Ad Astra - Denn Blutrot scheint der Mond....

Lorelai Gilmore - Lorelais Haus, früher Abend

Die Rechnungen hatte sie gleich nachdem sie zu Hause angekommen war, in einer Schublade verstaut. Einfach nur noch abschalten und nicht mehr dran denken. 'Für heute ist Schluss', sagt sie zu sich selbst.
Der Fernseher läuft. Rhythmisch, aber ohne großes Interesse, zappt Lorelai durch die Kanäle.
Im Haus ist es sehr still, seitdem Rory nach Yale geht. Mit einem leicht traurigen Blick schaut Lorelai im Wohnzimmer umher. Ihr Blick fällt auf ein Foto von ihrer Europa Reise. In Rom hatten sie einen Touristen gebeten, es zu machen.
Lorelai erinnert sich gern an diese Reise zurück. Es war das letzte, was sie wirklich mit Rory unternommen hat, bevor sie nach Yale ging. Nachdem sie zurück kamen, blieb ja nicht mehr viel Zeit.

Langsam macht sich ein Hungergefühl in Lorelais Magen breit. Lust zu kochen hat sie nicht (wann hat sie das mal) und Lust zu warten, bis Pete eine Pizza liefert, hat sie auch nicht. Kurzerhand steht sie vom Sofa auf, schnappt sich ihre Tasche und ihre Jacke und macht sich auf zu Luke.

Als sie an den großen Glasfenstern bei Luke vorbei geht, schaut sie hinein und bemerkt, das nicht mehr viel los ist. 'Ist vielleicht auch gut so', dekn Lorelai bei sich. Nach viel reden ist ihr heut nun wirklich nicht mehr. Warum auch immer, sie hatte irgendwie einen schlechten Tag.

Als sie die Tür zum Diner öffnet, ertönt das laute läuten der Glocken über der Tür. Aus der Küche hört sie Ceasar rufen "Ich bin gleich da".
Sie schlendert zu einem der Barhocker und setzt sich hin. Aus der Küche ertönen die Geräusche eines Footballspiels. Aber seit wann hat Luke einen Fernseher in der Küche?
Ceasar kommt aus der Küche, seinen Blick jedoch noch immer auf den Bildschirm des Fernsehers gerichtet.
"Hey Ceasar", sagt Lorelai etwas lauter und mit tiefer Stimme. Ceasar zuckt zusammen und schaut Lorelai mit einem erschrockenen Blick an.
"ich wusste gar nicht, das Luke einen Fernseher in der Küche hat?!", sagt sie schmunzelnd.
"Hahat er auch nicht", anwortet Ceasar leicht unsicher und schaut Lorelai etwas ängstlich in die Augen.
"Wie auch immer" sagt Lorelai lächelnd. "Ist Luke da?"
Ceasar schüttelt nur der Kopf und macht einen Kaffee für Lorelai fertig.
"Er ist bei Nicole, seine sachen abholen", sagt Ceasar noch nebenbei. Lorelai jedoch hörte aufmerksam zu. Dieser Name. Irgendwie war ihr nun der Appetit vergangen. Sie weiß selbst nicht warum. Eigentlich war doch nichts an Nicole auszusetzen. Oder vielleicht doch?
"Noch etwas Lorelai?", fragt Ceasar während er wieder auf den Bildschirm schaut.
"Nein nein", anwortet Lorelai leise und in Gedanken. Sie legt das Geld auf den Tresen und rutscht vom Barhocker. Dann nimmt sie ihre Tasche und den Kaffee und geht hinaus.

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, früher Abend

"Diese Blumen sind nicht halb so schön wie du.", meint er sofort, fügt dann noch hinzu: "Und glaub mir Emily, du verdienst viel mehr als diese Blumen..."
Während er das sagt, fühlt er ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend. Er hat ein schlechtes Gewissen wegen Pennilyn, weiß, dass er niemals so weit hätte gehen dürften. Wenn Emily ihn wenigstens mit Gleichgültigkeit strafen würde, wäre es leichter zu verkraften, doch so fühlt er sich nur noch schlechter.
Er lächelt Emily an, sieht in ihren Augen, dass sie sich wirklich über die Blumen freut.
'Richard Gilmore, du bist so ein Idiot...', denkt er, kann es einfach nicht fassen, dass er es tatsächlich geschafft hat, zwischen zwei Frauen zu geraten.

Emily Gilmore - Gilmore Manison, früher Abend

Seine Komplimente tun ihr gut, haben die Wirkung Regenwassers auf einen ausgedörrten Garten und sie spürt, wie ihr Blut in die Wangen schießt. Es ist ihr ein wenig peinlich, daher senkt sie rasch den Kopf, starrt die Rosen an, atmet ihren süßen Geruch tief ein. "Ich werde sie in in eine Vase stellen", erklärt sie. "Und ihnen einen Ehrenplatz zuweisen."

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, früher Abend

Er sieht Emily zu, wie sie den Raum verlässt, bemerkt, dass sie wohl einkaufen war, stellt fest, dass ihr neues Kleid gut aussieht, nimmt sich vor, ihr nachher noch ein Kompliment deswegen zu machen. Dann nimmt er den Whiskey zur Hand, riecht daran, verzieht das Gesicht. Getrunken hatte er für diesen Tag schon genug. Er geht quer durch den Raum zu dem kleinen Blumengesteck, das am Tisch steht, kippt einen Großteil des Whiskeys dort hinein, beobachtet aber gleichzeitig die Türe, damit Emily ihn dabei nicht ertappt.
Dann setzt er sich auf das Sofa, überlegt, ob er ihr das Armband gleich geben soll, entscheidet sich dann aber doch dafür, es erst später zu tun.
In diesem Moment kommt Emily zurück in den Raum, er sieht auf: "Hat dir heute schon jemand gesagt, wie wundervoll du aussiehst?", fragt er, grinst sie dabei an.

Emily Gilmore - Gilmore Manison, früher Abend

Ein überraschte Lächeln huscht über ihr Gesicht, sie fragt sich was nur in ihn gefahren ist, weswegen er plötzlich wie ausgewechselt erscheint. "Nein", erklärt sie beschwingt. "Du bist der Erste, dem das heute auffällt", sie steuert auf den Couchtisch zu, platziert die Vase sorgsam auf der beigen Tischdecke, rückt die Rosen dabei ein wenig in Form. Sie sind wirklich wunderschön, denkt sie erneut, spricht es erneut aus. Dann geht sie zu Richard, beugt sich zu ihm. "Danke", flüstert sie, haucht einen Kuss auf seine Wange, streicht mit einer Hand über seine andere, ein seltsames Prickeln macht sich in ihr breit, dem sie nachgibt, ihre Lippen die seinen suchen lässt.

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, früher Abend

Er zweifelt an seinem Verstand. Zuerst hat Emily es wochenlang abgelehnt ihm näher zu kommen und dann plötzlich, ausgerechnet an dem Tag, an dem er mit Pennilyn aus war, entdeckt sie ihre Liebe für ihn wieder? Für einen Moment kommt es ihm in den Sinn, dass es an ihm liegen könnte, dass es vielleicht er ist, der sich anders verhält, doch diesen Gedanken verwirft er gleich wieder. Er weiß nicht, aus welchem Grund Emiy plötzlich so offenherzig ist, nachdem sie sich ihm gegenüber in den letzten Wochen wie ein Eisberg verhalten hat, doch es stört ihn nicht weiter, er ist dankbar, dass er zum ersten Mal seit langer Zeit wieder das Gefühl haben kann, dass sie Mann und Frau sind.
Ganz vorsichtig erwidert er ihren Kuss, er will sie nicht drängen, sie soll sich die Zeit nehmen, die sie braucht. Langsam hebt er seine Hand, streichelt sanft durch ihr Haar, auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn nachher dafür hassen würde. Es war seltsam, so weit entfernt er sich von seiner Frau in den Mittagsstunden gefühlt hatte, so nah fühlte er sich jetzt bei ihr.

Emily Gilmore - Gilmore Manison, früher Abend

Sie spürt, wie er ihren Kuss erwidert und lässt sich langsam neben ihn auf das Sofa sinken, intensiviert dabei den Kuss, zieht Richard an sich. Es tut so gut, ihn nach so langer Zeit wieder so Nahe bei sich zu spüren, seinen warmen Atem auf ihrer Haut, seine Hände auf ihrem Körper, seine Lippen auf den ihren. Sie vermisst diese Art der Nähe ebenso wie sie ihn vermisst - ihn selbst dann vermisst, wenn er im selben Raum wie sie ist. Er mag es vielleicht nicht verstehen, ihm scheint es nicht einmal aufzufallen, denn er schafft es immer wieder den Hebel plötzlich umzulegen, von dem Geschäftsmann auf den Ehemann zu schalten. Früher hat es ihr nichts ausgemacht, doch mittlerweile, mittlerweile kann sie nicht mehr einfach mit ihm gehen, fällt es ihr schwer Leidenschaft aufzubringen, wenn er ihr noch fünf Minuten zuvor die kalte Schulter gezeigt hat. Kann sich eines seltsamen Gefühles der Herabsetzung nicht erwehren, wenn er es tut.

Aber jetzt hier und heute, die Rosen, die Komplimente, zum ersten Mal seit Ewigkeiten hat sie das Gefühl, dass er sie wieder wirklich wahrnimmt. Das es tatsächlich sie ist, die er begehrt. Das er sie nicht nur küsst, weil er das Bedürfnis hat, seinen angestauten Hormonen freien Lauf zu lassen.

Richard Gilmore - Gilmore Mansion, früher Abend

Sein Atem wird langsam schneller. Emilys Nähe und ihre Küsse, sind so völlig anders als sonst, viel intensiver, einfach atemberaubend. Er hat Mühe sich noch unter Kontrolle zu halten, würde Emily am liebsten sofort auf dem Sofa nehmen, zweifelt allerdings daran, dass es ihr gefallen würde.
Mit einer beinahe zufällig wirkenden Geste legt er seine Hand auf ihr Knie und beginnt sie dort langsam zu streicheln, während er seine Küsse zu ihrem Hals wandern lässt, ihn sanft liebkost.

Emily Gilmore - Gilmore Manison, früher Abend


Sie hat Mühe ein Keuchen zu unterdrücken, als sie seinen Mund auf ihrem Hals spürt, seine Hand auf ihrem Knie. Bereitwillig lässt sie sich zurückfallen, fährt ihm durchs Haar, schiebt eine Hand unter sein Jackett und zieht es ihm aus. Sie genießt seine Berührungen, seine Nähe, ein Schauer der Erregung durchströmt sie als seine Hand ihr Knie entlang nach oben gleitet und sie ertappt sich dabei, wie sie nach seiner Gürtelschnalle tastet. Was tust du da, Emily?, schießt es dir durch den Kopf, überstürz es nicht. Es ist der erste Abend seit langem an dem er sich dazu entschlossen hat, seine Zeit mit dir und nicht mit seinen Akten zu verbingen, geh es langsam an. "Warte", flüstert sie also, doch er reagiert nicht darauf, im Gegenteil, seine Hand rutscht gefährlich tief. Sie weiß, wenn sie es ihm gestattet, sie auch nur eine Minute länger so zu berühren, dann ist es endgütlig um sie geschehen, ist es um die Aussicht mehr als nur eine gemeinsame halbe Stunde im Bett zu verbringen geschehen. "Warte", wiederholt sie also, richtet sich auf, ein erneuter Kuss, dann löst sie sich von ihm, presst ihre Stirn gegen die seine. "Ich habe uns einen Tisch im Bastide reserviert", sagt sie leise, spürt seinen schweren Atem auf ihrer Wange. "Und nach dem Essen könnten wir vielleicht tanzen gehen. Wir waren schon so lange nicht mehr tanzen, Richard." Sie bereut die Worte noch ehe sie sie ausgesprochen hat. Was wenn er es als Zurückweisung deutet? Wenn sie ihn mit ihren Worten zurückholt, ihm plötzlich wieder einfällt, dass er doch noch irgendeinen Vertrag überarbeiten muss? Ein Kloß in ihrem Hals, sie schluckt, wartet angespannt auf seine Antwort.

Richard Gilmore, Gilmore Mansion, früher Abend

Es fällt ihm schwer, sich zu beherrschen, hört Emilys Vorschlag geduldig an, überlegt einen Augenblick. Eigentlich würde er lieber zu Hause bleiben, ein paar gemütliche Stunden zu zweit sind genau das, wonach ihm jetzt der Sinn stand. Doch er scheint heute kein Glück zu haben, seufzt und meint dann: „Essen und tanzen klingt sehr gut.“
Er nimmt ihre Hand, grinst sie an: „Aber leider muss ich zwei Bedingungen daran knüpfen.“
Emily hebt eine Augenbraue, sieht ihn fragend an.
„Erstens: Wir führen das hier später fort, ansonsten bewege ich mich keinen Millimeter… und zweitens: Ich bekomme noch einen Kuss von dir, bevor wir gehen.“
Er sieht ihr in die Augen, sie scheint noch zu zögern, er hofft, dass er nicht zu weit gegangen ist, dass es an diesem Abend nicht nur bei diesen paar Küssen auf dem Sofa bleiben würde.


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