So, hier kommt der neue Teil. Have Fun^^
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The great Shower
Duschen lässt einen nicht nur frisch und gesäubtert in den Tag starten, nein, diese Aktivität hat noch eine ganz andere Eigenschaft: Für kurze Zeit spült das Wasser die Sorgen einfach in den Abfluss...
Meredith Grey wachte am Morgen schon eine halbe Stunde früher auf, als erwünscht. Der Wecker war auf sechs Uhr gestellt, doch sie hatte schon um 5:30 die Augen aufgeschlagen und somit ihre Träume beendet.
So schleppte sie sich quälend aus dem, von ihrem Körper gewärmten, Bett und schlich sich durch den Flur direkt ins Bad, wo sie sich ihren Pijama vom Körper streifte und die Dusche auf 39 Grad einstellte. Danach sprang sie unter den heiÃen Wasserstrahl und bemerkte langsam, wie Leben in ihren Körper kam.
Die Dusche am Morgen war für Meredith zur Notwendigkeit geworden, seit sie am Seattle Grace Hospital als Assistenzärztin arbeitete. Das Element schärfte ihren Verstand und sie konnte in der kleinen Kabine über alles, was sie derzeit bewegte, nachdenken.
So setzte sie sich, nachdem sie ihre Haare einshampooniert hatte, auf die schmale Kachelbank und schloss die Augen. Die Hitze lieà ihr Herz immer schneller klopfen. Merediths Gedanken fielen auf gestern Abend, als sie Derek so wunderbar getröstet hatte.
Meredith hatte jede seiner Berührungen genossen. Sie vermisste ihn. Sie vermisste, dass er sie am Morgen immer beobachtete. Sie vermisste, dass er, wenn er bei ihr geschlafen hatte, immer Müsli aÃ. Sie vermisste seine sanften Küsse, die sie sonst morgens immer aus dem Schlaf geholt hatten. Jetzt hatte der Wecker diese Aufgabe und der war garantiert kein würdiger Nachfolger für ihren Exfreund.
Meredith konnte sich noch gut an den Abend erinnern, an dem Derek ihr zum ersten Mal seinen Wohnwagen gezeigt hatte. Dieser stand auf einem gigantischen Grundstück und Mcdreamy hatte gesagt, er wüsste noch nicht, was er damit anfangen sollte. Sie hatte gelächelt und ihn an die Hand genommen, dann waren sie zusammen hinein gegangen.
Es war die erste Nacht gewesen, in der sie mal bei ihm übernachtet hatten. Am Morgen war Derek losgegangen, hatte frische Brötchen geholt und einen kleinen Campingtisch vor dem Wohnwagen gedeckt, an dem sie dann gefrühstückt hatten, während die Sonne über dem kleinen See aufging und das Wasser romantisch glitzern lieÃ. Danach war Meredith duschen gegangen und sie konnte sich noch gut entsinnen, dass sie wahnsinnige Probleme mit der winzigen Duschkabine gehabt hatte, auÃerdem war das Wasser immer abwechselnd heià und kalt geworden. AnschlieÃend waren sie zusammen mit der Fähre zum Seattle Grace gefahren. Derek liebte Fähren...
Meredith erinnerte sich nur zu gern an die gemeinsamen Nächte zurück.
Ungefähr zwei Tage später hatte jedoch die nächste Ãberraschung auf sie gewartet, als sie Addison Shepherd kennen lernte, Dereks Frau. Daraufhin war die gemeinsame Beziehung zerbrochen.
Ganz von ihm los gekommen war Meredith jedoch immer noch nicht. Sie liebte ihn immer noch.
Plötzlich wurde Meredith von einem lauten Hämmern aus ihren Gedanken gerissen. Sie wusch sich rasch das über gebliebene Shampoo aus dem Haar und drehte dann das Wasser ab.
Sie verlieà die Kabine und wickelte sich ein Handtuch um ihren nassen Körper. Dann öffnete sie die Tür. Izzie Stevens, ihre Mitbewohnerin, stand wutentbrannt davor.
„Du bist um halb sechs duschen gegangen, dadurch wurde ich nämlich wach. Das ist ja noch nicht mal so schlimm, aber nun ist es ZWANZIG NACH SECHS und ich will endlich auch duschen. Ein Wunder, dass deine Haut noch nicht weggeschrumpelt ist.“ Isobel redete in einem frühmorgendlichen Elan, den Meredith auch gern hätte. So huschte sie rasch in ihr Zimmer, zog sich frische Sachen an und ging dann in die Küche, wo George im Schlafanzug am Frühstückstisch saà und eifrig seine Schokoflocken aÃ.
„Du wirst es nicht fassen, wenn ich gestern betrunken in Joes Bar gefunden habe...“, nuschelte er mit vollem Mund und blickte Meredith nach, die sich ebenfalls ein Schälchen aus dem Schrank nahm und sich Flocken hinein füllte. „Wen? Cristina?“, fragte sie und fing auch an zu essen.
„Addison Shepherd.“ George senkte seine Stimme, um seine Antwort etwas theatralischer zu gestalten. Meredith verschluckte sich fast an ihrem Frühstück. „Addison? Betrunken? Und was hast du mit ihr gemacht?“
„Na, ich hab ihr, ganz Gentleman, ein Taxi gerufen.“, antwortete O´Malley stolz und setzte ein Grinsen auf.
Meredith war fast die Frage heraus gerutscht, warum er das getan hätte, jedoch schluckte sie diese rasch hinunter.
„Und was ist dann passiert?“, fragte sie neugierig, doch das ging völlig unter, denn eine fröhlich summende Izzie kam in den Raum und band ihre langen, blonden Haare gerade zu einem Pferdeschwanz.
„Rate mal, wenn ich gestern betrunken in Joes Bar vorgefunden habe...“, fing George wieder an und Meredith rollte mit den Augen.
„Keine Ahnung...Cristina?“, antwortete Isobel und nahm sich aus dem Kühlschrank zwei Schokomuffins.
„Und das am frühen Morgen?“ Merediths Stimme klang angeekelt. „Ja, warum nicht?“, gluckste Izzie glücklich, bis langsam hinein, schluckte hinunter und fügte danach hinzu: „Na, George, wen hast du nun betrunken in Joes Bar gefunden?“
„Addison.“, antwortete Meredith für ihn und schob sich noch einen Löffel Schokoflocken in den Mund.
„Nein!? Na, dass klingt nach Eheproblemen...Glück für dich Meredith.“, neckte Izzie ihre Mitbewohnerin sanft.
„Aber nun gut, George, zieh dich an, wir müssen gleich los.“, kommandierte Izzie und fuchtelte wild mit den Händen um sich. „Eigentlich bin ich hier der Mann im Haus. ICH sollte EUCH herumkommandieren.“, murmelte er, als er aufstand und die beiden Frauen kicherten.
„Und nimm den Wäschekorb mit nach oben!“, rief Meredith ihm hinterher und das Kichern wurde zu einem lauten Lachen.
In einem anderen Stadtteil von Seattle, genauer gesagt in einem kleinen Wohnwagen, war ebenfalls reges Treiben, denn die beiden Bewohner stritten sich lauthals.
„....Und dann kommst du, um 12 Uhr in der Nacht, hierher, von einem Taxifahrer chauffiert, und das völlig betrunken!!!“
Derek Shepherds Stimme wurde mit jedem Wort lauter und lauter. „Ja, dann frage doch mal, warum ich betrunken war! Ganz einfach: Weil ich hier nach Seattle kam, um mit dir zusammen zu sein! Du hast die Scheidungspapiere nicht unterschrieben und dann sagst du mir, dass du immer noch in Meredith verliebt bist? Kein Wunder, dass ich da einem Whisky nach dem anderen gekippt habe!!!“ Dereks weiblicher Gegenpart, seine Frau Addison, schrie mindestens genauso laut wie ihr Mann.
„Und siehst du? Schon fängst du wieder mit Meredith an. Warum ziehst du sie da immer mit rein?“
„Es hat keinen Sinn, Derek.“, flüsterte Addison und verlieà aprupt den Wohnwagen, ohne nicht vorher die silberne Tür ordentlich zu zuknallen. Von drauÃen hallte ein „Ich hasse alles hier!“ hinein und Derek schloss die Augen und ignorierte das wüste Geschreie seiner Frau einfach.
Er schaute auf seine Uhr. Er hatte noch eine halbe Stunde, bis er zur Arbeit musste. So streifte er sich seine Jeansjacke, nahm sich einen kleinen Campingstuhl und ging zu dem kleinen See in der Nähe des Trailers. Dort lieà Derek sich niederlieÃ. Warum musste alles nur so verdammt kompliziert sein? Derek dachte an den gestrigen Abend und an Meredith, was ihm ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Schon länger hatte er sich nicht mehr so wohl gefühlt, als in dem Moment, in dem sich beide so nahe gewesen waren. Noch eine kurze Weile dachte er nach und lieà seinen Blick über die atemberaubende Landschaft schweifen. Dann nahm Derek wieder den Stuhl, verstaute ihm im Campingwagen.Er schloss diesen ab, ging zu seinem Wagen und fuhr zu dem Anlegeplatz, wo ihn die Fähre zur anderen Seite bringen würde, wo im Seattle Grace schon viele Patienten auf ihn warteten.
Das Leben ist nur so kompliziert, wie man es sich auch macht. Falsche Entscheidungen ziehen nunmal unangenehme Dinge nach sich. Jedoch liegt es an einem selbst, diese Fehlentscheidungen rückgängig zu machen und Dinge wieder gut zu machen.
.TBC.
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