:hi:
Vielen, vielen lieben Dank wie immer für euer Feedback!
Hier (mal wieder *g*) ein "etwas" längerer Teil. Ich hoffe er gefällt euch trotzdem!
Als Luke ein paar Minuten später mit einem groÃen Brett die Treppe hinunter kam, stand Lorelai mit verschränkten Armen vor ihm und beäugte ihn misstrauisch.
,,Willst du mir vielleicht irgendetwas sagen?â
Luke sah sie überrascht an und blickte dann auf das Brett in seinen Händen. ,,Oh, wegen dem hier? Das ist die Wiege...â
,,Was?â
,,Natürlich ist es nur ein Teil der Wiege. Ich habe sie auseinander gebaut, weil ich sie sonst nie runtertragen könnte.â
,,Luke? Als du mir gesagt hast, dass ich mich nicht in Roryâs Leben einmischen soll, dachte ich eigentlich, dass du das auch nicht tust.â
Luke sah sie fragend an. ,,Ich mische mich nicht ein, ich stelle nur die Wiege in ihr Zimmer. Rory hat mich darum gebeten, weil Lara schlieÃlich nicht immer bei uns schlafen kann. Aber das ist kein Einmischen.â
,,Ich rede nicht von der Wiege..., obwohl das auch nicht sein muss.â
,,Von was redest du dann? Ich habe mich nirgends eingemischt.â
,,Du wirfst Roryâs Ehemann aus dem Diner und das ist kein Einmischen?â fragte Lorelai und sah ihn abwartend an.
,,Das war... warte mal! Woher...?â
,,Meine Mutter.â Lorelai deutete auf das Telefon, das sie immer noch in der Hand hielt.
,,Deine Mutter? Emily?â fragte Luke überrascht.
,,Wie viele Mütter habe ich denn?â
,,Und woher...?â
,,Woher wohl?â schnitt Lorelai ihm das Wort ab. ,,Von James. Ich glaube das ist wirklich das erste Mal, dass meine Mutter etwas, was in Stars Hollow passiert ist, vor mir erfährt. Besonders erstaunlich finde ich es, weil es bei der Neuigkeit um meine Tochter und meinen Mann geht und ich es trotzdem nicht mitgekriegt habe.â
,,Wir wollten nicht, dass du dir unnötig Sorgen machst,â sagte Luke besänftigend.
,,Toll! Und jetzt ist alles in Ordnung und ich muss mir keine Sorgen machen?â fragte Lorelai sarkastisch.
,,Ich konnte doch nicht ahnen, dass dieser Idiot sofort zu seinen GroÃschwiegereltern oder wie man das auch immer nennt, rennt und sich dort ausheult,â sagte Luke und verdrehte die Augen.
,,Was sollte er denn auch tun? Er wollte mit seiner Frau reden und sein Stiefschwiegervater oder wie man das auch immer nennt, wirft ihn aus dem Diner.â
,,Ich habe ihn nicht aus dem Diner geworfen... zumindest nicht wortwörtlich. Ich habe nur gesagt, dass er gehen soll,â versuchte sich Luke zu verteidigen.
,,Das war mir schon klar und trotzdem...â
,,Rory wollte nicht mit ihm reden, verstanden?â fuhr Luke ihr ins Wort.
,,Und was ist, wenn er wirklich vernünftig mit Rory reden wollte oder sich entschuldigen wollte, für das, was auch immer, passiert ist?!â Lorelai funkelte Luke an. ,,Du hast ihm sicherlich nicht mal die Chance gegeben ein Wort mit ihr zu wechseln, oder?â
Luke schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Ich kann das nicht glauben... ich kann es einfach nicht glauben.â
,,Was denn?â fuhr Lorelai ihn an.
,,Ich glaube das ist das erste Mal, dass ich mich mehr um Rory sorge, als du! Du nimmst James in Schutz und das obwohl du nicht weiÃt, was er getan hat.â
,,Und du weiÃt es? Ich hätte den beiden einfach eine Möglichkeit gegeben sich auszusprechen. Und ich sorge mich nicht um Rory, sondern nehme nur James in Schutz?â Lorelaiâs Augen funkelten vor Zorn. ,,Ich sage dir jetzt mal was: Ich weià nur, dass Rory jetzt sicherlich auch nicht glücklich ist..., wenn sie hier in Stars Hollow ist, ohne irgendetwas geklärt zu haben. Und sie wird auch nicht glücklich sein, bevor sie nicht mit ihm geredet hat.â
,,Und dann ist alles wieder gut? Die beiden führen ein Gespräch, fallen sich in die Arme und werden glücklich bis an ihr Lebensende?â fragte Luke sarkastisch und konnte seine Wut jetzt auch nicht mehr zurückhalten.
,,Das habe ich nicht gesagt...â
,,Aber du hast es dir gedacht.â
,,Na und? Darf ich mir so was nicht wünschen? Soll ich mir lieber wünschen, dass ich morgen mit Rory zum Anwalt laufen darf und sie die Scheidungspapieren einreicht?â Lorelai atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. ,,Ich brauche jetzt einen Kaffee, du machst mich echt krank.â
,,Nicht ich mache dich krank, sondern das Zeug,â sagte Luke, als er zuerst das Brett auf den Boden abstellte und dann Lorelai in die Küche folgte.
,,Haha, wie witzig!â Lorelai schüttete Kaffeepulver in die Kaffeemaschine und schaltete sie ein.
,,Lorelai, komm schon! So habe ich das nicht gemeint... aber was ist, wenn die beiden wirklich nicht zusammenpassen? James ist wirklich ein...â
,,Mich würde ja die Bezeichnung, die du dir für James ausgedacht hast, wirklich brennend interessieren, aber da du sagtest, wir sollen uns nicht mehr einmischen, werde ich kein Wort mehr über ihn verlieren.â In diesem Moment klingelte das Telefon, das auf dem Küchentisch lag und Lorelai wollte ran gehen, aber Luke hielt sie ab, indem er ihre Hand festhielt: ,,Gehâ doch jetzt nicht dran!â
,,Und wieso nicht? Hast du Angst, dass meine Mutter dran ist und mir wieder ein kleines Geheimnisse erzählt?â fragte Lorelai ironisch und griff zum Telefon. ,,Ja?â fragte sie nur knapp, mit einem genervtem Unterton in der Stimme.
,,Du solltest mehr als ein böse klingendes Ja sagen, wenn du ans Telefon gehst.â
,,Hallo Mom! Was gibtâs?â fragte Lorelai genervt.
,,Ist Rory da?â
,,Nein, ist sie nicht.â
,,Und wo ist sie?â
,,Keine Ahnung,â antwortete Lorelai nur.
,,Du weià nicht, wo deine Tochter ist?â
,,Sie ist 24 und nicht mehr 4 Jahre, Mom!â
,,Na und? Du könntest trotzdem wissen, wo sie ist, wenn sie hier bei dir in Stars Hollow ist.â
,,Ich muss auflegen, Willi ist gestürzt.â
,,Was?â
,,Willi ist hingefallen, hat sich das Knie aufgeschlagen und muss jetzt ins Bett. Also dann, Gute Nacht, Mom!â
,,Lorelai, wart-â
Doch Lorelai hatte schon aufgelegt und legte das Telefon zurück auf den Tisch.
,,Was?â fragte sie, als sie bemerkte wie Luke sie mit verschränkten Armen prüfend ansah.
,,Ach, nichts. Ich habe mich nur gerade gefragt, wieso ich nicht mitgekriegt habe, dass Willi gestürzt ist.â
,,Ich musste mir doch irgendwas ausdenken. Rory hätte jetzt sicher keine Nerven gehabt mit meiner Mutter zu sprechen.â
,,Siehst du? Genau so war es heute im Diner.â
Lorelai nahm die Kaffeetasse und füllte sich eine Tasse. ,,Rory ist aber nicht mit Emily Gilmore verheiratet, deshalb muss sie auch nicht mit ihr reden.â Sie nahm einen groÃen Schluck aus der Tasse und ging dann zur Haustüre. ,,Ich bringe jetzt Willi ins Bett.â
Als Lorelai am nächsten Morgen aufwachte, stieg ihr der Geruch von frischem Kaffee in die Nase und als ihr Blick zu dem kleinen Tisch neben dem Bett wanderte, wurde ihr klar, warum.
Auf dem Tisch stand eine groÃe Kaffeekanne und ein Tablett mit Muffins, Donuts,...
Sie schlug die Decke zurück, sprang aus dem Bett, verlies das Schlafzimmer und lehnte sich am Treppengeländer nach unten. ,,Willi?â Sie rief nur leise, weil sie Rory nicht aufwecken wollte. Als sich ihr Sohn, der auf dem Sofa schlief, jedoch keinen Millimeter bewegte, rannte sie die Treppe hinunter und setzte sich neben ihm auf das Sofa.
,,Hey kleiner Mann! Aufwachen!â Sie rüttelte sanft an seiner Schulter, woraufhin er schlieÃlich die Augen aufschlug.
,,Was ist los, Mummy?â fragte er verschlafen.
,,Frühstücken! Hopp, aufstehen. Was willst du trinken? Milch? Orangensaft?â
,,Seit wann weckst du mich? Normalerweise macht Daddy mir doch immer das Frühstück oder manchmal sogar ich selbst.â
Lorelai lachte. ,,Ich hole mal Milch aus der Küche und dann essen wir oben im Schlafzimmer. Aber sei leise, Rory soll nicht aufwachen.â
,,Warum nicht? Du hast mich auch aufgeweckt.â
,,Ich wollte nicht alleine frühstücken und weil du gestern Abend früher geschlafen hast als Rory, dachte ich mir du bist ausgeschlafener. Also, kommst du?â
Willi rieb sich die Augen, stand dann aber auf und tappte verschlafen die Treppe nach oben, während Lorelai in die Küche lief.
Als Lorelai eine Minuten später mit Willi auf dem Bett saà und frühstückte, sagte sie grinsend: ,,WeiÃt du was? Ich liebe es, wenn dein Daddy ein schlechtes Gewissen hat.â
Am diesem Tag saà Rory spätnachmittags auf der Veranda und las, während Lara auf dem Boden saà und mit ihren Spielsachen spielte.
,,Rooory! Telefon!"
Die Stimme ihrer Mutter riss Rory aus ihren Gedanken, die sich gerade nur um das Buch drehten, das sie las. Lorelai stand mit dem Telefon am Fenster, doch Rory zeigte erst auf sich und schüttelte dann den Kopf.
Lorelai hielt mit der Hand den Hörer zu und sagte dann leise: ,,Es ist Marty!"
,,Oh! Passt du auf Lara auf? Dann gehe ich mal dran," sagte Rory und leif ins Haus.
Dort schnappte sie Lorelai den Hörer aus der Hand und verschwand in ihrem Zimmer.
,,Hallo?â Rory lieà sich mit dem Telefon am Ohr auf das Bett fallen.
,,Hey! Ich binâs, Marty!â
,,Hi! Wo treibst du dich denn immer rum?â
,,Das selbe wollte ich auch gerade fragen.â
,,Ich versuche dich schon seit vorgestern zu erreichen.â
,,Du nimmst mir die Wörter aus dem Mund.â
,,Was?â
,,Ich versuche dich schon zu erreichen, seit ich letztens so schnell aufgelegt habe. Aber wenn der Chef hinter einem steht, sollte man wohl aufhören zu telefonieren.â Marty lachte. ,,Auf jeden Fall habe ich seitdem versucht dich zu erreichen, aber dein Handy war immer aus. Und, wenn du mir nicht die Nachricht auf die Mailbox gesprochen hättest, dass ich dich auch bei deiner Mutter anrufen kann... weià ich nicht, ob ich selbst auf diese Idee gekommen wäre.â
,,Stimmt, mein Handy hatte ich meistens ausgeschalten. Aber dein Handy war auch immer aus, wenn ich dich anrufen wollte.â
,,Das liegt daran, dass mein Chef mich in letzter Zeit zu oft beim Telefonieren erwischt hat, als ich eigentlich arbeiten sollte. Also habe ich das Handy während der Arbeit immer aus... und du hast wahrscheinlich da angerufen.â
,,Wäre möglich... aber ist ja jetzt egal. Jetzt habe ich dich ja endlich erreicht, dank meiner Mutter.â
,,Ja, deine Mutter hat vorher sicher mindestens zehn Minuten mit mir geredet und wollte wissen, ob ich nicht mal wieder Lust auf einen Videoabend habe.â
,,Du weiÃt, worauf du dich da einlässt?â fragte Rory neckend.
,,Wenn es wieder so abläuft wie letztes Mal, ja! Dann weià ich es... eine ewige Diskussion mit deiner Mutter... aber das ist schon ok.â
,,Gut, dann bist du selbst schuld, wenn du zusagst,â lachte Rory. ,,Und? Wo bist du gerade?â
,,Im Auto, auf dem Weg zu Anna.â
,,Oh, ihr habt heute ein Date?â
,,Nein, Date klingt so nach erster Verabredung, findest du nicht? Wir sind heute bei ihren Eltern zum Essen eingeladen.â
,,Aha!â sagte Rory mit einem vielsagendem Ton.
,,Aha? Ist das jetzt positiv oder negativ gemeint?â
,,Keine Ahnung. Das wirst du dann ja heute Abend sehen. Du musst mir erzählen, wie es gelaufen ist...â
,,Lebst du nach dem Grundsatz: Schadenfreude ist die schönste Freude?â
,,Hm... wir werden sehen,â lachte Rory.
,,Und? Wann sehen wir uns mal wieder? Wann kommst du wieder nach Boston?" fragte Marty vorsichtig.
,,Ich weià es nicht, Marty. Ich habe ehrlich gesagt absolut keine Ahnung...â antwortete Rory nur.
Zehn Minuten später sagte Marty, dass er nun Schluss machen müsste, weil er bei Anna angekommen war.
,,Ok, schade. Du meldest dich wegen Videoabend oder, wenn du einfach mal so nach Stars Hollow kommen willst? Ich würde mich echt freuen und Lara bestimmt auch. Oder rufe mich einfach so an, du brauchst ja keinen besonderen Grund.â
,,Alles klar, werde ich machen.â
,,Gut, dann sollte ich wohl mal lieber auflegen und dir und Anna viel Spaà wünschen, oder? Also...â
,,Rory?â fragte Marty vorsichtig.
,,Ja?â
,,Hast du seitdem noch einmal mit James gesprochen?â
,,Nein, habe ich nicht.â
,,Tuâ es ! Hör doch einfach mal, was er zu sagen hat, ok?â
Rory war etwas überrascht, deshalb antwortete sie zögerlich: ,,Ok, ich werde es mir überlegen.â
,,Gut. Also, ich muss auflegen.â
,,Marty?â
,,Ja?â
,,Wieso sagst du mir das? Wieso sollte ich mit James reden?â
,,Ich weià nicht...â Seine Stimme klang zögernd. ,,Aber ich denke, es wäre gut.â
,,Ich überlege es mir, aber ich glaube das hat keinen Sinn. Aber jetzt lasse ich dich auflegen und du meldest dich?!â
,,Mache ich! Bis dann, Ciao!â
,,Ciao!â verabschiedete sich Rory und legte das Telefon neben sich auf das Bett. Sie streckte sich auf ihrem Bett aus und dachte nach. Ja, es hatte wirklich gut getan mit Marty zu reden. Weil er ja sowieso schon die halbe Geschichte kannte, war es ihr nicht schwer gefallen über alles zu reden. Er hatte sie sicher verstanden, weil er schon sooft Jamesâ Absagen und so mitbekommen hatte. Um so seltsamer fand Rory es nun, dass ausgerechnet Marty ihr vorschlug noch mal mit James zu reden.
Ihr Blick fiel auf ihr altes Stoffhuhn, das am Bettrand saà und das sie ihrem kleinen Bruder geschenkt hatte. Sie nahm es und drehte das Stofftier in alle Richtungen. ,,Hallo Colonel! Lange nicht mehr gesehen, was? Für deine zwanzig Jahre hast du dich aber echt gut gehalten.â Sie setzte sich ihr altes Stoffhuhn auf den Bauch. ,,Was sagst du zu der ganzen Sache? Soll ich mit James reden, oder nicht? Was soll ich machen, wenn er noch mal hier auftaucht?â Als Colonel Clucker keinen Ton von sich gab, seufzte Rory. ,,Schade, dass du nicht antworten kannst.â
Die Tür wurde aufgerissen, Lorelai stürmte ins Zimmer und lieà sich neben Rory auf das Bett fallen. ,,Hopp, hopp! Steh auf, lauf zur Videothek, hol ein paar Filme!â
,,Was?â
,, Luke und Will übernachten heute in Lukeâs alter Wohnung!â sagte Lorelai begeistert. ,,Das heiÃt, wir haben heute sturmfrei.â
,,Luke und Willi übernachten bei Jess? Wieso?â wollte Rory mit hochgezogener Augenbraue wissen.
,,Tja! Luke hat das vorgeschlagen, weil er weiÃ, wie sehr ich die alten Zeiten vermisse.â Lorelai grinste. ,,Also ist heute reiner Mädchenabend. Ist das nicht toll?â
,,Mädchenabend... wo ist Lara überhaupt?â
In diesem Moment kam Lara ins Zimmer gekrabbelt und zog sich dann am Bettrand hoch, bis sie stand.
Rory lächelte ihre Tochter an. ,,Sie ist schon so groÃ.â
,,Gib ihr noch ein paar Wochen und dann läuft sie herum.â
,,Das dauert bestimmt noch länger. Sie ist noch so klein... es kann nicht sein, dass sie bald laufen kann.â
,,Oh doch, das wirst du sehen.â Lorelai hob ihre Enkeltochter auf das Bett hoch und legte sie zwischen sich und Rory. ,,Oh, Colonel Clucker?â sagte Lorelai überrascht und mit einem Lächeln auf dem Gesicht. ,,Habt ihr beide gerade über die alten Zeiten geredet, als er noch dein bester Freund und Berater war?â
,,Ja, das haben wir,â antwortete Rory mit einem Lächeln. ,,Und wir haben beschlossen, dass wir wieder mehr in Kontakt bleiben müssen. Damit wir wissen, was im Leben des Anderen so passiert.â
,,Tja, alte Freundschaft rostet eben nicht!â
Vier Stunden später lag Rory wieder im Bett, Lara in der Wiege. Nachdem ihre Mutter immer und immer wieder gefragt hatte, was zwischen ihr und James passiert war, hatte Rory ihr schlieÃlich zögernd und auch nur kurz von dem Streit berichtet. Sie hatte nur gesagt, dass sie mit Jamesâ dauernder Abwesenheit nicht mehr zurechtkam. Lorelai hatte ihr ebenfalls gesagt, dass sie noch mal ruhig und vernünftig mit James reden sollte. Sowohl ihre Mutter als auch Marty hatten ihr das Gleiche gesagt... vielleicht sollte sie James also wirklich noch eine Chance geben und mit ihm vernünftig reden? Aber war das überhaupt möglich?
Rory wollte nicht mehr länger darüber nachdenken, deshalb wünschte sie Lara, die jedoch schon längst schlief eine Gute Nacht. ,,Gute Nacht, Colonel!â wandte sie sich mit einem Grinsen noch an das Stofftier, schloss dann die Augen und war kurze Zeit später eingeschlafen.
Rory erwachte, als sie eine Hand, die sanft über ihre Wange strich, spürte. Sie schmiegte sich kurz an die Hand, bis sie jedoch langsam die Augen öffnete und die Person erkannte, die am Bettrand saÃ. Sofort setzte sie sich kerzengerade auf und knipste die Lampe, die an ihrem Bett stand, an. Vom Licht geblendet blinzelte sie James verwirrt an.
,,James, was soll das? Wie lange sitzt du hier schon?â
James zog seine Hand, die noch immer in der Nähe des Kopfkissens gelegen hatte, zurück und sah auf seine Armbanduhr.
,,Seit 32 Minuten.â
,,Seit 32 Minuten? Und wieso, wenn ich fragen darf?â
,,Ich schaue dir beim Schlafen zu,â antwortete James mit einem leichten Grinsen.
,,Lassâ das Gesülze,â stöhnte Rory genervt auf. ,,Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?â
,,Durch die Haustür.â
,,Die Haustür war offen? Stimmt... Luke ist heute nicht da. Aber woher wusstest du, dass sie offen war?â
,,Das wusste ich natürlich nicht, aber ich dachte es ist ein Versuch wert. Und wenn sie abgeschlossen gewesen wäre, hätte es immer noch das Fenster gegeben,â sagte James und deutete auf das Fenster.
,,Du wärst durch das Fenster gestiegen?â
,,Ja, wieso auch nicht?â
,,Das passt nicht zu dir.â
,,Weil ich dafür zu alt bin?â
,,Nein, das passt einfach absolut nicht. Das hätte nicht mal vor 10 Jahren zu dir gepasst.â Rory fiel schlieÃlich wieder ein, dass und wieso sie eigentlich nicht mit James reden wollte und deshalb lieà sie sich zurück in ihre Kissen fallen. ,,Wenn du nichts weiter zu sagen hast, als dass du durchs Fenster klettern wolltest, kannst du gerne wieder gehen. Ich bin müde und will schlafen.â Rory drehte sich auf den Bauch und zog sich die Decke fast ganz über den Kopf.
,,Hey!â sagte James sanft und zog ihr die Decke wieder vom Kopf. ,,Es tut mir leid, es tut mir richtig leid. Ich habe wirklich ScheiÃe gebaut und das ist mir jetzt auch klar geworden.â
Als Rory diese Sätze hörte, drehte sie sich schlieÃlich wieder um und sah ihren Mann ungläubig an.
,,Dir ist das klar geworden und du bist hier, um dich zu entschuldigen?â
James nickte nur.
,,Das glaube ich nicht, das glaube ich dir einfach nicht. Wieso? Was ist passiert, dass du plötzlich anders darüber denkst?â
,,Als du weg warst... als du und Lara weg wart, da habe ich begrif-â
,,Da hast du begriffen, dass es ohne uns auch nicht schön ist, oder wie?â fiel ihm Rory zornig ins Wort. ,,Du denkst jetzt, dass es doch ganz schön war, dass immer, wenn du heim gekommen bist, jemand da war.â
,,Rory, das wollte ich damit nicht sagen,â versuchte James sie zu besänftigen.
,,Du kannst hier nicht einfach auftauchen und erwarten, dass ich dir einfach so verzeihe und zurück nach Boston komme.â
,,Und du kannst nicht einfach nach Stars Hollow fahren und mir meine Tochter wegnehmen. Darf ich Lara überhaupt noch sehen? Ich fände es ja recht nett...â
,,Deine Tochter? Wie oft bist du denn für sie da?â Rory sah ihn anklagend an und er hielt ihrem Blick nicht stand. ,,Eben nie! Also kommen Lara und ich auch ganz gut ohne dich klar.â
,,Rory, du kannst nicht-â
Wieder fiel ihm Rory ins Wort: ,,Oh doch, das kann ich. Meine Mutter hat es schlieÃlich auch geschafft mich groà zu ziehen und wenn ich so verdorben bin, hättest du mich kaum geheiratet, oder?â
,,Ich bin nicht hierher gekommen, um den Streit fortzuführen, ok?â James sah sie bittend an.
,,Wieso bist du dann hier? Wieso tauchst du einfach mitten in der Nacht, um 2 Uhr, hier auf? Du hast dich letztens wie der letzte Vollidiot benommen und jetzt-â
,,Das weià ich,â sagte James leise und nickte, ohne sie anzusehen.
,,Was willst du?â fragte Rory noch mal mit fester Stimme und versuchte sich zu beruhigen. Sie wollte jetzt keinen weiteren Streit, wieso sollte sie mitten in der Nacht jemanden anschreien, bei dem sie wusste, dass es sowieso nichts brachte?
James zog einen Briefumschlag aus seiner Jackentasche und hielt ihr ihn wortlos entgegen.
,,Was ist das?â fragte Rory, als sie zögernd den Umschlag in ihre Finger nahm.
,,Ãffne ihn!â sagte James nur und versuchte Roryâs Reaktion festzustellen, als sie den Umschlag öffnete.
,,James? Was...?â fragte Rory, als sie sich den Inhalt genauer anschaute.
,,Ich weiÃ, das ist keine Lösung und ich weià auch, dass du das jetzt nicht sofort entscheiden kannst, aber...â
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.06.2005, 20:38 von
Katrin.)