalen Bettâ
âGutâ Jess drehte um und fährt zurück Richtung Hotel.
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22. Somebody already broke my heart, Sade
Wow. Es war wirklich viel passiert. Das hier war die erste Nacht wo sie ganz normal geschlafen hat. Ohne Drama oder Rücksitz. Sie war gerade mit dem Erinnern fertig. Was für Tage.
Jetzt lag er neben ihr und schlief friedlich. Seine Augenlieder zittern immer leicht wenn er träumt.
Vor fast genau einem Jahr haben sie sich dass erste Mal gesehen. Und er wollte gleich dass er mit ihr verschwindet. Durch ihr Fenster! Sie lacht. Ja, er hat sich wohl wirklich gleich am Anfang in sie verschaut.
âDu schaust mich an...â seine Stimme ist ganz gebrochen.
âVielleichtâ
Er öffnet langsam seine Augen und lächelt. âKannst du nicht schlafen?â
âIch will nichtâ
âDu willst nicht? Aha.â
âJaâ sie musste wieder lachen.
Er legt seinen Arm um sie und rückt näher zu ihrer Seite. âAlso was hast du überlegt?â
âIch hab mich erinnert. Wie alles angefangen hat...â
âDas mit uns?â
âJaâ
âUnd?â
Sie lächelte âDu wolltest sofort mit mir abhauen, und auf einer Bank sitzen und unsere Schuhe anstarrenâ
âJa...â beide seufzten, und ihre Minen wurden ernst. âIm Endeffekt bist du ja dann mitgekommen.... ein Jahr später aber immerhin. Was ist mit Dean?â
âEr ist nach Stars Hollow gefahrenâ
âDass weià ich. Aber was ist mit euch?â
âAus.â Er war ihre erste Liebe. Es viel ihr viel schwerer ihn loszulassen als sie es vielleicht zugeben wollte. Sie war ein wenig zu hart zu ihm, ihm dass Armband wiederzugeben und zu Jess zurückzulaufen. Es plagte sie ein dumpfer Schmerz in ihrer Brust. Aber sie hatte keine Kraft zu weinen.
âEs ist hart mir jemandem Schluss zu machen...â
Jess, der eifersüchtige. Der, der Dean vor der Schule zusammengeschlagen hat, hielt sie in den Armen und sprach über das Auseinanderleben. Rory hauchte bestätigend.
You came along when I needed a savior
Someone to pull me through somehow
I've been torn apart so many times
I've been hurt so many times before
So I'm counting on you now
âWar sie deine erste Liebe?â sie sah ihn nicht an, sondern schloss ihre Augen und kuschelte sich näher an ihn, als ob sie eine Gute Nacht Geschichte hören wollte.
âJessica?â Was für eine rethorische Frage. âJa, ich denke schon. Ich war vierzehn und ich habe sie aus der Ferne bewundert. Sie war so unnahbar. Immer wenn ich sie ansprechen wollte...â Er grinste kurz â...kam sie mit einem anderen Typen zusammen. Und wenn sie mit ihm Schluà gemacht hatte, dann traute ich mich nicht. Und es war ein Teufelskreis. Ich war wirklich feige. Und eines Tages sprach sie mich an, sie war anders. Ja, und dann führte eins zum anderen und den Rest...â er sah nach drauÃen. Wieso war er immer so eifersüchtig. Es ist doch einfacher zu reden. Wie jetzt. Schweigen tut weh. Langsam verstand er es.
âWieso habt ihr dann eigentlich Schluss gemacht?â
âKeine Ahnung.â Er wusste es genau. Doch es war nicht die richtige Zeit um Rory die ganze Wahrheit zu sagen.
Here I am
So don't leave me stranded
On the end of a line
Hanging on the edge of a lie
I've been torn apart so many times
I've been hurt so many times before
So be careful and be kind
âWie war es mit dir und Dean?â er hielt es für höflich sie zurück zu fragen. Obwohl er es hasste über diesen riesigen Schleimer zu reden.
âEr hat mich in der Schule angesprochen. Und dann haben wir uns öfters getroffen und sind dann zusammengekommen. Es war schön. Bis ein gewisser jemand nach Stars Hollow kam...â
âDann bin ich also das Böseâ
âJa!â beide lachten kurz. âJess...â
âHmm?â er war schon müde, und schaffte es nicht mehr seine Augen offen zu halten.
âIch habe nicht mit Dean geschlafen...â
Jess nahm es erleichtert zu Kenntnis, er küsste sie sanft auf ihre Schulter und ihren Mund. âSchlaf Gut, Rory Gilmoreâ
Somebody already broke my heart
If someone has to lose, I don't want to play
Somebody already broke my heart
No, no I can't go there again
Sie war sich sicher dass sie nicht nach Stars Hollow zurück wollte. Innerlich spürte sie dass noch viel auf sie zu kommen würde. Dinge die ihr Leben für immer prägen und verändern würden. Doch sie war bereit. Für Alles.
âGute Nacht...â
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24. (I Don't Know What's Going) On, The Cure
âRory hör mir zuâ¦â
Die Bilder vor ihrem geistigen Auge wirkten auf einmal verschwommen und zittrig. Was war los? Sie sah die Angespanntheit in seinem Gesicht.
âMach das Fenster zu... Bleib sitzen...â er parkte das Auto an die StraÃenseite. â...was auch immer passiert du darfst nichts sagen, nichts, ist dir das klar?â Er zeigte mit dem Finger auf Rory. Sie sah wie sich kleine SchweiÃperlen auf seiner Stirn bildeten.
Sie sah im Rückspiegel wie die Autos anhielten, und aus einem drei Typen ausstiegen. Zu ihrer Ãberraschung waren sie ungefähr in Jess Alter. Aber was wollten sie bloÃ. Jess kam auf sie zu und zündete sich gleichzeitig eine Zigarette an. Innerlich wurde sie von Sekunde zu Sekunde nervöser.
Warum begrüÃte er sie nur so freundlich? Er lachte. Was zum...? Wenn sie nur wüsste wer sie waren. Hmm. Rory sah wie sie auf sein Auto zeigten. Oh. Sie haben sie gesehen. Jetzt lachten alla, sie sah wie Jess versuchte sie vom Auto abzulenken. Nein, nein, nein. Sie kamen rüber. Und sie hat vergessen das Fenster zu schlieÃen.
âHallo du...â er ziemlich gut aussehender Typ hockte sich hin, verschränkte die Hände an der Tür und sah Rory an. Er rauchte einen Zigarillo. âHat dir dein Freund verboten zu reden?â Er lachte bösartig und ging wieder weg.
Rory versank in ihrem Sitz. Sie sah dauernd auf den Rückspiegel. Doch aus Jessâ Körpersprache konnte sie nichts rausfinden. Vielleicht war ja alles halb so schlimm.
Nach ein paar Minuten stieg Jess wieder in den Wagen.
âUnd?â
âWas und?â er fuhr hektisch los.
âWer waren sie?â
âFreundeâ er war völlig aus der Puste.
âFreunde?â
âRory, verdammt, du nervst!â er drehte den Kopf ruckartig zu ihr und sah sie kurz schnaufend an.
I don't know what's going on
I am so up close to you
I don't know what's going on
I don't know what's going on
I am so confused by you
Sie saà mit offenem Mund da und schüttelte den Kopf. Fast hätte sie geweint. Aber sie hat es gelassen. Warum wegen einem Typen zu Weinen der ihr nichts erzählt. Fast nichts. Sie hasste seine bescheuerten, für sie grundlosen Auszuvker.
Es war als ob sich der Wind drehte, und sich das Gefühl von etwas Neuem verbreitete. Die Sonne fing wieder zu glühen, und schien ihren Vorsatz, dem Herbst so früh Vortritt zu geben, vergessen zu haben.
Sein Stolz war zu groÃ. Er wusste dass sie wusste, dass es noch eine Menge zu bereden gab. Doch jetzt hat er es wieder versaut.
I am so in love with you...
with you... with you...
I am so in love with you...
With you... with you...
I don't know what's going on
I am so in deep with you
I don't know what's going on
I don't know what's going on
I am so disturbed by you
Die Nacht kam über das Land. Und die Lichter der Häuser sahen in der Schnelle wie Feuerwerke für Rory aus. Eine schöne Ablenkung, von Jess.
Es war Zeit. Er spürte es. Jetzt oder nie. Bevor noch etwas passiert.
âRory, wir müssen reden...â
No don't say anymore
To me at all
To me at all
No don't say more
To me at all
To me at all
I am so in love with...
You!
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25. Telling Stories, Tracy Chapman
Der Himmel war vernebelt. Keine Sterne. Kein Mond. Nichts auÃer einem grauen Schleier.
There is fiction in the space between
The lines on your page of memories
Write it down but it doesnât mean
Youâre not just telling stories
There is fiction in the space between
You and me
âDu musst mir schwören, nicht auszuflippen und keine Szene zu machen, Ok?â er sah sie streng aber hilflos an.
âIch wird mich bemühenâ
âNein!â er wollte laut werden, hielt sich aber zurück. âVersprich es mirâ
Sie war verwirrt und müde, was solls, dann verspricht sie es. âJa, ich verspreche esâ sie redete langatmig und monoton.
âGut. Also. Alles fing damit an dass bei mir und meiner Mutter eingebrochen wurde... ähm... öfters... Ja, kurz darauf bin ich mit Jessica zusammengekommenâ er atmet laut ein, und verzerrt das Gesicht. â...sie kannte da ein paar Typen die mir helfen könnten. Sie hat gemeint ich muss nur einige Sachen für die machen und dann wäre alles in Ordnung und sie würden aufpassen dass niemand mehr einbricht... ja... und dann habe ich eben Sachen hin und hergeliefert. Alles hat wunderbar geklappt. Bis sie mir dann eine Waffe in die Hand gegeben haben.â
âDie im Stausee gelandet ist?â Rory wurde aufmerksam.
âJa, genau dieâ er lachte scheu, als ob er sich freuen würde das Rory im Aufmerksamkeit schenkt. â...und man hat mir die Adresse von einem Typen gegeben, und Geld für Benzin. Sie sagten ich wüsste was zu tun ist. Dass tat ich tatsächlich. Ich konnte aber nicht.â Er wurde unruhiger. âKannst du dir vorstellen jemand kommt zu dir und sagt du musst irgendjemanden umbringen?â
âNeinâ sie sprach ganz leise und bedrückt.
â Ich auch nicht. Ich hab es meiner Mutter erzählt. Das erste Mal dass ich überhaupt etwas von mir gesagt habe... Und sie schickte mich zu Luke. Den Typen habe ich erzählt er sei tot. Und sie haben absolut keine Verdacht geschöpft. Ich mein dass sind Leute... die.... Auf jeden Fall war es merkwürdig dass sie nichts geahnt haben. Nach einer Zeit kam ein Päckchen, zum Glück habe ich es vor Luke abgefangen. Es war die Waffe mit einem Zettel auf dem Stand ich habe noch eine Rechnung offen. Entweder ich bringe in tatsächlich um oder erledige sonstige Sachen für sie. Sonst würden sie meine Mu-... Egal. Ãhm... Ja, dann hat mich Luke weggeschickt. Ich war wieder in New York und habe denen gesagt dass ich es nicht tun kann. Sie haben gelacht und gemeint ich soll in Boston ein Päckchen abholen. Ich wollte dich mit mir haben.â
Leave the pity and the blame
For the ones who do not speak
You write the words to get respect and compassion
And for posterity
You write the words and make believe
There is truth in the space between
âWarum?â
âDass weiÃt du doch...â er schaute sie kurz bedeutungslos an. âUnd jetzt sind wir hier. Langsam denke ich es war ein Fehler dich mitzunehmen...â
âNeinâ
âWarum?â
âDass weiÃt du dochâ sie lächelten beide.
âBist du wütend?â
âNein. Du hast es ja nicht gemacht.â
âJa..â er nickte beruhigt mit seinem Kopf. Er war froh ihr nicht gesagt zu haben dass er ihn umgebracht hat. Sie ist mit einem Mörder unterwegs. Was surrealeres kann es nur geben? Er sah auf seine Hände.
âWaren dass die Typen in den Autos?â
âHm? Ja. Sie schicken immer Leute um zu sehen ob alles gut läuft. Aber desto weniger du mit ihnen zu tun hast, desto besser, glaub mir.â
Sie wirkten dunkler als sonst. Seine Haut hatte immer einen olivgrünen Stiche, aber diesmal wirkte er schmutziger und düsterer. Er konnte sich kaum erkennen.
There is fiction in the space between
You and everybody
Give us all what we need
Give us one more sad sordid story
But in the fiction of the space between
Sometimes a lie is the best thing
Sometimes a lie is the best thing
Oh, wie er an den alten Zeiten hing. Als er mit Jessica zusammen war und kleine Gaunereien zum Schutz seiner Mutter machte. Als er dann nach Stars Hollow kam und Rory sah. An jede einzelne Begegnung und fast jeden Blick konnte er sich erinnern. Nahezu Alles erinnerte ihn an sie. Und jetzt saà sie neben ihn. Meilen weg von zuhause nur wegen ihn. Wie könnte er sie nur so enttäuschen. Er würde sich tausende Lügen ausdenken nur damit sie es nie erfährt. Nie.
Sometimes a lie is the best thing
Sometimes a lie is the best thing
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26.
Es war ein glühend heiÃer Morgen. Schwül und feucht.
âOh, Jess, bitte mach die hinteren Fenster auch auf...â
Rory saà nur in einem hellblauen Hemd von Jess seufzend da, und wehte sich mit einem alten National Geographics Magazin ein wenig frische Luft zu. Sie hat ihre FüÃe auf das Armaturenbrett gelegt, so dass ihre Zehen die kühle Windschutzscheibe berührten.
Ihre Haare waren leicht strähnig und zersaust, auf ihrem Oberschenkel bildeten sich kleine SchweiÃperlen, die auf den alten Ledersitz tropften und schnell verdampften.
Jess öffnete dass Fenster hinter ihm. Er sah nicht weniger erschöpft aus.
âWir können so nicht fahren...â Rory wehte schneller.
âIch fahre nicht duâ
âJess bitte, ich geh noch ein... verdammt....â sie streckte einen Arm aus dem Fenster und sah ihm nach.
âWas sollen wir bitte dann deiner Meinung nach tun?â
Sie schnaufte und schwieg. Jess sah zu ihr und bemerkte dass sie jetzt schon seit Tagen nur seine Sachen trug.
âDu brauchst neue Kleidungâ
âSoll ich etwa so einkaufen gehen?â
âDass mach ich schonâ
Sie sah ihn ungläubig an. Denn er saà in einer alten Jeans und einem weiÃen Tank Top da, dass längst nicht mehr so weià war wie es sein sollte.
âGott Rory! Ich würde mich schon umziehen...â
âVon mir aus gerne, aber was soll ich tun?â
Sie hatten beide keine Idee.
âSoll ich vielleicht in einem Motel bleiben?â
âKein Geldâ
âUnd von was willst du mir dann Kleidung kaufen?â
âWenn ich dir was kaufen soll, können wir nicht auch noch das Motel bezahlen...â
âTollâ
Jess biss sich auf die Unterlippe und sah auf die StraÃenschilder.
âIch hab eine Ideeâ er bog in eine kleine LandstraÃe.
âWas?â
Jess fuhr eine Weile bis sie zu einer Weide kamen.
âDu kannst hier auf mich wartenâ
âJa sicher. Guter Scherz.â
âHier wird schon niemand herkommen, glaub mirâ
âWoher weiÃt du dassâ
âVertraust du mir?â
âÃhh... Kitschiger Satzâ
Jess parkte unter einem groÃen Baum.
âOk, glaubst du mir Rory?â
âBitte beeil dich!â
âJa ja...â er nahm Geld aus dem Handschuhfach, Rory packte ihm beim Handgelenk.
âVersprich es mirâ
Jess setzt sich ruhig hin. âVersprochenâ
âKomm her...â Rory umarmt ihn um den Nacken und küsst ihn sanft â... mein Modeberater...â
Jess umarmt sie um die Hüften und macht einen beleidigten Gesichtsausdruck âFür dass -â er küsste sie. â â gehörst du -â er küsste sie wieder âbestraftâ
Rory lächelte und lieà ihre Hand seinen Rücken heruntergleiten. âGeh jetzt, desto eher du gehst, desto schneller bist du wieder da...â Sie presste ihr Lippen zusammen.
Jess nahm ein T-Shirt zog es schnell an, stieg aus dem Wagen, und ging Richtung StraÃe.
Es war langweilig im Auto. Sie wollte das Radio nicht zu lange Laufen lassen, damit die Batterie nicht leer wird. Alle Bücher die da waren würde sie schon zum hundersten Mal lesen, und alle Zeitschriften waren schon Monate alt. Toll. Sie kramte in Jess Sachen und fand auch hier nichts Interessantes. Sie lieà sich auf ihren Sitz fallen und schnaufte.
Sie nahm einen Sweater vom Rücksitz und ging auf die Wiese, breitete ihn wie ein Strandtuch aus und legte sich auf ihn.
Wenn es schon so heià war, könnte sie sich ja wenigstens sonnen. âGott sei Dank hat mir Jess alles gesagtâ dachte sie sich. Der Gedanke er würde ihr alles erzählen, und ihr vollkommen vertrauen, beruhigte sie unwahrscheinlich.
Obwohl die Hitze unmenschlich war, schien Rory diese Tatsache nicht zu beunruhigen. Sie hatte das Gefühl ihren Seelenfrieden gefunden zu haben.
Genau das brauchte sie jetzt, und nach Miami würden sie nach Stars Hollow fahren. Und ein echtes Liebespaar sein. Ja, alles wäre perfekt. Sie würde in Harvard studieren, und Jess würde auch studieren. Ganz sicher. Nur wo? Hm...
Sie freute sich riesig auf Miami. Oh. Hoffentlich hat er daran gedacht ihr einen Badeanzug zu kaufen. Sie müsste doch im Atlantik schwimmen. Er kümmerte sich um sie. Auf eine erfrischende Art.
Rory verschränkte ihre Beine, und pendelte mit einem in der Luft herum. Mit einem Lollipop wäre die Szene perfekt gewesen, dachte sie sich mit einem Lächeln.
Sie würde gerne mit ihm Schlafen.
Es stand doch nichts dagegen? Nur wann... Heute? Hier? Jetzt? So viel zu überlegen.
Gibt es denn jemanden der nicht über sein erstes Mal so detailliert nachdenken würde?
âHey, Sonnenanbeterinâ ein dunkler Schatten beugte sich über sie.
âSchon wieder da?â sie legte ihre Hand über ihre Augen damit sie die Sonne nicht blenden könnte.
âWillst du sehen was ich gekauft habe?â
âSicherâ
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27. Insensitive, Jann Arden
âIch hab dir auch ein Kleid gekauftâ
Er nahm es aus einem der drei Tüten, es war hellgrün und wirklich hübsch.
âDankeâ sie strahlte
âEs war herabgesetztâ
âDu weiÃt um eine romantische Stimmung zu sorgen...â sie küsste ihn auf die Wange und lachte kurz.
âEntschuldigeâ er lehnte sich an die Motorhaube. âWillst du es nicht gleich anziehen?â
âWarum nichtâ Rory wollte hinter den Wagen gehen âMach die Augen zu...â
âOkay...â er legte sich die Hände demonstrativ über die Augen.
Rory ging hinter den Wag und zog das Hemd so schnell sie konnte aus, und hörte wie Jess lachte. âJess lach nicht!â
âEntschuldigeâ er wartete kurz âUnd darf ich endlich schauen???â
âJaâ
âWowâ
How do you cool your lips
After a summerâs kiss
How do you rid the sweat
After the body bliss
How do you turn your eyes
From the romantic glare
How do you block the sound
Of a voice youâd know anywhere
Sie sah traumhaft aus. An ihr sah der billige Stoff aus, wie feiner, pudriger Chiffon, der sie aussehen lieÃ, als ob sie dem Himmel entstiegen wäre.
âDu sieht... wirklich... wow...â
Sie lächelte. âDankeâ
Beide schwiegen kurz, Jess konnte seine Blicke nicht von ihr abwenden. Er durchbohrte sie förmlich.
âUnd? Was hast du mir noch gekauft?â
âÃhm, hier...â er holte die Kleidungsstücke einzeln heraus â...zwei Oberteile, eine Hose, zwei Röcke, ich dachte mir da es so heià ist...â
âNein nein, es ist in Ordnung...â
âUnd... eine Hot Pantâ
Rory nahm sie skeptisch in Hand. âEine Hot Pant???â
âJa, es ist doch so heiÃ, ich meine oder willst du dich im Wagen totschwitzen...â
âWie du meinst...â sie grinste kurz
âUnd hier, noch ein Oberteil und ein Bikini...â
âDu hast mir einen B-I-K-I-N-I gekauft?â ihr Gesicht verzog sich
âJa. Du brauchst doch was damit wir schwimmen gehen können!â
âAber ein Bikini?â
âWas passt daran nicht?â
âIch trage keine Bikins.â
âBitte?â
âJa, nur Badeanzüge, oder mehr hochgeschlossene...â
Er musste lachen âRory, wie alt bist du?â
â17â
âOk, jetzt denk über deinen Aussage nach und zähl eins und eins zusammen: DU BIST NOCH NICHT 50â
Auch Rory musste lachen. âFahren wir heute weiter?â
Jess war noch immer an das Auto gelehnt, sah in die Sonne und schloà seine Augen. âIch hab keine Lust, du?â
Rory schüttelte den Kopf. âIst alles in Ordnung?â
âSicher. Wieso?â
âNur soâ
Plötzlich schmiss sie sich nahezu auf ihn, und fing an ihn leidenschaftlich zu küssen. Er war ziemlich überrascht und umarmte sie etwas zögerlich. Sie fuhr seinen Nacken entlang, durch seine Haare, und lehnte ihr Gesicht kurz an seine Schulter, genoss den Geruch seines After Shaves.
Ein paar Minuten später saÃen sich auf dem Rücksitz. Sie küssten sich innig und Jess legte Rory langsam hin.
âIst alles in Ordnung?â er fragte sie vorsichtig.
Sie nickte und lächelte.
Jess stand rasch auf schnaufte, und presste seine Hände gegen sein Gesicht.
âWas? Was ist los? Hab ich etwas gemacht?â Rory setzte sich auf, und wurde ganz bleich. âJess willst du es etwa nicht?â
How do you numb your skin
After the warmest touch
How do you slow your blood
After the body rush
How do you free your soul
After youâve found a friend
How do you teach your heart
Itâs a crime to fall in love again
âSicher. Gott,... was für eine Frageâ er musste den Kopf schütteln. âAber ich will nicht dass du dein erstes Mal hier hast, unter einem Baum... Ich meine wie grotesk ist das?â Er setzte sich vorne und fuhr los.
âJess wo fahren wir hin?â
âWirst du schon sehen...â
Sie war ein wenig enttäuscht. Sie wollte unbedingt mit ihm schlafen. Jetzt war die ganze schöne Stimmung weg.
Er fuhr unmöglich lange. Rory saà die ganze Zeit gelangweilt am Rücksitz. Es war schon dunkel. Toll, dabei hatte sie sich schon alles so schön vorgestellt.
Ihre Beine und Hände sahen schon tiefbraun aus, und ihre Haare hatten leichte Locken.
Es schien ihn gar nicht zu interessieren dass sie ihn in diesem Moment so wollte.
Oh, you probably wonât remember me
Itâs probably ancient history
Iâm one of the chosen few
Who went ahead and fell for you
Iâm out of vogue, Iâm out of touch
I fell too fast, I feel too much
I thought that you might have
Some advice to give on how to be
Insensitive
âWir sind hierâ
âJess, das ist ein Motelâ
Sie stiegen aus.
âIch dachte wir haben kein Geld für ein Motel???â
âJap.â
âAber... Jess, nein! Wir brechen nicht ein!!!â
âKomm schon...â
Sie wehrte sich, sah aber in seine dunklen Augen und nahm seine Hand.
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28. Playground Love, AIR
Sie rannten über eine künstlich angelegte Wiese, die in der Nacht aussah, wie ein grimmiger, dunkelblauer Sumpf.
âSiehst du das...â
âNeinâ
âSchau, ... hier...â er zeigte mit seinem Finger auf ein Fenster ohne Licht. âIch glaube dass ist leer, auÃerdem ist es im Erdgeschoss, so können wir durch das Fenster reinâ
Innerlich zögerte sie, aber es war der pure Adrenalin Kick, und ganz anderes, vielleicht sogar viel besser, als sie sich ihr Erstes Mal vorgestellt hat.
âKommâ
Er nahm sie an der Hand und strich unbewusst mit seinen Fingern, sanft über ihre Haut.
Es fühlte sich an als ob dass Haus ihnen immer näher kommen würde, und nicht sie ihm entgegenlaufen würden.
Jess sah durch das Fenster. âOk, die Luft ist reinâ Er klopfte zur Vorsicht noch mal auf das Glas, und öffnete es mit einiger Anstrengung. âGeh rein..â Er umgriff ihre Taille und hob sie ein wenig.
Sie war drinnen. Puh. Er sprang ebenfalls herein und zog sofort die Vorhänge zu. âWir dürfen dass Licht nicht anmachen....â â...weil man sonst drauÃen unsere Schatten sehen könnteâ fügte Rory hinzu.
Jess grinste âRichtig. Du entwickelst dich ja zu einer richtigen Kriminellenâ. âSchon vergessen, ich lese unter anderem auch Krimis...â Beide lachten kurz.
âWir haben sogar eine Minibarâ Jess kniete sich vor dem winzigen Kühlschrank hin. âWie dekadentâ sagte Rory und legte sich auf das Bett, so dass ihr Kopf, den sie auf ihre gefalteten Hände legte, am FuÃende war.
âWas kann ich Ihnen anbieten?â Scherzte Jess. âWas KÃNNEN Sie mir denn anbietenâ Sie spielte mit. âWir hätten Cola, Schokolade, sogar Wein, sehr billigen wie es aussieht, Vodka, O-Saft, und Mineralwasserâ âEin Mineralwasser bitteâ
Jess öffnete es demonstrativ und reichte es ihr rüber. âSie haben nicht zufällig Strohhalme?â âLeider nicht...â er sah sie etwas in Gedanken verloren an, die Vorstellung wie sich ihre roten Lippen um einen Plastikhalm winden würden, machte ihn sehr nervös. Er räusperte sich.
âIst alles in Ordnung?â fragte sie unschuldig âWillst du vielleicht einen Schluck?â sie streckte ihm die Flasche entgegen. âNein, nein, ich will nichts...â er stand verstört auf âIch muss mal ââ er zeigte auf das Bad, in das er in Windeseile entschwand.
âPuuuuhhh..â er atmete laut ein und aus. Jess setzt sich auf den Toilettensitz und legte sich mit zittrigen Händen eine Zigarette zwischen seine Lippen. âGott...â Er war völlig fertig. Wie könnte er sie nur entjungfern? Sie war so unschuldig, in jeder ihrer Bewegungen, und sie hatte dieses übernatürliches Strahlen um sich. Zumindest in seinen Augen.
Was ist wenn das Strahlen dann verschwinden würde? Sch.eiÃe. Was ist wenn er dann nichts mehr von ihr will? Aber er liebte sie doch. Oder? Natürlich, schon immer...
Er dachte dass er sicher viel nervöser ist als sie. Er sah in seine Geldtasche, das Kondom war noch da. Er musste wieder seufzen.
Es klopfte an der Tür.
Schnell steckte er das âDingâ weg und nahm einen Zug an seiner Zigarette.
âKomm rein...â
Langsam öffnete sie die Tür, sah zu Jess, öffnete sie dann ganz, und lächelte. Sie lächelte. Jess wäre am liebsten dahingeschmolzen.
âWieso bist du denn so schnell ins Bad gerannt?â sie stellte sich vor ihm hin, und verschränkte ihre Arme.
âIch wollte eine Rauchenâ
âHättest du doch auch immer Zimmer tun können!?â
âIch wollte nicht dass es dich stört.â
âTut es nicht.â
âOh, na gut.â
âIch bin es halt gewohntâ
âSoll ich vielleicht ganz damit aufhören wenn du in der Nähe...â
âNeinâ
âGut. Also stört es dich nicht.â
âNein, nein. Mach dir keine Sorgenâ
Sie war zu nah, viel zu nah bei ihm. Ihm wurde ganz heiÃ. Dann hockte sie sich auch noch vor ihm hin. Sie wusste wie man ihn quälen konnte, nur war sie sich dessen nicht bewusst.
âDu wirkst so merkwürdig...â ihre Augen wurden glasig.
âEs ist alles in Ordnungâ er nickte ihr rhythmisch zu, und nahm einen letzten Zug.
âMöchtest du nicht mit mir ins Zimmer kommen. Es ist sehr dunkel, ich bin nicht wirklich gern alleineâ
Sie standen auf und gingen ins Zimmer.
âEs ist jetzt wirklich so weitâ dachte sie sich.
âUnd was jetzt?â dachte sich Jess.
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29. Sweetest Gift, Sade
âMöchtest du fernsehen?â Was für eine dumme Frage, dachte er sich im nachhinein.
âJa, aber was ist wegen den Schatten...â
âIch glaub nicht dass der Fernseher so hell leuchtetâ
âNa gut, schauen wir dann fernâ seufzte Rory.
Konnte man mit 17 sexuell frustriert sein? Rory dachte nie dass sie sich diese Frage stellen würde.
âHey was...â Rory nahm Jess die Fernbedienung weg, schaltet den Fernseher aus, worauf er einfach nicht wusste wie er reagieren soll.
Dann küsste sie ihn, und legte ihre Hände auf seine Brust, so dass er sich ja nicht wehren konnte. Er wusste dass er einschreiten musste, jetzt plötzlich konnte er nicht verstehen wie er auch diese komische Weise noch vor ein paar Minuten nervös sein konnte.
Er fuhr mit seinen Hände ihren Körper entlang, den er durch den dünnen Stoff ihres Kleides ganz genau erfühlen konnte. Dann legte er sich behutsam auf sie, um sie noch leidenschaftlicher zu Küssen als gerade eben.
quietly while you were asleep
the moon and i were talking
i asked that she'd always keep you protected
she promised you her light that you so gracefully carry
Es war still. Und als ob nicht ein Windhauch es wagen würde, dass hier, zu stören.
Sie hob ihre Arme, und er streifte das Kleid langsam, fast wie in Zeitlupe, von ihrem Körper.
you bring your light and shine like morning
and then the wind pulls the clouds across the moon
your light fills the darkest room
and i can see the miracle that keeps us from falling
Es würde nie wieder so sein wie jetzt. Nie wieder.
Er zog sich sein T-Shirt aus, und küsste wieder, und wieder, und wieder. Sie roch noch immer nach Erdbeeren, und ihre Haut war pudrig, wie Vanille.
Sie hatte keine Angst. So oft hatte sie über genau diesen Moment nachgedacht, und selbst in ihrem Geiste, fühlte sie sich verloren, doch hier, nicht im geringsten.
she promised
all the sweetest gifts
that only the heavens
could bestow
you bring your light and shine like morning
âWillst du es wirklich?â er war sich nicht sicher, ob es angebracht wäre sie zu fragen. âJa...â sie sprach nicht einmal, sondern hauchte ihm lediglich entgegen.
Dann lieà sie sich fallen. Innerlich war sie noch nie so ruhig gewesen wie in diesem Moment, in seinem Armen. In seinen wunderschönen Armen. Sie würde ihm gehören, nur ihm. Für immer.
and as you so gracefully give her light as long as you live
i will always remember
this moment
âRory, wach auf, Rory verdammt!â flüsterte Jess mit einem sehr nervösen Unterton. âAber, was, was ist los?â âRory, jemand will ins Zimmer!â
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beim nächsten Post geht es weiter...
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21. Tell Him, Lauryn Hill
âWieso was ist los?â Dean sah sie etwas verärgert an.
âWir müssen umdrehen...â
âWas?â
âBitte Dean, ich flehe dich an!â
âAber...â
âDean bitte!â
âAber du musst nach Stars Hollow, nach Chilton, ...â
âDas ist doch alles egal... jetzt sind sowieso Ferien...â sie sah dauernd nach hinten um zu sehen ob Jess ihr nachfährt.
âRory du musst zu mir!â
âOhâ sie hat merkwürdigerweise vergessen dass Dean sie noch liebt.
âDu hast noch mein Armband..â
âNein, es ist nicht...â sie zupfte sich das Armband runter.
âRory!â er wurde lauter.
âTut mir Leid. Ich muss einfach weg....â sie sah ihn kurz tröstend an, und öffnete die Tür während er noch fuhr.
âRory du bist wahnsinnigâ er hielt sie am T-Shirt damit sie nicht rausfliegt âWas soll ich deiner Meinung nach Lorelai sagen?â er wurde sehr laut aber hielt an.
Sie hörte seinen Worten nicht zu. âDankeâ sie drehte sich nicht um, und ging weg, zurück zum Motel. Zu FuÃ. Und sie hatte keine Angst.
Sweet sweet sweet tell him
Let me be patient let me be kind
Make me unselfish without being blind
Though I may suffer I'll envy it not
And endure what comes
Cause he's all that I got and
âRory!â das Rufen half nicht. Dean sah auf das Armband in seiner Hand. Es hatte sowieso keinen Sinn mehr. Er fuhr los.
Jess fuhr so schnell er konnte. Er hoffte so dass sie auch ja diese StraÃe nach Stars Hollow nahmen. Sie waren schon so lange weg. Wäre er nur gleich aufgestanden.
In seinem Kopf war nur sie. Hoffentlich schreit er sie nicht an. Und hoffentlich würde sie wieder mit ihm zurückgehen.
Sie dachte wiederum nur an ihn. Was ist wenn er sie nicht mehr dabei haben will? Doch sie müssen nach Miami. Das Päckchen. Oh Gott! Sie erinnerte sich dass sie ihre Reisetasche bei Dean vergessen hatte. Egal, sie ging weiter. Schnell, und zeitweise rannte sie.
Tell him I need him [yeah]
Tell him I love him [tell him]
And it'll be alright
Wo war sie nur? Er fuhr und fuhr und Deans Auto war nirgendwo. Dean würde er zusammenschlagen wenn er Probleme machen würde. Aber dann wäre Rory sicher sauer. Denk nicht, fahr schneller.
âRoryâ er sah sie. Schnell stellte er das Auto am StraÃenrand ab und stieg aus. Er rief âRory!â
âJess?â
Jess lief zu ihr. Er stand vor ihr und sie sahen sich an. âWo ist Dean?â
âWeg. Er ist nach Stars Hollow gefahrenâ
âJa?â
Sie schwiegen. âJessâ, âRoryâ sie fielen sich ins Wort. âTut mir Leid, du zuerstâ er sah sie gebannt an.
âIch wollte nicht weggehen. Es war nur, ist nur, dass du so verschlossen bist, und ich manchmal einfach nicht weiter weiÃâ sie nahm seine Hand âEs tut mir Leid. Ich möchte mit dir nach Miami fahrenâ sie schluchzte.
I'll never be jealous
And I won't be too proud
Cause love is not boastful
Oooh and love is not loud
Tell him I need him
Tell him I love him
Everything's gonna be alright
Er nahm sie fest in den Arm. âGut. Wir werden fahren.â Sie stemmte sich gegen ihn und sah in an. âUnd wegen Jessica...â er holt tief Luft â...glaub mir da ist nichts mehr, und du kannst dich nicht mir ihr vergleichen. Das mein ich als Kompliment...â er lächelte kurz.
âDankeâ sie strahlte. Ihr Herz klopfte wie verrückt, sie wusste nicht mehr ob sie je so verliebt in Dean war. âJess... Ich glaube ich lie-â
Doch sie konnte ihren Satz nicht zu Ende bringe, Jess küsste sie. Er hielt ihr Gesicht, umschlossen.
âDu musst nichts sagen. Komm steig ein.â Er blickte in ihre Augen und stieg in den Wagen. Sie stieg im hinterher. âWo sind eigentlich deine Sachen?â
âBei Dean.â
âBei Dean?â
âJa, sie waren noch im Auto als ich ausstieg, und ich hatte sie ganz vergessen...â
Er grinste kurz.
âKomm dir jetzt nicht zu gut vor!â sie lachten.
âWir müssen ins Motel zurück, meine ganzen Sachen sind dortâ
âUnd mein Buchâ
âDu hast dein Buch im Zimmer gelassen?â
âJaâ
âWarum?â
âKeine Ahnungâ
âNaja, sollen wir dann dort übernachten oder fahren wir die Nacht durch?â
âIch bin todmüde, und nach einer Nacht betrunken am Rücksitz, glaub mir, mein Rücken sehnt sich nach einem normalen Bettâ
âGutâ Jess drehte um und fährt zurück Richtung Hotel.
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22. Somebody already broke my heart, Sade
Wow. Es war wirklich viel passiert. Das hier war die erste Nacht wo sie ganz normal geschlafen hat. Ohne Drama oder Rücksitz. Sie war gerade mit dem Erinnern fertig. Was für Tage.
Jetzt lag er neben ihr und schlief friedlich. Seine Augenlieder zittern immer leicht wenn er träumt.
Vor fast genau einem Jahr haben sie sich dass erste Mal gesehen. Und er wollte gleich dass er mit ihr verschwindet. Durch ihr Fenster! Sie lacht. Ja, er hat sich wohl wirklich gleich am Anfang in sie verschaut.
âDu schaust mich an...â seine Stimme ist ganz gebrochen.
âVielleichtâ
Er öffnet langsam seine Augen und lächelt. âKannst du nicht schlafen?â
âIch will nichtâ
âDu willst nicht? Aha.â
âJaâ sie musste wieder lachen.
Er legt seinen Arm um sie und rückt näher zu ihrer Seite. âAlso was hast du überlegt?â
âIch hab mich erinnert. Wie alles angefangen hat...â
âDas mit uns?â
âJaâ
âUnd?â
Sie lächelte âDu wolltest sofort mit mir abhauen, und auf einer Bank sitzen und unsere Schuhe anstarrenâ
âJa...â beide seufzten, und ihre Minen wurden ernst. âIm Endeffekt bist du ja dann mitgekommen.... ein Jahr später aber immerhin. Was ist mit Dean?â
âEr ist nach Stars Hollow gefahrenâ
âDass weià ich. Aber was ist mit euch?â
âAus.â Er war ihre erste Liebe. Es viel ihr viel schwerer ihn loszulassen als sie es vielleicht zugeben wollte. Sie war ein wenig zu hart zu ihm, ihm dass Armband wiederzugeben und zu Jess zurückzulaufen. Es plagte sie ein dumpfer Schmerz in ihrer Brust. Aber sie hatte keine Kraft zu weinen.
âEs ist hart mir jemandem Schluss zu machen...â
Jess, der eifersüchtige. Der, der Dean vor der Schule zusammengeschlagen hat, hielt sie in den Armen und sprach über das Auseinanderleben. Rory hauchte bestätigend.
You came along when I needed a savior
Someone to pull me through somehow
I've been torn apart so many times
I've been hurt so many times before
So I'm counting on you now
âWar sie deine erste Liebe?â sie sah ihn nicht an, sondern schloss ihre Augen und kuschelte sich näher an ihn, als ob sie eine Gute Nacht Geschichte hören wollte.
âJessica?â Was für eine rethorische Frage. âJa, ich denke schon. Ich war vierzehn und ich habe sie aus der Ferne bewundert. Sie war so unnahbar. Immer wenn ich sie ansprechen wollte...â Er grinste kurz â...kam sie mit einem anderen Typen zusammen. Und wenn sie mit ihm Schluà gemacht hatte, dann traute ich mich nicht. Und es war ein Teufelskreis. Ich war wirklich feige. Und eines Tages sprach sie mich an, sie war anders. Ja, und dann führte eins zum anderen und den Rest...â er sah nach drauÃen. Wieso war er immer so eifersüchtig. Es ist doch einfacher zu reden. Wie jetzt. Schweigen tut weh. Langsam verstand er es.
âWieso habt ihr dann eigentlich Schluss gemacht?â
âKeine Ahnung.â Er wusste es genau. Doch es war nicht die richtige Zeit um Rory die ganze Wahrheit zu sagen.
Here I am
So don't leave me stranded
On the end of a line
Hanging on the edge of a lie
I've been torn apart so many times
I've been hurt so many times before
So be careful and be kind
âWie war es mit dir und Dean?â er hielt es für höflich sie zurück zu fragen. Obwohl er es hasste über diesen riesigen Schleimer zu reden.
âEr hat mich in der Schule angesprochen. Und dann haben wir uns öfters getroffen und sind dann zusammengekommen. Es war schön. Bis ein gewisser jemand nach Stars Hollow kam...â
âDann bin ich also das Böseâ
âJa!â beide lachten kurz. âJess...â
âHmm?â er war schon müde, und schaffte es nicht mehr seine Augen offen zu halten.
âIch habe nicht mit Dean geschlafen...â
Jess nahm es erleichtert zu Kenntnis, er küsste sie sanft auf ihre Schulter und ihren Mund. âSchlaf Gut, Rory Gilmoreâ
Somebody already broke my heart
If someone has to lose, I don't want to play
Somebody already broke my heart
No, no I can't go there again
Sie war sich sicher dass sie nicht nach Stars Hollow zurück wollte. Innerlich spürte sie dass noch viel auf sie zu kommen würde. Dinge die ihr Leben für immer prägen und verändern würden. Doch sie war bereit. Für Alles.
âGute Nacht...â
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24. (I Don't Know What's Going) On, The Cure
âRory hör mir zuâ¦â
Die Bilder vor ihrem geistigen Auge wirkten auf einmal verschwommen und zittrig. Was war los? Sie sah die Angespanntheit in seinem Gesicht.
âMach das Fenster zu... Bleib sitzen...â er parkte das Auto an die StraÃenseite. â...was auch immer passiert du darfst nichts sagen, nichts, ist dir das klar?â Er zeigte mit dem Finger auf Rory. Sie sah wie sich kleine SchweiÃperlen auf seiner Stirn bildeten.
Sie sah im Rückspiegel wie die Autos anhielten, und aus einem drei Typen ausstiegen. Zu ihrer Ãberraschung waren sie ungefähr in Jess Alter. Aber was wollten sie bloÃ. Jess kam auf sie zu und zündete sich gleichzeitig eine Zigarette an. Innerlich wurde sie von Sekunde zu Sekunde nervöser.
Warum begrüÃte er sie nur so freundlich? Er lachte. Was zum...? Wenn sie nur wüsste wer sie waren. Hmm. Rory sah wie sie auf sein Auto zeigten. Oh. Sie haben sie gesehen. Jetzt lachten alla, sie sah wie Jess versuchte sie vom Auto abzulenken. Nein, nein, nein. Sie kamen rüber. Und sie hat vergessen das Fenster zu schlieÃen.
âHallo du...â er ziemlich gut aussehender Typ hockte sich hin, verschränkte die Hände an der Tür und sah Rory an. Er rauchte einen Zigarillo. âHat dir dein Freund verboten zu reden?â Er lachte bösartig und ging wieder weg.
Rory versank in ihrem Sitz. Sie sah dauernd auf den Rückspiegel. Doch aus Jessâ Körpersprache konnte sie nichts rausfinden. Vielleicht war ja alles halb so schlimm.
Nach ein paar Minuten stieg Jess wieder in den Wagen.
âUnd?â
âWas und?â er fuhr hektisch los.
âWer waren sie?â
âFreundeâ er war völlig aus der Puste.
âFreunde?â
âRory, verdammt, du nervst!â er drehte den Kopf ruckartig zu ihr und sah sie kurz schnaufend an.
I don't know what's going on
I am so up close to you
I don't know what's going on
I don't know what's going on
I am so confused by you
Sie saà mit offenem Mund da und schüttelte den Kopf. Fast hätte sie geweint. Aber sie hat es gelassen. Warum wegen einem Typen zu Weinen der ihr nichts erzählt. Fast nichts. Sie hasste seine bescheuerten, für sie grundlosen Auszuvker.
Es war als ob sich der Wind drehte, und sich das Gefühl von etwas Neuem verbreitete. Die Sonne fing wieder zu glühen, und schien ihren Vorsatz, dem Herbst so früh Vortritt zu geben, vergessen zu haben.
Sein Stolz war zu groÃ. Er wusste dass sie wusste, dass es noch eine Menge zu bereden gab. Doch jetzt hat er es wieder versaut.
I am so in love with you...
with you... with you...
I am so in love with you...
With you... with you...
I don't know what's going on
I am so in deep with you
I don't know what's going on
I don't know what's going on
I am so disturbed by you
Die Nacht kam über das Land. Und die Lichter der Häuser sahen in der Schnelle wie Feuerwerke für Rory aus. Eine schöne Ablenkung, von Jess.
Es war Zeit. Er spürte es. Jetzt oder nie. Bevor noch etwas passiert.
âRory, wir müssen reden...â
No don't say anymore
To me at all
To me at all
No don't say more
To me at all
To me at all
I am so in love with...
You!
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25. Telling Stories, Tracy Chapman
Der Himmel war vernebelt. Keine Sterne. Kein Mond. Nichts auÃer einem grauen Schleier.
There is fiction in the space between
The lines on your page of memories
Write it down but it doesnât mean
Youâre not just telling stories
There is fiction in the space between
You and me
âDu musst mir schwören, nicht auszuflippen und keine Szene zu machen, Ok?â er sah sie streng aber hilflos an.
âIch wird mich bemühenâ
âNein!â er wollte laut werden, hielt sich aber zurück. âVersprich es mirâ
Sie war verwirrt und müde, was solls, dann verspricht sie es. âJa, ich verspreche esâ sie redete langatmig und monoton.
âGut. Also. Alles fing damit an dass bei mir und meiner Mutter eingebrochen wurde... ähm... öfters... Ja, kurz darauf bin ich mit Jessica zusammengekommenâ er atmet laut ein, und verzerrt das Gesicht. â...sie kannte da ein paar Typen die mir helfen könnten. Sie hat gemeint ich muss nur einige Sachen für die machen und dann wäre alles in Ordnung und sie würden aufpassen dass niemand mehr einbricht... ja... und dann habe ich eben Sachen hin und hergeliefert. Alles hat wunderbar geklappt. Bis sie mir dann eine Waffe in die Hand gegeben haben.â
âDie im Stausee gelandet ist?â Rory wurde aufmerksam.
âJa, genau dieâ er lachte scheu, als ob er sich freuen würde das Rory im Aufmerksamkeit schenkt. â...und man hat mir die Adresse von einem Typen gegeben, und Geld für Benzin. Sie sagten ich wüsste was zu tun ist. Dass tat ich tatsächlich. Ich konnte aber nicht.â Er wurde unruhiger. âKannst du dir vorstellen jemand kommt zu dir und sagt du musst irgendjemanden umbringen?â
âNeinâ sie sprach ganz leise und bedrückt.
â Ich auch nicht. Ich hab es meiner Mutter erzählt. Das erste Mal dass ich überhaupt etwas von mir gesagt habe... Und sie schickte mich zu Luke. Den Typen habe ich erzählt er sei tot. Und sie haben absolut keine Verdacht geschöpft. Ich mein dass sind Leute... die.... Auf jeden Fall war es merkwürdig dass sie nichts geahnt haben. Nach einer Zeit kam ein Päckchen, zum Glück habe ich es vor Luke abgefangen. Es war die Waffe mit einem Zettel auf dem Stand ich habe noch eine Rechnung offen. Entweder ich bringe in tatsächlich um oder erledige sonstige Sachen für sie. Sonst würden sie meine Mu-... Egal. Ãhm... Ja, dann hat mich Luke weggeschickt. Ich war wieder in New York und habe denen gesagt dass ich es nicht tun kann. Sie haben gelacht und gemeint ich soll in Boston ein Päckchen abholen. Ich wollte dich mit mir haben.â
Leave the pity and the blame
For the ones who do not speak
You write the words to get respect and compassion
And for posterity
You write the words and make believe
There is truth in the space between
âWarum?â
âDass weiÃt du doch...â er schaute sie kurz bedeutungslos an. âUnd jetzt sind wir hier. Langsam denke ich es war ein Fehler dich mitzunehmen...â
âNeinâ
âWarum?â
âDass weiÃt du dochâ sie lächelten beide.
âBist du wütend?â
âNein. Du hast es ja nicht gemacht.â
âJa..â er nickte beruhigt mit seinem Kopf. Er war froh ihr nicht gesagt zu haben dass er ihn umgebracht hat. Sie ist mit einem Mörder unterwegs. Was surrealeres kann es nur geben? Er sah auf seine Hände.
âWaren dass die Typen in den Autos?â
âHm? Ja. Sie schicken immer Leute um zu sehen ob alles gut läuft. Aber desto weniger du mit ihnen zu tun hast, desto besser, glaub mir.â
Sie wirkten dunkler als sonst. Seine Haut hatte immer einen olivgrünen Stiche, aber diesmal wirkte er schmutziger und düsterer. Er konnte sich kaum erkennen.
There is fiction in the space between
You and everybody
Give us all what we need
Give us one more sad sordid story
But in the fiction of the space between
Sometimes a lie is the best thing
Sometimes a lie is the best thing
Oh, wie er an den alten Zeiten hing. Als er mit Jessica zusammen war und kleine Gaunereien zum Schutz seiner Mutter machte. Als er dann nach Stars Hollow kam und Rory sah. An jede einzelne Begegnung und fast jeden Blick konnte er sich erinnern. Nahezu Alles erinnerte ihn an sie. Und jetzt saà sie neben ihn. Meilen weg von zuhause nur wegen ihn. Wie könnte er sie nur so enttäuschen. Er würde sich tausende Lügen ausdenken nur damit sie es nie erfährt. Nie.
Sometimes a lie is the best thing
Sometimes a lie is the best thing
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26.
Es war ein glühend heiÃer Morgen. Schwül und feucht.
âOh, Jess, bitte mach die hinteren Fenster auch auf...â
Rory saà nur in einem hellblauen Hemd von Jess seufzend da, und wehte sich mit einem alten National Geographics Magazin ein wenig frische Luft zu. Sie hat ihre FüÃe auf das Armaturenbrett gelegt, so dass ihre Zehen die kühle Windschutzscheibe berührten.
Ihre Haare waren leicht strähnig und zersaust, auf ihrem Oberschenkel bildeten sich kleine SchweiÃperlen, die auf den alten Ledersitz tropften und schnell verdampften.
Jess öffnete dass Fenster hinter ihm. Er sah nicht weniger erschöpft aus.
âWir können so nicht fahren...â Rory wehte schneller.
âIch fahre nicht duâ
âJess bitte, ich geh noch ein... verdammt....â sie streckte einen Arm aus dem Fenster und sah ihm nach.
âWas sollen wir bitte dann deiner Meinung nach tun?â
Sie schnaufte und schwieg. Jess sah zu ihr und bemerkte dass sie jetzt schon seit Tagen nur seine Sachen trug.
âDu brauchst neue Kleidungâ
âSoll ich etwa so einkaufen gehen?â
âDass mach ich schonâ
Sie sah ihn ungläubig an. Denn er saà in einer alten Jeans und einem weiÃen Tank Top da, dass längst nicht mehr so weià war wie es sein sollte.
âGott Rory! Ich würde mich schon umziehen...â
âVon mir aus gerne, aber was soll ich tun?â
Sie hatten beide keine Idee.
âSoll ich vielleicht in einem Motel bleiben?â
âKein Geldâ
âUnd von was willst du mir dann Kleidung kaufen?â
âWenn ich dir was kaufen soll, können wir nicht auch noch das Motel bezahlen...â
âTollâ
Jess biss sich auf die Unterlippe und sah auf die StraÃenschilder.
âIch hab eine Ideeâ er bog in eine kleine LandstraÃe.
âWas?â
Jess fuhr eine Weile bis sie zu einer Weide kamen.
âDu kannst hier auf mich wartenâ
âJa sicher. Guter Scherz.â
âHier wird schon niemand herkommen, glaub mirâ
âWoher weiÃt du dassâ
âVertraust du mir?â
âÃhh... Kitschiger Satzâ
Jess parkte unter einem groÃen Baum.
âOk, glaubst du mir Rory?â
âBitte beeil dich!â
âJa ja...â er nahm Geld aus dem Handschuhfach, Rory packte ihm beim Handgelenk.
âVersprich es mirâ
Jess setzt sich ruhig hin. âVersprochenâ
âKomm her...â Rory umarmt ihn um den Nacken und küsst ihn sanft â... mein Modeberater...â
Jess umarmt sie um die Hüften und macht einen beleidigten Gesichtsausdruck âFür dass -â er küsste sie. â â gehörst du -â er küsste sie wieder âbestraftâ
Rory lächelte und lieà ihre Hand seinen Rücken heruntergleiten. âGeh jetzt, desto eher du gehst, desto schneller bist du wieder da...â Sie presste ihr Lippen zusammen.
Jess nahm ein T-Shirt zog es schnell an, stieg aus dem Wagen, und ging Richtung StraÃe.
Es war langweilig im Auto. Sie wollte das Radio nicht zu lange Laufen lassen, damit die Batterie nicht leer wird. Alle Bücher die da waren würde sie schon zum hundersten Mal lesen, und alle Zeitschriften waren schon Monate alt. Toll. Sie kramte in Jess Sachen und fand auch hier nichts Interessantes. Sie lieà sich auf ihren Sitz fallen und schnaufte.
Sie nahm einen Sweater vom Rücksitz und ging auf die Wiese, breitete ihn wie ein Strandtuch aus und legte sich auf ihn.
Wenn es schon so heià war, könnte sie sich ja wenigstens sonnen. âGott sei Dank hat mir Jess alles gesagtâ dachte sie sich. Der Gedanke er würde ihr alles erzählen, und ihr vollkommen vertrauen, beruhigte sie unwahrscheinlich.
Obwohl die Hitze unmenschlich war, schien Rory diese Tatsache nicht zu beunruhigen. Sie hatte das Gefühl ihren Seelenfrieden gefunden zu haben.
Genau das brauchte sie jetzt, und nach Miami würden sie nach Stars Hollow fahren. Und ein echtes Liebespaar sein. Ja, alles wäre perfekt. Sie würde in Harvard studieren, und Jess würde auch studieren. Ganz sicher. Nur wo? Hm...
Sie freute sich riesig auf Miami. Oh. Hoffentlich hat er daran gedacht ihr einen Badeanzug zu kaufen. Sie müsste doch im Atlantik schwimmen. Er kümmerte sich um sie. Auf eine erfrischende Art.
Rory verschränkte ihre Beine, und pendelte mit einem in der Luft herum. Mit einem Lollipop wäre die Szene perfekt gewesen, dachte sie sich mit einem Lächeln.
Sie würde gerne mit ihm Schlafen.
Es stand doch nichts dagegen? Nur wann... Heute? Hier? Jetzt? So viel zu überlegen.
Gibt es denn jemanden der nicht über sein erstes Mal so detailliert nachdenken würde?
âHey, Sonnenanbeterinâ ein dunkler Schatten beugte sich über sie.
âSchon wieder da?â sie legte ihre Hand über ihre Augen damit sie die Sonne nicht blenden könnte.
âWillst du sehen was ich gekauft habe?â
âSicherâ
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27. Insensitive, Jann Arden
âIch hab dir auch ein Kleid gekauftâ
Er nahm es aus einem der drei Tüten, es war hellgrün und wirklich hübsch.
âDankeâ sie strahlte
âEs war herabgesetztâ
âDu weiÃt um eine romantische Stimmung zu sorgen...â sie küsste ihn auf die Wange und lachte kurz.
âEntschuldigeâ er lehnte sich an die Motorhaube. âWillst du es nicht gleich anziehen?â
âWarum nichtâ Rory wollte hinter den Wagen gehen âMach die Augen zu...â
âOkay...â er legte sich die Hände demonstrativ über die Augen.
Rory ging hinter den Wag und zog das Hemd so schnell sie konnte aus, und hörte wie Jess lachte. âJess lach nicht!â
âEntschuldigeâ er wartete kurz âUnd darf ich endlich schauen???â
âJaâ
âWowâ
How do you cool your lips
After a summerâs kiss
How do you rid the sweat
After the body bliss
How do you turn your eyes
From the romantic glare
How do you block the sound
Of a voice youâd know anywhere
Sie sah traumhaft aus. An ihr sah der billige Stoff aus, wie feiner, pudriger Chiffon, der sie aussehen lieÃ, als ob sie dem Himmel entstiegen wäre.
âDu sieht... wirklich... wow...â
Sie lächelte. âDankeâ
Beide schwiegen kurz, Jess konnte seine Blicke nicht von ihr abwenden. Er durchbohrte sie förmlich.
âUnd? Was hast du mir noch gekauft?â
âÃhm, hier...â er holte die Kleidungsstücke einzeln heraus â...zwei Oberteile, eine Hose, zwei Röcke, ich dachte mir da es so heià ist...â
âNein nein, es ist in Ordnung...â
âUnd... eine Hot Pantâ
Rory nahm sie skeptisch in Hand. âEine Hot Pant???â
âJa, es ist doch so heiÃ, ich meine oder willst du dich im Wagen totschwitzen...â
âWie du meinst...â sie grinste kurz
âUnd hier, noch ein Oberteil und ein Bikini...â
âDu hast mir einen B-I-K-I-N-I gekauft?â ihr Gesicht verzog sich
âJa. Du brauchst doch was damit wir schwimmen gehen können!â
âAber ein Bikini?â
âWas passt daran nicht?â
âIch trage keine Bikins.â
âBitte?â
âJa, nur Badeanzüge, oder mehr hochgeschlossene...â
Er musste lachen âRory, wie alt bist du?â
â17â
âOk, jetzt denk über deinen Aussage nach und zähl eins und eins zusammen: DU BIST NOCH NICHT 50â
Auch Rory musste lachen. âFahren wir heute weiter?â
Jess war noch immer an das Auto gelehnt, sah in die Sonne und schloà seine Augen. âIch hab keine Lust, du?â
Rory schüttelte den Kopf. âIst alles in Ordnung?â
âSicher. Wieso?â
âNur soâ
Plötzlich schmiss sie sich nahezu auf ihn, und fing an ihn leidenschaftlich zu küssen. Er war ziemlich überrascht und umarmte sie etwas zögerlich. Sie fuhr seinen Nacken entlang, durch seine Haare, und lehnte ihr Gesicht kurz an seine Schulter, genoss den Geruch seines After Shaves.
Ein paar Minuten später saÃen sich auf dem Rücksitz. Sie küssten sich innig und Jess legte Rory langsam hin.
âIst alles in Ordnung?â er fragte sie vorsichtig.
Sie nickte und lächelte.
Jess stand rasch auf schnaufte, und presste seine Hände gegen sein Gesicht.
âWas? Was ist los? Hab ich etwas gemacht?â Rory setzte sich auf, und wurde ganz bleich. âJess willst du es etwa nicht?â
How do you numb your skin
After the warmest touch
How do you slow your blood
After the body rush
How do you free your soul
After youâve found a friend
How do you teach your heart
Itâs a crime to fall in love again
âSicher. Gott,... was für eine Frageâ er musste den Kopf schütteln. âAber ich will nicht dass du dein erstes Mal hier hast, unter einem Baum... Ich meine wie grotesk ist das?â Er setzte sich vorne und fuhr los.
âJess wo fahren wir hin?â
âWirst du schon sehen...â
Sie war ein wenig enttäuscht. Sie wollte unbedingt mit ihm schlafen. Jetzt war die ganze schöne Stimmung weg.
Er fuhr unmöglich lange. Rory saà die ganze Zeit gelangweilt am Rücksitz. Es war schon dunkel. Toll, dabei hatte sie sich schon alles so schön vorgestellt.
Ihre Beine und Hände sahen schon tiefbraun aus, und ihre Haare hatten leichte Locken.
Es schien ihn gar nicht zu interessieren dass sie ihn in diesem Moment so wollte.
Oh, you probably wonât remember me
Itâs probably ancient history
Iâm one of the chosen few
Who went ahead and fell for you
Iâm out of vogue, Iâm out of touch
I fell too fast, I feel too much
I thought that you might have
Some advice to give on how to be
Insensitive
âWir sind hierâ
âJess, das ist ein Motelâ
Sie stiegen aus.
âIch dachte wir haben kein Geld für ein Motel???â
âJap.â
âAber... Jess, nein! Wir brechen nicht ein!!!â
âKomm schon...â
Sie wehrte sich, sah aber in seine dunklen Augen und nahm seine Hand.
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28. Playground Love, AIR
Sie rannten über eine künstlich angelegte Wiese, die in der Nacht aussah, wie ein grimmiger, dunkelblauer Sumpf.
âSiehst du das...â
âNeinâ
âSchau, ... hier...â er zeigte mit seinem Finger auf ein Fenster ohne Licht. âIch glaube dass ist leer, auÃerdem ist es im Erdgeschoss, so können wir durch das Fenster reinâ
Innerlich zögerte sie, aber es war der pure Adrenalin Kick, und ganz anderes, vielleicht sogar viel besser, als sie sich ihr Erstes Mal vorgestellt hat.
âKommâ
Er nahm sie an der Hand und strich unbewusst mit seinen Fingern, sanft über ihre Haut.
Es fühlte sich an als ob dass Haus ihnen immer näher kommen würde, und nicht sie ihm entgegenlaufen würden.
Jess sah durch das Fenster. âOk, die Luft ist reinâ Er klopfte zur Vorsicht noch mal auf das Glas, und öffnete es mit einiger Anstrengung. âGeh rein..â Er umgriff ihre Taille und hob sie ein wenig.
Sie war drinnen. Puh. Er sprang ebenfalls herein und zog sofort die Vorhänge zu. âWir dürfen dass Licht nicht anmachen....â â...weil man sonst drauÃen unsere Schatten sehen könnteâ fügte Rory hinzu.
Jess grinste âRichtig. Du entwickelst dich ja zu einer richtigen Kriminellenâ. âSchon vergessen, ich lese unter anderem auch Krimis...â Beide lachten kurz.
âWir haben sogar eine Minibarâ Jess kniete sich vor dem winzigen Kühlschrank hin. âWie dekadentâ sagte Rory und legte sich auf das Bett, so dass ihr Kopf, den sie auf ihre gefalteten Hände legte, am FuÃende war.
âWas kann ich Ihnen anbieten?â Scherzte Jess. âWas KÃNNEN Sie mir denn anbietenâ Sie spielte mit. âWir hätten Cola, Schokolade, sogar Wein, sehr billigen wie es aussieht, Vodka, O-Saft, und Mineralwasserâ âEin Mineralwasser bitteâ
Jess öffnete es demonstrativ und reichte es ihr rüber. âSie haben nicht zufällig Strohhalme?â âLeider nicht...â er sah sie etwas in Gedanken verloren an, die Vorstellung wie sich ihre roten Lippen um einen Plastikhalm winden würden, machte ihn sehr nervös. Er räusperte sich.
âIst alles in Ordnung?â fragte sie unschuldig âWillst du vielleicht einen Schluck?â sie streckte ihm die Flasche entgegen. âNein, nein, ich will nichts...â er stand verstört auf âIch muss mal ââ er zeigte auf das Bad, in das er in Windeseile entschwand.
âPuuuuhhh..â er atmete laut ein und aus. Jess setzt sich auf den Toilettensitz und legte sich mit zittrigen Händen eine Zigarette zwischen seine Lippen. âGott...â Er war völlig fertig. Wie könnte er sie nur entjungfern? Sie war so unschuldig, in jeder ihrer Bewegungen, und sie hatte dieses übernatürliches Strahlen um sich. Zumindest in seinen Augen.
Was ist wenn das Strahlen dann verschwinden würde? Sch.eiÃe. Was ist wenn er dann nichts mehr von ihr will? Aber er liebte sie doch. Oder? Natürlich, schon immer...
Er dachte dass er sicher viel nervöser ist als sie. Er sah in seine Geldtasche, das Kondom war noch da. Er musste wieder seufzen.
Es klopfte an der Tür.
Schnell steckte er das âDingâ weg und nahm einen Zug an seiner Zigarette.
âKomm rein...â
Langsam öffnete sie die Tür, sah zu Jess, öffnete sie dann ganz, und lächelte. Sie lächelte. Jess wäre am liebsten dahingeschmolzen.
âWieso bist du denn so schnell ins Bad gerannt?â sie stellte sich vor ihm hin, und verschränkte ihre Arme.
âIch wollte eine Rauchenâ
âHättest du doch auch immer Zimmer tun können!?â
âIch wollte nicht dass es dich stört.â
âTut es nicht.â
âOh, na gut.â
âIch bin es halt gewohntâ
âSoll ich vielleicht ganz damit aufhören wenn du in der Nähe...â
âNeinâ
âGut. Also stört es dich nicht.â
âNein, nein. Mach dir keine Sorgenâ
Sie war zu nah, viel zu nah bei ihm. Ihm wurde ganz heiÃ. Dann hockte sie sich auch noch vor ihm hin. Sie wusste wie man ihn quälen konnte, nur war sie sich dessen nicht bewusst.
âDu wirkst so merkwürdig...â ihre Augen wurden glasig.
âEs ist alles in Ordnungâ er nickte ihr rhythmisch zu, und nahm einen letzten Zug.
âMöchtest du nicht mit mir ins Zimmer kommen. Es ist sehr dunkel, ich bin nicht wirklich gern alleineâ
Sie standen auf und gingen ins Zimmer.
âEs ist jetzt wirklich so weitâ dachte sie sich.
âUnd was jetzt?â dachte sich Jess.
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29. Sweetest Gift, Sade
âMöchtest du fernsehen?â Was für eine dumme Frage, dachte er sich im nachhinein.
âJa, aber was ist wegen den Schatten...â
âIch glaub nicht dass der Fernseher so hell leuchtetâ
âNa gut, schauen wir dann fernâ seufzte Rory.
Konnte man mit 17 sexuell frustriert sein? Rory dachte nie dass sie sich diese Frage stellen würde.
âHey was...â Rory nahm Jess die Fernbedienung weg, schaltet den Fernseher aus, worauf er einfach nicht wusste wie er reagieren soll.
Dann küsste sie ihn, und legte ihre Hände auf seine Brust, so dass er sich ja nicht wehren konnte. Er wusste dass er einschreiten musste, jetzt plötzlich konnte er nicht verstehen wie er auch diese komische Weise noch vor ein paar Minuten nervös sein konnte.
Er fuhr mit seinen Hände ihren Körper entlang, den er durch den dünnen Stoff ihres Kleides ganz genau erfühlen konnte. Dann legte er sich behutsam auf sie, um sie noch leidenschaftlicher zu Küssen als gerade eben.
quietly while you were asleep
the moon and i were talking
i asked that she'd always keep you protected
she promised you her light that you so gracefully carry
Es war still. Und als ob nicht ein Windhauch es wagen würde, dass hier, zu stören.
Sie hob ihre Arme, und er streifte das Kleid langsam, fast wie in Zeitlupe, von ihrem Körper.
you bring your light and shine like morning
and then the wind pulls the clouds across the moon
your light fills the darkest room
and i can see the miracle that keeps us from falling
Es würde nie wieder so sein wie jetzt. Nie wieder.
Er zog sich sein T-Shirt aus, und küsste wieder, und wieder, und wieder. Sie roch noch immer nach Erdbeeren, und ihre Haut war pudrig, wie Vanille.
Sie hatte keine Angst. So oft hatte sie über genau diesen Moment nachgedacht, und selbst in ihrem Geiste, fühlte sie sich verloren, doch hier, nicht im geringsten.
she promised
all the sweetest gifts
that only the heavens
could bestow
you bring your light and shine like morning
âWillst du es wirklich?â er war sich nicht sicher, ob es angebracht wäre sie zu fragen. âJa...â sie sprach nicht einmal, sondern hauchte ihm lediglich entgegen.
Dann lieà sie sich fallen. Innerlich war sie noch nie so ruhig gewesen wie in diesem Moment, in seinem Armen. In seinen wunderschönen Armen. Sie würde ihm gehören, nur ihm. Für immer.
and as you so gracefully give her light as long as you live
i will always remember
this moment
âRory, wach auf, Rory verdammt!â flüsterte Jess mit einem sehr nervösen Unterton. âAber, was, was ist los?â âRory, jemand will ins Zimmer!â
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beim nächsten Post geht es weiter...
I'll always have [SIZE=2]Tokyo waiting[/SIZE]
[SIZE=2]Starbucks caring[/SIZE]
and [SIZE=2]Hobbes i can rely on... <3[/SIZE]