23.02.2009, 20:43
hey ho,
eine neue leserin, ich freu mich!
und lorrie kriecht erstmal tausend knutscha und umarmungen :knuddel:
so ich will dann auch mal einen neuen teil posten den ich eigentlich schon gestern hätte on stellen sollen.
nun lest und reviewt fleiÃig.
lg und cous
jessy
eine neue leserin, ich freu mich!
und lorrie kriecht erstmal tausend knutscha und umarmungen :knuddel:
so ich will dann auch mal einen neuen teil posten den ich eigentlich schon gestern hätte on stellen sollen.
nun lest und reviewt fleiÃig.
lg und cous
jessy
Von Niederlangen, Unterwäsche und anderen Pannen
Kaum das Lorelai und Sam das Haus verlassen hatten, brach natürlich â ganz nach Murphys Gesetz â das Chaos los.
Nicholas hatte die Uniordner von Jason von der Treppe geworfen (unabsichtlich, wie ich für ihn hoffte!) und die Zettel regneten herab, bis alle Stufen weià eingedeckt waren.
Ich gab Dean Emily auf den Arm und schob sie beide ins Wohnzimmer. âPass auf sie auf.â Sagte ich. âUnd erzähl ihr zur Abwechslung mal keinen Blödsinn.â
Im Nachhinein fragte ich mich natürlich, wie ich so blöd hatte sein können, unsere Cousine mit Dean Winchester allein zu lassen.
Anfängerfehler, Miss Black, ganz groÃer Anfängerfehler.
Anders als Lorelai und ich, hatte Emily schon mit 5 Jahren Spaà am puzzeln und saà in ihrem grünen Kleidchen auf dem Teppich, um die Teilchen nach Rahmen und Mitte zu sortieren.
âPassen Lorelai und Bella oft auf euch auf?â wollte Dean wissen und Emily sah kurz von ihrem Puzzle auf.
âJa, immer wenn Mama nicht da ist.â
âWas ist mit deinem Dad?â
Unsere Cousine runzelte nur die Stirn. âDer ist sowieso nie da.â Sagte sie in einem Tonfall, als müsse Dean das wissen.
âWarum nicht?â
âWeil er alte Mumien ausbuddelt.â Unser Onkel war Archäologe, da hatte Emily nicht ganz Unrecht. âUnd was macht dein Dad?â
Dean lächelte. âEr ist Mathelehrer.â
âMathe ist doof.â Sagte sie wie aus der Pistole geschossen. âMusik ist viel besser.â
âDu musst wirklich mit Bella verwandt sein.â Bemerkte er amüsiert.
âDu-hu?â Emily hatte den Kopf gehoben und sah Dean nun so eindringlich an, als müsse sie prüfen, wie viel Ehrlichkeit in ihm steckte. âIch glaube, Lorelai hat Sam lieb.â
Er grinste. âJa, das glaube ich auch.â
âUnd du?â bohrte sie weiter. âHast du Bella denn auch lieb?â
âWie kommst du darauf?â wollte er ausweichen, doch unsere Cousine war gnadenlos.
âDu guckst sie immer so an.â
âWie denn?â fragte er spöttisch, doch der Zynismus prallte an der offenkundigen Fröhlichkeit Emilys ab.
âJa, so.â sagte sie und ahmte seinen Gesichtsausdruck nach.
Ich war gerade in diesem Moment herein gekommen und fing an zu lachen. âDas machst du sogar besser, als das Original.â Lobte ich und fing mir einen spöttischen Blick ein.
Emily setzte sich zu mir auf den Schoà und es dauerte nicht lange, bis sie einschlief.
âWas hältst du von Lorelai und Sam?â fragte Dean schlieÃlich und ich sah auf.
âIch denke, dass er ihr gut tut. Ich habe sie selten so fröhlich erlebt.â
Noch während ich sprach, hob ich Emily hoch und setzte mich mit ihr auf das Sofa. Die Erfahrung hatte gezeigt, dass ich sie sogar durch die halbe Stadt tragen könnte, ohne dass sie wach wurde.
So hatte ich nur leider Dean nicht mehr im Blick, der sich nun hinter mir auf die Lehne des Sofas stützte. Ich wollte mich zu ihm umdrehen, doch er legte mir eine Hand auf die Schulter und neigte sich zu mir hinab.
âDie Wasserkaraffe.â Flüsterte er mir zu und auch gegen meinen Willen, ging ein Schauder meine Schultern hinab. âDas war aber nicht nett von dir.â
âDas war auch nicht der Sinn der Ãbung.â Antwortete ich gelassen.
Dean lieà los und ich drehte den Kopf in seine Richtung. Ich hatte wahrscheinlich mit allem anderen gerechnet, nur nicht mit der plötzlichen Nähe, aus der er mich ansah.
Einen kurzen Augenblick zögerte er, dann neigte er sich zu mir und ich protestierte nicht einmal.
âDu, Bella?â
Emily war wach geworden und ich erschrak so sehr, das Dean und ich mit den Köpfen zusammenstieÃen.
âAu!â
âWas denn, mein Schatz?â fragte ich dumpf und fing mir einem äuÃerst amüsierten Blick. Wie lange ich mir das wohl noch anhören musste?
Ich wollte es nicht wissen.
âLiest du mir was vor?â
Mir entrang sich ein leises Lachen. âJa, warum auch nicht?â
Erst am Abend, kamen mein Zwilling und ich zur Ruhe. Beatrice hatte Wort gehalten und ihre Kinder wieder abgeholt.
Lorelai war strahlend von dem Spaziergang zurückgekehrt und hatte der kleinen Grace, die irgendwann wieder aufgewacht war, eine ganze Strophe âJauchzet, Frohlocketâ vorgesungen, bis sie schlieÃlich wieder eingeschlafen war.
Nun lag ich ausgestreckt auf meinem Bett und sah meinem Zwilling beim auf und abhopsen zu.
âIch liebe ihnâ¦â frohlockte sie.
âJa.â
âIch liebe ihn, ich liebe ihn.â
âJa-ha.â
âIch liebe ihn, ich liebe ihn, ich liebe ihn, Bella hast du mich gehört? Ich liebe ihn.â
âJa, ist gut jetzt.â Ich seufzte und lieà den Kopf in die Kissen sinken.
âIch hasse ihn.â
âJaâ¦was?â
Mein Zwilling stand am FuÃende meines Bettes und hielt fassungslos ihr geöffnetes Tagebuch in der Hand.
âHast du ihm den Schlüssel gegeben?â
âNein, warum sollte ich das tun?â fragte ich und stand stirnrunzelnd auf. In dem Moment, in dem meine Schwester zu fluchen begann, entrang sich mir tatsächlich ein amüsiertes Grinsen. Nicholas war für seine 8 Jahre ganz schön auf Zack, denn er hatte das Schloss mit einer einfachen Haarnadel geknackt.
Nicht schlecht â für einen KlugscheiÃer.
Der nächste Morgen war natürlich ein Dienstag und dieses Mal, hatte Jason den Schlüssel des Sciroccos dankenswerterweise hier gelassen.
Sehr freundlich, Mr. Black, sehr freundlich.
Wir waren sogar pünktlich an diesem Morgen und auch die gute Laune meines Zwillings, hatte sich nicht geändert. Ich gönnte ihr das Glück, wie niemandem sonst auf Erden, denn sie strahlte so groÃe Fröhlichkeit aus, das selbst meine schlechte Laune langsam verflog.
Stellte sich mir die Frage, ob meine Schwester ansteckend war.
Die ersten zwei Stunden hatten wir getrennt. Während ich mich also in Pädagogik ärgerte, hatte mein Zwilling eine Stunde Spanisch und eine Stunde Sport.
Den restlichen Tag würden wir, was Stunden anging, erneut zusammen verbringen. Unsere Lehrerin hatte in der fünf Minutenpause gerade den Raum verlassen, als mein Zwilling hereinrauschte und sich nach mir umsah.
âIch bin hier.â Rief ich ihr zu.
Sie kam hastig auf mich zu und ich stand auf. âWas ist denn?â
âIch hab da ein Problem.â Murmelte sie.
âJa, schieà los, was ist denn?â
âIch hab gleich Sport.â Sagte sie leise. âIch hab Karate als Prüfung.â
Ein breites Grinsen huschte über meine Lippen, ich nahm ihr den Sportbeutel ab und gab ihr meinen Hefter in die Hand. âPädagogik, Seite 3, Absatz 4 â 7, das sind deine Hausaufgaben.â
Lorelai seufzte erleichtert auf, nickte und setzte sich an meiner statt auf den Stuhl.
Noch in der Tür, kam mir unsere Lehrerin entgegen. âOh, Lorelai. Was machst du denn hier?â
Ich lächelte. âIch komme zu spät zu Sport, entschuldigen Sie bitte, ich wollte meiner Schwester nur etwas bringen.â
âNatürlich.â
Mit einem breiten Grinsen huschte ich den Flur hinab und flitzte in die Sporthalle. Ich war nur zwei Minuten zu spät und reihte mich hastig in die beiden Kurse ein, die sich gerade erst warmliefen.
âBlack?â
Da er uns â anders als sein Bruder â nicht unterscheiden konnte, hatte Dean sich wohl überlegt, uns mit dem Nachnamen anzusprechen, bis er wusste, wen er vor sich hatte.
Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter. âWas denn?â
Er runzelte die Stirn und holte mich ein. âLorelai?â
âNährungsweise richtig.â Murmelte ich ihm aus dem Mundwinkel zu und er grinste.
âWozu ein Zwilling nicht so gut sein kann.â
âSie hat Karate gewählt.â Antwortete ich und band mir das Haar zusammen. âUnd jetzt sitzt sie oben in meinem Kurs.â
Das warmlaufen war schnell erledigt und als der Lehrer uns zusammenrief, war auch der Leistungskurs noch dabei.
Er werde uns heute die Prüfung abnehmen, sagte er, unsere Gegner dürften wir uns selbst wählen. Nicht der Gewinner würde bestehen, sondern alle beide, wenn sie das gelernte nur richtig anwenden würden.
Worauf er sich verlassen könnte.
âSag mal, Black.â Meinte Dean und sah mich amüsiert an. âWas hältst du von einer kleinen Wette?â
âWie soll die aussehen?â fragte ich misstrauisch zurück.
Er grinste. âWas ist, wenn du gewinnst?â
Es dauerte einen Augenblick, aber dann begriff ich, was er meinte. Meine Mundwinkel zuckten. âWenn ich gewinne, dann überlässt du mir morgen früh deinen Wagen für den Tag.â
âGut. Aber wenn ich gewinne, dann wäscht du den Impala.â
âGut.â
ââ¦in Unterwäsche.â
âWas!?â
Er grinste und streckte die Hand aus. âGehst du die Wette ein oder hast du Angst?â
Ich sah ihn spottend an und schlug ein. âIch fürchte mich vor gar nichts.â
Okay, das war gelogen aber das würde ich ihm bestimmt nicht sagen.
Ich war natürlich eine der ersten, die die Prüfung ablegen musste. War auch ganz logisch. B, B wie Black. Ob nun Belladonna oder Lorelai, spielte keine Rolle.
âBlack, Lorelai.â Rief der Lehrer auf und ich trat vor.
âAnwesend.â
âHaben Sie Ihren Partner?â
âJa.â antwortete Dean und trat an meine Seite. âWinchester, Dean.â
âGut.â Sagte Mr. Harris, nachdem er auch ihn abgehakt hatte. âDann fangen Sie an.â
Wir standen einander gegenüber. Ich hatte die Hände wachsam gehoben und wartete.
Auch das war eine der Lektionen unseres Vaters gewesen.
Warte bis zum passende Augenblick.
Ich denke wir beide wussten, dass dieser Kampf schnell zu Ende sein würde. Er schlug zu, ich wirbelte herum um ihm auszuweichen. Sehen Sie, es ist nicht wie beim Boxen, das der eine um den anderen herumtänzelt, eigentlich dient es nur zur Verteidigung.
Ich stand gerade wieder auf beiden FüÃen, als er mich mit geübtem Griff am Arm packte, zu Boden warf und mir den Unterarm an die Kehle drückte. Ich war besiegt.
Ãberrascht sah ich zu ihm hoch und erst als er grinste, wurde mir bewusst, dass er ebenso viel Ãbung hatte, wie ich.
Blöd gelaufen, Belladonna.
Dean lächelte spöttisch und bot mir die Hand, um mir aufzuhelfen. Ich übersah seine Hilfe und kam allein auf die FüÃe.
Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. âDu hast verloren.â
âWeil du gelogen hast.â Fuhr ich ihn an, doch er schüttelte den Kopf.
âNein, weil du übermütig warst. Du warst so darauf bedacht mich zu schlagen, das du nicht mal daran gedacht hast, das ich vielleicht genauso gut bin, wie du.â
Ich wich seinem Blick aus, lieà mir von Mr. Harris die 13 Punkte geben und verlieà die Halle ohne ein weiteres Wort.
Von unserer Pädagogiktante konnten wir eine Menge behaupten, aber leider nicht, dass sie keine guten Augen hatte. Okay, sie konnte meinen Zwilling und mich nicht auseinander halten, aber hey, abgesehen von Sam Winchester, konnten das wenige.
Lorelai hatte den Kopf gerade in seine Richtung gedreht, als sie schon ein Stück Kreide an den Kopf bekam.
âMiss Black, würden Sie bitte aufpassen, statt mit Mr. Winchester zu flirten?â
Mein Zwilling warf ihr einen sehr bösen Blick zu, biss sich auf die Lippen und schwieg einfach. Den meisten Lehrern hätte das nicht ausgereicht, ihr zum Glück schon. Sie belieà es dabei und Sam warf meiner Schwester einen fragenden Blick von der Seite zu.
Lorelai lächelte, schlug die letzte Seite meines Blocks auf und begann darauf zu kritzeln. Ebenso wie ich, hatte auch sie nicht die ordentlichste Handschrift.
- Ich freue mich auf Samstag â schrieb sie deswegen einfach und bemerkte, wie ihre
Züge weich wurden, als Sam unauffällig antwortete â Ich mich auch - .
Sie strahle ihn an und lächelte immer noch, als die Stunde zu Ende ging.
âHey, Bella?â rief Ashley von der anderen Seite des Klassenraumes und Lorelai drehte sich zu mir um.
âWas denn, Ashley?â fragte sie spöttisch.
âBist du neuerdings auf Sam scharf? Dann kannst du Dean ja mir überlassen.â
âFahr zur Hölle.â Antwortete mein Zwilling verächtlich und packte meine Sachen für Mathe um.
Guck an, sie war ja fast besser als das Original.
âMacht ihr das öfter?â wollte Sam mit leiser Stimme wissen und Lorelai drehte sich zu ihm um.
âWas meinst du? Das Getausche?â
Er nickte unmerklich und sie lächelte. âJa. Einen Zwilling zu haben, ist manchmal ganz praktisch.â
Ein schmales Grinsen huschte über sein Gesicht. âDu bist wirklich süÃ.â
Sie errötete und spielte unruhig mit dem Füller herum. Doch weil sie nervös war, entglitt er ihr und fiel zu Boden. Wie es der Zufall wollte, griffen Sam und Lorelai gleichzeitig danach und sie landete mit der Hand auf der seinen. Mein Zwilling sah auf und begegnete seinem Blick mit plötzlich hämmerndem Herzschlag.
âOhâ¦â murmelte sie. âIchâ¦â
Er lächelte. âJa?â
âIch wollteâ¦â sie neigte sich zu ihmâ¦
âMr. Winchester?â
Wie auch schon Dean und ich, stieÃen auch mein Zwilling und Sam mit den Köpfen aneinander.
âTröste dich.â Sagte ich trocken, die ich neben ihr Platz genommen hatte, ohne dass sie es gemerkt hatte. âDas hatte ich auch schon.â
John stand mit amüsiert gehobenen Augenbrauen vor seinem jüngsten Sohn. âSo sehr ich euch beiden das auch gönne, ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr das nicht im Unterricht erledigen würdet.â
Mein Zwilling war teils vor Scham, teils vor Wut knallrot im Gesicht. Noch zwanzig Minuten später, schimpfte sie wie ein Rohrspatz vor sich hin, natürlich leise genug, als das weder John noch Sam sie hören konnten.
Ich gab ihr natürlich vollkommen Recht, wusste ich doch genau, wie deprimierend so etwas sein konnte.
Dean war bester Laune â woher kam das bloÃ? â und als mein Zwilling mich schlieÃlich auf dem Weg zum Auto nach der Sportstunde fragte, fing er an zu grinsen. Ich schwieg.
âBella?â fragte Lorelai noch einmal und sah mich an. âWas war in Sport?â
âNichts.â Sagte ich trotzig.
âWirklich nichts?â spottete Dean und ich sah wie die Mundwinkel meiner Schwester trotz des verpatzten Kusses zu zucken begannen.
âKlärt mich mal jemand auf?â
âWieso?â schoss Dean zurück. âWillst du etwa doch mit Sammy spielen?â
Ich verdrehte die Augen. âDu hast 13 Punkte bekommen.â
âDanke.â Sagte sie und sah mich doch weiterhin misstrauisch an. âAber da ist noch was anderes.â
âJa.â antwortete Dean vergnügt. âDeine liebe Schwester wird heute Nachmittag in Unterwäsche meinen Wagen polieren.â
Mein Zwilling sah mich überrascht an. âHab ich was verpasst?â
âJa.â knurrte ich und zog den Schlüssel des Sciroccos aus der Tasche. âIch bin leider von meinem Gegner geschlagen worden.â
Lorelai begann zu grinsen, Sam schüttelte nur den Kopf und warf seine Tasche auf den Rücksitz des Impalas.
âWie konnte das denn passieren?â wollte meine Schwester wissen, als ich den Scirocco über den Highway jagte.
âWas?â
âJaâ¦das du verloren hast.â
Ich zuckte mit den Schultern. âIch habe nicht gewusst, das er es auch kann.â
âOh, komm schon. Das hätte ich dir vorher sagen können.â Spottete sie.
âWieso?â fragte ich und überholte â rein aus Trotz natürlich â den schwarzen Wagen.
âWeil er deinen Schlag im Dance schon abfangen konnte.â
âIst mir nicht aufgefallen.â Murrte ich. âAberâ¦das mit dem Kuss tut mir Leid.â Sagte ich ehrlich, da ich wusste, wie sehr meinen Zwilling die Störung geärgert hatte.
âJa, mir auch.â Murmelte sie und vergrub sich im ebenso blutroten Sitz. âDas war wirklich ein beschissenes Timing.â
Ich lächelte. âIhr habt ja am Samstag sowieso was vor.â
Ein müdes Lächeln zuckte in ihren Zügen. âJa, aber am Freitag auch.â
Ich runzelte die Stirn. âFreitag?â
âHat Dean noch nichts davon erzählt? Da ist wohl eine Party im Dance angesagt. Sam wollte wissen, ob wir beide mitkommen.â
Mir entrang sich ein Grinsen. âNein, er wollte wissen, ob DU mitkommst.â
Sie lächelte. âDas hoffe ich doch. Also, wie siehtâs aus, kommst du mit?â
Ich lachte. âSonst wäre ich ja ein Spielverderber.â
Am Nachmittag war ich natürlich gezwungen, mein Versprechen einzulösen. Dean hatte den Impala gnädigerweise hinter den hohen Hecken geparkt, wo er von der StraÃe aus nicht sichtbar war.
Okay, hätte er was anderes getan, hätte ich seinen Wagen auch mit ihm poliert.
Ich hatte verloren und wie heiÃt es doch so schön? Wettschulden, sind Ehrenschulden. Oder wie unser Vater gesagt hätte; Jemand der Black mit Nachnamen heiÃt, hat vielleicht eine schwarze Seele aber ein reines Gewissen.
Lorelai blieb oben in ihrem Zimmer â sie wusste, dass mich die Situation an sich schon genug ärgerte. Also stieg ich die Stufen hinunter, holte tief Luft und öffnete die Hintertür, die durch die Garage dorthin führte, wo der Impala geparkt war.
Dean lehnte bereits an dem schwarzen Auto und musterte mich von oben bis unten, als ich die Tür hinter mir schloss.
âWer hätte gedacht, das so etwas unter Jeans und T-Shit stecken kann?â
Ich schoss ihm einen warnenden Blick zu. âTreib´s nicht zu weit.â
So ungern ich es auch zugab, seine Musterung war nur halb so unangenehm, wie ich sie erwartet hätte.
Mit einem tiefen Seufzer, bewaffnete ich mich also mit Putzlappen und Wasser. Zu meinem Pech war ich â wie auch mein Zwilling â nur eins siebzig groà und kam deswegen nicht ganz an die Mitte des Daches des Wagens heran.
Ich verdrehte die Augen, pustete mir eine Haarsträhne aus der Stirn und öffnete die Fahrertür, um mich so irgendwie abzustützen.
âWenn es dich tröstet.â Bemerkte Dean spöttisch. âIch habe schon hübschere Frauen nackt gesehen.â
Ich lächelte süÃlich. âDu hast mich gar nicht nackt gesehen. Mit solchen ÃuÃerungen, wäre ich also sehr vorsichtig.â
Plötzlich stand er hinter mir. âIch habe dich noch nicht nackt gesehen.â
Meine Sinne waren zum zerreiÃen gespannt, doch er hatte sich nur einen Spaà gemacht, trat zurück und runzelte die Stirn. âDu hast da einen Fleck übersehen.â
Die Antwort darauf, kam postwendend, als ihn der Lappen im Gesicht traf.
Nach drei Stunden blitzte der Impala, als wäre er frisch vom FlieÃband und ich hatte Muskelkater an Stellen, von denen ich nicht mal gewusst hatte, das ich dort Muskeln besaÃ.
Dean musterte den Wagen anerkennend und sah mich amüsiert an. âMachst du alles so gründlich?â
Ich lächelte spöttisch. âNur, wenn es sich um Wettschulden handelt.â
âVielleicht sollte ich das nächste Mal um einen Kuss wetten?â
âIch bezweifle, das es ein nächstes Mal geben wird.â
âWeil du Angst hast.â
âIch hab vor gar nichts Angst.â
Ja, das war schon wieder gelogen, aber was sollâs?
Nicholas hatte die Uniordner von Jason von der Treppe geworfen (unabsichtlich, wie ich für ihn hoffte!) und die Zettel regneten herab, bis alle Stufen weià eingedeckt waren.
Ich gab Dean Emily auf den Arm und schob sie beide ins Wohnzimmer. âPass auf sie auf.â Sagte ich. âUnd erzähl ihr zur Abwechslung mal keinen Blödsinn.â
Im Nachhinein fragte ich mich natürlich, wie ich so blöd hatte sein können, unsere Cousine mit Dean Winchester allein zu lassen.
Anfängerfehler, Miss Black, ganz groÃer Anfängerfehler.
Anders als Lorelai und ich, hatte Emily schon mit 5 Jahren Spaà am puzzeln und saà in ihrem grünen Kleidchen auf dem Teppich, um die Teilchen nach Rahmen und Mitte zu sortieren.
âPassen Lorelai und Bella oft auf euch auf?â wollte Dean wissen und Emily sah kurz von ihrem Puzzle auf.
âJa, immer wenn Mama nicht da ist.â
âWas ist mit deinem Dad?â
Unsere Cousine runzelte nur die Stirn. âDer ist sowieso nie da.â Sagte sie in einem Tonfall, als müsse Dean das wissen.
âWarum nicht?â
âWeil er alte Mumien ausbuddelt.â Unser Onkel war Archäologe, da hatte Emily nicht ganz Unrecht. âUnd was macht dein Dad?â
Dean lächelte. âEr ist Mathelehrer.â
âMathe ist doof.â Sagte sie wie aus der Pistole geschossen. âMusik ist viel besser.â
âDu musst wirklich mit Bella verwandt sein.â Bemerkte er amüsiert.
âDu-hu?â Emily hatte den Kopf gehoben und sah Dean nun so eindringlich an, als müsse sie prüfen, wie viel Ehrlichkeit in ihm steckte. âIch glaube, Lorelai hat Sam lieb.â
Er grinste. âJa, das glaube ich auch.â
âUnd du?â bohrte sie weiter. âHast du Bella denn auch lieb?â
âWie kommst du darauf?â wollte er ausweichen, doch unsere Cousine war gnadenlos.
âDu guckst sie immer so an.â
âWie denn?â fragte er spöttisch, doch der Zynismus prallte an der offenkundigen Fröhlichkeit Emilys ab.
âJa, so.â sagte sie und ahmte seinen Gesichtsausdruck nach.
Ich war gerade in diesem Moment herein gekommen und fing an zu lachen. âDas machst du sogar besser, als das Original.â Lobte ich und fing mir einen spöttischen Blick ein.
Emily setzte sich zu mir auf den Schoà und es dauerte nicht lange, bis sie einschlief.
âWas hältst du von Lorelai und Sam?â fragte Dean schlieÃlich und ich sah auf.
âIch denke, dass er ihr gut tut. Ich habe sie selten so fröhlich erlebt.â
Noch während ich sprach, hob ich Emily hoch und setzte mich mit ihr auf das Sofa. Die Erfahrung hatte gezeigt, dass ich sie sogar durch die halbe Stadt tragen könnte, ohne dass sie wach wurde.
So hatte ich nur leider Dean nicht mehr im Blick, der sich nun hinter mir auf die Lehne des Sofas stützte. Ich wollte mich zu ihm umdrehen, doch er legte mir eine Hand auf die Schulter und neigte sich zu mir hinab.
âDie Wasserkaraffe.â Flüsterte er mir zu und auch gegen meinen Willen, ging ein Schauder meine Schultern hinab. âDas war aber nicht nett von dir.â
âDas war auch nicht der Sinn der Ãbung.â Antwortete ich gelassen.
Dean lieà los und ich drehte den Kopf in seine Richtung. Ich hatte wahrscheinlich mit allem anderen gerechnet, nur nicht mit der plötzlichen Nähe, aus der er mich ansah.
Einen kurzen Augenblick zögerte er, dann neigte er sich zu mir und ich protestierte nicht einmal.
âDu, Bella?â
Emily war wach geworden und ich erschrak so sehr, das Dean und ich mit den Köpfen zusammenstieÃen.
âAu!â
âWas denn, mein Schatz?â fragte ich dumpf und fing mir einem äuÃerst amüsierten Blick. Wie lange ich mir das wohl noch anhören musste?
Ich wollte es nicht wissen.
âLiest du mir was vor?â
Mir entrang sich ein leises Lachen. âJa, warum auch nicht?â
Erst am Abend, kamen mein Zwilling und ich zur Ruhe. Beatrice hatte Wort gehalten und ihre Kinder wieder abgeholt.
Lorelai war strahlend von dem Spaziergang zurückgekehrt und hatte der kleinen Grace, die irgendwann wieder aufgewacht war, eine ganze Strophe âJauchzet, Frohlocketâ vorgesungen, bis sie schlieÃlich wieder eingeschlafen war.
Nun lag ich ausgestreckt auf meinem Bett und sah meinem Zwilling beim auf und abhopsen zu.
âIch liebe ihnâ¦â frohlockte sie.
âJa.â
âIch liebe ihn, ich liebe ihn.â
âJa-ha.â
âIch liebe ihn, ich liebe ihn, ich liebe ihn, Bella hast du mich gehört? Ich liebe ihn.â
âJa, ist gut jetzt.â Ich seufzte und lieà den Kopf in die Kissen sinken.
âIch hasse ihn.â
âJaâ¦was?â
Mein Zwilling stand am FuÃende meines Bettes und hielt fassungslos ihr geöffnetes Tagebuch in der Hand.
âHast du ihm den Schlüssel gegeben?â
âNein, warum sollte ich das tun?â fragte ich und stand stirnrunzelnd auf. In dem Moment, in dem meine Schwester zu fluchen begann, entrang sich mir tatsächlich ein amüsiertes Grinsen. Nicholas war für seine 8 Jahre ganz schön auf Zack, denn er hatte das Schloss mit einer einfachen Haarnadel geknackt.
Nicht schlecht â für einen KlugscheiÃer.
Der nächste Morgen war natürlich ein Dienstag und dieses Mal, hatte Jason den Schlüssel des Sciroccos dankenswerterweise hier gelassen.
Sehr freundlich, Mr. Black, sehr freundlich.
Wir waren sogar pünktlich an diesem Morgen und auch die gute Laune meines Zwillings, hatte sich nicht geändert. Ich gönnte ihr das Glück, wie niemandem sonst auf Erden, denn sie strahlte so groÃe Fröhlichkeit aus, das selbst meine schlechte Laune langsam verflog.
Stellte sich mir die Frage, ob meine Schwester ansteckend war.
Die ersten zwei Stunden hatten wir getrennt. Während ich mich also in Pädagogik ärgerte, hatte mein Zwilling eine Stunde Spanisch und eine Stunde Sport.
Den restlichen Tag würden wir, was Stunden anging, erneut zusammen verbringen. Unsere Lehrerin hatte in der fünf Minutenpause gerade den Raum verlassen, als mein Zwilling hereinrauschte und sich nach mir umsah.
âIch bin hier.â Rief ich ihr zu.
Sie kam hastig auf mich zu und ich stand auf. âWas ist denn?â
âIch hab da ein Problem.â Murmelte sie.
âJa, schieà los, was ist denn?â
âIch hab gleich Sport.â Sagte sie leise. âIch hab Karate als Prüfung.â
Ein breites Grinsen huschte über meine Lippen, ich nahm ihr den Sportbeutel ab und gab ihr meinen Hefter in die Hand. âPädagogik, Seite 3, Absatz 4 â 7, das sind deine Hausaufgaben.â
Lorelai seufzte erleichtert auf, nickte und setzte sich an meiner statt auf den Stuhl.
Noch in der Tür, kam mir unsere Lehrerin entgegen. âOh, Lorelai. Was machst du denn hier?â
Ich lächelte. âIch komme zu spät zu Sport, entschuldigen Sie bitte, ich wollte meiner Schwester nur etwas bringen.â
âNatürlich.â
Mit einem breiten Grinsen huschte ich den Flur hinab und flitzte in die Sporthalle. Ich war nur zwei Minuten zu spät und reihte mich hastig in die beiden Kurse ein, die sich gerade erst warmliefen.
âBlack?â
Da er uns â anders als sein Bruder â nicht unterscheiden konnte, hatte Dean sich wohl überlegt, uns mit dem Nachnamen anzusprechen, bis er wusste, wen er vor sich hatte.
Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter. âWas denn?â
Er runzelte die Stirn und holte mich ein. âLorelai?â
âNährungsweise richtig.â Murmelte ich ihm aus dem Mundwinkel zu und er grinste.
âWozu ein Zwilling nicht so gut sein kann.â
âSie hat Karate gewählt.â Antwortete ich und band mir das Haar zusammen. âUnd jetzt sitzt sie oben in meinem Kurs.â
Das warmlaufen war schnell erledigt und als der Lehrer uns zusammenrief, war auch der Leistungskurs noch dabei.
Er werde uns heute die Prüfung abnehmen, sagte er, unsere Gegner dürften wir uns selbst wählen. Nicht der Gewinner würde bestehen, sondern alle beide, wenn sie das gelernte nur richtig anwenden würden.
Worauf er sich verlassen könnte.
âSag mal, Black.â Meinte Dean und sah mich amüsiert an. âWas hältst du von einer kleinen Wette?â
âWie soll die aussehen?â fragte ich misstrauisch zurück.
Er grinste. âWas ist, wenn du gewinnst?â
Es dauerte einen Augenblick, aber dann begriff ich, was er meinte. Meine Mundwinkel zuckten. âWenn ich gewinne, dann überlässt du mir morgen früh deinen Wagen für den Tag.â
âGut. Aber wenn ich gewinne, dann wäscht du den Impala.â
âGut.â
ââ¦in Unterwäsche.â
âWas!?â
Er grinste und streckte die Hand aus. âGehst du die Wette ein oder hast du Angst?â
Ich sah ihn spottend an und schlug ein. âIch fürchte mich vor gar nichts.â
Okay, das war gelogen aber das würde ich ihm bestimmt nicht sagen.
Ich war natürlich eine der ersten, die die Prüfung ablegen musste. War auch ganz logisch. B, B wie Black. Ob nun Belladonna oder Lorelai, spielte keine Rolle.
âBlack, Lorelai.â Rief der Lehrer auf und ich trat vor.
âAnwesend.â
âHaben Sie Ihren Partner?â
âJa.â antwortete Dean und trat an meine Seite. âWinchester, Dean.â
âGut.â Sagte Mr. Harris, nachdem er auch ihn abgehakt hatte. âDann fangen Sie an.â
Wir standen einander gegenüber. Ich hatte die Hände wachsam gehoben und wartete.
Auch das war eine der Lektionen unseres Vaters gewesen.
Warte bis zum passende Augenblick.
Ich denke wir beide wussten, dass dieser Kampf schnell zu Ende sein würde. Er schlug zu, ich wirbelte herum um ihm auszuweichen. Sehen Sie, es ist nicht wie beim Boxen, das der eine um den anderen herumtänzelt, eigentlich dient es nur zur Verteidigung.
Ich stand gerade wieder auf beiden FüÃen, als er mich mit geübtem Griff am Arm packte, zu Boden warf und mir den Unterarm an die Kehle drückte. Ich war besiegt.
Ãberrascht sah ich zu ihm hoch und erst als er grinste, wurde mir bewusst, dass er ebenso viel Ãbung hatte, wie ich.
Blöd gelaufen, Belladonna.
Dean lächelte spöttisch und bot mir die Hand, um mir aufzuhelfen. Ich übersah seine Hilfe und kam allein auf die FüÃe.
Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. âDu hast verloren.â
âWeil du gelogen hast.â Fuhr ich ihn an, doch er schüttelte den Kopf.
âNein, weil du übermütig warst. Du warst so darauf bedacht mich zu schlagen, das du nicht mal daran gedacht hast, das ich vielleicht genauso gut bin, wie du.â
Ich wich seinem Blick aus, lieà mir von Mr. Harris die 13 Punkte geben und verlieà die Halle ohne ein weiteres Wort.
Von unserer Pädagogiktante konnten wir eine Menge behaupten, aber leider nicht, dass sie keine guten Augen hatte. Okay, sie konnte meinen Zwilling und mich nicht auseinander halten, aber hey, abgesehen von Sam Winchester, konnten das wenige.
Lorelai hatte den Kopf gerade in seine Richtung gedreht, als sie schon ein Stück Kreide an den Kopf bekam.
âMiss Black, würden Sie bitte aufpassen, statt mit Mr. Winchester zu flirten?â
Mein Zwilling warf ihr einen sehr bösen Blick zu, biss sich auf die Lippen und schwieg einfach. Den meisten Lehrern hätte das nicht ausgereicht, ihr zum Glück schon. Sie belieà es dabei und Sam warf meiner Schwester einen fragenden Blick von der Seite zu.
Lorelai lächelte, schlug die letzte Seite meines Blocks auf und begann darauf zu kritzeln. Ebenso wie ich, hatte auch sie nicht die ordentlichste Handschrift.
- Ich freue mich auf Samstag â schrieb sie deswegen einfach und bemerkte, wie ihre
Züge weich wurden, als Sam unauffällig antwortete â Ich mich auch - .
Sie strahle ihn an und lächelte immer noch, als die Stunde zu Ende ging.
âHey, Bella?â rief Ashley von der anderen Seite des Klassenraumes und Lorelai drehte sich zu mir um.
âWas denn, Ashley?â fragte sie spöttisch.
âBist du neuerdings auf Sam scharf? Dann kannst du Dean ja mir überlassen.â
âFahr zur Hölle.â Antwortete mein Zwilling verächtlich und packte meine Sachen für Mathe um.
Guck an, sie war ja fast besser als das Original.
âMacht ihr das öfter?â wollte Sam mit leiser Stimme wissen und Lorelai drehte sich zu ihm um.
âWas meinst du? Das Getausche?â
Er nickte unmerklich und sie lächelte. âJa. Einen Zwilling zu haben, ist manchmal ganz praktisch.â
Ein schmales Grinsen huschte über sein Gesicht. âDu bist wirklich süÃ.â
Sie errötete und spielte unruhig mit dem Füller herum. Doch weil sie nervös war, entglitt er ihr und fiel zu Boden. Wie es der Zufall wollte, griffen Sam und Lorelai gleichzeitig danach und sie landete mit der Hand auf der seinen. Mein Zwilling sah auf und begegnete seinem Blick mit plötzlich hämmerndem Herzschlag.
âOhâ¦â murmelte sie. âIchâ¦â
Er lächelte. âJa?â
âIch wollteâ¦â sie neigte sich zu ihmâ¦
âMr. Winchester?â
Wie auch schon Dean und ich, stieÃen auch mein Zwilling und Sam mit den Köpfen aneinander.
âTröste dich.â Sagte ich trocken, die ich neben ihr Platz genommen hatte, ohne dass sie es gemerkt hatte. âDas hatte ich auch schon.â
John stand mit amüsiert gehobenen Augenbrauen vor seinem jüngsten Sohn. âSo sehr ich euch beiden das auch gönne, ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr das nicht im Unterricht erledigen würdet.â
Mein Zwilling war teils vor Scham, teils vor Wut knallrot im Gesicht. Noch zwanzig Minuten später, schimpfte sie wie ein Rohrspatz vor sich hin, natürlich leise genug, als das weder John noch Sam sie hören konnten.
Ich gab ihr natürlich vollkommen Recht, wusste ich doch genau, wie deprimierend so etwas sein konnte.
Dean war bester Laune â woher kam das bloÃ? â und als mein Zwilling mich schlieÃlich auf dem Weg zum Auto nach der Sportstunde fragte, fing er an zu grinsen. Ich schwieg.
âBella?â fragte Lorelai noch einmal und sah mich an. âWas war in Sport?â
âNichts.â Sagte ich trotzig.
âWirklich nichts?â spottete Dean und ich sah wie die Mundwinkel meiner Schwester trotz des verpatzten Kusses zu zucken begannen.
âKlärt mich mal jemand auf?â
âWieso?â schoss Dean zurück. âWillst du etwa doch mit Sammy spielen?â
Ich verdrehte die Augen. âDu hast 13 Punkte bekommen.â
âDanke.â Sagte sie und sah mich doch weiterhin misstrauisch an. âAber da ist noch was anderes.â
âJa.â antwortete Dean vergnügt. âDeine liebe Schwester wird heute Nachmittag in Unterwäsche meinen Wagen polieren.â
Mein Zwilling sah mich überrascht an. âHab ich was verpasst?â
âJa.â knurrte ich und zog den Schlüssel des Sciroccos aus der Tasche. âIch bin leider von meinem Gegner geschlagen worden.â
Lorelai begann zu grinsen, Sam schüttelte nur den Kopf und warf seine Tasche auf den Rücksitz des Impalas.
âWie konnte das denn passieren?â wollte meine Schwester wissen, als ich den Scirocco über den Highway jagte.
âWas?â
âJaâ¦das du verloren hast.â
Ich zuckte mit den Schultern. âIch habe nicht gewusst, das er es auch kann.â
âOh, komm schon. Das hätte ich dir vorher sagen können.â Spottete sie.
âWieso?â fragte ich und überholte â rein aus Trotz natürlich â den schwarzen Wagen.
âWeil er deinen Schlag im Dance schon abfangen konnte.â
âIst mir nicht aufgefallen.â Murrte ich. âAberâ¦das mit dem Kuss tut mir Leid.â Sagte ich ehrlich, da ich wusste, wie sehr meinen Zwilling die Störung geärgert hatte.
âJa, mir auch.â Murmelte sie und vergrub sich im ebenso blutroten Sitz. âDas war wirklich ein beschissenes Timing.â
Ich lächelte. âIhr habt ja am Samstag sowieso was vor.â
Ein müdes Lächeln zuckte in ihren Zügen. âJa, aber am Freitag auch.â
Ich runzelte die Stirn. âFreitag?â
âHat Dean noch nichts davon erzählt? Da ist wohl eine Party im Dance angesagt. Sam wollte wissen, ob wir beide mitkommen.â
Mir entrang sich ein Grinsen. âNein, er wollte wissen, ob DU mitkommst.â
Sie lächelte. âDas hoffe ich doch. Also, wie siehtâs aus, kommst du mit?â
Ich lachte. âSonst wäre ich ja ein Spielverderber.â
Am Nachmittag war ich natürlich gezwungen, mein Versprechen einzulösen. Dean hatte den Impala gnädigerweise hinter den hohen Hecken geparkt, wo er von der StraÃe aus nicht sichtbar war.
Okay, hätte er was anderes getan, hätte ich seinen Wagen auch mit ihm poliert.
Ich hatte verloren und wie heiÃt es doch so schön? Wettschulden, sind Ehrenschulden. Oder wie unser Vater gesagt hätte; Jemand der Black mit Nachnamen heiÃt, hat vielleicht eine schwarze Seele aber ein reines Gewissen.
Lorelai blieb oben in ihrem Zimmer â sie wusste, dass mich die Situation an sich schon genug ärgerte. Also stieg ich die Stufen hinunter, holte tief Luft und öffnete die Hintertür, die durch die Garage dorthin führte, wo der Impala geparkt war.
Dean lehnte bereits an dem schwarzen Auto und musterte mich von oben bis unten, als ich die Tür hinter mir schloss.
âWer hätte gedacht, das so etwas unter Jeans und T-Shit stecken kann?â
Ich schoss ihm einen warnenden Blick zu. âTreib´s nicht zu weit.â
So ungern ich es auch zugab, seine Musterung war nur halb so unangenehm, wie ich sie erwartet hätte.
Mit einem tiefen Seufzer, bewaffnete ich mich also mit Putzlappen und Wasser. Zu meinem Pech war ich â wie auch mein Zwilling â nur eins siebzig groà und kam deswegen nicht ganz an die Mitte des Daches des Wagens heran.
Ich verdrehte die Augen, pustete mir eine Haarsträhne aus der Stirn und öffnete die Fahrertür, um mich so irgendwie abzustützen.
âWenn es dich tröstet.â Bemerkte Dean spöttisch. âIch habe schon hübschere Frauen nackt gesehen.â
Ich lächelte süÃlich. âDu hast mich gar nicht nackt gesehen. Mit solchen ÃuÃerungen, wäre ich also sehr vorsichtig.â
Plötzlich stand er hinter mir. âIch habe dich noch nicht nackt gesehen.â
Meine Sinne waren zum zerreiÃen gespannt, doch er hatte sich nur einen Spaà gemacht, trat zurück und runzelte die Stirn. âDu hast da einen Fleck übersehen.â
Die Antwort darauf, kam postwendend, als ihn der Lappen im Gesicht traf.
Nach drei Stunden blitzte der Impala, als wäre er frisch vom FlieÃband und ich hatte Muskelkater an Stellen, von denen ich nicht mal gewusst hatte, das ich dort Muskeln besaÃ.
Dean musterte den Wagen anerkennend und sah mich amüsiert an. âMachst du alles so gründlich?â
Ich lächelte spöttisch. âNur, wenn es sich um Wettschulden handelt.â
âVielleicht sollte ich das nächste Mal um einen Kuss wetten?â
âIch bezweifle, das es ein nächstes Mal geben wird.â
âWeil du Angst hast.â
âIch hab vor gar nichts Angst.â
Ja, das war schon wieder gelogen, aber was sollâs?