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Jess scheint ihre Unsicherheit zu bemerken, da sich ein fast schon spöttisches Grinsen auf seine Lippen legt. âOh nein. So etwas würde ich nicht behaupten. Ich wusste, dass er dort liegt. Aber ich habe ihn nicht hingebracht. Und es ist kein wirklicher Zufall aber nicht wirklich so wichtig das er versucht hat dir zu nahe zu kommen für sein eigens gut. Er weiÃ, dass er das nicht hätte tun sollen, sobald er dich mit mir das erste Mal gesehen hat.â, teilt er seiner Freundin kühl mit, die Jess mit groÃen Augen ansieht. Rory weià nicht was sie tun soll. Ihr Körper erfüllt sich mit Erleichterung, obwohl Rory das nicht fühlen sollte.
Ihr Freund hat vielleicht nicht den Mann umgebracht, doch hat zugeben das er davon wusste. Vielleicht sogar diesen Mord mit geplant hat, also sollte sie nicht Furcht empfinden? Wieso ist sie nur erleichtert darüber, dass Jess es selber nicht getan hat. Rory streicht sich abermals durch ihre Haare, bevor sie ihre noch immer stark zittrigen Hände vor ihrer Brust verschränkt und einen Schritt nach hinten stolpert als sie bemerkt das Jess auf sie zukommt.
Rorys Rücken knallt gegen das Bücherregal, was sie leise wimmern lässt. Mehr vor Schreck als vor Schmerzen. Jessâ Grinsen wird etwas breiter. âDa hat doch nicht jemand plötzlich Angst vor mir oder?â, seine Stimme ist neckisch, spöttisch, forschend. Er versucht gar nicht zu verhindern Rory zu zeigen, dass er diese Unterhaltung unsinnig findet. Um nicht zu sagen lächerlich.
âIchâ¦â, fängt Rory an, stoppt aber als sie nicht weiÃ, was sie sagen möchte. Sie hat keine Ahnung ob sie es ist. Sollte sie es nicht? Ist es nicht normalerweise eine Natürliche Erwiderung auf Neuigkeiten wie diese? Angst und das dringende Bedürfnis davon zu rennen? Sollte Rory nicht genau das Fühlen?
Jess drückt sie gegen das Regal, in dem er seine linke Hand gegen genau dieses legt und sie somit zwischen ihm, dem Regal und der Zimmerwand gefangen hält. âNun?â, verlangt er es zu wissen. Seine Augen sind schwarz. Alle sonst so klar sichtbaren Gefühle sind verschwinden, bis auf Belustigung, die Rory eindeutig in den Augen ihres Freundes lesen kann.
âIchâ¦â; beginnt Rory abermals zu sagen, kommt aber immer noch nicht über das hinaus. âIch mache es dir einfacher.â, bestimmt Jess, der ihr ein weiteres Grinsen schickt, seine Hand auf ihre Hüfte legt und noch etwas dichter tritt, so dass sein Körper sich nun vollständig gegen Rorys drückt. âDu wusstest, dass ich in diesem Gebiet aufgewachsen bin und auch selber damit zu tun habe. Du weiÃt es, da ich dir davon erzählt habe. Du weiÃt, dass ich Leute umbringen könnte, wenn ich wollte. Dass ich nicht respektiert werde, da ich eine Waffe trage und sage ich kann damit umgehen, sondern da ich respektiert werde da ich damit umgehen kann.
Du wusstest das wir, und damit meine ich jetzt nicht unbedingt mich oder meinen Vater, Alessandro oder wen auch immer du sonst kennst, sondern überhaupt sämtliche Leute die in dieser StraÃe, um nicht zusagen in diesem Block leben. Wir nehmen Aufträge entgegen, erledigen Jobs. Und diese Jobs sind genau das was du über diesen Polizisten gelesen hast. Und es hatte nichts mit dir zu tun das dieser Mann tot ist. Er ist es, weil er seine Nase zu tief in Dinge gesteckt hat, die ihn nichts angehen.
Aber ich war nicht dabei als er seine Lektion gelernt hat. Ich war bei einem Deal der gestürmt wurde. Wie ich es dir gesagt habe. Ror, ich lüge dich bei so etwas nicht an. Ich sage dir einfach nicht wo ich war wenn ich nicht möchte das du es weiÃt.â, teilt Jess ihr bestimmt mit. Rorys Stirn legt sich in kleine Falten. Er hat Recht. Natürlich hat er Recht. Er hat Rory frühzeitig mitgeteilt worauf sie sich einlässt, noch bevor sie sich wirklich auf etwas eingelassen hat.
Und doch⦠es ist etwas anders wenn man nur erzählt bekommt, dass jemand Leute ermordet, da es sich da einfach nur verrückt und nicht wirklich glaubwürdig anhört, als wenn man davon liest das jemand ermordet wurde den man zwar nicht kannte aber bekannt war. Und es ist noch mal etwas komplett anders wenn man mitgeteilt bekommt, dass der eigene Freund, es zwar nicht Persönlich war, aber davon wusste, möglicherweise sogar bei der Planung dabei war.
Rory nimmt einen tiefen Atemzug um ihren Körper etwas zu beruhigen. Sie wusste allerdings, dass Jess so etwas tut. Oder getan hat. Wie auch immer. Sie sollte nicht so reagieren, nur weil sie jetzt praktisch eine Bestätigung drauf bekommen hat, was sie schon gewusst hat. Sie spürt Jessâ Lippen auf ihrer Stirn. Zaghaft kaum merklich, nur um sie aus ihren Gedanken zu holen. âOkay.â, murmelt Rory schlieÃlich nur. Sie weià nicht was sie mehr sagen sollte, oder auch kann.
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