Die Story (kein GG)
#11

Denn es ist Juli... Nee, noch nit, aber fast.


Moriarty verlangsamte seine Schritte erst wieder, als sie aus dem Gebäude auf die Straße traten, doch Alex konnte ihm ansehen, dass er sich noch immer über diesen Mann aus dem Aufzug und dessen zweideutige Bemerkungen ärgerte. Doch was dieser Auftritt eben zu bedeuten hatte, darauf konnte sie sich beim besten Willen keinen Reim machen.
„Warten Sie mal. Wer war denn das da eben im Aufzug?“
„Das war Thomas Windham“, er spuckte den Namen regelrecht aus. „Und ich geb dir nen guten Rat: Halt dich von ihm fern!“
Das Mädchen verstand nicht ganz, was das heißen sollte. „Wieso? Was ist denn mit ihm?“
„Tu einfach, was ich dir sage!“
Alex schrak über den ruppigen Tonfall zusammen. Gerade als sie dachte, ihr Praktikum würde doch nicht so schlimm werden, zeigte sich Jim wieder von seiner unfreundlichen Seite. Sie hatte doch nur eine simple Frage gestellt, da musste er sie schließlich nicht gleich so anschnauzen. Und überhaupt: Was hatte er denn gegen Windham? Er schien doch ganz in Ordnung zu sein und hatte bestimmt nur einen Scherz gemacht. Moriarty wurde ihr immer rätselhafter. Aber dieses Rätsel würde sie schon noch lösen. Notfalls eben mit Windhams Hilfe. Denn dass zwischen den beiden irgendetwas nicht stimmte, das war offensichtlich. Moriarty weiter zu löchern, darüber war sie sich im Klaren, würde bestimmt keinen Erfolg bringen. Und wer garantierte ihr überhaupt, dass er ihr auch die Wahrheit sagen würde?
Moriarty führte sie zu einem nagelneuen, weinroten Ford Mustang, der am Straßenrand geparkt war. Er schloss die Tür auf, machte in eine auffordernde Geste in ihre Richtung und stieg ein. Alex folgte und setzte sich auf den Beifahrersitz. Moriarty ließ den Wagen an, dessen Motor sprichwörtlich schnurrte wie ein Kätzchen... oder eine Raubkatze. Geschickt manövrierte er den Wagen durch den dichten New Yorker Verkehr.
Alex war etwas mulmig zumute. Sie kam aus einer Kleinstadt und war solche überfüllten Straßen eigentlich nicht gewohnt. Bei ihr zu Hause legte man ohnehin die meisten Wege zu Fuß zurück. Hier in New York fuhr sie grundsätzlich mit dem Taxi oder der U-Bahn, denn ans Steuer würde sie sich in diesen Straßen nicht trauen. Und in Anbetracht von Moriartys Fahrweise zweifelte sie auch schon an der Klugheit ihrer Entscheidung, zu ihm ins Auto zu steigen.
„Wäre es nicht besser gewesen, wenn wir ein Taxi genommen hätten?“, fragte sie nach einem besonders brenzligen Überholmanöver.
„Wieso sollten wir?“
„Na ja, ich meine ja nur. Bei dem ganzen Verkehr hier...“
Moriarty lachte. „Hast du etwa Angst? Kleine, ich kenn mich mit dem Verkehr hier genauso gut aus wie jeder verdammte Taxifahrer in dieser Stadt.“
Das bezweifelte Alex zwar, sagte aber nichts. Moriarty raste um eine Kurve, was ihm das ärgerliche Hupen der anderen Verkehrsteilnehmer einbrachte. Alex, die neben ihm saß, knetete nervös die Hände in ihrem Schoß. Ihr war diese Fahrweise ganz und gar nicht geheuer.
„Müssen wir so schnell fahren?“
„Ich hab doch gesagt, wir haben’s eilig. Und du willst doch nicht zu spät kommen und unsere Verabredung warten lassen, oder?“
Bei diesem Argument musste sie sich geschlagen geben. „Nein, natürlich nicht.“
„Also, dann beschwer dich auch nicht. Wir sind sowieso gleich da.“
Na, das war doch schon mal ungemein beruhigend. Das Mädchen war erleichtert, die Fahrt bald zu Ende zu wissen und hoffte inständig, Moriarty würde nur so fahren, wenn er unter Zeitdruck stand. Sonst würde die Rückfahrt nämlich wieder ziemlich unangenehm werden.
Zwei waghalsige Überholmanöver und fünf Straßenecken weiter, hielt Jim den Wagen endlich am Straßenrand.
„So, da wären wir.“ Er deutete auf die andere Straßenseite. Über dem Erdgeschoss eines New Yorker Altbaus prangte ein schlichtes Schild mit der Aufschrift „Antonio`s“ und etwas kleiner darunter „Ristorante - Pizzeria“.
Moriarty wollte sich allen ernstes mit einer Spanierin in einem italienischen Restaurant treffen? Alex musste grinsen. Na, wenn er wirklich meinte.
Jim hatte wohl ihr Grinsen bemerkt, denn er wandte sich ihr wieder zu. „Ist was?“
„Nein, nein.“
„Falls du dich darüber wunderst, dass wir ausgerechnet in einer Pizzeria essen gehen: Sra. Marquez hat das Lokal vorgeschlagen.“
Womit er ihr mal wieder allen Wind aus den Segeln genommen hatte.
„So, kommst du nun?“ Er sah Alex auffordernd an.
Sie nickte und die beiden stiegen aus dem Wagen. Es gestaltete sich für die beiden als etwas schwierig, die Straße zu überqueren, um zum Restaurant zu kommen, da der Strom der vorbeifahrenden Autos einfach nicht enden wollte. Irgendwann schafften sie es dann aber doch noch, eine Lücke abzupassen und auf die andere Straßenseite zu gelangen.
Jim hielt es nicht für nötig, seiner Praktikantin die Tür aufzuhalten, sondern betrat das düstere Lokal, ohne sich auch nur nach ihr umzusehen.

Fortsetzung folgt

Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)
#12

WOW
Einfach nur WOW!!
Bin ehrlich total begeistert! Ich weiß kaum was ich schreiben soll, aber mir fällt schon noch was ein :lach:
Hmmm.... *überleg* :idee: Okay:
Super Teil! Einfach klasse. Du hast einen Wortschatz, dass man nur noch staunen kann! Die Stelle mit dem Straßenüberqueren, einfach genial. Liest du viel, oder wieso denkt man du bist ein laufendes Wörterbuch? :biggrin:

Zitat:Alex schrak über den ruppigen Tonfall zusammen. Gerade als sie dachte, ihr Praktikum würde doch nicht so schlimm werden, zeigte sich Jim wieder von seiner unfreundlichen Seite. Sie hatte doch nur eine simple Frage gestellt, da musste er sie schließlich nicht gleich so anschnauzen. Und überhaupt: Was hatte er denn gegen Windham? Er schien doch ganz in Ordnung zu sein und hatte bestimmt nur einen Scherz gemacht.

also alex Nono ist dir gar nicht aufgefallen, wie blöd dieser kerl war? Der war doch nicht "ganz in ordnung" ? :confused: sowas nennt man n-a-i-vRolleyes

Zitat:Sie nickte und die beiden stiegen aus dem Wagen. Es gestaltete sich für die beiden als etwas schwierig, die Straße zu überqueren, um zum Restaurant zu kommen, da der Strom der vorbeifahrenden Autos einfach nicht enden wollte. Irgendwann schafften sie es dann aber doch noch, eine Lücke abzupassen und auf die andere Straßenseite zu gelangen.
des ist übrigens die stelle, die ich oben gemeint habWink
wirklich genial!!

Wie du merkst, bin ich grad nicht wirklich in der Lage ein anständiges fb zu geben...tut mir leid.
Aber ich bin wirklich überwältigt, wie perfekt und schön und ausschmückend und fesselnd du schreiben kannst...

Lg
Lisa


#13

Wow, danke für das Lob.
Stimmt, ich lese schon viel und überlege manchmal auch ziemlich lang, wie ich was formuliere, damit es nicht langweilig klingt. Aber ein laufendes Wörterbuch hat mich bis jetzt noch keiner genannt *staun* Ich nehm das jetzt mal als Kompliment :biggrin:


Der nächste Teil kommt übrigens am Dienstag, da hab ich dann das mündliche Abi hinter mir :dance:
Ihr dürft also schonmal gespannt sein :biggrin:

Beso,
Jenny

Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)
#14

Es ist Dienstag :biggrin: Ich hab mein Abi :dance: und ihr bekommt den versprochenen neuen Teil:


Das Restaurant war nicht besonders groß und die einzelnen Tische waren in Nischen abgetrennt, sodass man sich ungestört von Blicken in Ruhe unterhalten konnte.
Moriarty ging auf einen der Kellner zu und ließ sich von ihm zu einem Tisch ziemlich weit hinten im Raum führen. Alex folgte ihnen.
Kaum hatte sich Moriarty gesetzt, verschwand der Kellner auch schon wieder, wobei er fast mit Alex zusammenstieß, die er wohl bisher noch gar nicht bemerkt hatte. „Oh, pardon, Miss.“
Sie setzte sich zu Moriarty an den Tisch.
„Sra. Marquez ist wohl noch nicht da. Dann kann ich die Zeit nutzen und dir erklären, weshalb wir hier sind.“
„Okay.“ Alex fragte sich schon die ganze Zeit, worum es bei diesem Interview eigentlich ging und vor allem, wer diese Sra. Marquez überhaupt war.
„Also“, Jim senkte die Stimme. „Sra. Marquez ist die Haushälterin eines gewissen Ralph Gerrett. Möglicherweise sagt dir der Name ja was?“
Er sah Alex forschend an, die sich fühlte wie bei einer Wissensabfrage in der Schule. Und genau wie in der Schule wollte sie auch hier keinesfalls versagen. Umso mehr störte es sie, dass sie den Namen Ralph Gerrett noch nie zuvor in ihrem Leben gehört zu haben schien und überhaupt keine Ahnung hatte, wer dieser Mann sein könnte. Allerdings war anzunehmen, dass es sich um eine öffentliche Persönlichkeit handelte, wenn Moriarty schon so nach ihm fragte.
Sie schüttelte hilflos und ärgerlich über sich selbst den Kopf: „Hab nie von ihm gehört.“
Jim nickte. „Dachte ich mir. Gerrett ist Senator, allerdings nicht sehr einflussreich und daher auch nicht wirklich bekannt.“
Toll. Wieso fragte er sie dann nach dem Kerl?
„Und wieso ist er dann so interessant für Sie?“ Die Frage war ihr einfach so herausgerutscht und klang gelangweilter als beabsichtigt. Deshalb fügte sie schnell noch hinzu: „Ich meine, wenn wir extra hierher kommen, um uns mit seiner Haushälterin zu treffen, dann muss es ja etwas mit ihm auf sich haben, oder?“
Zumindest hoffte Alex das. Ansonsten würde es wohl eines dieser langweiligen „Wie ist Senator Gerrett denn so als Mensch/ Arbeitgeber etc.“ - Interviews werden, die man manchmal in einigen schlechten Zeitungen findet. Nur war die „Times“ ja schließlich nicht irgendeine von diesen Zeitungen und nach allem, was Vince Teague ihr erzählt hatte, gehörte auch Jim Moriarty nicht zu dieser Art von Reportern.
Er grinste. „Die Frage musste jetzt wohl kommen.“
War sie denn so leicht zu durchschauen? Es schien Alex, als würde der Reporter schon alles wissen, was es über sie zu wissen gab. So, als würde er sie schon seit Jahren kennen. Und das schon nach wenigen Stunden.
„Mr. Gerrett interessiert uns ja auch nicht als Senator“, fuhr Moriarty fort. „Sondern eher als Privatmensch.“
Oh oh, das klang aber gar nicht gut. Würde das vielleicht doch eines DIESER Interviews werden?
Alex machte ein skeptisches Gesicht. „Als Privatmensch?“
„Ja. Es gibt da einige ganz interessante Dinge in Mr. Gerretts Privatleben, sagen wir mal, gewisse Nebenerwerbe. Völlig legal, versteht sich.“ Der Ton, in dem er das sagte, verriet Alex genau das Gegenteil.
„Nebenerwerbe? Sie meinen, der Kerl dreht krumme Dinge außerhalb des Senats?“
„Sagte ich das?“ Moriarty gab sich überrascht, doch genau das war es gewesen, worauf er hinauswollte. Er grinste die junge Frau an, um ihr zu bedeuten, dass sie genau ins Schwarze getroffen hatte.
Alex war erleichtert. „Und worum genau geht es dabei?“
„Das wüsstest du jetzt wohl gerne.“
„Ja. Ich denke, das sollte ich noch wissen, bevor Sra. Marquez hier ankommt, oder?“
Jim lächelte. „Wenn du meinst.“
Sie sah ihn erwartungsvoll an.
„Uns wurde kürzlich zugetragen, dass Senator Gerrett sich wohl sein ohnehin schon reichliches Monatsgehalt damit aufbessert, einen der größten Drogen-Ringe New Yorks zu unterstützen.“
„Was?“ Alex wollte nicht glauben, was sie da hörte. Sie wusste ja, dass manche Politiker korrupt waren, aber das hier klang doch eher nach Kolumbien als nach den USA.
Doch Moriarty zuckte nur die Schultern und meinte lässig: „Einige seiner Kollegen gehören schließlich zu den besten Kunden. Und jetzt schau nicht so, als hätte ich dir erzählt, dass Elfanten fliegen können.“
„Ich... war nur ein wenig überrascht, das ist alles. Und übrigens“, fügte sie mit einem Grinsen hinzu. „Elefanten können fliegen. Oder haben Sie noch nie Dumbo gesehen?“
Moriarty lachte. „Okay, Kleine 1:0 für dich. Aber du weißt doch hoffentlich, dass Dumbo nur eine Zeichentrickfigur ist? Nicht echt.“
„Na und? Er kann fliegen und nur das zählt.“
„Du bist echt seltsam, weißt du das?“
„Dankeschön.“
In diesem Moment klingelte das Handy in Moriartys Jackentasche.

Frotsetzung folgt

Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)
#15

hey *wink*

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!! :geschenk: Freu mich für dich:dance:

Zitat:Aber ein laufendes Wörterbuch hat mich bis jetzt noch keiner genannt *staun* Ich nehm das jetzt mal als Kompliment :biggrin:
das war auch als kompliment gemeint:biggrin: Top

so und jetz zum neuen teil:
Das chap war echt toll! richtig spannend....
Ich weiß ja nicht, aber fürht diese ff möglicherweise in eine art krimi? also das wär ja mal was ganz anderes...
dein schreibstil is einfach genial. ich liebe es deine ff zu lesen, weil sie so angenehm is. ohne rechtschreib-, grammatik-, oder satzbaufehler und einfach so abwechslungsreich! sie fließt so dahin...
wenn du ein richtiges buch schreiben würdest, ich schwöre dir, ich würds nicht mehr aus der hand legen:biggrin: wahrscheinlich könnte im hintergrund die welt untergehen und ich würds nicht merken :lach:
ich finds einfach klasse wie du schreibst, fesselnd und interessant und es macht immer lust auf weiterlesen!
so ich hoffe du machst bald weiter.

Lg
Lisa


#16

Hey hab deine Teile
jetzt alle gelesen, und
ich muss sagen ich bin begeistert..
Echt super geschrieben...
Am anfang habe ich eine ziemliche Ähnlichkeit zu Rory
Praktium bei Logan Dad festgestellt.
Zufall oder Absicht?
Die Charaktere sind super realistisch und passent ausgewählt
Ich glaub ja das Alex bei ihrem Superreporter fiel lernen kann
denn ich find ihn irgendwie echt sympatisch..
Der andere aus dem Aufzug wiederum garnet, von dem sollte sie sich lieber
fern halten...

Achja herzlichen Glückwunsch zum Abi,
hoffe es war gut....

Ich freu mich auf den nächsten

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
#17

milo=best schrieb:wenn du ein richtiges buch schreiben würdest, ich schwöre dir, ich würds nicht mehr aus der hand legen:biggrin: wahrscheinlich könnte im hintergrund die welt untergehen und ich würds nicht merken :lach:
ich finds einfach klasse wie du schreibst, fesselnd und interessant und es macht immer lust auf weiterlesen!

:thanx: *rotwerd* Ich werd mir Mühe geben mit dem Buch, aber das kann noch n paar Jahre dauern. Wink

~Loorie~ schrieb:Am anfang habe ich eine ziemliche Ähnlichkeit zu Rory
Praktium bei Logan Dad festgestellt.
Zufall oder Absicht?

Hm... irgendwie beides. Ich dachte, das wär n guter Ausgangspunkt für ne ganz andere Geschichte, also hab ich mich einfach mal dran versucht.


Danke jedenfalls euch beiden für das liebe Feedback und werd versuchen, euch weiterhin zufireden zu stellen. Obwohl ich, ehrlich gesagt, mit dem nächsten Teil nit ganz so zufrieden bin. Es ist mehr so n Übergangsteil und na ja... seht selbst:




In diesem Moment klingelte das Handy in Moriartys Jackentasche.
Als er es beantwortete, wurde er schlagartig wieder ernst. „Ja? -
Oh, hey Vince. Was gibts? -
Was? Aber wieso? -
Okay, verstehe. -
Ist gut. -
Ich werde da sein. -
Okay. -
Wie? -
Ach so, ja. Die Kleine macht sich eigentlich ganz gut. -
Wir werden sehn. -
Ja, bis dann. -
Bye, Vince.“
Als er aufgelegt hatte und das Handy zurück in seine Tasche schob, wandte er sich wieder an seine junge Praktikantin: „Das war Vince.“
„Hab ich mitbekommen. Und was wollte er?“
„Miss Marquez hat in der Redaktion angerufen, um mir mitzuteilen, dass sie unseren Termin leider nicht wahrnehmen kann.“
„Oh.“
„Ja. Mr. Gerrett ist wohl einen Tag früher von seiner Geschäftsreise zurückgekehrt, deshalb kann sie jetzt nicht aus dem Haus. Sie hat aber wohl vorgeschlagen, sich heute Nachmittag so gegen 16.00 Uhr mit uns zu treffen, da hat Mr. Gerrett einen Termin.“
„Und was machen wir bis dahin?“
„Nun, da sonst momentan nichts weiter ansteht und du die meisten meiner Notizen bereits geordnet hast...“ Er zwinkerte ihr zu. „Und wo wir schon einmal hier sind: Wie wäre es mit Mittagessen?“
Alex lächelte. Sie hatte schon seit einer ganzen Weile so ein leeres Gefühl im Magen, zumal sie auch schon nicht allzu viel gefrühstückt hatte. Sie hatte morgens vor lauter Aufregung kaum etwas herunterbekommen. Doch nun, da sich ihre Aufregung wieder einigermaßen gelegt hatte, machte sich der Hunger bemerkbar. „Mittagessen, klingt gut.“
Woraufhin sich Moriarty nach dem Kellner umsah und als dieser herüberschaute, die Hand hob, um ihn herüberzuwinken.
Schon ein paar Augenblicke später stand er an ihrem Tisch. „Ja, bitte?“
„Könnten Sie uns bitte die Karte bringen? Wir würden gern etwas bestellen.“
„Sie wollen also nicht mehr warten?“ Der Kellner wusste offenbar, dass sie eigentlich noch eine dritte Person erwarteten, doch Moriarty winkte ab.
„Das hat sich erledigt.“
„Ah, wie schade. Darf ich ihnen dann gleich etwas zu trinken bringen?“
„Bier.“
„Und für die Señorina?“
„Eine Cola, bitte.“
“Kommt sofort.” Und damit war er auch schon wieder verschwunden. Dabei hätte er eigentlich überhaupt keinen Grund gehabt, sich so sehr zu beeilen, denn außer den beiden befanden sich nur wenige Gäste im Restaurant und die schienen bereits alle versorgt zu sein.
Es dauerte in der Tat nicht lange, da standen ihre Getränke vor ihnen auf dem Tisch und sie blätterten in den Speisekarten.
Nach einer Weile kam der Kellner wieder, um ihre Bestellung entgegen zu nehmen. „Haben Sie schon gewählt?“
Jim nickte. „Pepperoni-Pizza.“
Der Kellner notierte die Bestellung und wandte sich Alex zu: “Señorina?“
„Ich hätte gern die Cannelloni Siciliana, bitte.“
„Kommt sofort.“ Der Kellner verschwand in Richtung Küche, um die Bestellung aufzugeben und Alex war wieder allein mit Jim.

Fortsetzung folgt

Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)
#18

War ein Teil über den man nicht viel sagen kann.
Ich mag deine Schreibweise und den Inhalt der Geschichte.

War nicht viel Handlung in dem Test daher freu ich mich ganz doll auf den nächsten.

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
#19

Und weiter gehts.


„Und, gefällts dir bis jetzt?“ Diese Frage kam so aufrichtig freundlich, dass es Alex richtiggehend überraschte.
„Nun ja, ich durfte Notizen ordnen und sitze jetzt mit dem Starreporter der Times beim Mittagessen. Was will man mehr?“
Er grinste. „Na, wenn du so leicht zufrieden zu stellen bist: Ich find bestimmt noch einige alte Notizen von mir, die du ordnen kannst.“
„Wie nett. Dann weiß ich ja, was mich in nächster Zeit erwartet.“, lachte sie.
„Tja, du machst das auch echt gut, Kleine.“
„Das ist doch wenigstens schon mal etwas.“ Alex beschloss, die Sache mit Humor zu nehmen und Moriarty so bald wie möglich zu beweisen, dass sie nicht nur Notizen ordnen konnte.
„Ach, den Rest bringen wir dir auch noch bei.“ Er holte eine Schachtel „Lucky Strike“ und ein Feuerzeug aus seine Jackentasche und hielt ihr die Schachtel hin. „Auch eine?“
Alex schüttelte entsetzt den Kopf, doch Jim zuckte nur mit den Schultern und zündete sich selbst eine Zigarette an. Das Mädchen musste einen Hustenreiz unterdrücken. Seit ihr Vater vor zehn Jahren seine letzte Zigarette geraucht hatte, lebte sie in einer Nichtraucherfamilie und verabscheute das Rauchen. Nur leider konnte sie es schlecht jemand anderem verbieten.
Moriarty hatte anscheinend ihr Missfallen bemerkt, denn er fragte: „Ist was?“
Sie schüttelte den Kopf und verneinte, auch wenn es ihr schwer fiel, nichts zu sagen.
Da fiel ihr etwas ganz anderes ein: „Sagen Sie mal, haben Sie das vorhin ernst gemeint, als Sie Vince sagten, ich mache mich ganz gut?“
Jim zog eine Augenbraue hoch. „Hab ich das gesagt?“
Sie nickte. „Vorhin, am Telefon.“
„Ja dann wird ich das wohl auch so gemeint haben.“ Trotz des gleichgültigen Tonfalls, in dem er das sagte, freute sich die Praktikantin über das Kompliment. Doch Moriarty musste leider noch nachsetzen: „Aber freu dich nicht zu früh. Bis jetzt musstest du dich ja auch noch nicht beweisen. Du kannst noch immer versagen.“
Diese Aussage traf Alex wie ein Schlag ins Gesicht. Versagen, das hatte sie nie gewollt und sie musste sich eingestehen, dass das ihre größte Angst war. Das war es schon immer gewesen. Doch diesmal wäre ihr Versagen noch schlimmer. Seit sie klein war, war es ihr Traum gewesen, einmal eine richtig gute Journalistin zu werden und dieses Praktikum war ihre Chance zu beweisen, dass sie auch wirklich das Zeug dazu hatte.
Doch was, wenn sie nun hier versagte? Was sollte sie dann tun? Für sie gab es nichts anderes. Moriarty mochte das vielleicht nur so dahergesagt haben, ohne zu wissen, wie hart es das Mädchen traf, doch damit bestärkte er sie nur in ihrem Willen, ihm zu beweisen, was sie drauf hatte.
Sie sah ihn fest an. „Ich habe nicht vor, zu versagen.“
Jim musste schmunzeln, als er die Entschlossenheit in der Stimme der Kleinen hörte. „Ach nein? Dann musst du dir aber Mühe geben.“
Alex schnappte empört nach Luft. Was dachte dieser Kerl eigentlich, wer er war?
Moriarty merkte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte, als Alex ihn böse anfunkelte und zu einer Bemerkung ansetzte , die bestimmt nicht freundlich ausfallen würde. Beschwichtigend hab er beide Hände (die halb gerauchte Zigarette noch in der einen). „Woah, schon gut. Nun schau mich mal nicht so finster an, so war’s doch gar nicht gemeint. Geez, wenn Blicke töten könnten...“
Alex entspannte sich ein wenig, blieb jedoch in Kampfbereitschaft. „Sie sollten sich besser in Acht nehmen, solange Sie mich noch nicht genug kennen. Ich kann auch anders als immer nur nett.“
Sie wusste selbst nicht genau, weshalb sie das jetzt so sagte, doch Moriarty sollte ruhig wissen, dass er es hier nicht mit dem braven Mädchen von nebenan zu tun hatte. Normalerweise versuchte sie zwar, mit allen gut auszukommen, doch sie würde sich bestimmt nicht so herablassend behandeln lassen.
Auch Jim merkte nun, dass er sich bei diesem Mädchen in Acht nehmen musste. Es schien doch mehr hinter diesem hübschen Gesicht zu stecken, als er bisher angenommen hatte. Und eine gehörige Portion Kampfgeist besaß die Kleine anscheinend auch noch.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich werds mir merken.“

Fortsetzung folgt

Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)
#20

SChöner Teil
Alex hat genauso reagiert wie ich es tun würde.
Ich hätte denn auch so über den Mund gefahren....
Aber irgendwie ist er mir trotzdem sympatisch, weiß net warum...

Mag ihn irgendwie...

Bin gespannt wie es weiter geht

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club


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