24.03.2008, 20:49
Tadaa! :wink:
13. Kapitel
Noch immer saà Rory auf ihrem Balkon und starrte hinunter auf die StraÃe. Ihre Gedanken sprangen von einer Person zur nächsten, von einem Erlebnis zum anderen. Zu gerne wäre sie einfach zur Tür hinaus, aus dem Haus gelaufen und auf dem schnellsten Wege heim nach Stars Hollow gefahren.
Sehnsüchtig warf sie schon einen Blick durch die Wohnung zur Eingangstüre, als es plötzlich klingelte. Erschrocken fuhr Rory zusammen. Sie hatte einfach nicht damit gerechnet, auf ihren simplen Blick hin eine âAntwortâ zu erhalten.
Unentschlossen blieb sie noch einen Moment lang sitzen. Es könnte ihre Chance sein. Ihre Chance, endlich von hier wegzukommen. Sie musste nur die Türe aufsperren - sie wusste genau, wo Logan den Ersatzschlüssel versteckt hielt, sie hatte sich bisher nur nie getraut, ihn zu verwenden - und die Wohnung verlassen. Ihr hiesiges Leben verlassen. Logan verlassen. Und heim zu ihrer Mutter, in ihr geliebtes Stars Hollow fahren...
Vor Nervosität von einem Bein aufs andere tretend, stand Jess vor der Tür und wartete auf irgendeine Reaktion. Angestrengt horchte er, ob sich in der Wohnung etwas bewegte, ob er Schritte hörte, doch nichts tat sich. Auch durch den Türspion konnte er nicht viel erkennen.
Nachdenkend begann er, den kleinen Flur auf und ab zu laufen. Sollte er es nochmals probieren? Er hatte doch schon zwei Mal geklopft und ein Mal angeläutet, doch nichts war passiert. Oder sollte er vielleicht einfach wieder gehen? Aber er hatte es doch Lorelai versprochen. Verdammt, wieso hatte er es ihr versprochen?! Naja, das war jetzt auch schon egal. Jetzt war er ja schon hier. Okay, also ein letztes Mal noch. Dann war aber wirklich Schluss!
Gewissenhaft ging er schnellen Schrittes zurück und betätigte energisch den kleinen Knopf für die Klingel. Wenn sich jetzt noch immer nichts tat, würde er gehen. Aber nur dann.
Rory hatte das Gefühl, als würde sie ihren Herzschlag in ihrem gesamten Körper, von den FüÃen über ihren Bauch, in die Arme und den Kopf hinauf spüren, als sie sachte hinter sich die Balkontüre schloss und das Wohnzimmer durchquerte. Eigentlich wollte sie gar nicht wissen, wer vor der Tür stand. Die- oder derjenige sollte allerdings so schnell wie möglich aus dem Weg gehen, denn sie wollte - wenn sich schon so eine Möglichkeit bot - einfach nur weg, und zwar jetzt auf der Stelle.
Mehrmals hintereinander schluckend steuerte sie direkt auf den Türspion zu. âRory?â Erschrocken blieb sie für einen Moment stehen. Hatte man sie auf dem Gang etwa gehört? Oder durch das Guckloch gesehen? Sie hatte noch nie etwas erkennen können, wenn sie auf diese Weise von auÃen in eine Wohnung oder ein Haus hineingesehen hatte. Und dazu war das auch noch eindeutig eine männliche Stimme! Wer zum Teufel war das? Welcher Mann würde denn hierher kommen? Luke vielleicht. Aber nach ihm klang es eigentlich gar nicht. Collin, Finn? Aber auch von denen hatte sie doch schon seit Monaten nichts mehr gehört... Wussten die überhaupt, wie es um sie stand?
âHey, Rory, mach die Tür auf! Ich weiÃ, dass du direkt daneben stehst.â Nervös trat sie von einem Bein aufs andere. âStimmt doch gar nicht!â rief sie zurück und schlug sich im nächsten Moment mit groÃen Augen die Hand auf den Mund. Das war natürlich die beste Art gewesen, ihren unerwarteten Besuch möglichst schnell wieder loszuwerden! âJetzt stellâ dich nicht so an, verdammt!â keifte die Stimme los. Und diesen Tonfall erkannte sie wieder. Sie erkannte ihn sofort. âJess!â
Mit einem Mal war er richtig wütend geworden. Denn mal ernsthaft: Tür aufmachen, Wohnung verlassen und verschwinden. Was war bitte so schwer daran? âRory!â versuchte Jess es mit nachdrücklicher, aber einigermaÃen ruhigen Stimme weiter.
Mit zitternden Beinen machte sie die letzten Schritte auf die Tür zu und presste ein Auge gegen das kleine Glas. Sichtlich angespannt lief er vor der Türe auf und ab, vergrub seine Hände tief in den Jackentaschen und verschwand schlieÃlich aus ihrem Blickfeld, als er sich gegen den Türstock lehnte.
Sachte hängte sie das kleine, goldene Kettchen in seine Halterung und öffnete, soweit es nun noch möglich war, die Tür. âJess?â
Rorys Hände verkrampften sich beide um den Knauf, ihre linke Schulter und ihre Hüfte lehnten an dem elegant gemaserten Holz, mit der Absicht, die Türe, sobald sie es für notwendig hielt, sofort wieder zudrücken zu können. âJa, ich binâs... Rory?â Er lugte durch den Spalt, konnte sie aber nicht sehen. âKomm, mach die Tür ganz auf, dann verschwinden wir von hier!â
Vorsichtig streckte er seine Hand durch den Schlitz und versuchte, sie zu ertasten. âWirf sie jetzt nur bitte nicht zu.â
Wie gelähmt starrte Rory auf die starke, braungebrannte Hand, die sich suchend vorwärts tastete. Sie hatte Jess schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Seit sie sich geküsst hatten...
Erschrocken fuhr sie zusammen, als er ihre Hand auf dem Türknauf gefunden hatte und nun fest in seiner hielt. Wegziehen wollte sie ihre aber nicht. Sie hatte Jessâ liebevolle Berührungen vermisst. Nein, viel mehr hatte sie sanfte, zärtliche Berührungen im Allgemeinen vermisst. Egal, von wem sie kamen.
âKomm, Rory. Ich lasse dich jetzt wieder los, dann öffnest du die Türe und kommst mit mir mit, okay? Wir fahren nach Stars Hollow, zu deiner Mom. In Ordnung?â Hastig legte er ihr seinen Plan vor.
In Ordnung? Das war perfekt! ... Oder doch nicht? Sie wollte wirklich nicht wissen, was Logan sagen oder wie er reagieren würde, wenn sie heute Abend nicht hier war. âUnd was ist mit Logan?â Ihre Stimme zitterte.
Unbeholfen stand Jess vor der Türe. Gute Frage. Was war denn mit ihm? âDeine Mom wird schon einen Plan haben. Ihr werdet ihn anzeigen...â redete er ihr gut zu und murmelte leise weiter vor sich hin â...hoffe ich doch mal.â
âAlso, ich nehme jetzt meine Hand wieder raus und dann öffnest du mir, verstanden?â wiederholte er seine Anweisung von gerade eben wieder etwas lauter. Zwar erhielt er keine Antwort, doch Jess war sich einigermaÃen sicher, dass sie ihm doch noch aufmachen würde. Zumindest hoffte und wünschte er es sich.
Ein letztes Mal drückte und streichelte er ihre kalte, zitternde Hand und zog seine zurück.
13. Kapitel
Noch immer saà Rory auf ihrem Balkon und starrte hinunter auf die StraÃe. Ihre Gedanken sprangen von einer Person zur nächsten, von einem Erlebnis zum anderen. Zu gerne wäre sie einfach zur Tür hinaus, aus dem Haus gelaufen und auf dem schnellsten Wege heim nach Stars Hollow gefahren.
Sehnsüchtig warf sie schon einen Blick durch die Wohnung zur Eingangstüre, als es plötzlich klingelte. Erschrocken fuhr Rory zusammen. Sie hatte einfach nicht damit gerechnet, auf ihren simplen Blick hin eine âAntwortâ zu erhalten.
Unentschlossen blieb sie noch einen Moment lang sitzen. Es könnte ihre Chance sein. Ihre Chance, endlich von hier wegzukommen. Sie musste nur die Türe aufsperren - sie wusste genau, wo Logan den Ersatzschlüssel versteckt hielt, sie hatte sich bisher nur nie getraut, ihn zu verwenden - und die Wohnung verlassen. Ihr hiesiges Leben verlassen. Logan verlassen. Und heim zu ihrer Mutter, in ihr geliebtes Stars Hollow fahren...
Vor Nervosität von einem Bein aufs andere tretend, stand Jess vor der Tür und wartete auf irgendeine Reaktion. Angestrengt horchte er, ob sich in der Wohnung etwas bewegte, ob er Schritte hörte, doch nichts tat sich. Auch durch den Türspion konnte er nicht viel erkennen.
Nachdenkend begann er, den kleinen Flur auf und ab zu laufen. Sollte er es nochmals probieren? Er hatte doch schon zwei Mal geklopft und ein Mal angeläutet, doch nichts war passiert. Oder sollte er vielleicht einfach wieder gehen? Aber er hatte es doch Lorelai versprochen. Verdammt, wieso hatte er es ihr versprochen?! Naja, das war jetzt auch schon egal. Jetzt war er ja schon hier. Okay, also ein letztes Mal noch. Dann war aber wirklich Schluss!
Gewissenhaft ging er schnellen Schrittes zurück und betätigte energisch den kleinen Knopf für die Klingel. Wenn sich jetzt noch immer nichts tat, würde er gehen. Aber nur dann.
Rory hatte das Gefühl, als würde sie ihren Herzschlag in ihrem gesamten Körper, von den FüÃen über ihren Bauch, in die Arme und den Kopf hinauf spüren, als sie sachte hinter sich die Balkontüre schloss und das Wohnzimmer durchquerte. Eigentlich wollte sie gar nicht wissen, wer vor der Tür stand. Die- oder derjenige sollte allerdings so schnell wie möglich aus dem Weg gehen, denn sie wollte - wenn sich schon so eine Möglichkeit bot - einfach nur weg, und zwar jetzt auf der Stelle.
Mehrmals hintereinander schluckend steuerte sie direkt auf den Türspion zu. âRory?â Erschrocken blieb sie für einen Moment stehen. Hatte man sie auf dem Gang etwa gehört? Oder durch das Guckloch gesehen? Sie hatte noch nie etwas erkennen können, wenn sie auf diese Weise von auÃen in eine Wohnung oder ein Haus hineingesehen hatte. Und dazu war das auch noch eindeutig eine männliche Stimme! Wer zum Teufel war das? Welcher Mann würde denn hierher kommen? Luke vielleicht. Aber nach ihm klang es eigentlich gar nicht. Collin, Finn? Aber auch von denen hatte sie doch schon seit Monaten nichts mehr gehört... Wussten die überhaupt, wie es um sie stand?
âHey, Rory, mach die Tür auf! Ich weiÃ, dass du direkt daneben stehst.â Nervös trat sie von einem Bein aufs andere. âStimmt doch gar nicht!â rief sie zurück und schlug sich im nächsten Moment mit groÃen Augen die Hand auf den Mund. Das war natürlich die beste Art gewesen, ihren unerwarteten Besuch möglichst schnell wieder loszuwerden! âJetzt stellâ dich nicht so an, verdammt!â keifte die Stimme los. Und diesen Tonfall erkannte sie wieder. Sie erkannte ihn sofort. âJess!â
Mit einem Mal war er richtig wütend geworden. Denn mal ernsthaft: Tür aufmachen, Wohnung verlassen und verschwinden. Was war bitte so schwer daran? âRory!â versuchte Jess es mit nachdrücklicher, aber einigermaÃen ruhigen Stimme weiter.
Mit zitternden Beinen machte sie die letzten Schritte auf die Tür zu und presste ein Auge gegen das kleine Glas. Sichtlich angespannt lief er vor der Türe auf und ab, vergrub seine Hände tief in den Jackentaschen und verschwand schlieÃlich aus ihrem Blickfeld, als er sich gegen den Türstock lehnte.
Sachte hängte sie das kleine, goldene Kettchen in seine Halterung und öffnete, soweit es nun noch möglich war, die Tür. âJess?â
Rorys Hände verkrampften sich beide um den Knauf, ihre linke Schulter und ihre Hüfte lehnten an dem elegant gemaserten Holz, mit der Absicht, die Türe, sobald sie es für notwendig hielt, sofort wieder zudrücken zu können. âJa, ich binâs... Rory?â Er lugte durch den Spalt, konnte sie aber nicht sehen. âKomm, mach die Tür ganz auf, dann verschwinden wir von hier!â
Vorsichtig streckte er seine Hand durch den Schlitz und versuchte, sie zu ertasten. âWirf sie jetzt nur bitte nicht zu.â
Wie gelähmt starrte Rory auf die starke, braungebrannte Hand, die sich suchend vorwärts tastete. Sie hatte Jess schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Seit sie sich geküsst hatten...
Erschrocken fuhr sie zusammen, als er ihre Hand auf dem Türknauf gefunden hatte und nun fest in seiner hielt. Wegziehen wollte sie ihre aber nicht. Sie hatte Jessâ liebevolle Berührungen vermisst. Nein, viel mehr hatte sie sanfte, zärtliche Berührungen im Allgemeinen vermisst. Egal, von wem sie kamen.
âKomm, Rory. Ich lasse dich jetzt wieder los, dann öffnest du die Türe und kommst mit mir mit, okay? Wir fahren nach Stars Hollow, zu deiner Mom. In Ordnung?â Hastig legte er ihr seinen Plan vor.
In Ordnung? Das war perfekt! ... Oder doch nicht? Sie wollte wirklich nicht wissen, was Logan sagen oder wie er reagieren würde, wenn sie heute Abend nicht hier war. âUnd was ist mit Logan?â Ihre Stimme zitterte.
Unbeholfen stand Jess vor der Türe. Gute Frage. Was war denn mit ihm? âDeine Mom wird schon einen Plan haben. Ihr werdet ihn anzeigen...â redete er ihr gut zu und murmelte leise weiter vor sich hin â...hoffe ich doch mal.â
âAlso, ich nehme jetzt meine Hand wieder raus und dann öffnest du mir, verstanden?â wiederholte er seine Anweisung von gerade eben wieder etwas lauter. Zwar erhielt er keine Antwort, doch Jess war sich einigermaÃen sicher, dass sie ihm doch noch aufmachen würde. Zumindest hoffte und wünschte er es sich.
Ein letztes Mal drückte und streichelte er ihre kalte, zitternde Hand und zog seine zurück.
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)