Streiche, Liebe und Strategen
#28

also leute,

wie immer mit ein bisschen verspätung kommt der neue teil.
bedanke mich bei meinen fleißigen reviews schreibern.
reviews auch diesesmal erwünscht.

Von Monstern, Drohungen und anderen Nettigkeiten

Erst am späten Abend ging ich unter die Dusche, zog mich um und setzte mich auf die Fensterbank in meinem Zimmer.
Es ging mir zweifellos besser, doch der Streit mit meiner Schwester tat mir Leid. Sehen Sie, ich bin ein Mensch, der nicht gerne streitet – mit meinem Zwilling schon gar nicht. Wenn wir früher begonnen hatten, uns das Leben schwer zu machen, hatte es ungeahnte Ausmaße angenommen. Ich wollte nicht, dass es schon wieder dazu kam. Nicht aus Angst, sondern einfach weil ich glaubte, etwas Frieden zu benötigen.
Also stand ich auf, lief barfuss den Flur hinunter und klopfte leise an die Zimmertür meiner Schwester. „Lorelai?“
„Ja?“
„Darf ich reinkommen?“
Kurze Stille.
„Ja.“
Ich schob die Tür auf und schloss sie so leise wie möglich wieder hinter mir. Mein Zwilling saß in der Hängematte und sah aus dem Fenster. „Was gibt’s?“
„Entschuldige bitte.“
Bisher hatte sie mir den Rücken zu gewand, doch nun drehte sie sich zu mir um und hob die Augenbrauen. „Was?“
Ich holte tief Luft und sah sie an. „Es tut mir Leid. Du weißt schon, eben im Keller.“
Ihre Züge wurden weich und sie winkte mich zu sich. „Komm schon her, du blöde Kuh.“
Mir entrang sich ein Lächeln und ich setzte mich zu ihr in die Hängematte.
So ungern ich es in manchen Augenblicken auch zugab – ohne sie war ich ganz schön aufgeschmissen.
„Ist schon gut.“ Sagte sie. „Ich versteh dich ja.“
Ich zog die Knie an die Brust und sah aus dem Fenster. „Es ist schön, das ich dich hab.“
Lorelai grinste. „Daran werde ich dich erinnern, wenn wir das nächste mal streiten.“
„Du und deine zarten Hände, ich weiß.“
Ein plötzliches Piepen rüttelte uns beide wieder wach und mein Zwilling runzelte die Stirn, als sie ihr Handy zur Hand nahm
„Kennst du die Nummer?“
Ich blickte über ihre Schulter und schüttelte den Kopf. „Nein, nie gesehen.“
War nur ich es, die die plötzliche Aufregung meiner Schwester spürte?
Sie öffnete die SMS und ich zog mich vorerst zurück, denn das ging mich nichts an. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, wurde breiter und breiter bis ein glückliches Grinsen daraus wurde.
Von wem die SMS wohl gekommen war?
Mit einem leisen Lachen lehnte sie sich in der Hängematte zurück und warf mir das Handy zu. Ich fing es auf und begann zu lesen.

"Ich kann dich nicht verdammen,
Bis du mir erst bekennst,
Warum in deinen Flammen
Mein eigen Herz schon brennt.

Den Stab kann ich nicht brechen,
Du schöne Lorelai!
Ich müsste denn zerbrechen
Mein eigen Herz entzwei."


Träum süß. Sam.

Meine Mundwinkel zuckten und ich schüttelte amüsiert den Kopf, als ich den Blick aus dem Fenster richtete und mein Zwilling mit einem seligen Lächeln die Augen schloss.
Collegeboy.

Am nächsten Morgen war Lorelai auffallend fröhlich. Ich gönnte ihr das Glück unbesehen, denn wo auf Erden, würde sie einen solchen Romantiker finden? Okay, die Verse waren nicht von ihm aber passend ausgesucht, das musste ich ihm lassen.
Lorelai kam verspätet aus dem Bett und ich fing mir einen bösen Blick, als ich sie weckte - wovon sie wohl geträumt haben mochte?
„Steh auf.“ Sagte ich und gähnte. „Sonst kommen wir noch zu spät.“
„Wieso?“ murrte sie und ging verschlafen zum Badezimmer. „Wäre doch nicht das erste Mal, oder?
Catherine war nervös, als wir die Stufen hinunter in die Küche kamen. Sie ließ uns nicht gerne gehen, wenn sie nicht wusste, was dieser Brief zu bedeuten hatte. Aber hey, wir kamen zurecht.
„Passt auf euch auf.“ Sagte sie.
„Immer.“ Erwiderte ich und schob meinen Zwilling mit einem Lächeln vor mir her.
Wenn ich mich nicht irrte, würde sie Sam verzeihen.
Ich sollte mich geirrt haben.
Wir verließen pünktlich das Haus und wären heute Morgen sogar überpünktlich.
Waren es zumundest, bis mir ein pinkes Cabrio auffiel, das unsere Einfahrt blockierte.
Das Kennzeichen gehörte definitiv nicht nach Kansas, nicht einmal nach Amerika, doch als ich Sam wartend an dem schwarzen Impala lehnen sah, wollte ich schon auf dem Absatz umdrehen.
Ein Mädchen stand bei ihm und mein Zwilling trat mir beinahe auf die Füße. Das Mädchen das bei ihm stand, war eines von der Sorte, von denen man Schweigen und (entschuldigung) Dummheit erwartet. Sie rückte ihm schon jetzt auf die Pelle und ich spürte deutlich, wie Lorelai neben mir abkühlte, während so widersprüchliche Wut aufkochte.
Sie müssen wissen, bei meinem Zwilling funktionierte das nicht wie bei anderen. Es war nicht etwa so, als würde man Tee in eine Kanne gießen. Bei Lorelai legte sich ein Schalter um, den Sie lieber nicht einmal allzu lange angesehen hätten.
Doch das war noch nicht alles.
Dean lehnte mit einem anderen Mädchen das ich nicht kannte (das mich jedoch bald kennen lernen würde!) an dem scheußlichen Wagen, beide so fest ineinander verschlungen, das ich einen Bolzenschneider brauchen würde, um sie zu trennen.
Es versetzte mir einen Stich im Herzen, doch ich blieb so kalt wie immer.
Vor meinem Zwilling zu heulen, war genug.
„Wenn ich mal stören dürfte.“ Knurrte ich und die beiden sahen auf. „Sie blockieren meine Einfahrt.“
Es war nicht etwa Dean, den ich siezte – das wäre ja noch mal schöner – sondern seine reizende Begleitung.
Verstehen Sie, ich sieze Menschen, wenn ich sie nicht kenne und mochten sie auch in meinem Alter sein.
„Camille ist Franzosin.“ Sagte er spottend. „Sie versteht Französisch besser.“
„Das glaube ich aufs Wort.“ Konterte ich. „Und die wichtigsten Sätze, kennst sogar du.“
Das Mädchen, das an dem Auto lehnte, sah Lorelai und mich neugierig an.
Sie ist hässlich, schoss es mir als erstes durch den Kopf. Doch ich wollte fair bleiben.
Verrecke du As.
„Lorelai?“ wandte ich mich an meine Schwester. „Würdest du CAMILLE bitte sagen, das sie die Einfahrt blockiert?“
„Es spricht sich anders aus.“ Erwiderte das kleine Flitt… die junge Frau, die eben noch bei Sam gestanden hatte.
Sie kam mit ihm auf uns zu und mein Zwilling begann innerlich zu brodeln.
„Das freut mich für Sie.“ Antwortete Lorelai mit so viel Freundlichkeit, das es mir die Haut weggeätzt hätte. Dann wandte sie sich an Deans Begleitung.
Ich verstand ihre Worte nicht genau – sie war besser in Französisch als ich – aber dafür, das sie nur ihr Auto wegfahren sollte, waren es ziemlich viele Worte.
Camille tat wie ihr geheißen, doch der hasserfüllte Blick, den sie meinem Zwilling zuwarf, gab mir zu denken.
„Was hast du ihr noch gesagt?“ fragte ich, als ich rückwärts die Einfahrt hinab fuhr.
„Das sie der anderen Zicke sagen soll, das ich ihr die Finger einzeln abhacke, wenn ich sie noch einmal an Sam sehe.“
Ein schwaches Grinsen huschte über meine Lippen. „Ich bin beeindruckt. Mein Französisch hätte dafür nicht gereicht.“
Sie warf mir einen kurzen Blick zu. „Dafür reichts immer.“
Sam mochte gestern Abend gepunktet haben – jetzt lagen seine Werte im eisigen Minusbereich.
Ich wusste nur zu genau, wie es sich anfühlte und warf Lorelai den Weg zur Schule über ständige Blicke von der Seite zu. Verstehen Sie, es sollte ihr nicht schlecht gehen. Das war nicht richtig.

„Warum müssen Frauen immer alles falsch verstehen?“ knurrte Sam und warf die Tür des Impalas hinter sich zu.
Dean hob die Augenbrauen und sah ihn amüsiert an. „Ich glaube kaum, das Belladonna das falsch verstanden hat.“
„Ich rede von Lorelai.“ Antwortete Sam gereizt.
„Wieso?“ spottete Dean. „Die Eifersucht sah nicht gespielt aus.“
„Wollte ich vielleicht was anderes erreichen? Warum konntest du mir nicht sagen, das Camille und…wie heißt sie gleich?“
„Sandrine.“
„Warum hast du mir nicht gesagt, das sie diese Woche hierher kommen?“
Dean zuckte mit den Schultern. „Sie sind sowieso bald wieder weg, was kümmert es dich?“
„Was kümmert es mich? Die Kleine lässt mich nicht in Ruhe, das kümmert es mich.“
Sein Bruder grinste. „Tja, da ist wohl jemand scharf auf dich, Sammy.“
„Ach, fahr zur Hölle.“
„Warum hast du nicht einfach deinen Spaß mit ihr?“
„Weil ich nicht so bin wie du.“ knurrte Sam und schlug ein paar Daten für den Unterricht nach.
„Was soll das denn heißen?“
„Das soll heißen, das ich nicht mit Lorelai spiele, so wie du mit Belladonna.“
„Und? Sie wollte es ja nicht anders.“
„Mein Gott, hoffentlich hat Lorelai richtig zugeschlagen.“
„Schlampe.“
„Idiot.“ Antwortete Sam und sah aus dem Fenster.
Auch sie hatten wie mein Zwilling und ich ihre Spielchen.
„Fang sie dir doch mit dem Lasso.“ Spottete Dean irgendwann und fing sich einen bösen Blick von Sam.
„Na klar. Zur Information, Don Chuan, die beiden sind sich nicht gleich.“
Dean hob die Augenbrauen und sah ihn an. „Glaubst du, Bella steht auf…“
„Idiot.“ Murrte Sam und seufzte schließlich. „Du legst Camille also flach um an Bella ranzukommen?“
Dean grinste. „Noch habe ich sie nicht flachgelegt.“
Er fing den Blick seines Bruders auf und seufzte. „Gehen wir.“

Noch an diesem Morgen, versuchte Sam mit Lorelai zu sprechen, doch sie ließ ihn abblitzen.
Wir waren gerade auf den Parkplatz der Schule gefahren und ich stellte den Motor ab, als ich das vertraute Geräusch des Impalas hörte.
Mein Zwilling und ich wechselten einen kurzen Blick.
„Lass uns gehen.“ Sagte Lorelai und griff nach ihrer Tasche.
Ich stieg aus und schloss den Scirocco ab. „Gut. Gehen wir.“
Nein, ich war nicht scharf darauf, Dean Winchester zu begegnen.
Wie auch umgekehrt, ignorierte Dean mich, als wir an ihnen vorbei kamen. Ich spürte seinen triumphierenden Blick im Rücken und hätte ihn dafür schütteln mögen. Arroganter Mistkerl.
Sam dagegen kam auf uns zu.
„Lorelai?“
„Nein.“
Das schien ein Gesellschaftsspiel zu werden. Wo sind meine Würfel?
Meine Schwester hakte sich bei mir unter und sah ihn kurz an. „Ich bin ein Waschbecken ohne Stöpsel.“ Dann zog sie mich weiter, ohne einen der beiden eines Blickes zu würdigen.
Dean und Sam tauschten einen Blick, dann hob Dean die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern. „Frauen.“

Die Woche verlief schleichend, so still, das ich am liebsten geschrieen hätte. Lorelai war ebenso sauer wie unglücklich, sie sah Sam nicht einmal mehr an.
Er hatte es – ebenso wie Dean – selbst verbockt, das wollten wir mal festhalten.
Herrgott, langsam wünschte ich mir, dass sie niemals hier aufgetaucht wären. Ganz im Ernst, seit sie hier waren, stellte sich alles auf den Kopf. Womit ich wohl am wenigsten auskam, war das Unglück meines Zwillings.
Anders als ich, stand sie dazu, wenn es ihr dreckig ging und so saßen Jason und ich nachts bei ihr.
Das macht man so unter Geschwistern.
Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, war Jason stinksauer auf die beiden. Hey, er war unser großer Bruder, wenn nicht er das Recht hatte, uns beschützen zu wollen, wer dann?
Am Freitagabend, war Catherine eingeladen worden – mitsamt der ganzen Familie. Der Staatsanwalt, gegen den sie den letzten Fall verloren hatte, schien Gefallen an Catherine gefunden zu haben.
Brr.
Abgesehen von der Tatsache, das sie ihn nicht ausstehen konnte, war er wohl ein Mann der Sorte, bei dem die meisten Frauen das kalte kotzen kriegen würden.
Schmierig, arrogant und egozentrisch.
Habe die Ehre.
Schon aus Höflichkeit, war sie natürlich gezwungen gewesen, seine Einladung anzunehmen. So standen Lorelai und ich also in ihrem Zimmer und halfen uns gegenseitig in die schwarzen, identischen, knielangen Kleider hinein.
„Das ist ätzend.“ Murmelte Lorelai vor sich hin und schob das Haar zur Seite, als ich den Reißverschluss zuzog.
„Ich weiß.“ Antwortete ich und setzte mich, um die schwarzen Sandaletten anzuziehen, die mir schon bei anderen Gelegenheiten fast den Hals gebrochen hätten. „Und Mum meint, das er zwei reizende Söhne hat.“
„Na toll.“ Bemerkte mein Zwilling sarkastisch. „Wenn die genauso sind wie er…“
„Malt den Teufel nicht an die Wand.“ Sagte Jason, der gerade herein kam. Er trug einen schwarzen Anzug, die Krawatte war ungeschickt gebunden und Lorelai erbarmte sich mit einem breiten Grinsen.
„Wenn er deine Krawatte sieht, läuft er sowieso schreiend davon.“
Ich kicherte und sah zu, wie sie ihm den roten Stoff richtig band.
„Dann muss ich mich wenigstens nicht mit ihm über Biologie unterhalten.“ Murrte Jason. „Davon hat er sowieso keine Ahnung.“
Der Staatsanwalt hatte schon vorher mit Catherine gesprochen und sie nach ihren reizenden Kindern gefragt.
Reizend, na klar.
Eins stand jedenfalls fest; Auf diesen Schuhen, würde ich nicht Auto fahren.
Wir fuhren mit dem Jeep zu dem italienischen Lokal. Zurück würde Jason fahren, denn unsere Mutter hatte bereits das eine oder andere Glas Wein angekündet.
Wer konnte es ihr verübeln?
„Jason, Lorelai, Belladonna das ist Dr. Nathanael Colfer.“ Stellte Catherine uns vor, als Colfer mit seinen beiden Söhnen zu uns kam.
„Catherine.“ Sagte er und ich sah, wie meiner Mutter das Lächeln gefror.
Es schien ganz so, als wäre er einer der Sorte, der sie nicht beim Vornamen nennen durfte.
Nein, so etwas.
„Dr. Colfer.“ Begrüßt sie ihn und reichte ihm die Hand. „Wie nett Sie zu sehen.“
Ein Wunder, das sie sich dabei nicht die Kiefer gebrochen hatte.
„Das hier, sind Ian und Jake.“ Stellte er seine Söhne vor.
Streber, schoss es mir als erstes durch den Kopf und ein Blick zu meiner Schwester ließ mich wissen, dass sie es ebenso sah.
Schwarzes Haar, randlose Brillen und dunkle Anzüge. Sie beiden glichen einander, doch nicht so, das ich behaupten könnte, sie wären Zwillinge.
Wie kam es bloß, dass mir dieser Abend schon jetzt auf die Nerven fiel?
Catherine diskutierte mit ihm über diesen und jenen Fall, während Ian wohl Gefallen an meinem Zwilling gefunden hatte. Wie nett.
Er unterhielt sich mit ihr über den Unterricht, über ihre Pläne und Ziele. Woher auch immer der Gedanken kam, ich hatte den Eindruck, das Lorelai mit den Gedanken so vollkommen woanders war. Es war, als wäre ihr plötzlich etwas klar geworden und nun saß sie wie auf glühenden Kohlen.
Sie wollte zu Sam, das wusste ich.
Verstehen Sie, Camille und die andere kleine Schnepfe waren die Woche über geblieben und Dean hatte sich so oft es ging, vor mir mit ihr zur Schau gestellt. Ich hatte ihn ignoriert – was ihn wohl sauer gemacht hatte. Wie dem auch sei.
Ich gestehe ja ein, dass er mir nicht egal war aber was sollte ich machen? Er hatte mir wehgetan, mich verspottet und mit mir gespielt. Verzeihen ist menschlich aber ich konnte nicht. Vielleicht wollte ich auch nicht, zumindest nicht, ehe er sich nicht bei mir entschuldigt hatte.
Schließlich verabschiedeten wir uns und Jason fuhr uns nach Hause. Kaum das die Türen des schwarzen Jeeps zugeschlagen waren, ging schon das große Geläster los.
„Mum, du tust mir Leid.“ Sagte ich und befreite mich von den Sandaletten.
„Ich mir auch.“ Antwortete sie dumpf und lehnte den Kopf gegen das kühle Fenster.
„Lorelai hat ja sowieso ihren Spaß gehabt.“ Stichelte Jason und kassierte ihre Knie im Rücken.
„Fahr einfach, ja?“
Wir kamen gerade zu Hause an, als mein Zwilling mir einen Blick zuwarf und ich unmerklich nickte. Ohne ein Wort, schob sie sich durch die Hecke, hinüber zum Haus der Winchesters.

„Lorelai?“ fragte Mary überrascht, als sie öffnete.
Guck an, auch sie konnte uns beide unterscheiden.
„Entschuldige bitte die Störung.“ Sagte Lorelai. „Kann ich mit Sam sprechen?“
„Er ist oben.“ Erwiderte Mary und schloss die Tür, während Lorelai schon die Treppe hinauf sprang.
Oben angekommen, platzte sie bei Sam ins Zimmer ohne anzuklopfen.
Er saß auf seinem Bett, vergraben in ein paar Büchern. Als die Tür aufflog und sich mit einem Knall wieder schloss, hob er den Kopf und sah sie überrascht an.
„Lorelai?“
„Du bist ein Idiot.“ Legte sie los, ohne auf irgendwelche Einsprüche zu achten. „Du machst mir irgendwelche Hoffnungen…“
„Lorelai…“
„…küsst mich, gehst mit mir aus und schreibst was von wegen schöne Lorelai und dann nimmst du doch diese französische Kuh statt mir?
„Lorelai!“
„Ist das ein Sport zwischen Dean und dir? Wer bricht wem am schnellsten das Herz?“ sie holte zitternd Luft, Wut und Trauer hatten ihr die Tränen in die Augen getrieben.
„Hörst du mir jetzt zu?“ fragte Sam ruhig und sah sie an. „Oder möchtest du mir noch was an den Kopf werfen?“
Dazu war mein Zwilling im Augenblick nicht in der Lage.
„Sie ist nicht meine Freundin.“
„Ist sie doch.“ Sagte Lorelai trotzig und sah weg, als die ersten Tränen ihr Gesicht herab rannen. „Diese französische Kuh in ihrem bescheuerten Cabrio.“
Sam stand auf und kam zu ihr. „Lorelai, sie ist nicht meine Freundin. Camille ist wegen Dean hier, das ist alles.“
Meine Schwester war seinem Blick bisher ausgewichen. Nun hob Sam die Hand und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. Langsam und zögernd, sah sie ihn an.
„Sie ist nicht deine Freundin?“ fragte sie misstrauisch.
„Nein.“ Antwortete Sam sanft und sah sie ruhig an. „Ich will nur dich.“
Ohne noch ein Wort zu sagen, fiel mein Zwilling ihm um den Hals und küsste ihn. Er schlang die Arme um sie und erwiderte ihren Kuss, bis Lorelai ihren Puls beinahe auf der Zunge schmecken konnte. Ihre Hände fuhren unter sein Hemd und hatten es ihm schon halb ausgezogen, als ein amüsiertes Räuspern von der Tür her die beiden zusammen fahren ließ.
„Sammy, das nächste Mal, würde ich die Tür abschließen.“ Spottete Dean und warf meiner Schwester einen amüsierten Blick zu. „Verzeiht Bella auch so schnell, wie du?“
„Hoffentlich nicht.“ Erwiderte Lorelai, die inzwischen feuerrot geworden war.
Dean grinste und wandte sich an Sam. „Dad will dich sprechen.“
„Gut.“
Lorelai gab ihm noch einen kurzen Kuss, dann löste sie sich von ihm und lächelte. „Gute Nacht.“
Ich saß inzwischen auf meinem Bett und las. Als ich Lorelai die Stufen hinauf springen hörte, wusste ich schon fast, was passiert sein musste. Sie stürmte mit einem glücklichen Lächeln zu mir ins Zimmer.
Ich ließ das Buch sinken und lächelte. „Im Ernst jetzt?“
„Im Ernst jetzt.“
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