I'm still in love with you-Alexis&Milo-beendet
#17

Teil 35
Noch immer steht sie wie angewurzelt am Türrahmen. Den Blick immer noch auf die Stelle gerichtet, wo Matt vor wenigen Minuten noch stand. Unbewusst schüttelt sie ihren Kopf. Sie kann es einfach nicht fassen, was heute passierte. Langsam schließt sie die Tür hinter sich. Sie geht am Wohnzimmer, dem Ort des Geschehens, vorbei. Direkt in ihr Zimmer. Dort schaltet sie das Radio an und schmeißt sich aufs Bett. Sie schließt die Augen und möchte sich einfach nur ablenken. In Gedanken sing sie den Song mit, als könnte sie dadurch die restlichen Gedanken verdrängen. Doch es nützt nichts. Milo, Matt. Matt, Milo.... und dazwischen sie. Sie kann einfach nicht anders und greift nach ihrem Handy und wählt eine ihr nur zu bekannte Nummer. Es tutet. Ihr Herz rast immer schneller, bis schließlich die Person abhebt.
„Hey Alexis“, begrüßt er sie voll Begeisterung.
„Hey Milo“, sagt sie etwas betrübt.
„Ist Matt noch da?“, fragt er so unbefangen wie möglich.
„Nein“; antwortet sie ihm knapp.
„Gut“

Man kann seine Erleichterung richtig heraushören.

„Und wie wars?“ fragt er weiter.
„Schön ... Es war schön ihn wieder zu sehen.“
„Alexis, ist irgendetwas?“, fragt er sie vorsichtig.
„Nein“, lügt sie, „ Was soll denn sein? Außer dass ich meinen Ex geküsst habe.
„Ich weiß es nicht.“
„Ich bin nur müde, okay?“
„Okay.“

Stille in der Leitung. Niemand spricht ein Wort. Man hört nur den Atem des anderen.

„Und... Und was habt ihr so gemacht?“, unterbricht er die Stille.
„Wer?“
„Na du und Matt.“
„Ach so“.

Sie wirkt etwas nervös. Er merkt wie ihr Atmen immer heftiger wird.

„Nicht viel... Wir haben im Wohnzimmer gesessen, ferngeschaut und uns über alte Zeiten unterhaltet“ Und uns dann noch geküsst.
„Sonst nichts?“, fragt er ungläubig.
„Sonst nichts. Ehrlich! Er hatte noch einen wichtigen Termin und musste früher gehen. Deswegen hatten wir nicht so viel Zeit“, lügt sie.
„Okay.“

Er weiß nicht was es ist, aber irgendwas tief im ihm sagt, dass etwas nicht stimmt. Dass die Unterhaltung nicht so wie immer ist, als ob irgendetwas zwischen ihnen stehen würde. Doch er verdrängt diesen Gedanken wieder schnell.

„Weißt du was?“, fragt er nun etwas fröhlicher.
„Was denn?“
„Nur noch 2 Tage und du bist wieder in L.A.“
„Ja... L.A ist so eine schöne Stadt. Ich hab sie schon richtig vermisst“, lächelt Alexis.
„Hey! Und was ist mit mir?“, fragt er schmollend.

Alexis kann sich ihr Lächeln nicht verkneifen. Sie stellt sich gerade vor wie Milo mit einem Schmollmund auf seiner Couch sitzt.

„Du hast nen guten zweiten Platz“, erwidert sie und muss dabei wieder ihr Lachen unterdrücken.
„Alles klar. Ich hab verstanden.“
„Hey, jetzt sei doch nicht so eingeschnappt. Du bist auf Platz eins, okay?“
„Viel besser“, lächelt er jetzt.

Es klopft an Alexis‘ Tür. Alexis dreht sich um und erblickt ihre Mutter.
„‘tschuldigung für die Störung. Ich wollte nur Bescheid sagen , das wir wieder zurück sind. Eric, Martin und ich gehen noch ins Kino und wollten fragen, ob du auch mitkommst ... So wie in alten Zeiten“
Sie schaut Alexis erwartungsvoll an.
„Ja klar komm ich mit“, meint Alexis.
„Alles klar. Wir fahren in einer Stunde“, sagt Nanette und verschwindet auch schon wieder. Nun wendet sich Alexis wieder Milo zu.

„Du, ich muss jetzt auflegen“, meint sie.
„Aber du hast doch noch ne Stunde“, versucht er sie zu überreden.
„Ich wollte aber noch schnell unter die Dusche springen.“
„Ach so... na dann“, äußert er betrübt.
„Hey... nur noch 2 Tage, dann sehen wir uns wieder“, versucht sie ihn aufzumuntern.
„Die können sich aber ganz schön ziehen.... Ich vermisse dich“, fügt er noch hinzu.
„Ich dich doch auch... Glaub mir, wir werden auch noch diese 2 Tage überstehen.“
„Wenn du meinst.“
„Ich mein das nicht nur, ich bin sogar davon überzeugt... Und das solltest du auch sein.“

Milo muss schmunzeln, was Alexis an der anderen Leitung genau hören kann.

„Okay, okay... Ich werde überleben, sonst kann dich ja keiner vom Flughafen abholen.“
„Das ist die richtige Einstellung... Also ich muss jetzt wirklich los.“
„Leider... Also bis dann“, verabschiedet er sich.
„Ciao.“

Und schon ist ein Tuten in der anderen Leitung zu hören. Sie lässt sich in ihr Kissen sinken, in der einen Hand hält sie immer noch das Telefon. Sie atmet einem tief ein und aus und schließt ihre Augen.

Warum hab ich ihm nichts gesagt... dann hätte ich es jetzt schon hinter mir.
Wüsste was er davon hält... Na ja das ist ja nicht schwer.
Was soll er schon davon halten, dass ich meinen Ex geküsst habe?
Natürlich wäre er nicht davon begeistert.
Ob er mir verzeihen hätte?... Wer weiß...
Es lässt sich ja nicht mehr ändern ... Leider.

Langsam öffnet sie ihre Augen wieder und rappelt sich vom Bett auf. Sie geht zum Schrank und nimmt sich frische Kleider herraus. Sie wirft noch einen letzten Blick in den Spiegel.

Wie soll ich es ihm bloß erklären ...

Sie wendet ihren Blick wieder vom Spiegel. Nur mit müden Schritten nähert sie sich dem Radio und schaltet es aus als gerade ein neues Lied beginnt.



Worum geht es uns denn hier
wirklich? Denn es geht nicht um
Verkauf und Verrat.
Was ihr sagt irritiert mich,
und ich hab keine Antwort parat.
Lasst sie leben, wenn sie leben.
Lasst sie sterben, wenn sie
wollen. Ihr solltet keine Netze
weben, in denen wir uns verfangen
und fallen sollen.



Wir gehören zusammen
wie der Wind und das Meer,
und wenn wir uns trennen
sieht uns der morgen vielleicht
nie mehr.



Wie schwer wird es sein, uns zu
Finden, wenn wir nichts mehr sehen
und wie sollen wir uns dann
verbinden. Wenn wir getrennte
Wege gehen reißt euch zusammen
und lasst keinen allein,
der den du verjagst
wollte eigentlich nur dein
Retter sein.



Vielleicht sind wir in diesem
Land nur um das Kommende zu
überstehen, die Arche liegt noch
auf Sand bis die Wolkenbrüche
niedergehen schick nicht einen
weg, denn du weißt nicht was er
kann vielleicht ist er mutiger
vielleicht ist sie klüger als
jeder Mann.




Teil 36
Alexis liegt schon die ganze Nacht lang in ihrem Bett wach. Immer wenn sie ihre Augen schließt, sieht sie Matt vor sich und dann ihren Kuss. Unruhig wälzt sie sich auf die andere Seite. Sie öffnet ihre Augen. Ihr Blick wandert auf die roten Ziffern ihres Weckers ... 4:48Uhr ... Noch ein paar Stunden und sie wird Milo wiedersehen. Tausende Fragen schießen durch ihren Kopf.

Soll ich im wirklich alles sagen?
Die ganze Wahrheit?
Soll ich meine Beziehung wegen einem Kuss aufs Spiel setzten?
Nur wegen einem unbedeutsamen Kuss?
Doch wenn er so unbedeutsam gewesen ist, warum muss ich dann immer daran denken?
Ich muss immer öfters an die schöne Zeit mit Matt denken...
Ist da vielleicht doch mehr als nur Freundschaft?
Nein...
Ich liebe Milo!

Davon ist sie fest überzeugt. Sie dreht sich wieder auf die andere Seite und starrt in die Dunkelheit. Überlegt und forscht nach ihren Gefühlen.


There's a pain that sleeps inside
It sleeps with just one eye
And awakens the moment that you're near
Though I try to look away
The pain it still remains
Only leaving when you're next to me



Wie kann nur ein Kuss so eine Reaktion in mir auslösen?

Sie schließt ihre Augen wieder. Ihre Decke zieht sie so weit hoch, sodass nur noch ihr Kopf zum Vorschein kommt.

Das wird schon wieder...

Mit diesem Gedanke schläft sie endlich ein.


Do you know, that everytime you're near
Everybody else seems far away
So can you come and make them disappear
Make them disappear and we can stay



Nun steht Alexis da ... In einem Flughafen von L.A. In den Händen ihr Gepäck. Sie nimmt die Menschen um sich herum gar nicht richtig wahr. Sie ziehen wie ein Windzug an ihr vorbei ... Schnell und nicht greifbar ... Doch trotz der Menschenmenge erblickt sie sein Gesicht. Sie hält die Luft an. Ihr kommt es so vor als würden die Menschen um sie herum in diesem Moment still stehen. Sie atmet wieder aus und auch die Welt scheint sich wieder weiterzudrehen. Nun steht er vor ihr.


So I stand and look around
Distracted by the sounds
Of everyone and everything I see
And I search through every face
Without a single trace, of the person
The person that I need



Wie lang hab ich auf diesen Moment gewartet ...
Darauf ihn wiederzusehen ...
Nie hätte ich geahnt, dass drei Wochen so lang sein können ...
Doch nun ist es so weit ...
Und ich habe davor Angst.
Glück und Leid liegen wirklich nah beieinander ...

Sie stehen sich einfach eine Minute gegenüber. Niemand sagt etwas. Das endlose Lächeln der Beiden sagt mehr als tausend Worte. Langsam lässt sie ihren Koffer aus den Händen gleiten und fällt ihm um den Hals. Er drückt sie ganz fest an sich. Atmet ihren Duft ein, der ihm so sehr gefehlt hat.

„Ich hab dich so vermisst“, flüstert sie ihm ins Ohr.
„Ich dich auch ... Das kannst du mir glauben“, flüstert er zurück.


Do you know, that everytime you're near
Everybody else seems far away
So can you come and make them disappear
Make them disappear and we can stay


Can you make them disappear?
Make them disappear



Sie lösen sich wieder aus der Umarmung. Er nimmt ihre Koffer und beide gehen in Richtung Ausgang. Doch plötzlich schlingen sich von der Seite zwei Arme um Alexis. Diese bleibt wie angewurzelt stehen und weiß nicht so recht wie sie reagieren soll.

„Oh mein Gott!!! Alexis!!! Ich glaub es nicht!!!“, ruft die Person laut.

Langsam kommt Alexis wieder zu sich und versucht die Person von sich abzuwimmeln.

„Was geht denn jetzt ab? Lassen Sie mich doch bitte los“, versucht sie sich zu befreien.

Milo steht nur neben ihr und muss sie wirklich bemühen nicht lauthals anzufangen zu lachen. Endlich lässt die Person von Alexis ab und holt ein Blatt und einen Stift aus ihrer Tasche heraus und hält es Alexis entgegen.

„Kann ich vielleicht ein Autogramm bekommen“, fragt die Person aufgeregt.

Alexis nimmt den Stift und unterschreibt auf dem Blatt. Mit einem skeptischen Blick gibt sie ihr den Stift wieder zurück. Die Person nimmt Alexis wieder in den Arm.

„Danke! Danke! Danke!“, meint sie überglücklich.

Dann wendet sie sich wieder von Alexis ab und läuft mit dem Blatt in der Hand auf eine Gruppe zu.

„Ich glaub es immer noch nicht! Ich habe Alexis getroffen!“

Alexis schlägt Milo gegen die Brust.

„Aua!“

Gespielt verzieht er sein Gesicht und fährt sich mit der Hand über seine Brust.

„Wofür war das denn?“
„Dafür dass du mir nicht geholfen hast.“
„Wie hätte ich dir denn helfen sollen? Ich war ja selbst total beschäftigt.“
„Ach ja? Und mit was?“, fragt sie und zieht dabei eine Augenbrauen nach oben.
„Du hast ja gar keine Ahnung wie schwer es war nicht bei deinem Anblick zu lachen. Das hat meine ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Da... Da konnte ich dir gar nicht helfen“, versucht er sich herauszureden.
„Ha ha“, meint sie trocken, „ was war das eigentlich gerade gewesen?“
„Also ich würde behaupten so was nennt man einen Groupie“, meint er.
„Wow ... Ich wurde von einem Groupie angefallen“, redet sie mehr zu sich selbst.
„Tja was soll ich dazu großartiges sagen ... Willkommen zu Hause“, meint er grinsend.

Jetzt muss auch Alexis schmunzeln und die beiden begeben sich zum Ausgang.


There's a pain that sleeps inside
Sleeps with just one eye
And awakens, the moment that you're near
And I search through every face
Without a single trace, of the person
The person that I need


Do you know, that everytime you're near
Everybody else seems far away
So can you come and make them disappear
Make them disappear and we can stay

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Ein Freund ist ein Mensch, der dein Lächeln sieht und trotzdem spürt, dass deine Seele weint


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