Streiche, Liebe und Strategen
#7

Hey

@ ~Loorie~: Dein review erfreut uns immer wieder. es freut uns sehr dass dir die ff gefällt. das mit dem lächeln hast du schon gesagt und du hast recht dean ist ein echtes schnittchen!

Von Sportstunden, Mistkerlen und Männergesprächen

„Mr. und Mr. Winchester, würden Sie sich bitte auf den Unterricht konzentrieren?“ schalt John seine beiden Söhne, die mit den Gedanken wohl anderswo gewesen waren.
„Ja.“ murrten beide.
„Ja, was?“
„Ja, Mr. Winchester.“
Lorelai und ich warfen einander amüsierte Blicke zu, beugten uns dann jedoch rasch wieder über die Aufgaben.
„Entschuldigung?“ fragte ich zögernd und John wandte sich zu uns um.
„Ja?“
„Ich hab den äußersten Schritt…“
„Oh, den kann ich dir erklären.“ Warf Dean ein und Gekicher hob in der Klasse an, während ich so tat, als würde ich ihn ignorieren.
„…der Rechnung noch nicht verstanden.“
Eines musste ich John lassen – er war geduldig.
„Da muss irgendwo ein Fehler sein.“ Murmelte Lorelai nachdenklich.
„Lass mal sehen.“ Wandte Sam ein und beugte sich über meinen Platz hinweg mit gerunzelter Stirn über das Heft.
So wie ich meine Schwester kannte, war die Seite ein einziges Chaos. Ich behielt Recht, aber Sam fand sich ohne irgendein Problem durch ihre Rechnung hindurch und tippte schließlich auf die letzte Zeile.
„Du hast vergessen die Wurzel zu ziehen, siehst du? Hier.“
„Oh.“ Murmelte mein Zwilling und spielte nachdenklich mit einer ihrer Haarsträhnen. „Das versteh ich aber immer noch nicht.“
Sam lachte leise und tauschte den Platz mit mir, um ihr die Aufgabe in allen Einzelheiten zu erklären. Oh ja, in allen Einzelheiten und noch viel genauer.
Dean sah mich amüsiert von der Seite an. „Und, hast du Mathe auch nicht verstanden?“
„Nein.“ Antwortete ich ehrlich. „Aber ich brauche deine Hilfe nicht.“
War ich nun stolz, stur oder beides?
Was auch immer.
„Was meinst du?“ spottete er und kippelte mit dem Stuhl nach hinten. „Wie viele von den anderen Mädchen würden sich um Nachhilfestunden von mir reißen?“
Wenn er spielen wollte…
„Rechne es dir aus.“ Sagte ich kalt, stand auf als es klingelte und nahm meine Tasche. Ich musste dankenswerterweise zur Turnhalle. Auch Sam erhob sich und wir verließen den Klassenraum.
Lorelai hatte jetzt Physik.

„Bella?“
Wir liefen gerade ein paar Runden zum aufwärmen, als Sam mich mühelos einholte.
„Was denn?“
„Was ist Lorelai für ein Mensch?“
Ich musste lachen und band mir im Laufen das Haar neu zusammen. Menschen die Drumherum redeten, waren mir generell zuwider, Sam fragte wenigstens gleich.
„Sie ist sehr chaotisch.“ Sagte ich. „Aber die beste Schwester, die ich je hätte haben können.“
„Sie scheint sehr humorvoll zu sein.“
„Das ist gar kein Ausdruck.“
„Irgendwelche psychotischen Exfreunde, von denen ich wissen müsste?“ fragt er.
„Oh, du machst dir keine Vorstellungen.“
„Im Ernst?“ wollte er beinahe besorgt wissen aber ich schüttelte nur den Kopf und lachte.
„Nein, so schlimm war es nicht. Sie waren 1 ½ Jahre zusammen, dann wurden sie einander müde und haben sich getrennt.“
„Ich verstehe.“
„Du überrascht mich.“ Sagte ich und versuchte regelmäßig zu atmen, um das Gespräch nebenher noch weiter führen zu können.
„Wieso?“ fragte er zurück.
„Weil du nicht die typischen Fragen stellst.“
„Was zum Beispiel?“
Ich musste lächeln. „Ihre Lieblingsblumen oder so was in der Art.“
Sam schüttelte den Kopf. „Das finde ich schon selbst heraus. Mädchen sind langweilig, wenn man im Voraus alles über sie weiß.“
Ich konnte sagen was ich wollte, diesmal hatte mein Zwilling sich den Richtigen ausgesucht. Sam war so aufrichtig und ehrlich, wie Dean... äh…ja, was eigentlich? Gemein und idiotisch?
Lassen wir es dabei bewenden, bis mir etwas anderes einfiel.
Ich atmete regelmäßig und sieh einer an, das funktionierte sogar. Sam lief vollkommen gelassen neben mir her, kein Wunder, war er doch mindestens 10, wenn nicht mehr cm größer als ich.
Das gab sicherlich ein schönes Bild.
Kurz darauf trennten sich Leistungs- und -Grundkurs und ich folgte Harley in die andere Halle. Dieses Jahr schienen wir uns einen Schwerpunkt aussuchen zu können und mit einem amüsierten Lächeln, wählte ich Karate.
Wir würden sehen, wer sich mit mir anlegen wollte.
Immer her damit.

„Lorelai?“
„Ja, Dean?“
„Warum ist deine Schwester so…“
„So was?“ fragte sie zurück und runzelte die Stirn, als sie etwas in ihrem Physikbuch suchte.
„Ja, so…so…so eben.“
Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. „Wenn du mir sagen könntest, worauf genau du hinaus willst, könnte ich dir antworten.“
„So…abweisend?“
Er sprach es aus, als könnte das überhaupt nicht sein, als werde er in diesem Augenblick von der Erkenntnis erschlagen, das es Frauen auf Erden gab, die ihn nicht umwerfend fanden.
Mein Zwilling hob die Augenbrauen und sah ihn mit dem strengen Blick unserer Mutter an. „Du hättest sie kein Machoweib nennen dürfen.“
Ihm verrutschte einen Augenblick lang das Lächeln. „Das hat sie dir erzählt?“
„Wir sind Zwillinge.“ Antwortete Lorelai darauf nur. „Wir erzählen uns alles.“
„Hat sie dir auch etwas über mich erzählt?“
Wie war das mit der männlichen Arroganz?
„Das du dich nicht dafür bedankt hast, das sie deinen Wagen in Ordnung gebracht hat, zum Beispiel.“
Kurzes peinliches Schweigen.
„Warum ist sie so sauer auf mich?“
Lorelai sah ihn empört an. „Du hast sie ein Machoweib genannt.“
„So was steckt sie doch weg.“ Erwiderte Dean und sah sie misstrauisch an. „Oder ist da irgendwas, das ich nicht weiß?“
„Intelligenzbestie.“ Spottete Lorelai und wechselte die Patrone ihres Füllers.
„Wieso?“
„So nennt man jemanden…“
„Das meine ich nicht.“ Unterbrach Dean sie. „Was ist mit Bella passiert?“
„Woher soll ich das wissen?“ wich Lorelai aus.
„Ihr seid Zwillinge.“ Echote Dean trocken. „Ihr erzählt euch alles.“
Der Punkt ging an ihn.
„Es geht dich nichts an.“ Erwiderte meine Schwester. „Und Bella würde mir den Hals umdrehen, wenn ich dir irgendwas erzähle.“
„Und wenn sie es gar nicht erfährt?“
„Sie ist meine Schwester.“ Betonte Lorelai. „Du würdest mir auch nichts über Sam erzählen, was mich nichts angeht.“
„Und wenn doch?“
In diesem Augenblick hätte ich schwören können, dass ihre Ohren länger wurden.
„Würde ich trotzdem nichts sagen.“ Die Antwort kam ein klein bisschen zu hastig.
„Ich mag deine Schwester.“ Sagte Dean.
„Ich auch.“
„Das freut mich.“
„Und mich erst.“
„Erzähl schon.“
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Hast du mir nicht zugehört?“
„Haben Sie mir zugehört?“
„Was?“ Dean und Lorelai sahen einander verständnislos an und zuckten zusammen, als ihre Physiklehrerin die Kreide nach ihnen beiden warf.
„Führen Sie Ihr Gespräch bitte draußen weiter.“
„Na toll.“ Murrte Lorelai und lehnte sich beleidigt gegen die Heizung, als die Tür hinter Dean geschlossen wurde. „Rausgeflogen am ersten Tag.“
„Freu dich doch.“
„Worüber denn?“ fuhr Lorelai ihn an.
„Jetzt hast du alle Zeit der Welt, mir etwas über deine Schwester zu erzählen.“
„Den gottverdammten Teufel werde ich tun!“

Die Sportstunde war zu Ende und ich ging trotz des Erfolgs erledigt in die Umkleide zurück. Ich hatte mich mit den meisten Jungs aus unserem Kurs angelegt – und alle hatten die Matte geküsst.
Okay, meine Wut auf Dean hatte nachgelassen – woher das wohl kommen mochte? – aber ich war trotzdem nicht scharf darauf, ihm über den Weg zu laufen.
Als ich die Halle verließ, sah ich Sam nirgendwo, deswegen warf ich mir meine Tasche über die Schulter und ging über den Schulhof zurück. Wollte es zumindest, denn dann hörte ich die Stimme von Alex und Josh, seinem Gegenstück was W. w. B. t. anging.
Sie beide klangen unruhig und ich musste zu meinem Bedauern nicht lange überlegen, was der Grund dafür war.
Einer der größeren Jungen stand bei ihnen und war anscheinend drauf und dran, sie als Punchingbälle zu benutzen.
„Hey, Nathan.“ Rief ich und spürte wie meine Züge sich verhärteten, als er sich zu mir umdreht.
Er war mein Exfreund und alles andere als ein angenehmer Mensch.
Ein höhnisches Lächeln zog sich über seine Lippen. „Bella.“
„Lass sie in Ruhe.“
„Seit wann stehen Machoweiber wie du auf Freaks?“
„Von dem größten habe ich mich zum Glück getrennt.“ Antwortete ich kalt und spürte beinahe, wie sein Zorn größer wurde.
Toll, Belladonna. Lass uns heute doch mal jeden beleidigen, den wir treffen.
„Wer hat sich von wem getrennt?“ ein verächtliches Lächeln umspielte seine Lippen.
„Tagelang konntest du mir nicht in die Augen sehen. Warum? Damit ich nicht sehe, das du weinst?“
„Das geht dich nichts an.“ Sagte ich nur. „Ich will, das du die zwei in Ruhe lässt.“
„Du lenkst vom Thema ab.“ Erwiderte Nathan.
Ich wollte gar nicht wissen, wie viele Zuhörer wir bereits hatten. Von Fern her, sah ich die Haarfarbe meiner Schwester in der Sonne blitzen. Natürlich, sie musste auf dem Weg zur Sporthalle sein.
„Und was ist das Thema?“ spottete ich und hoffte doch, das er den Mund halten würde. Geh, dachte ich nur. Geh einfach.
„Warum wundert es dich denn, dass ich mir lieber Ashley geholt habe? Die liegt unter etwas anderem als Autos.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Ja, nur bin ich sicher, das Ashley weniger drauf hat, als deine alte Schrotlaube. Die konntest du ja ohne mich auch nicht tiefer legen.“
Wie es passiert war, wusste ich später nicht zu sagen aber plötzlich zuckte ein brennender Schmerz durch mein Gesicht, ich schlug mit dem Kopf im Fallen gegen das Geländer der Treppe.
Gewöhnlich hatte ich glänzende Reflexe, doch ich hatte seinen Faustschlag nicht kommen sehen.
„Du Mistkerl!“ knurrte jemand und als sich die vertrauten Hände meiner Schwester an meine Schultern legten, kam bei mir an, das Nathan mit einer blutigen Nase zurückstolperte und Dean zornig vor ihm stand.
„Such dir jemanden in deiner Größe.“
Einer von Nathans Freunden kam dazu und wie aus dem Boden gewachsen, war auch Sam an der Seite seines Bruders.
„Bella!?“
Ich hörte sie kaum und versuchte vorerst die Reaktionen von Fingern, Armen und Beinen wieder in die richtige Richtung zu bringen.
„Bella, hörst du mich!?“
Die Wut in der Stimme meiner Schwester überschlug sich fast, doch ihre Sorge um mich, schien größer zu sein.
„Ja.“ murmelte ich schließlich und blieb vorerst auf den kalten Steinen sitzen, um meine Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
„Schluss jetzt!“
Ich war gerade auf den Beinen als ich sah, wie John in die Prügelei hineinplatzte und ihr ein schnelles Ende bescherte.
„Ihr beide!“ fuhr er Nathan und den anderen Jungen an. „Ins Lehrerzimmer, sofort!“
„Aber…“
„Keine Widerrede!“
Die beiden zogen schweigend ab. Die Nasen und Unterlippen sahen ziemlich blutig aus.
„Dad…“ hob Dean an, wurde jedoch von seinem Vater resolut unterbrochen.
„Einer von euch schlimm verletzt?“
„Nein, aber…“ wandte Sam ein.
„Ihr beide fahrt jetzt auf der Stelle nach Hause. Darüber reden wir später.“
„Mr. Winchester.“ Sagte ich und trat schwankend mit Lorelai zusammen zu ihnen. „Es war meine Schuld…“
„Das spielt keine Rolle. Dean und Sam fahren nach Hause und du gehst mit deiner Schwester rauf ins Krankenzimmer.“
„Das geht schon.“ Sagte ich, doch das taube Gefühl das mein Gesicht herauf kroch, straften meiner Worte Lügen.
„Geht schon.“
„Ich…“
„Bella.“ Mahnte mein Zwilling und zog mich den kalten Schulhof hinunter.
Ob ich nun wollte oder nicht, sie hatte Recht. Meine linke Gesichtshälfte schwoll bereits an und brannte scheußlich.
Ich bin eigentlich Pazifistin aber hoffentlich hatte Dean ordentlich zugeschlagen.

„Tut es sehr weh?“ fragte Lorelai besorgt und ich schüttelte unter dem großen Eisbeutel den Kopf.
„Halb so wild.“
„Oh, dieser verfluchte Mistkerl.“ Wütete sie und ging zornig auf und ab. „Das passt mal wieder zu seinem miesen Charakter.“
„Haben die Jungs was abgekriegt?“
„Das will ich doch hoffen.“
„Nein, ich meine haben Dean und Sam abgekriegt?“
Lorelai schüttelte den Kopf. „Nicht viel, glaube ich. Ich habe nicht viel mitgekriegt, ich war um dich zu sehr besorgt. Was ist eigentlich passiert?“ wollte sie so plötzlich wissen, das sich mir ein leises Lachen entrang, ehe ich wieder ernst wurde.
„Er hat Alex und Josh mal wieder fertig gemacht.“ Murmelte ich und setzte mich auf. In meinem Kopf drehte sich alles und ich ließ mich rasch wieder auf die Liege sinken.
„Und du musstest den Helden spielen.“
„Hättest du was anderes gemacht?“ murrte ich.
„Wahrscheinlich nicht.“ Gab mein Zwilling zu und ich nickte.
„Siehst du?“
Einen Augenblick herrschte Stille, in dem Lorelai auf und ab ging, um ihrem Ärger auf Nathan Luft zu machen.
„Er hätte es nicht tun müssen.“ Sagte ich schließlich und mein Zwilling sah mich an.
„Was meinst du?“
„Ich habe Dean nicht darum gebeten, mir zu helfen.“
Sie seufzte und setzte sich neben mich auf die Liege. „Er hat es trotzdem getan.“
„Warum?“
Lorelai zuckte in einer geschmeidigen Bewegung die Schultern. „Er war stinksauer und warum er es getan hat, ist mir egal. Er hat es getan, das reicht mir schon.“
„Mir aber nicht.“ Murmelte ich und warf einen nachdenklichen Blick aus dem Fenster.

„Okay, was war da los?“ fragte Sam, als Dean den schwarzen Impala den Highway hinab jagte.
„Er hat sie geschlagen.“ Knurrte er und die Wut war so groß, das sie beinahe greifbar war. „Der Mistkerl hat es gewagt sie zu schlagen.“
„Und deswegen hast du dich revanchiert.“ Eine Feststellung, keine Frage.
„Ja.“ antwortete Dean einfach.
„Gut, dann habe ich mich diesmal wenigstens nicht geschlagen, weil du jemanden provozieren musstest.“
„Würde ich das je tun?“
Sam warf ihm einen Blick von der Seite zu, schwieg jedoch. Wie oft hatten die zwei sich schon mit irgendwem geprügelt, weil Dean den Mund nicht hatte halten können?
Sam lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen. „Das wird noch ordentlich Stress mit Dad geben.“
„Und wenn schon.“
„Whoa. Wirst du krank oder so?“ fragte sein Bruder überrascht.
„Wieso?“ fragte Dean zurück und warf einen Blick in den Rückspiegel, als er rückwärts die Auffahrt hinauf fuhr.
„Du würdest aus dem Fenster springen, wenn Dad es von dir verlangen würde und jetzt ist es dir egal?“
„Und?“
Sam sah seinen Bruder mit einem amüsierten Lächeln an. „Bella hat dir den Kopf verdreht, was?“
„Blödsinn.“ Antwortete Dean und stieg aus dem Auto.
„Ach nein?“
„Nein, Sammy. Ich erzähle ihr jedenfalls nicht, was für zarte Hände sie hat.“
Sam grinste und warf die Beifahrertür des Impalas zu. „Stimmt, dazu fehlt dir auch die Feinfühligkeit.“
„Komm, ich kann sie alle haben.“
„Richtig.“ Antwortete Sam trocken. „Und deswegen willst du Belladonna.“
„Ist doch gar nicht wahr.“
„Ist es doch.“
„Ist es nicht.“
Dean öffnete die Haustür und stieß fast mit seiner Mutter zusammen, die das Auto wohl gehört haben musste.
„Oh, Gott. Was ist denn mit euch passiert?“ entfuhr es ihr und Sam seufzte.
„Halb so wild.“


Review wie immer gern gesehen.
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