Heute hatte ich mal gaaaaanz viel Zeit und hab an einem neuen Teil geschrieben. Ehrlich gesagt hätte ich den Teil gerne etwas lebendiger rüber gebracht. Weià nicht, ob er so gut ist.
Naja, urteilt einfach selbst:
Teil 17
Einige Stunden später schaukelte Lorelai nervös auf dem Stuhl vor ihrem Schminktisch herum.
âMom, jetzt halt doch mal still, sonst kann ich dir nicht den Lippenstift auflegen. Ich verstehe sowieso nicht, wieso du das nicht selbst tust.â
âWeil meine Hände so zittern, ich würde doch alles verwischen.â
âWenn du so weiter rumzappelst, verwische ich auch alles. Also halt jetzt still.â
Nach einer kleinen Weile war Rory fertig.
âIch schau mal nach, ob ich dein silbernes Armband irgendwo auftreiben kann. Das würde sehr gut zu deinem Kleid passen.â
Inzwischen betrachtete sich Lorelai im Spiegel. Ihre blauen Augen funkelten vor Glück. Sie sah einfach umwerfend aus heute Abend. Der leicht aufgetragene Lidschatten, der ihre Augen besser betonte, dazu das leichte Rouge, das ihre Wangenknochen zart umspielte. Doch eigentlich brauchte sie überhaupt keinen Rouge, ihre Nervosität zauberte auch so einen leichten Rosaton in ihr Gesicht. Dazu ihre dunklen gelockten Haare, von denen einzelne Strähnen spielerisch ihr Gesicht untermalten. Sie fühlte sich gut. Richtig gut. Diese positive Stimmung wurde auch so auf ihr ÃuÃeres übertragen. Einen Moment lang stand Rory in der Tür, die das silberne Armband längst gefunden hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete sie ihre mom. Sie sah so glücklich aus. Die Strapazen der letzten Monate angesichts Chrisâ Trennung schienen wie weggeblasen. Jetzt konnte ihre Mutter endlich in ein neues Leben starten. Mit Luke. Und Rory war sich sicher, dass sie diesmal nicht enttäuscht würde.
Um Punkt sieben klingelte es an der Tür.
âMeine Güte, Luke sollte mich doch nach so langer Zeit inzwischen kennen. Er weià doch, dass ich nie pünktlich fertig bin.â
âKeine Panik Mom, das muss Jess sein. Ich geh schon.â
Rory hatte Recht. Es war Jess, der an der Tür stand. Rory öffnete die Tür und fing an zu strahlen.
âHi Jess!â Eine kleine Weile lang schauten sie sich an, bis Rory dies bemerkte.
âÃh, komm rein.â Rory schloss die Tür hinter sich. Schüchtern standen sie sich gegenüber.
âHi.â âHey.â Jess zog Rory an sich und küsste sie sanft auf die Lippen. Als sich ihre Münder trennten, streichelte er ihr zärtlich über ihre Wange.
âHey Jess!â Lorelai stand nun direkt daneben.
âLorelai, hallo.â Ein schüchternes Lächeln von Jess deutete an, dass ihm die Situation doch etwas unangenehm war.
âWir gehen dann mal in die Küche. Viel Spaà heut Abend, Mom!â
âDanke, wünsch ich euch auch.â
Inzwischen war es schon zehn nach sieben. Lorelai war inzwischen furchtbar nervös, dass sie sich die wildesten Sachen ausmalte.
Er kommt nicht. Er hat es sich doch überlegt. Nein, ich hab ihn vertrieben⦠Lorelai, beruhige dich. Er hat dich heute geküsst, er kommt, ganz sicher.
Eine kleine Weile saà sie ruhig auf der Couch.
Ihm ist was passiert! Oh, mein Gott, ihm ist was passiert.
Lorelai war schon auf dem Sprung, als ihr bewusst wurde, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Doch zum Glück klopfte es auch schon an der Tür.
Sie öffnete sie und ein elegant gekleideter Luke stand vor ihr. Er hatte das gleiche Hemd als an ihrem Geburtstag an. Das Hemd, das sie so an ihm liebte. Lorelai musste lächeln.
âHallo, Luke, du siehst echt toll aus.â
âDanke, du bist wunderschön.â Luke betrachtete âseineâ Lorelai genau. Sie war wir ein Engel. Er hätte nicht gedacht, dass sie noch schöner sein könnte. Das war nun nicht mehr zu übertreffen.
âTut mir leid, Kirk war noch im Laden und wollte nicht gehen. Deshalb komme ich zu spät.â
âIst nicht so schlimm. Du bist ja jetzt da.â
âWollen wir?â Gentlemanlike geleitete er Lorelai hinaus zum Auto.
Auf der Autofahrt wusste niemand recht, was er sagen sollte. Ab und zu tauschten die beiden einige kurze Blicke aus. Nach einer Weile platzte es jedoch aus Lorelai heraus:
âWohin fahren wir denn?â
âLass dich überraschenâ, antwortete Luke nur. Er wusste genau, dass es Lorelai fast verrückt machen würde, wenn sie etwas nicht wusste.
âLos, sagâs mir, ich sterbe vor Ungeduld.â
âWarts ab!â Luke lieà sich durch nichts aus der Ruhe bringen, doch so langsam begann Lorelai unruhig auf ihrem Sitz herumzurutschen.
âLuuuke!â Sie jammerte wie ein kleines Kind, das seinen Willen nicht durchgesetzt hatte.
âOkay, wir sind gleich da. Mach die Augen zu.â
Lorelai schaute ihn nur erstaunt von der Seite an.
âLos, mach schon! Sonst ist doch die ganze Ãberraschung hin.â Ein kurzes Lächeln von Lorelai und sie schloss wie befohlen, die Augen. Der Wagen stoppte. Luke stieg aus und schlug die Fahrertür zu. Lorelai wartete nervös. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Was würde sie wohl erwarten? Luke öffnete die Beifahrertür und half Lorelai aus dem Auto.
âErst die Augen aufmachen, wenn ich es sage, okay?â
âOkay.â Lorelai nickte, doch das Augenzuhalten viel ihr von Minute zu Minute schwerer. Luke geleitete sie ein kleines Stückchen durch die Dunkelheit, bis er stehen blieb. Lorelai fühlte sich, als stünde sie am Wasser. Sie konnte das Rauschen der Wellen förmlich hören, hörte wie das Wasser aufeinander klatschte, wie es kleine Wellen bildete.
âOkay, jetzt darfst du gucken.â Voller Vorfreude öffnete Lorelai langsam ihre Augen. Ihr blieb der Mund offen stehen. Direkt vor ihr bekam sie ein Boot zu sehen, das über und über mit weiÃen Lichterketten geschmückt war. In der Mitte des Bootes konnte sie einen gedeckten Tisch erkennen, der mit den leckersten Speisen bedeckt war.
âMein Gott, Luke, das ist das Schönste, was ich je in meinem Leben gesehen habe. Danke.â Sie drehte sich zu ihm um und umarmte ihn liebevoll. Luke geleitete sie zum Steg, an dem sie in das Boot stiegen. Der Kapitän war bereits an Bord in seiner Kabine verschwunden. Sie setzten sich an den Tisch und die Fahrt konnte beginnenâ¦
Währenddessen hatten es sich Jess und Rory zu Hause vor dem Fernseher bequem gemacht. Dicht aneinander gekuschelt saÃen sie da, Rorys Kopf war an seiner Schulter gelehnt. Als sie zwischendurch zu Jess aufsah, blickte er sie mit einem Lächeln auf den Lippen an. Er zog sie noch näher an sich und küsste sie. Rory erwiderte ihn nur zu gern. Jess beugte sich über Rory, die sich auf die Couch fallen lieÃ. Seine Küsse wurden fordernder, langsam tastete er sich zu Rorys Shirt vor. Langsam schob er seine Hand darunter.
Wie gut das tat, Jessâ warme Finger an ihrem Körper zu spüren. Sie lieà es zu. Als er jedoch immer weiter nach oben in Richtung ihrer Brüste tastete, hielt sie seine Hand fest. Jess löste seine Lippen von den ihrigen und blickte sie verwirrt an.
âJess, es tut mir leid, ich, ich kann das nicht. Noch nicht.â Rory setzte sich wieder auf. Sie sah in Jessâ enttäuschtes Gesicht, doch er begann wieder zu lächeln.
âIst okay, ich warte so lange, bis du bereit dazu bist.â
âDu bist also nicht böse?â
âIch und böse? Rory, was denkst du denn von mir. Ich liebe dich und werde nur das tun was du auch willst, okay?â Rory nickte dankbar.
âOkayâ¦â
âKomm her.â Er zog sie noch einmal an sich, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich. Dann legte Rory ihren Kopf auf seinen SchoÃ. Während sie den Film weiter schauten, streichelte ihr Jess liebevoll über die braunen langen Haare. Ein Lächeln entwich ihm unbemerkt.