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"Es ist etwas passiert. Es muss etwas passiert sein. Seitdem du gestern mit Luke zusammen warst. Davor auch schon, aber danach... Und heute morgen warst du auch so komisch. Mein Gott, du hast beinahe geweint. Und nachdem Luke dich gerufen hat und du wieder zu mir an den Tisch kamst, warst du wie ausgewechselt." Sie rührte noch einmal die gedünsteten Broccoli um und setzte den Pfannendeckel erneut über das Gemüse. "Du hast mit ihm geschlafen, oder?"
7.2
"Was? Du... Du meinst doch nicht Luke?"
"Bitte, wen sonst?", verdrehte sie die Augen.
"Wie... wie kommst du darauf?" Sie bekam Angst, wuÃte nur nicht warum ihr so schrecklich wurde.
"Lorelai..." Sie legte den Löffel aus ihren Händen und zupfte sich an ihrer Schürze herum. "Als du mich angerufen hast, weil du zu spät kommen würdest, da warst du mit Luke zusammen oder?"
"Ja... aber..."
"Und du hast mit ihm geredet. Wie du mit ihm gesprochen hast, was du zu ihm gesagt hast...", unterbrach sie ihre Freundin. "Es hat sich angehört, als ob du bei ihm im Bett wärst..."
"Sookie..."
"Heute morgen meinte er, du warst aufgedreht, als du bei ihm warst. Das war ja wohl mehr als anzüglich. Du warst irgendwo in deinen Gedanken unser ganzes Gespräch über. Dir war heute morgen übel, du wolltest Obst, Ãpfel zum Frühstück! Und zu allem Ãberfluss auch noch diese Gefühlsschwankungen. Du sprichst kurz mit Luke im Hinterzimmer und schon strahlst du wieder, wie wir dich alle kennen? Schatz bist du schwanger?"
"Sookie hör auf. Es ist nichts." Lorelai schüttelte leicht ihren Kopf. Warum konnten alle es einfach nicht verstehen.
"Was hast du dann? So wie du dich in der letzten Zeit aufführst..."
"Ich weià es nicht! Wie hättest du dich denn gefühlt, wenn Jackson mit dir beispielsweise Poker gespielt hätte, als du dich in ihn verliebt hattest? Und wenn er dabei dir als Einsatz was geben wollte, er selbst durfte sich auch etwas aussuchen und er fordert einen Kuss bei jedem Mal, das er gewinnt? Und was wäre, wenn es dir dann langsam egal gewesen wäre, ob du jetzt gewinnst oder verlierst, weil auf beiden Seiten etwas gutes raus kommt... Wenn du ihn also küssen musstest, weil er... Und wenn du das geliebt hättest und du gedacht hättest er denkt genauso, wie du darüber, weil er dich verdammt nochmal nicht los lässt, das dann soweit ausartet, dass dich Jess auf dem Tresen erwischt, einen Panikanfall hat, da er euch gerade erwischt hat, als du denkst ‚Wenn er mich nicht gleich in seine Wohnung bringt, weià ich auch nicht weiter...‘ Und Jackson dich bis heute kein einziges Mal darauf angesprochen hat, sich genauso verhält, wie früher... Wie würdest du dich da bitte fühlen?" Sie ging langsam aus der Küche, nachdem Sookie sie nur geschockt angestarrt hatte, warf Michel ein kurzes ‚Wiedersehn‘ zu und machte sich auf dem Weg nach Hause. Als sie gerade den kurzen Weg durch den Wald einschlagen wollte, hörte sie noch Sookie schreien, konnte aber nicht ausmachen was es hieÃ.
"Hey, Sie leben noch?"
"Hast du jemanden auf mich angesetzt, oder warum fragst du? Kaffee, bitte!" Lorelai setzte sich an den Tresen, warf ihre Tasche neben sich auf einen Hocker.
"Nein... Aber wenn es Ihnen danach nicht gut geht, denken Sie nicht ich habe ihn mit Gift angereichert.", meinte Jess mit vollem Sarkasmus und schob ihr eine Tasse Kaffee zu. "Sie gehen Luke aus dem Weg."
"Nein! Fang du damit nicht auch noch an. Wo ist der Mann überhaupt?"
"Versteckt sich vor Ihnen im Lager..." Jess ging wieder in die Küche.
Sie schaute sich kurz um. Das Diner war nicht voll... Vielleicht konnte sie sich einfach nach hinten schleichen und niemand würde es merken. Sie stand auf, ging unauffällig bis zu dem Durchgang und schaute sich noch einmal um. Keine Miss Patty oder Babette in Sicht. Das war schon einmal ein gutes Zeichen. Lorelai bückte sich ein wenig und hüpfte umständlich in die Hinterräume.
"Hey!", grinste sie Luke an, der gerade einen Sack heran zog.
Vor Schreck lieà er diesen fallen und starrte sie ungläubig an. "Was denkst du, wenn du dich so an jemanden heranschleichst?"
"Fängst du jetzt auch schon so an, wie ich?", lächelte sie. Wie gut es ihr nun ging. Er brachte sie immer noch zum Lachen. "Versteckst du dich vor mir?"
"Nein. Wie kommst du darauf, dass ich mich vor dir verstecke?"
"Dann gehst du mit mir zu dem Ball?", sprudelte es mit einem Mal aus ihr heraus.
"Was? Nein!"
"Nein?"
"Kein Ball!"
"Aber Luki, sollen den alle denken, dass wir uns getrennt haben?"
"Wir sind noch nicht einmal in Wirklichkeit ausgegangen."
"Und die Geschichte mit Betty? Bitte..." Sie setzte wieder ihre Trauermiene auf, schob ihre Unterlippe langsam vor. Ihre Augen wurden wässrig. Sie konnte doch jetzt nicht schon wieder anfangen zu weinen. Sie wollte es ihm nur vorspielen, doch die Tränen bahnten sich langsam ihren Weg in die Wirklichkeit.
"Laà diese ganze Flirterei!", stöhnte er auf. Er hob eine Hand und fuhr sich über seinen Kopf, drehte sich dabei ein Stück zu Seite.
Er hatte sie durchschaut... "Bitte! Ich mache alles, was du willst. Nur dieses eine Mal noch!"
"Bist du es nicht langsam leid, deinen ‚Freunden‘ etwas vorzuspielen?"
"Pass auf, wir werfen eine Münze. Bei Kopf gewinne ich, Zahl du, okay?"
"Du lässt nicht locker, oder?"
"Niemals!", grinste sie und streckte die Handfläche flach aus.
"Was?"
"Münze."
Er grummelte leise, zog seine Brieftasche hervor und gab ihr eine Münze. Schon wieder hatte er sich in ein Spiel ziehen lassen, obwohl er es nicht wollte... Er schaute ihr zu, als sie das kleine Stück Metall in die Luft warf, ihm gespannt hinterher schaute. Er würde am Ende sowieso wieder mitgehen und das wuÃten beide. Warum machte sie es dann wieder so schwer? Die Münze fiel auf ihre Handfläche und sie schaute auf das eingeprägte Symbol. Ihre Augen wurden groà und sie versuchte die Münze in ihre Tasche zu stecken. Langsam rutschte sie mit dem Rücken die Wand hinunter und setzte sich.
"Was ist?", lachte er und ging auf sie zu.
"Nichts!" Knappe Antworten geben und alles runter spielen war nun ihr Bereich.
"Du hast doch nicht etwa verloren?"
Sie blickte auf den Boden und lächelte.
"Du hast verloren..." Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu und setzte sich neben sie.
"Hab ich nicht!" Sie lachte und kniff ihn in die Seite.
"Natürlich nicht!", grinste er und kitzelte sie ein wenig.
"Hey!", lachte sie hysterisch auf. Er grinste und kitzelte sie weiter. Langsam lieà sie sich weiter die Wand hinunter gleiten. Sie lachte lauter, atmete schwer ein und aus. Er hatte sich über sie gebeugt. Sie krallte einige Finger in seinen Rücken, unterhalb seines Nackens. Seine Hand wanderte für einen kurzen Moment unter ihre Bluse und sie erstarrte im Inneren, während sie äuÃerlich weiter lachte. Er hatte es sicher nicht so gemeint. Es war nur ein Versehen...
"Ist das ein privates Spiel?" Lorelai öffnete erschrocken die Augen und legte ihren Kopf in den Nacken, um zu sehen wer hinter ihnen stand, als Luke seine Hände von ihr nahm und sich setzte.
"Was willst du Jess?", brummte er und strich sich wieder über seinen Kopf.
"Anruf für Lorelai."
"Seit wann gehst du an mein Handy?"
"Keine Handys."
"Luke!", rief Lorelai empört.
"Es tut mir leid, aber Lorelai muss Sie nachher zurück rufen, wenn sie aufgehört hat mit Luke über den Boden zu rollen... Okay, Auf Wiederhören Misses Gilmore!"
"Nein!" Lorelai sprang wie gestochen auf, hatte plötzlich diesen schrecklichen Gesichtsausdruck, als sie Jess anstarrte und ihm ihr Handy aus der Hand riss.
"Sag mir nicht, dass das wirklich meine Mutter war!", rief sie Jess hinterher, dem es gerade in den Sinn kam, wieder die Kunden zu bedienen.
"Es war Sookie.", versicherte er ihr, ging aber ohne sich umzudrehen weiter.
"Na toll, noch mehr zum erklären..." Sie schlug ihren Kopf leicht gegen die nächste Wand.
"Hey..." Luke ging auf sie zu, fasste sie leicht an der Schulter, sodass sie ihn ansah.
"Dafür komme ich mit."
"Wirklich?" Sie lächelte wieder. Wie er es liebte sie zum lächeln zu bringen. Er nickte. "Oh mein Gott, danke!" Lorelai fiel ihm ohne nach zu denken um den Hals. Er drückte sie leichter an sich.
"Danke..."
"Schon okay." Er streichelte ihr sanft über den Rücken, fuhr seine Hand in ihre Haare.
Sie spürte wieder dieses Kribbeln, drückte ihren Nase ein wenig in den Stoff seines Hemdes. Plötzlich fiel ihr Rory wieder ein. Sie wollte ihrer Tochter doch diese gute Nachricht überbringen, dass diese sich nicht mehr über ihre Mutter lustig machen musste. Sie hatte ja jetzt zumindest eine wunderbare Verabredung... Sie lächelte, löste sich aus seiner Umarmung.
"Danke... Ich sollte jetzt besser gehen. Rory wartet auf mich."
"Okay."
Sie lächelte ihn an, wollte nach draussen gehen, als er sie noch einmal zurück rief.
"Ich würde so nicht nach draussen gehen, wenn Miss Patty im Diner sitzt." Er deutete auf ihre Bluse. Anscheinend war ein Knopf, ihrer schon längst ein wenig aufgeknüpften Bluse aufgegangen. Sie sah, dass ihr BH ein Stück heraus schien und knöpfte schnell die Stelle zu. Ihre Wangen wurden wieder rot. Lorelai merkte es genau. Sie winkte ihm noch einmal zu und verschwand nach draussen. Zum Glück hatte sie sich heute etwas schönes, schwarzes mit einer leichten Verzierung unter gezogen, sonst wäre dieser Vorfall von eben peinlicher, als er überhaupt schon war.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.05.2011, 16:47 von
Lauren132.)