okay *Ãrmel-hochroll* Teil 3
Es waren Sommerferien. Rory war in einem "Bücherratten"- Ferienlager. Lorelei musste leider viel arbeiten, denn gerade in der Ferienzeit war natürlich im Inn die Hölle los! Abends fiel sie jedes Mal wie tot ins Bett. Aber heute wachte sie auch wie tot auf.
Als sie aufstehen wollte hämmerte es in ihrem Kopf, als ob dort jemand Bauarbeiten vornehmen würde. Sie stöhnte auf und lieà sich wieder in ihr Bett zurücksinken. Was war denn los? Erneut versuchte sie sich aufzuraffen, schlieÃlich musste sie zur Arbeit. Michél würde allein doch völlig durchdrehen und vermutlich würden er und Sookie sich gegenseitig umbringen. Okay, Sookie hatte die Messer auf ihrer Seite, also wäre es nicht so schlimm. Aber sie war sich nicht sicher, ob Blutflecken aus dem Läufer im Foyer herausgehen würden! Und sicher würden die Gäste auch nicht positiv darauf reagieren!
Also versuchte sie sich nochmal aufzurichten. Stöhnend saà sie endlich aufrecht und schwang die Beine über die Bettkante. Alles tat ihr weh und ihr war so heià und kalt und schlecht. Es hatte keinen Sinn. Sich vorsichtig bewegend suchte sie das Telefon und wählte die Nummer es Indipendence Inn. War das Tuten schon immer so laut gewesen? Mit einer Hand hielt sie den Telefonhörer, mit der anderen ihren Kopf. "Indipendence Inn, Michél am Apparat." "Guten Tag Michél." krächste Lorelei ins Telefon. "Lorelei? Sind Sie das?" "Ja." sie stöhnte bei jedem Wort innerlich auf, so tat ihr der Hals weh. "Ich befrüchte, ich werde heute nicht zur Arbeit kommen. Kommen Sie ohne mich klar?" "Sischerlich." sagte Michél und war mit einem ihm seltenen Grinsen schon dabei aufzulegen, während seine Augen Richtung Küche blitzten. "Und Michél?" "Ja?" "Seien Sie nett zu Sookie!" Enttäuscht starrte Michél das Telefon an. "Nur wenn Sie auch nett zu misch ist!" "und Michél?" "Was denn noch?" "Seien Sie vor allem nett zu den Gästen!" "Natürlisch! Was denken Sie von misch?" "Rufen Sie mich an, wenn ich Ihnen helfen kann." "Au revoir!"
Lorelei schleppte sich zurück in ihr Bett und fiel mit einem erleichtertem Aufseufzen hinein. Innerhalb von Sekunden war sie eingeschlafen.
Aufgewacht war sie von einem Wummern. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es 9 Uhr am Morgen war. Sie wollte gerade schreinen, dass Rory ihre Musik leiser machen sollte, als ihr verschiedene Dinge auffielen: 1.) Rory war ja gar nicht da, 2.) sie konnte überhaupt nicht schreien und 3.) das Wummern kam von der Haustür. Irgendjemand begehrte EinlaÃ. Aber wer zum Teufel war das? Sie krabbelte stöhnend aus ihrem Bett und ging sich vorsichtig bewegend nach unten. Als sie die Tür öffnete, blieb ihr der wütende Wortschwall im Hals stecken als sie sah, wer da stand: Luke!
"Was machst du denn hier?" krächzte sie. "Bist du krank?" fragte Luke und sah sie besorgt an. "Hört man doch." murmelte Lorelei, drehte sich um, lieà die Haustür offen, damit Luke ihr folgen konnte und ging zum Sofa um sich hinzulegen. "Was ist denn los?" "Ich weià nicht, ich bin heute morgen aufgewacht und habe mich gefühlt als hätte mich heute Nacht aus Versehen jemand mit einem Panzer überfahren. Was machst du hier?" "Du kamst heute nicht zum Frühstück und ich wollte sehen, ob was passiert ist." "Du hast die Sorgen gemacht?" "Nein, du kommst nur sonst jeden verdammten Tag zum Frühstück!" "Du hast dir Sorgen gemacht!" "Ich hab mich nur gewundert, wo du bleibst, denn wenn du nicht kommen würdest, hätte ich zu viel Kaffee gekocht." "Du hast dir Sorgen gemacht!" grinste Lorelei. "Meinetwegen, ich hab mir Sorgen gemacht, was Rory denn ohne ihre Mutter machen würde, wenn dir was passiert wäre!" "Du hast dir Sorgen gemacht." lächelte Lorelei zufrieden. Luke rollte mit den Augen und sagte: "Ich hab dir Kaffee mitgebracht." Strahlend vor Dankbarkeit nahm Lorelei Luke den Kaffeebecher aus der Hand und trank einen Schluck. Sofort schüttelte sie ein Hustenanfall der ihr die Tränen in die Augen schieÃen lieà vor Schmerzen. Sobald sie sich beruhigt hatte, starrte sie den Kaffeebecher entsetzt an. "Kaffee trinken tut weh im Hals." flüsterte sie, wie unter Schock. Luke sah sie entsetzt an. "Kein Kaffee also? Dann bist du wirklich krank!" Er stand auf und nahm ihr den Kaffeebecher aus der Hand. Stumm vor Entsetzen sah Lorelei Luke nach, wie er mit dem Kaffeebecher in der Hand in die Küche verschwand. Dann hörte sie ihn rumrumoren. "Was machst du da?" "Ich suche Milch. Oder Hühnersuppe. Sag mal, hast du überhaupt etwas EÃbares im Haus, abgesehen von Tiefkühlpizza, Chips und Take-away-Resten?" "Ãhm... nein. Wieso?" Luke seufzte und kam wieder aus der Küche heraus. "Leg dich hin, ich komm gleich wieder." "Wieso? Was willst du?" "Ich hol jetzt Milch, Honig und Hühersuppe." "Und dein Diner?" "Darum kümmert sich César!" Er verschwand und Lorelei sah ihm irritiert nach. Warum war er so nett zu ihr? Und warum fand sie das toll?
Ca. 20 Minuten später stand Luke mit einer braunen Einkaufstüte beladen wieder vor ihr und verwand erstmal in der Küche. SIe hörte ihn rumhandieren, war aber zu dösig um irgendwie darüber nachzudenken. Etwas später kam Luke mit einem Tablett ins Wohnzimmer. "Hier ist heiÃe Milch mit Honig, die solltest du trotz deinem wundem Hals trinken können. Und hier sind Tabletten gegen Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen und ein Glas Wasser. Ich halte zwar nicht viel von dieser Chemie, aber du nimmst sie ja gerne ein. Du solltest dich lieber mal gesünder ernähren und weniger Kaffee trinken, dann würde es dir auch besser gehen!" Lorelei nahm stumm ihre Tabletten, nippte an der Milch und lieà sich dann zurück auf die Kissen sinken. Das sie ihm nicht antwortete erschreckte ihn mehr als alles andere. Es musste ihr wirklich mies gehen. Besorgt ging er wieder in die Küche um ihr einen Topf mit heiÃer Hühnersuppe zu machen.
Der Grund warum sie ihm nicht antwortete war allerdings etwas anders als er dachte. Es ging ihr zwar wirklich mies und ihre Gedanken (und damit ihre Schlagfertigkeit) waren ziemlich benebelt, aber am meisten verwirrte sie, dass Luke sich so um sie kümmerte. Und das sich das so gut anfühlte. Sie nippte weiter an der heiÃen Milch mit Honig. Gott, tat das gut! Eine Stunde später setzte Luke ihr auch noch selbstgemachte frische Hühnersuppe vor, die wunderbar schmeckte. Loerelei hatte inzwischen auch noch Fieber bekommen, aber das beunruhigte Luke nicht so sehr. Seine Schwester hatte früher auch oft eine Mandelentzündung, er kannte das. Das Fieber würde heute Abend wieder sinken. Lorelei aber jammerte ganz leise vor sich hin. "Luke, mir ist so heià und ich zittere so und mir tut der Kopf und der Hals so weh!" Sie sah ihn mit fieberglänzenden Augen an. Er sah, dass sie ihre Milch und die Suppe aufgelöffelt hatte. "Ich hol dir noch etwas Eis, das kühlt deinen Hals." sagte er, während er erneut in der Küche verschwand und kurz darauf mit einem Schälchen Cappuccino Eis wiederkam. Er reichte es ihr mit dem Kommentar: "Damit du wenigstens noch ein wenig Kaffeegeschmack bekommst heute." Dankbar lächelte Lorelei ihn an und löffelte ihr Eis. Dann sank sie zurück. So fieberverschwitzt sie auch aussah, so schön war sie auch, stellte Luke fest. Er ging nach oben und machte ihr Bett fertig. Dann ging er wieder nach unten um ihr bei dem Weg ins Bett zu helfen. "Komm Loelrei, dort oben liegst du viel bequemer!" "Hmmm." machte sie nur, während er sie mehr noch oben trug, als das sie lief und sie sich dabei an ihn schmiegte. Das machte ihn völlig nervös, aber er schob es auf ihr Fieber. Im Bett angekommen wollte er den Raum gerade verlassen als Lorelei leise wimmerte: "Luke, bleib bitte da! Laà mich nicht allein! "Ich wollte dir nur noch kalte Wadenwickel holen, damit das Fieber sinkt." Lorelei erwiederte nichts und lieà sich auch anschlieÃend widerspruchslos mit Wadenwickeln versorgen. Das lag sicher an den Tabletten, die hatten Liz auch immer schläferig gemacht. SchlieÃlich dachte er, sie würde schlafen, legte ihr das Telefon auf´s Nachtschränkchen, falls etwas sein sollte, und wollte gerade gehen, als Lorelei wieder leise wimmerte: "Laà mich nicht allein." Also setzte er sich auf den einzigen Stuhl, nachdem er die Klammotten darauf runter gepackt hatte, und sah Lorelei zu, wie sie döste. Das war bei weitem nicht die unangenehmste Beschäftigung, die er sich vorstellen konnte. Allerdings mochte er nicht darüber nachdenken, was sie dazu sagen würde, wenn es ihr wieder besser ginge. Irgendwann sah sie ihn mit immernoch fieberglänzenden Augen an. "Luke, mir ist immer noch so kalt." Er ging zu ihr, setzte sich auf den Bettrand, erneuerte die Wadenwickel, wischte ihr Gesicht mit einem kalten Lappen ab, steckte eine weitere Decke um sie fest und wollte gerade wieder aufstehen, als sie die Arme um ihn schlang und einschlief. Er wurde rot, wollte sich aber nicht rühren um sie nicht zu wecken.
Als Sookie eine Stunde später den Schlüssel unter der Schildkröte hervorholte um Lorelei etwas Hühnersuppe zu bringen fand sie oben im Schlafzimmer ein ungewöhnliches Bild vor: Lorelei war in Decken eingewickelt und hatte ihren Kopf auf Lukes Brust gebettet. Und beide schliefen. Lächelnd ging Sookie wieder leise hinaus und legte den Schlüssel wieder unter die Schildkröte. Sie war nie hier gewesen...
"Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Kant)
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