[SIZE=2]Sorry für den Doppelpost, abeeeeer....
das neue Kapitel ist da. Ich hoffe euch gefällt es auch so gut, wie das erste. Wünsch euch viel Spaà beim Lesen!
Teil 2 Die Schwiegermutter, ein Nadelkissen & hungrige Girls
Inzwischen waren sie schon ein paar Stunden in der Luft. Lorelai schaute unauffällig zu dem Pärchen neben sich. Sie schliefen beide mit den Köpfen aneinander gelehnt. Darüber war sie ziemlich erleichtert, wenn sie ehrlich war. Es war die erste Ruhephase seit dem Start und sie genoss die Zeit. [/SIZE]
Jessica und Brian mochten ja ganz nett sein, aber sie waren auch furchtbar anstrengend. Es gab kaum ein Thema, dass sie nicht angesprochen hatten. Sie wusste jedes Detail über die 'Traumhochzeit' und dem geplanten Aufenthalt in Sydney, Melbourne, Perth, Alice Springs, Canberra, Brisbane, Adelaide und den anderen Städten; kannte die Geschichte ihres Kennenlernens auf der Jubiläumsfeier eines Supermarktes; war in ihre Familienplanung eingeweiht, die vorerst geheim bleiben müsste, denn wenn Brians Schwiegermutter erfahren würde, dass sie sich mindestens sechs Kinder wünschen, hätte sie 'unter Garantie verlangt, dass die Scheidung eingereicht wird, da sie der Meinung ist, dass eine Frau heutzutage nicht nur Kinder bekommen und den Haushalt schmeiÃen soll'. Des Weiteren hatte sie die Grundsätze des Aktienkaufs und ein paar 'unheimlich wichtige Tipps' für den Umgang mit Computer und Internet gelernt. Ihr schwirrte der Kopf.
Ein Kaffee wäre jetzt genau das Richtige. Sie blickte in den Gang, um nach einem Flugbegleiter Ausschau zu halten. Zu ihrer Freude sah sie, dass weiter vorne damit begonnen wurde Essen auszuteilen. Es würde noch etwas dauern, bis sie bei ihr waren, deshalb stand sie auf und holte den Umschlag mit dem Brief, der der Grund war, warum sie nach Sydney flog, aus ihrem Rucksack.
[I]*FLASHBACK*[/I]
Sie stand gerade an der Rezeption und nahm eine Reservierung entgegen, als Kirk die Lobby betrat. Er brachte die Post. Einer seiner unzähligen Jobs. Wurde irgendwo eine Aushilfe gesucht, war er zur Stelle. Rory und Lorelai hatten mal angefangen zu zählen, aber es schlieÃlich aufgegeben.
Sie machte ihm ein Zeichen zu warten, woraufhin er sich in einen der Sessel sinken lieÃ. Allerdings sprang er sofort wieder auf, als er bemerkte, dass er sich auf ein Nadelkissen gesetzt hatte, das ein Gast hatte liegen lassen.
In dem Augenblick beendete Lorelai ihr Gespräch und er kam zur Rezeption.
"Was hältst du davon, wenn ihr jedem Gast eine Versicherung gegen Verletzung aller Art durch spitze Gegenstände anbietet? Ich kümmere mich um alle Formalitäten."
"Seit wann hast du Ahnung von Versicherungen?"
"Ich habe vor ein paar Tagen ein Buch gelesen. Das ist gar nicht so schwer."
"Nein danke", schmunzelte Lorelai.
"Aber..."
"Kirk, hast du Post für das Hotel?" Er begann die Tasche zu durchsuchen. Lorelai konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen.
"Warum sortierst du die Briefe nicht schon vorher?"
"Wenn ich das täte, würde die Zeit, die ich bei den einzelnen Leuten bin, wesentlich verkürzt werden. Was wiederum hieÃe, dass auf Grund der mangelnden Zeit keine oder nur wenig Kommunikation stattfindet. Zwischenmenschliche Kommunikation ist wichtig. Vor ein paar Tagen hatte ich ein total interessantes Gespräch mit den Handersons..."
"Hast du Post für uns", unterbrach sie ihn.
"Nicht so eilig Lorelai!" Sie rollte leicht mit den Augen. "Ãhm, ja hier ist was." Er gab ihr einen blassgelben Umschlag. "Sieht irgendwie wichtig aus." Sie nahm ihm den Brief ab.
"Ist das alles?" Er nickte. "Schau lieber noch mal nach."
"Lorelai, ich..." Aber als er ihren Blick sah, tat er wie ihm geheiÃen. "Tatsächlich... eine Postkarte... Von den Smiths aus Seattle. Ihnen hat es sehr gut gefallen und sie freuen sich auf das nächste Jahr." Sie nahm ihn die Karte aus der Hand. "Ich wollte nur schauen, ob das Porto stimmt", verteidigte sich Kirk.
"Musst du nicht noch mehr Post austragen", erkundigte sich Lorelai freundlich. Er nickte, verabschiedete sich und verlieà das Hotel. Sie schaute sich den Umschlag näher an. A.A.T.H.V. Was konnte das bedeuten? Sie öffnete den Brief, der an sie gerichtet war.
[I]Sehr geehrte Miss Gilmore,[/I]
[I]ich freue mich Ihnen mitteilen zu können, dass das Independence Inn auf unserer Internetpräsenz zum Bestgeführten Hotel Connecticuts gewählt wurde. Zu den Kriterien zählten u. a.: Sauberkeit, Service und die Freundlichkeit des Personals. Bei allen Punkten schnitt das Hotel am Besten ab. Auf Grund dessen würden wir uns geehrt fühlen, wenn Sie (zusammen mit den Gewinnern aus den anderen vier Staaten, die an der Umfrage teilgenommen haben) unserer Einladung zu einem dreiwöchigen Seminar in Sydney (Australien) folgen würden. Es geht hauptsächlich darum Erfahrungen auszutauschen (neben den fünf amerikanischen sind auch zehn australische Vertreter anwesend). In der letzten Woche haben wir das groÃe Glück Mr. Daniel Stewart begrüÃen zu dürfen. Er ist der Eigentümer des 'Harbour Gardens', eines der führenden Häuser ganz Australiens. Er hat sich bereit erklärt über seinen Werdegang zu berichten. Des Weiteren führt er den Kurs "Was muss ich beachten, wenn ich mein eigenes Hotel eröffnen möchte?" durch. Dieses Seminar findet in zwei Monaten statt. Die Flugkosten übernehmen wir, ebenso wie das Hotelzimmer. Bitte geben Sie uns so schnell wie möglich (jedoch spätestens fünf Wochen vorher) Bescheid, damit für Sie alles organisiert werden kann.
Mit freundlichen GrüÃen,
J. Moore
(Vorsitzender Amerikanisch-Australischer-Tourismus und Hotelverband)
[/I]
"Wow", sagte Lorelai überrascht. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie las den Brief noch mal durch, um sicher zu gehen, dass sie richtig gelesen hatte, steckte das Papier wieder in den Umschlag und ging in die Küche. "Hast du einen Kaffee für mich?"
"Du weiÃt wo er steht", erwiderte Sookie zwinkernd. "Was ist denn los? Du siehst aus, als wenn du eben den Weihnachtsmann gesehen hast." Lorelai griff nach eine Tasse und goss sich ihr Lieblingsgetränk ein.
"Gerade war Kirk mit der Post da." Sie trank genüsslich einen Schluck.
"Mach es nicht so spannend!"
"Die Smiths aus Seattle schicken uns liebe GrüÃe. Sie freuen sich aufs nächste Mal." Sie trank noch einen Schluck. "Und es kam ein Brief, in dem steht, dass das das Hotel zum Bestgeführten ganz Connecticuts gewählt wurde. AuÃerdem soll ich für drei Wochen nach Australien." Sookie schaute ziemlich verwirrt.
"Wie... Bestes Hotel? Australien? Erzähl!" Nachdem sie geendet hatte, lief Sookie hüpfend durch die Küche. "Das ist sooooooo toll. Da musst du hin. Australien... Ich könnte glatt neidisch werden..."
[I]*FLASHBACK ENDE*[/I]
Sie stand wieder auf, um den Brief in der Tasche zu verstauen. Dabei bemerkte sie, dass die Flugbegleiter schon näher gekommen waren. Sie standen jetzt ungefähr in der Reihe, wo der gut aussehende Mann mit dem Basecap saÃ. Du hast Max, da musst du nicht anderen hinterher schauen! Sie lieà sich in den Sitz sinken und dachte an Stars Hollow. Sie vermisste alle schon, ganz besonders Sookie und Rory. Sie erinnerte sich lächelnd an den Tag zurück an dem sie Rory von der Einladung erzählt hatte. Sie hatte gleich darauf bestanden eine ihrer berühmten Pro und Contra Listen zu machen.
*FLASHBACK*
Sie saÃen am Küchentisch. Jede von ihnen hatte einen dampfenden Kaffeebecher vor sich zu stehen. Rory spielte mit einem Stift, während Lorelai mit einem Arm ihren Kopf stützte und mit der anderen Hand nach ihrer Tasse griff, um einen Schluck zu trinken.
"Hey, hör auf mit dem Stift zu spielen, sonst kann ich nicht nachdenken."
"Als wenn du gerade nachdenken würdest", lachte Rory.
"Das mache ich! Ich denke gerade angestrengt nach." Zum Beweis legte sie ihre Stirn übertrieben in Falten. "Grübel, grübel, grübel..." Rory prustete vor lachen.
"Du bist unmöglich Mum!"
"Ich habe nur Hunger", redete sich die Angesprochene raus. "Was haben wir denn bisher?" Rory schaute auf das Blatt, welches vor ihr auf dem Tisch lag.
"Ãhhm... nichts."
"Das ist schon eine Menge", stellte Lorelai grinsend fest. Es war für einige Momente still, wenn man davon absah, dass ihre Nachbarn gerade begonnen hatten, Rasen zu mähen. Rory schloss das Fenster, damit der Lärm nicht ins Zimmer dringen konnte. "Ich weià etwas", rief die Ãltere freudig.
"Pro oder Contra?"
"Contra. Du kannst nicht mitkommen und deshalb bin ich ganz einsam", erwiderte sie mit aufgesetzten traurigen Gesicht.
"Soll ich das wirklich aufschreiben?"
"Auf die berühmte Gilmore Pro und Contra Liste kommt jeder Punkt."
"Na gut, dann schreibe ich bei Pro aber 'Land & Leute kennenlernen'."
"Einverstanden. Mir ist noch etwas eingefallen", ereiferte sich Lorelai. Rory schaute fragend zu ihrer Mum, die gerade noch einen Schluck Kaffee trank. "Der lange Flug und das Ozonloch!" Die jüngere der beiden Gilmores rollte kurz mit den Augen, notierte aber die Stichpunkte. "Warum schaust du so komisch?
"Ach nichts!"
"Jetzt sag schon, sonst..." Rory schüttelte lachend den Kopf.
"Sonst was?" Lorelai dachte nach. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht.
"Sonst erzähle ich allen von deinem Bryan Adams Poster!"
"Du bist fies! Barry Manilow", konterte Rory.
"Oh..."
"Mehr als 'oh' fällt dir nicht ein?"
"Er war sehr groÃ, als ich klein war", verteidigte sich Lorelai. "Frieden?"
"Frieden!" Zur Versöhnung stieÃen sie mit ihren Tassen an.
"Warum hast du eben so komisch geguckt", hakte die Ãltere wieder nach.
"Weil bis jetzt nur Contrapunkte von dir kamen!"
"Stimmt doch gar nicht", empörte sich Lorelai.
"Soll ich sie dir vorlesen?"
"Gib mir mal den Zettel." Rory tat wie ihr geheiÃen und beobachtete, wie ihre Mum lächelnd etwas notierte, um anschlieÃend das Papier wieder zurück zu schieben. Kichernd schaute die jüngere Gilmore auf das Blatt und schrieb etwas zu dem Punkt von Lorelai, die ihr daraufhin den Zettel wegnahm und erneut etwas dazu schrieb. Als Rory die Liste sah, musste sie grinsen.
Ein paar Augenblicke später stand Lorelai auf und griff nach dem Telefon.
"Was hast du vor?"
"Ich bestell uns was zu essen. Pizza oder Chinesisch?"
"Mum... wie wollen wir so fertig werden?"
"Was", fragte die Angesprochene lächelnd. "Ich hab Hunger."
"Ich auch", lachte Rory. "Chinesisch!"
Etwas später blickten beide auf das Papier. Mehr war ihnen nicht eingefallen.
"Ich flieg also nach Australien..." Rory nickte bestätigend. Die Liste war schon seit Jahren ein wichtiger Entscheidungshelfer bei den Gilmore Girls. "Das hier darf niemand sehen", meinte Lorelai lachend.
"Wie immer", entgegnete ihre Tochter.
"Dann ruf ich gleich Mr. Moore an, um ihm Bescheid zu sagen."
"Und ich..." Rory schaute ihre Uhr. "Mist... ich komm zu spät. Dean wartet bestimmt schon. Ich muss los. Tschüà Mum!" Sie gab ihr einen Kuss auf die Wange, sprang auf, packte schnell die Tasche und rannte aus dem Haus.
[I]*FLASHBACK ENDE*[/I]
Lorelai wurde aus ihren Gedanken gerissen.
"Möchten sie Menü eins oder Menü zwei?" Ohne zu wissen was es war, entschied sie sich für das Zweite. "Und was möchten sie trinken?"
"Einen Kaffee, bitte!" Sie klappte den kleinen Tisch runter und nahm den Becher mit dem dampfenden Getränk entgegen. Das Pärchen neben ihr war inzwischen wieder aufgewacht und entschied sich für das erste Menü. Lorelai bekam einen eckigen Plastikteller und Plastikbesteck in die Hand gedrückt. Sie kostete von dem Essen. Es schmeckte gar nicht so schlecht.
"Das hier ist der Nachtisch", sagte die Stewardess und gab ihr ein Stück Kuchen, den Lorelai sofort aus der Packung nahm. Nachdem sie abgebissen hatte, legte sie ihn allerdings gleich wieder zur Seite. "Schmeckt ihnen der Marzipankuchen nicht?"
"Doch", erwiderte sie höflich, während sie nach einer Serviette griff, um den Bissen unauffällig verschwinden zu lassen. Hätte sie das nicht vorher sagen können? Jessica und Brian hatten inzwischen auch ihr Essen bekommen und diskutierten gerade darüber, welche Beilage besser schmeckte. Lorelai interessierte sich nicht dafür. Stattdessen griff sie nach ihrem Becher und spülte den Marzipangeschmack mit Kaffee runter. Er war zwar nicht so gut wie Sookies, aber trinkbar.
"Alles zu ihrer Zufriedenheit?" Lorelai nickte bestätigend. Genau wie ihre Sitznachbarn, woraufhin die Flugbegleiterin den Wagen weiter schob und sich alle dem Essen widmeten.
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Hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Wünsch mir viel FB.
"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston