Ad Astra - Denn Blutrot scheint der Mond....

Richard Gilmore - Gilmore Group, morgens

Er atmet erleichtert aus, schließt für einen Moment die Augen. Emily wird also nichts davon erfahren, er kann beruhigt sein. Und doch tut es ihm leid, dass er Pennilyn so enttäuschen muss. Er weiß, dass es ihr nicht gut geht und er würde sich gerne so um sie kümmern, wie sie es verdient, doch er ist verheiratet und Emily darf von all dem niemals etwas erfahren.
Er räuspert sich, meint dann: "Lynnie, bitte glaub nicht, dass mir das gestern nichts bedeutet hat, es war sehr schön." Die Worte kommen ihm albern vor, hohl, gefühlarm, doch es ist besser sie zu sagen, als zu schweigen. Sie soll wissen, dass sie ihm viel beudetet, immer bedeutet hat, doch das in Worte zu kleiden fällt ihm schwer.

Pennilyn Lott - Lott Mansion, morgens

Er verstand anscheinend gar nichts. Es fiel ihr schwer genug, das sie ihn gestern hatte gehen lassen müssen und jetzt sagt er ihr einfach so, aus heiterem Himmel das sie ihm doch etwas bedeutete und das er es "sehr schön" fand. Von Minute zu minute wird sie immer wütender, hatte keine Ahnung was los ist....auf einmal platz es alles aus ihr heraus, ohne das sie irgendetwas dafür kann.
"Weißt du eigentlich was du mir antust Richard? Gestern warst du mir so nah das ich dachte du würdest gleich ein Hotelzimmer mieten, dann schickst du mir 100 rote Rosen nach Hause die ich meinem Mann irgendwie erklären muss und dann rufst du mich am nächsten morgen an und sagst mir, ich soll ja aufpassen das deine Frau von alldem nichts mitbekommt und ich nicht versehentlich irgendetwas ausplaudere..... Das tut wahnsinnig weh Richard..."
Sie hat Probleme damit die Tränen zurückzuhalten, ist aber froh das es sie es ihm gesagt hat.

Richard Gilmore - Gilmore Group, morgens

Mit einer derartigen Reaktion hat er nicht gerechnet. Er hatte gehofft, dass Pennilyn ihn verstehen würde, immerhin war sie doch auch verheiratet.
"Lynnie, es tut mir leid, aber was erwartest du von mir? Ich kann Emily nicht nach fast 40 Ehejahren so enttäuschen. Und was ist mit Stephen? Könntest du ihm so einen Schock zumuten?“
Ein kurzes Schweigen, ehe er noch hinzufügt: „Es wäre nicht richtig…“

Pennilyn Lott - Lott Mansion, morgens

Sie ist aufgebracht, furchtbar wütend auf Richard. Sie hat nie erwartet das er soetwas sagt.
"Richard, ich finde das ist nichts, was wir am Telefon besprechen sollten. Komm am besten hierher, wir sollten das dringend klären - vor Samstag."
Sie klingt drohend, ist sich dem was sie sagt aber voll bewusst.

Richard Gilmore - Gilmore Group, morgens

Er seufzt, weiß, dass er wohl keine andere Wahl hat, als zu ihr zu fahren. Eine wütende Pennilyn ist in seiner Situation nicht gerade das beste, was ihm passieren kann.
"Okay.", erwidert er, steht schon auf, geht um den Schreibtisch herum. Er ist wild entschlossen die Sache mit ihr zu klären. "Pennilyn, reg dich nicht auf, ich mache mich schon auf den Weg. Bis gleich."
Er legt auf, stürzt aus seinem Büro.
"Karen, ich muss noch einmal los. Informieren Sie bitte Mr. Stiles, dass unsere Besprechung heute vermutlich abgesagt werden muss. Machen Sie bitte einen neuen Termin mit ihm aus und hinterlassen Sie mir eine Nachricht auf dem Schreibtisch."
Im nächsten Augenblick ist er auch schon bei der Türe hinaus und auf dem Weg in die Tiefgarage.

Pennilyn Lott - Lott Mansion, morgens

Sie legt auf und knallt das Telefon in die Station. Sie rast vor Wut über Richards Verhalten und freut sich doch ungemein darauf, das er gleich bei ihr erscheinen wird. Sie sieht sich um, alles scheint perfekt zu sein. Sie will das es so ist, schließlich ist er Perfektionismus gewöhnt - er lebt mit Emily zusammen.
Sie fragt sich was gleich wohl passieren wird. Was wohl passieren wird wenn er hier auftaucht. Einerseits ist sie unheimlich sauer, er hat ihre Gefühle verletzt, ihr furchtbar wehgetan und doch - sie kann es kaum erwarten das er endlich da ist.

Richard Gilmore - Streets of Hartford, vormittags

Er sitzt in seinem Auto, fährt über den Highway, er ist viel zu schnell, die 65 mph hat er längst überschritten, eine Seltenheit, denn meistens lässt es der Verkehr nicht zu, dass man schneller fährt. An der Mautstadtion bezahlt er seine 12 Dollar für den Expresshighway, fährt dann weiter.
Jetzt wird ihm wieder einmal bewusst, dass Hartford gar nicht so klein ist und dass es seine Zeit dauert, bis man von einem Ende ans andere kommt. Er sieht auf die Uhr. Kurz nach zehn. Es wird noch mindestens eine Viertel Stunde dauern, bis er bei Pennilyn angekommen ist, also nimmt er sein Handy zur Hand, wählt Emilys Handynummer.
Sie hebt ab, ihre Stimme klingt gut gelaunt, in wenigen Augenblicken wird er ihr diese Laune verdorben haben.
"Emily, Trix hat angerufen."

Emily Gilmore - Gilmore Mansion, morgens

Für einen Augenblick setzt ihr Herzschlag aus. Trix, ihre Schwiegermutter, diese selbstgerechte alte Hexe, der man nichts Recht machen kann. Nun, zumindest kann sie es nicht, hat jede Hoffung darauf bereits vor Jahren aufgegeben, denn egal wie sehr sie sich auch bemüht hat, es war zwecklos - in den Augen Lorelai Gilmores war und würde sie immer ein nichtsnutziges und dummes Püppchen bleiben, dass Richard nicht verdient hatte. "Was wollte sie?", würgt sie nach einigen Sekunden hervor, ärgert sich darüber ihre Stimme nicht besser unter Kontrolle zu haben, ein unangenehmes Kratzen begleitet ihre Worte.

Richard Gilmore - Streets of Hartford, vormittags

Er weiß, dass es seiner Frau nicht gefallen wird, was er ihr zu sagen hat, überlegt, wie er es ihr so schonend wie möglich beibringen kann, stellt dann fest, dass es für eine solche Nachricht keine schonende Methode gibt.
Oft war Trix schon Streitpunkt zwischen ihnen gewesen, er weiß, dass Emily und Trix sich nicht besonders gut verstehen, doch sie ist seine Mutter, die Frau, der er alles verdankt. Emily muss das akzeptieren.
"Sie wird uns ein paar Tage besuchen. Sie kommt in zwei Tagen an."

Emily Gilmore - Gilmore Mansion, morgens

"In zwei Tagen?", ruft sie aus. "In zwei....!?", entsetzt sieht sie sich im Salon um, wie soll sie in zwei Tagen all diese fürchterlichen Geschenke, hässliche Hundestatuen und Engel mit nackten Ärschen hier herauf schaffen und so platzieren als stünden sie das ganze Jahr dort? Wie um alles in der Welt soll sie es schaffen alles auch nur annährend so zu organisieren, damit ihre Schwiegermutter wenigstens einigermaßen zufrieden ist? "Kann diese Frau sich nicht einmal rechtzeitig anmelden, so wie jeder andere normale und höfliche Mensch auch?"


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