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Teil 37
Stunden später öffnete sie die Augen. Kein Schmerz durchzuckte sie, kein Nebel täubte ihr die Sinne, kein Schmerz setzte sich in ihren Knochen fest. Es war dunkel im Raum und Rory griff zu ihrem Handy um auf die Uhr zu sehen. Es war bereits 8 Uhr abends. Sie hatte fast den ganzen Tag verschlafen. Langsam stand sie auf. Sie war immer noch wackelig auf den Beinen aber es tat nicht mehr weh. Ihr Blick fiel auf das Gitterbettchen. Jamie schlief tief und fest. Sie ging zu ihr, legte die Hand auf das Brustkörpchen und fühlte den regelmäÃigen Herzschlag. Lächelnd fuhr sie ihr über die Wange, deckte sie fester zu und verlieà den Raum. Jess saà im Wohnzimmer auf dem Sofa und telefonierte.
"Geht's dir wirklich gut? ... Wie geht's den anderen? ... WeiÃt du wie lange du noch bleibst? ... Nein, ich langweile mich nicht. Ich habe gar keine Zeit mich zu langweilen. Das Diner ist so voll. Es gibt soviel Arbeit. ... Nein, ich habe sie letztens nur kurz gesehen, als sie Jamie brachte. ... Okay. ... Okay, bist dann.", sagte er und legte auf. Rory hatte ihn mit verschränkten Armen, an die Wand gelehnt beobachtet. Jetzt legte er das Handy weg, machte den Fernseher lauter und trank einen Schluck von der Bierflasche, die er in der Hand hatte. Sie schüttelte den Kopf und setzte sich zu ihm. Er sah sie überrascht an.
"Seit wann bist du wach?", fragte er.
"Seit dem 'geht's dir wirklich gut?'", antwortete sie schnippisch und sah genervt in den Fernseher.
"Aha!", sagte er nur und trank noch einen Schluck.
"Aha?", äffte sie ihm nach und funkelte ihn dabei wütend an.
Er trank noch einen Schluck und wischte sich den feuchten Mund mit dem Handrücken ab bevor er antwortete.
"Rory, was willst du eigentlich von mir? Sie ist MEINE Freundin und das ist MEINE Beziehung. Wieso mischt du dich da überhaupt ein?", fragte er wütend.
Rory sah ihn überrascht an. Was hatte sie getan, dass er so mit ihr redete? Wieso war er so wütend auf sie? Er hatte doch gelogen!
"DEINE Beziehung geht mich nichts an. Aber ich war mal deine Freundin und die Tatsache, dass du mich auch so belogen hast und das du es wieder tust zeigt ja wie unreif du willst. Ich wollte dir nur helfen. Als eine Freundin!", zischte sie wütend.
"Hey! Ich habe dich nicht belogen. Ich habe dir was verheimlicht aber nicht belogen. Und wage es ja nicht noch einmal mich unreif zu nennen!", zischte er zurück.
"Achja, was willst du machen, wenn ich dich noch einmal unreif nenne? Schnappst du dir dann deine Jacke und dein Auto und verlässt Stars Hollow. Komm schon Jess. Tu dir keinen Zwang an. Hau ab. Das kannst du doch am besten. Lügen und verschwinden wenn es Probleme gibt.", zischte Rory zurück.
Jess öffnete wütend seinen Mund um zu antworten, als das Telefon klingelte.
"Das ist bestimmt Dean.", stöhnte er und trank einen Schluck.
"Woher willst du das wissen?!", fragte sie ihn erstaunt.
"Weil dieser Schleimer schon zum 350. mal anruft. Ungefähr so viele Nachrichten hast du auch auf deinem AB. Verdammter Schleimer.", sagte er zornig und Rory sah ihn verwirrt an.
Hörte sie da tatsächlich Eifersucht heraus. Sie war so erstaunt, dass sie das Telefon vollkommen vergaÃ. War er deswegen so sauer auf sie? Weil Dean die ganze Zeit anrief? Lieà er die Wut auf Dean an ihr aus. War es auch nicht so gewesen, dass sie eifersüchtig auf den Telefonanruf gewesen war? Hatte sie nicht deswegen so wütend, so zickig reagiert? Nein! Doch nicht auf ihn. Sie war schon längst durch mit ihm. Nur ab und zu spielte ihr Körper ihr einen Streich. Manchmal verbündete sich ihr Körper mit ihrem Herzen und dann spielten sie ihr zusammen einen Streich. Aber Eifersüchtig, nein, das war sie nicht. Jess sah sie wütend an.
"Willst du nicht dran gehen?", fragte er genervt.
Sie wollte eigentlich wirklich nicht dran gehen aber sowie sie Dean kannte, würde er anrufen bis sie irgendwann dran ging.
Sie ging dran, doch anstatt der Stimme ihres Freundes, war da eine andere, nicht sehr unbekannte, männliche Stimme.
"Hallo?", fragte sie.
"Hallo. Ich bin Logan. Spreche ich mit Rory Gilmore?", fragte Logan zurück.
Auf einmal wurde es Rory grundlos heiÃ. Sie begann aufgeregt hin â und her zu laufen und schnürte dabei das Kabel vom Telefon um ihren Finger.
"Oh. Hallo Logan. Ja, ich bin's." sagte sie und versuchte ihre Stimme in Kontrolle zu bekommen.
Als Jess den Namen Logan hörte drehte er sich um und was er da sah lieà ihn erstarren. Einen Moment schnürte etwas seine Kehle zu und er bekam kaum Luft. Sein Herz raste und das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er sah eine Rory vor sich, die er nur einmal schöner gesehen hatte. Und das war jetzt schon fast zwei Jahre her. Bei ihrem ersten mal. Da war es dunkel gewesen und er hatte nicht dieser atemberaubende Schönheit voll und ganz begutachten können. Doch das Bild, dass ihm jetzt geboten wurde, entschädigte alles. Rory war leicht errötet. Sie hatte zwar diesen grässlichen Pyjama an, doch sogar der sah in diesem Moment unglaublich verführerisch aus. Das Oberteil lieà eine Schulter im freien, wo der schwarze Träger ihres BHs aufblitzte. Jess fragte sich, wann sie den wohl angezogen hatte. Er hatte ihr ganz sicher keinen angezogen. Die Hose ihres Pyjamas war weit und lieà nur den Anblick ihrer nackten Zehen auf dem Dielenboden frei. Und das auch nur, weil sie auf den Zehen stand. Sie hatte das Telefonkabel verführerisch um ihren linken Zeigefinger gewickelt und lächelte vor sich hin. Ihre blauen Augen glitzerten wie hunderte von Sternen. Doch etwas störte das Bild von dieser vollkommenen, natürlichen Schönheit. Er kam zuerst nicht darauf, was es war. Er sah sie nur an. Atemlos und voller Bewunderung, dafür, dass ein Mensch so natürlich so unglaublich schön sein konnte. Und dann fiel es ihm auf. Es störte ihn, dass er nicht der Grund war für ihr Glück. Dass er nicht der Grund war für diesen Blick, für diese Aufregung. Eine unglaubliche Wut packte seinen Körper und er stand auf. Rory sah verblüfft zu ihm rüber, während er in die Küche ging. Er stellte seine Bierflasche an der Spüle ab und nahm sich ein weiteres aus dem Kühlschrank. Gut, dass er sich kurz Bier besorgt hatte, was würde er jetzt sonst tun? Mit der neuen Flasche in der Hand, ging er zurück und setzte sich auf das Sofa. Rory kicherte im Hintergrund und vor Wut öffnete er seine Flasche krachend mit dem Feuerzeug. Er blickte kurz zurück und sah, dass sich Rory nicht ablenken lieÃ. Immer noch wütend, griff er zu seiner Zigarettenschachtel und zog sich eine heraus. Er zündete sich eine Kippe an und zog den Qualm tief ein. Wer, verdammt nochmal, war dieser Logan?! Was bitte schön war das für ein Name? Ein Typ mit so einem Namen konnte doch nur ein Weichei sein. Standen den nur Weicheier, auÃer ihm, auf Rory? Konnte sie nicht auch mal einen Freund mit einem echt männlichen Namen haben, wie zum Beispiel: Rambo oder Hercules? Er wusste, dass er sich nur über den Namen des Idioten ärgern konnte, da er sonst nichts über ihn wusste. Wer war dieser Idiot überhaupt? So in Gedanken versunken bekam Jess gar nicht mit, wie Rory auflegte, dann noch einmal mit Dean telefonierte und wieder auflegte. Er bemerkte es erst, als Rory ihm wütend die Kippe wegriss und ausmachte.
"In diesem Haus wird nicht geraucht. Wenn du unbedingt, deine Gesundheit schädigen willst, dann tu das auf der Terrasse oder sonst wo auÃerhalb dieses Hauses, wo mein Baby aufwächst!", fauchte sie ihn an.
Dann setzte sie sich neben ihn, nahm sich einen Kissen, den sie sich an den Bauch drückte und sah stur auf den Fernseher. Jess knurrte was unverständliches vor sich hin und nahm wieder einen Schluck von seinem Bier. Ein unangenehmes Schweigen legte sich über die Beiden.
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So war ein kurzer Teil. Hoffentlich gefällt er euch trotzdem. Freu mich auf FB. HEGDL.
[SIZE=1]Liebe ... Liebe ist an mich gestoÃen ... Liebe ist an sie gestoÃen ... Wir sind an einander gestoÃen ...
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