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Registriert seit: 07.05.2005
Jaja, ich weiÃ, ich weiÃ. Ich hab einen Knall, weil ich schon wieder einen neuen Teil bringe. Aber ich möchte diese FF einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen, damit ich mich voll und ganz den anderen widmen kann. Also, hier geht es weiter...
20. Brief:
Lieber Jess!
Nachdem ich ein Jahr ohne dich herumgebogen habe, ist jetzt auch mein erstes Jahr als Yale-Studentin zu Ende gegangen. Genau wie in meinem psychischen Zustand gab es auch in Yale Höhen und Tiefen. Ich habe bei Prüfungen gut abgeschnitten, ich habe bei Prüfungen schlecht abgeschnitten. Ich bin bei Examen durchgefallen und ich hab sie bestanden. Ich habe also mein erstes Jahr hier mehr oder weniger erfolgreich beendet. Aber ich bin zufrieden mit mir. Ich habe in diesem Jahr dazugelernt und ich bin meinem Ziel, einmal eine gute Journalistin zu werden, ein Stückchen näher gerückt.
Doch jetzt sind die Ferien angebrochen. Ich war eine der letzten Studentinnen, die ihre Sachen gepackt hat. Und als ich dann zum letzten Mal in diesem Sommer über den Campus gegangen bin, ist ein leicht melancholisches Gefühl in mir hochgekommen. Es ist schade, dass ich das Jahr hier nicht so genieÃen konnte, wie ich es eigentlich sollte. Ich sollte Partys feiern, Leute kennen lernen, Kurse schwänzen und trotzdem hervorragend abschneiden. Doch wir wissen beide, dass ich in diesem Jahr dazu nicht fähig war. Und jetzt ist dieser Moment vorüber gegangen. Man ist nur einmal im ersten Jahr. Als ich meine letzten Kisten zum Auto geschleppt habe, ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie ruhig es hier ist, wenn keine Studenten da sind. Der Campus war leer. Wie ausgestorben. Am liebsten hätte ich meine Arme ausgebreitet und einfach nur geschrien. Meinen Frust, meine Trauer, aber auch meine Freude einfach nur hinaus geschrien. Aber ich habe mich beherrscht. Rory Gilmore lässt sich nicht so gehen.
Wie auch immer. Ich bin nach Hause gefahren und mir ist klar geworden, dass jetzt Ferien sind. Dass ich jetzt Freizeit habe. Dass ich auf Urlaub fahren sollte. Zuerst wollte ich Paris anrufen. Sie ist diesen Sommer mit ihrem Freund Asher in Oxford und hat mich eingeladen, sie zu begleiten. Ich habe abgesagt, da es mir unangenehm wäre, ständig das dritte Rad am Wagen zu sein. Und dann hab ich mir gedacht, ich könnte doch in die Sonne fahren.
Zum Beispiel nach Kalifornien. Ja, ich dachte wirklich, ich könnte dich besuchen. Nicht, weil ich dich zurückgewinnen wollte. Nicht, weil ich alte Wunden wieder aufreiÃen wollte. Nicht, weil ich meinen Sommer unbedingt mit dir verbringen wollte. Nein. Ich wollte nach Kalifornien um dich zu sehen. Weil ich dir die Fragen stellen wollte, die mir schon seit Ewigkeiten durch den Kopf spuken. Die Fragen, die ich mir selbst zu beantworten versucht habe. Doch ich habe keine Antworten gefunden.
Warum? Das ist eine einfache Frage, aber niemand auÃer dir kann sie mir beantworten. Warum? Warum bist du gegangen? Warum hast du die Schule geschwänzt? Warum hast du gelogen? Warum hast du dich nicht verabschiedet? Warum hast du Versprechen gemacht, die du nicht halten konntest? Warum hast du dich nicht gemeldet? Warum musste ich deinetwegen so viel durchmachen? Warum bist du nicht hier?
WeiÃt du, ich wüsste nur zu gern eine Antwort. Deshalb wollte ich auch zu dir fahren. Ich hab auch schon meine Sachen gepackt und im Auto verstaut. Ich bin schon im Auto gesessen und losgefahren. Doch als ich das Ortsschild von Stars Hollow erreicht habe, hab ich wieder umgedreht. Ich habe meine Tasche aus dem Auto geholt und wieder in mein Zimmer getragen. Ich hab meine Kleider ausgeräumt und in den Schrank gehängt. Willst du vielleicht wissen, warum ich das getan habe?
Ich kann dir die Antwort darauf geben. Ich habe mich gefragt, was es ändern würde? Was würde es wirklich ändern, wenn ich die Wahrheit kennen würde? Rein gar nichts. Und wie hätte er reagiert? Wäre er wieder davongelaufen? Hätte er mir überhaupt alles erklärt? Und vor allem, will er mich sehen? Wäre ich überhaupt willkommen? Vielleicht hat er wieder eine Freundin. Vielleicht hat er mich schon vergessen. Vielleicht erkennt er mich nicht einmal.
Deshalb bin ich nicht nach Kalifornien gefahren. Weil ich das Risiko nicht eingehen wollte, noch einmal enttäuscht zu werden. Und weil es an meinem Leben nichts geändert hätte.
Ich bleibe also den Sommer über hier. Ich fahre nicht weg. Ich werde einfach nur in Stars Hollow bleiben. In meiner Heimat. Ich kann auch hier schöne Dinge erleben. ich kann auch heir wieder glücklich werden. Mal sehen, was dieser Sommer für mich noch so bereit hält.
Rory
Das war's. Der vorletzte Teil. Und jetzt hab ich eine groÃe Bitte an euch. Ich bitte alle, damit meine ich wirklich alle, die diese FF lesen und denen sie gefällt, Feedback zu geben. Wie euch der letzte Teil gefallen hat oder die ganze FF. Wie ihr wollt. Denn schlieÃlich müsst ihr euch den letzten Teil erst einmal verdienen.
Doch hier gibt es noch einen kleinen Vorgeschmack. Ich verspreche euch, dass Jess eine bedeutende Rolle im letzten Teil spielt. Das heiÃt, dass er persönlich vorkommen wird.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.