La vía en amores
#11

Hey Sue:hi:

Du weißt ja das ich deine FF liebe. Aber ich dachte mir du würdest dich freuen wenn du hier auch FB kriegstSmile.

Also zum FB.

Kapitel 1.

Der Banner ist klasse. Die Farben und so einfach top.

Zitat:Er trug schwarze Hosen, ein schwarzes T-Shirt, das seinen Körper umschmeichelte und einen ebenfalls schwarzen Blazer. Seine Haare waren blond und zerzaust, als wäre er eben erst aufgestanden und seine haselnussbraunen Augen blitzen auf, als sie ein bisschen zu lange in seine Richtung blickte. Sein Lächeln wurde grösser und sie konnte sich nicht helfen, aber auch auf ihren Lippen spielte plötzlich ein Lächeln.
Du hast da Logan einfach perfekt beschrieben. Besser gehts eigt gar nicht.
Man kann sich Logan richtig vorstellen. Und das ist klasseSmile

Zitat: „Macht es etwas, wenn ich mich hier hinsetzte?“
Das macht nix:gg:

Kapitel 2.

Zitat:Logan war nervös, sehr sogar. Sonst flirtete er mit Frauen, lies seinem Charme freien Lauf und lächelte sie herausfordernd an, doch nervös, war er noch nie gewesen. Rorys Augen machten ihn einfach nervös. Nicht nur, weil sie wunderschön waren, sondern auch, weil er das Gefühl hatte, dass sie mehr sahen, als andere. Nach außen spielte Logan gerne den reichen, verwöhnten, jungen Mann, der alles und jeden haben konnte. Doch er wusste, dass Rory mehr, als nur die Oberfläche, jedes Menschen sehen konnte. Sie sah tief in einem hinein und lies sich nicht von Gesichtern, die man aufsetzte, täuschen.
Jaja...so ist der liebe Logen ^^ aber das ist auch super beschrieben.
Acj...ich liebe diese FF einfach ^^:o

Zitat: Dabei stand er auf, legte Geld auf das Tischen und reichte ihr die Hand. Rory ergriff seine Hand und lies sie nicht mehr los.
wunderschönWub

Kapitel 3.

Zitat:„Na, wurde auch zeit, dass die es mir bringen!“ sagte Emily, „du hast dem Dienstmädchen doch hoffentlich kein Geld gegeben Rory! Dafür, dass sie Fehler machen, müssen sie nicht noch belohnt werden!“ „Nein, Grandma, ich habe ihr kein Geld gegeben.“ Rory verdrehte leicht die Augen und fragte: „ Wollen wir mal was essen gehen? Ich habe nämlich ziemlichen Hunger.“
.lol.:laugh: DU hast Emiliy wunderbar getroffen...ich hab mich schlapp gelacht^^

Kapitel 4.
Zitat:„Wohin gehen wir?“ fragte Rory neugierig.

„Das wirst du schon noch früh genug erfahren.“

„Ach komm schon!“

„Nein, ich bleib steinhart. Es soll doch eine Überraschung werden.“

„Okay, aber diese Frage musst du mir beantworten. Wieso um Himmels willen musste ich mein Bikini mitnehmen?“

„Kannst du dir das nicht denken? Du bist doch sonst immer so schnell im denken.“, wiederum lächelte er sie an.

„Ah, ah, also gehen wir schwimmen, oder?“

„Oh, eine Blitzmerkerin!“

„Bitte, erzähl mir, wohin wir gehen. Bitte!“

„Du kriegst nichts mehr aus mir heraus, auch wenn du noch so lange auf mich einredest“

„Ich gebe nicht so schnell auf, vergiss das nicht.“, sagte Rory und zwinkerte ihm zu.

„Na gut, ich werds mir merken.“
:laugh: Einfach lustig..die spielchen zwischen denen beiden sind einfach klasse. Da merkt man wie sie sich mögen/lieben.Smile


Zitat: „Du Logan, ich muss dir dringend was sagen“

„Was denn? Hast du etwa dein Bikini vergessen? Also das hättest du schon ein bisschen früher sagen können, denn jetzt müssen wir alles wieder zurück laufen….“

Rory nahm seine Hand und er verstummte. Sie sah ihn an und er wusste, dass sie ihm etwas Wichtiges sagen wollte.

„Ich möchte dir danken, Logan. Du hast mich aus meiner trüben Gedankenwelt geholt und mir bis jetzt nur alles erdenklich schöne gezeigt, ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll…“

„Du musst mir nicht danken, Rory. Schon allein, dass du wieder lachst, ist dank genug.“
Er hielt ihre Hand fest und blickte in ihre Augen, die voller Dank erfüllt waren. Er riss sich von ihren Augen los und zog sie weiter.
das war o traurigSad. aber auch schön...einfach beides:herz:

Kapitel 5.

Zitat:Rory blieb mitten auf der Strasse stehen und sträubte sich, wie eine Katze, weiter zu laufen. Sie hielt immer noch seine Hand fest und zog ihn an sich heran. Nun stand er dicht bei ihr und sie schaute in seine haselnussbraunen Augen, die erwartungsvoll aufblitzten. „Wenn wir jetzt weiter hin so einen Marathon laufen, bleibe ich auf der Stelle hier auf der Strasse und setzt mich dort auf diese Bank.“ Sie wies auf eine grüne Bank, die in der Nähe eines Baumes stand.
laugh:Klasse witzig aber auch echt schön. Man kann sich die beiden echt super vorstellenWub

Zitat:Nach einiger Zeit schwamm Logan wieder zu Yacht, kletterte hinaus und reichte Rory die Hand, um ihr zu helfen. Sie ergriff seine Hand und er zog sie aus dem Wasser. Nun stand sie ganz Nahe bei ihm, so nahe, dass sie seine Wimper und die Wassertropfen, die ihm übers Gesicht liefen, zählen konnte. Sie spürte seinen Atem auf ihrer nassen Haut, was bei ihr eine Gänsehaut auslöste, die sie dieses Mal allerdings nicht verdrängen wollte. Er zog sie näher an sich heran, sodass sie seinen nassen Körper auf ihrem spüren konnte. Sie legte ihre Arme um seinen Körper und fuhr mir ihrer Hand über seinen nassen Rücken. Beide näherten sich langsam dem anderen, bis sich ihre Lippen trafen.
kann ich nicht mir Ror tauschen:flennen:...ich möchte Logan ^^.
Das war echt super schön. Soviel Gefühl...einfach nur super. Das kann man nicht in Worten fassen.

Kapitel 6.

Zitat:Hey Huntz, wo um Gotteswillen steckst du? Wir sind hier in Costa Rica, mit der LDB und feiern hier gerade ein mörderische Party, so wie es sich gehört. Jede Menge Alkohol, Mädels und Alkohol. Oder hab ich das schon erwähnt... jedenfalls vermisst dich unser Schnuckiputzchen von Colin schon sehr. Eine weiter Stimme erklang: „ Huntz, hör nicht auf Finn, der hat wieder mindestens drei Flaschen zu viel intus! nein Colin, man muss immer die Wahrheit sagen… gib mir jetzt sofort mein Handy! Nein, ich geb dir nicht mein Handy… das ist nicht dein Handy, sondern meins! Nein, das ist meins! .... Oh, hallo Süsse, na, wie wärs mit uns zwei?… somit verschwand die erste Stimme und die zweite erklang wieder: „Also Huntz! Meld dich wieder einmal, ohne dich ist es nicht dasselbe!“
...leider sind nur 15 Smilies erlaubt...aber hier gehört ein smilie her der lacht...einfach nur super. du triffst die charas einfach super gut..;-)

Kapitel 7.

Zitat:Der Kuss war warm, schmeckte süss und nach Schokolade. Beide lösten sich erst wieder von einander, als nichts mehr ausser Lippenstift auf Rorys Lippen befand. Beide genossen es, lachten und redeten. Nach einiger Zeit, standen beide auf und träumten den Tisch nun ganz ab. Logan steckte Rory noch eine übrig gebliebene rote Rose in ihr braunes Haar und startete den Motor. Rory lehnte sich an ihn und legte ihren Kopf an seine Schultern. Er schlang einen Arm um ihre Talie und steuerte die Yacht auf die vielen Lichter der Küste von Barcelona zu.
Einfach himmlisch...Wub

Kapitel 8.

Das ist einer meiner Lieblingskapitel...deshalb will ich gar nix zitieren. Da sonst der ganze Teil zitiert werden müsste *gg*
Einfach hammer geil;-)

Kapitel 9.

Zitat:Er ging nun also, mit leicht gesenktem Blick, die blass beleuchtete Strasse entlang, dem schon bald kommenden Morgen entgegen.
*heul* Ich hasse es wenn ich lese, das Logan traurig ist ='(.

Soda..das war ja mal ein FB!^^
Ich denke ich hab noch nie so ein langes gegeben...^^

Schreib so weiter

lg,
Tanja
#12

Hey Suechen!!

Ich liebe deine FF. Ich kann sie immer wieder lesen, deshalb bin ich froh, dass du sie hier nochmal postetsSmile
Dein Schreibstil ist einfach der Hammer, ich weiß nicht wie man so schreiben kann. Mir fehlen die Worte!
Auch wenn ich schon weiß wie es weiter geht, werde ich deine FF hier immer schön brav verfolgen, den wie gesagt, es ist einfach schön nochmal die 'Anfänge' zu lesen!!


LG Annika *ganz doll knuddel*
#13

Hey
die Kapitel waren wiedermal super..ich lese die FF auch hier weiter, weil ich sie einfach so toll finde, also ich kann sie immer wieder lesen.
Hab sie auch auf MFB schon 2 mal gelesen.
Mach weiter so
Lg LuHuntzberger

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♥♥
#14

Vielen, lieben Dank euch drei für eure tollen Fb.

@Tanja: Dein Fb ist sehr toll und ausführlich. Danke, dass du mir auch hier nochmals ein Fb gibts. Smile

@Annika: Ach, mein Engel. Du bist die beste. *knuddel* Vielen Dank für dein liebes Fb!

@LuHuntzberger: Auch an dich ein dickes Dankeschön. Besonders da du mir hier und bei MFB ein Fb gibst.

So, es geht gleich weiter....

9. Kapitel

Rory erhob sich von ihrem Bett, zog sich ein Paar Jeans und ein enges, weisses Top an, das sie einmal in einem Einkaufszentrum in Hard-ford entdeckt hatte, und legte frisches Make-up auf. Als sie in den Spiegel sah, schaute ihr eine müde und traurige, aber dennoch fest entschlossene Rory entgegnen. Sie ging also, so leise wie möglich durch die Suite um ihre Granma nicht zu wecken. Doch als sie gerade die Tür, die hinaus auf den Flur führte, öffnen wollte, kam auch schon Emily mit leicht zerzausten Haaren und mit ihrem roten Morgenmantel bekleidet aus ihrem Zimmer und ging auf Rory zu.
Nein, nicht jetzt, wieso jetzt. Sie musste zu Logan. Er wartete sicher schon auf sie. Wieso nur, konnte ihre Grossmutter nicht wie alle anderen Grossmütter sein und am frühen morgen einfach tief und fest in ihrem Bettchen liegen und schlafen? Wieso nur? , fragte sich Rory und versuchte ihrer Grossmutter nicht in die Augen zu sehen. „Was um Gotteswillen machst du so früh am morgen hier draussen?“, fragte Emily sie verwirrt. „Ähm, nun ja… du weißt ja Grandma, ich bin, wie meine Mutter Kaffeesüchtig und naja… also ich konnte nicht einschlafen und da dachte ich mir, dass ich mir einen Kaffee hole.“, stottere Rory vor sich hin und blickte verlegen zu Boden. „Ach Kind, hast du schon mal davon gehört, dass Kaffee beim einschlafen hilft? Ausserdem es ist fünf Uhr morgens und da hat wohl noch kein Café oder sonst irgendein Laden offen, also wo willst du wirklich hin?“, fragte Emily und blickte Rory forschend an. „Tja, also… ich wollte einen kleinen Morgenspaziergang machen und mir dann den Sonnenaufgang anschauen.“, sagte Rory und lächelte ihre Grossmutter ein wenig verlegen, aber dennoch zuckersüss an, in der Hoffnung, sie würde ihr diese Lüge abnehmen. „Na, gut, wenn ich jetzt schon mal wach bin, komm ich mit.“, verkündete Emily mit einem breiten Lächeln. „Ich muss mich nur noch anziehen, wärst du so lieb und wartest hier auf mich?“, fragte sie und Rory antwortete mit einem einfachen Nicken.
Nein, nein, nein! Wieso? Sie lehnte sich an eine Wand und schloss die Augen. Musste das sein? Sie wollte doch zu Logan und gerade jetzt, musste ihre Grossmutter dazwischen funken. Am liebsten wäre sie einfach aus der Suite gerannt, direkt ihn die warmen und starken Arme von Logan. Doch sie wartete geduldig auf ihre Grossmutter und versuchte ihren Ärger hinunter zu schlucken. Rory atmete noch einmal tief durch, um sich ganz zu beruhigen, bevor sie zusammen mit ihrer Grossmutter, die sich frisch angezogen, frisiert und geschminkt hatte, die Suite verliess und hinunter in die Lobby ging. Als sie nun durch die Eingangpforte des Hotels stritt, sah sie schon Logan, wie er immer noch ein wenig verschlafen an einem Baum ganz in der Nähe lehnte und auf sie wartete. Wie gerne wäre sie jetzt zu ihm hin gerannt und hätte ihn umarmt und geküsst. Doch sie konnte nicht und das nur wegen ihrer Grossmutter. Als sie nun an Logan vorbei ging, brach ihr fast das Herz. Sie konnte ihn nicht einmal anblicken, so sehr schämte sie sich für sich selbst und das was gerade geschah, obwohl sie eigentlich nichts dafür konnte. Sie wollte ihm doch alles erzählen und mit ihm den letzten Tag in Barcelona verbringen. Doch statt nun in seinen Armen zu liegen, lief sie mit ihrer Grossmutter die Strasse zum Hafen hinunter. Logan konnte es nicht fassen, dass Rory einfach an ihn vorbei gelaufen war und ihn nicht mal eines Blickes gewürdigt hatte. Er war ohne zu fragen sofort zu ihrem Hotel gerannt und hatte keine Minute gezögert. Und jetzt? Jetzt ging sie mit ihrer Grossmutter spazieren. Er konnte es verstehen, dass sie nicht zu ihm gekommen war, wenn ihre Grossmutter dabei war, aber wenigstens ein Blick von ihr hätte gereicht um ihm zu zeigen, dass es ihr Leid tat, was da nun gerade passierte. Doch nichts der gleichen. Kein Blick, kein Lächeln, auch noch so eine kleine Geste hatte sie ihm nicht entgegen gebracht. Logan blickte wieder vom Boden auf, den er in seinen Gedanken versunken angestarrt hatte, und schaute Rory und ihrer Grossmutter hinterher. Als sich Rorys Grossmutter jedoch nochmals umdrehte und zurück blickte, da sie scheinbar etwas verloren hatte, wurde ihn schlagartig bewusst, wer sie war. Die Grossmutter von Rory war niemand anders als Emily Gilmore, eine gute Bekannte seiner Eltern. Sollte er sich nun freuen oder wie sollte er diese Tatsache jetzt betrachten? Natürlich wusste er nun, dass er eine grössere Chance hatte Rory nach den Freien wieder zu sehen, als zuvor, doch er wusste einfach nicht, wie er jetzt damit umzugehen hatte. Er beschloss nun in sein Hotel zu gehen und sich wieder in sein Bett zu legen, in der Hoffnung, seine Gedanken und Gefühle für heute oder wenigsten für ein paar Stunden beiseite zu schieben und später über alles nochmals nachdenken zu können und sich über alles klar zu werden. Er ging nun also, mit leicht gesenktem Blick, die blass beleuchtete Strasse entlang, dem schon bald kommenden Morgen entgegen.

10.Kapitel


„Was ist den los mit dir, Rory? Hat dir der Sonnenaufgang nicht gefallen? Oder ist was mit deinem Kaffee nicht in Ordnung?“, fragte Emily und sah Rory ein wenig besorgt an. „Nein, nein Granma, alles okay, ich bin nur ein bisschen nachdenklich, dass ist alles. Mach dir keine Sorgen.“, erwiderte Rory, sie seufzte leise und rührte schon etwa das 30 Mal ihren Kaffee um. Sie hatte jetzt einfach keine Lust auf Kaffee, was bei ihr wirklich selten, bis nie vorkam, doch ihre Gedanken kreisten nur um Logan und die Tatsache, dass sie gerade noch acht Stunden in Barcelona sein würde und nach diesen acht Stunden Logan nie wieder sehen würde. Wenn das noch so weiter ging, wie bisher, würde sie Logan auch in diesen wenigen Stunden, die ihr noch blieben, nicht mehr sehen und dass alles nur wegen ihrer Grossmutter. Sie hängte wie eine Klette an ihr und folgte ihr überall hin, egal, was sie machte. Zuerst der Spaziergang, dann der Sonnenaufgang und jetzt ein gemeinsames Frühstück in einem Café, in der Nähe des Hafens. Eigentlich war es ein schönes, kleines und gemütliches Café, genau nach Rorys Geschmack, doch sie wollte jetzt nicht hier mit ihrer Grandma sitzen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Sie wollte einfach nur zu Logan. Einfach seine Nähe spüren, mit ihm reden, ihm alles erklären. Doch sie konnte nicht einfach gehen, dass ging einfach nicht. Oder konnte sie doch? Sollte sie einfach aufstehen, davon rennen und Logan suchen? Sollte sie? Es war keine Frage des Sollens, es war eine Frage des Wollens, stellte sie selbst fest. Wollte sie einfach gehen und zu Logan. Wollte sie es wirklich?
Ja, sie wollte es. Noch nie war sie sich so sicher gewesen etwas zu wollen, wie in diesem Moment. Sie blickte noch kurz zu Emily, doch sie war sich sicher. „Grandma, ich muss jetzt los.“, sagte Rory und stand abrupt auf. Sie griff nach ihrer kleinen, weissen Handtasche, die neben ihrem Stuhl am Boden stand, drehte sich um und lief, so schnell, wie es ihre hohen Schuhe zu ließen, die Strasse in Richtung Zentrum hinauf. „Aber Rory…“, schrie ihr ihre Grandma hinter her, doch sie hörte es nicht, besser gesagt, Rory wollte es gar nicht hören. Sie wollte jetzt nicht über die Konsequenzen ihres impulsiven Entscheids nachdenken. Sie wollte es einfach nicht. Das einzige, was sie jetzt wollte, war Logan zu finden. Rory kramte also, während sie immer noch die „La Rambla“ entlang lief, ihr Handy hervor und rief das Telefonbuch auf. Als sie Logans Nummer suchte, musste sie aufpassen, nicht mit den Leuten, die ihr entgegen kamen, zusammen zu prallen, was gar nicht so einfach war. Doch für eine Gilmore, die sich gleichzeitig die Fingernägel lackieren, Telefonieren, Marshmallow essen und lernen konnte, war das leicht zu bewältigen. Als sie nun endlich Logans Nummer gefunden und gewählte hatte, meldete sich nicht, wie erwartet, Logan selbst, sondern seine Combox. Genervt klappte sie ihr Handy zu und versuchte sich an ein Gespräch an ihrem zweiten Tag, den sie zusammen verbracht hatten, zu erinnern. In diesem hatte Logan ihr nämlich verraten, wie sein Hotel hiess, doch die Erinnerung wollte einfach nicht kommen. Sie lief, in der Hoffnung, dass ihr der Name bald einfallen würde, ins Zentrum von Barcelona und setzte sich kurz auf eine Bank, in der nähe eines Springbrunnens. Rory war erschöpf und musste erst einmal Luft holen, bevor sie wieder Logans Nummer wählte, doch nicht anders, als zuvor, meldete sich die Combox. Warum musste Logan sein Handy ausgerechnet jetzt ausgeschaltet haben? Sie fuhr sich mit der einen Hand durch ihr brauens, glattes Haar, während sie angestrengt nachdachte. Wie hiess dieses verdammte Hotel den noch mal? Logan sagte es wäre unweit der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und in der Nähe des Hauptgeschäftsviertel von Barcelona, daran konnte sie sich noch erinnern. Doch unweit konnte alles heissen. 5 Meter, 50 Meter, 500 Meter…Sie konnte nicht mehr, alles was sie wollte, war Logan zu finden, doch wenn das so weiter ging, würde sie, ohne ihn noch einmal gesehen zu haben, in den Flieger nach Amsterdam steigen. Und dass, da war sie sich aber Mals sicher, wollte sie nicht zu lassen. Rory erhob sich nun und lief weiter. Als sie in die Calle Mallorca einbog, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Da war es. Direkt vor ihren Augen erhob sich das Hotel Alexandra. Es war ein nicht allzu grosses Hotel, versprühte Charme und Eleganz. Das war es. Das Hotel Alexandra. Sie hatte es gefunden. Rory lief so schnell, wie möglich ins Innere und steuerte auch schon die Rezeption an. Dahinter sass eine junge Frau mit blonden Haaren, die gerade telefonierte. Die Dame blickte auf, als Rory näher trat und beendete ihr Gespräch. „Was kann ich für sie tun, Miss?“, fragte sie Rory mit höflicher Stimme und erwartungsvollen Blick. „Also, ich suche… also Logan…. Also.. hmm…“, stotterte Rory und blickte die junge Dame an. „Logan… wie?“, fragte sie Rory und machte sich auch schon an ihrem Computer zu schaffen. „Tja…“, erst jetzt fiel ihr auf, dass sie Logans Nachnamen gar nicht wusste. Sie war fünf Tage mit diesem Mann unterwegs gewesen, fühlte sich sicher in seinen Armen und vertraute ihm, doch seinen Nachnamen, wusste sie nicht. „Verzeihung… schon gut, ich brauch nichts mehr, aber dennoch danke für ihre Hilfe.“, sagte Rory und liess eine etwas verwirrte Rezeptzionistin zurück. Sie lief zu den Fahrstühlen und drückte ungeduldig den Knopf, der den Fahrstuhl rief. Als der Lift dann endlich da war, steig sie ein und drückte den Knopf, des obersten Stockwerkes. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, lehnte sie sich an die Wand und schloss die Augen. Was machte sie eigentlich hier? Sie suchte einen Mann, von dem sie nicht einmal seinen Nachnamen wusste, nicht einmal wusste wo her dieser kam. Doch sie konnte nicht anders, sie wollte es einfach und nur einmal, wollte sie ihrem Herzen folgen, nur dieses eine Mal. Als der Fahrstuhl im obersten Stockwerk angekommen war, stieg sie aus und schaute sich um. Es gab hier maximal 4 Zimmer, doch es waren alle Suiten. Hatte Logan nicht einmal erwähnt, dass er eine wunderschöne Aussicht hätte? Und eine wunderschöne Aussicht konnte man eigentlich nur im obersten Stockwerk haben. Mit neuer Hoffnung ging sie zu der Suite, die ihr am nächsten lag und klopfte sanft. Einige Minuten verstrichen, in denen nichts geschah. Sie klopfte erneut, doch auch dieses Mal, keine Reaktion. Rory ging also zur nächsten Tür und klopfte. Doch erneut keine Reaktion. War Logan überhaupt in seinem Zimmer? Warum sollte er eigentlich. Vergeudete sie hier nur Zeit? Andererseits, wo sonst, sollte sie suchen, wenn nicht hier? Sie stand nun vor der dritten Tür, atmete noch einmal tief durch und klopfte erneut. Es vergingen einige Sekunden, doch dann hörte sie langsam Schritte auf sie zu kommen. Ihr Herz schlug schneller und ihr Atem beschleunigte sich. Als die Schritte verstummt waren und sich die Klinke langsam nach unten bewegte, setzte ihr Atem ganz aus. Sie starrte auf die Klinke und sah, wie sich die Türe langsam öffnete. Rory blickte nun auf und wartete gespannt. Als sie nun ihr gegenüber erblickte, explodierte innerlich ein wahres Feuerwerk. Sie hatte es geschafft. Sie hatte ihn gefunden. Freudestrahlend, sprang sie ihn seine starken Arme und küsste ihn leidenschaftlich. „Es tut mir so Leid, was da am morgen passiert ist. Es tut mir so leid!“, presste sie zwischen viele Küssen hervor. „Schon gut, Rory. Ich verstehe das, du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, erwiderte Logan und zog sie ins Zimmer. Er küsste sie erneut leidenschaftlich und zog sie näher an sich heran. Nach einigen Küssen und liebevollem streicheln über ihre Haare, Arme und Wange, sagte er noch einmal: „Ich verstehe das Rory, ich verstehe es.“


11. Kapitel

Beide standen noch eine ganz Weile in den Armen des jeweils anderen und genossen die Nähe, die sie umfing, mit jeder einzelnen Faser ihrer Körper. Wie gut sie doch nur roch. Ihr Haar, ihre Haut, ihr Nacken. Alles duftete einfach wunderbar. Ihre weichen, schokoladenbraunen Haare rochen leicht nach Pfirsich und ihre Haut duftete süss und angenehm nach frischen Rosen. Noch nie hatte ihm ein Mädchen so den Kopf verdreht, wie dieses, das gerade in seinen Armen lag. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass er jedes Mal erlebte, wenn er sie nur ansah oder mit ihr redete. Sie war einfach perfekt. Das hatte er schon das erste Mal, als er sie sah, feststellen können. Die letzten Tage mit ihr, waren unbeschreiblich gewesen. Noch nie hatte er mit einer Frau so viel gelacht und geredet. Er hatte schon mit vielen Frauen Dates gehabt und genauso viele geküsst, wenn nicht noch mehr, doch das war alles nicht vergleichbar, mit dem, was er erlebte, wenn er mit Rory zusammen war. Normalerweise landete er mit jeder Frau, die zuvor mit ihm ausgegangen war, früher oder später im Bett, doch nicht so bei Rory. Er wusste, dass sie etwas ganz Besonderes war und dass die Chemie, die zwischen ihnen herrschte, genau so besonders und einzigartig war. Er wollte dies auf keinen Fall für eine einzige Nacht mit ihr aufs Spiel setzten. Denn er wusste, was Sex alles ändern konnte. Sowohl zum Guten, wie auch zum schlechtem. Wenn er ehrlich war, hatte er eigentlich bis jetzt noch nie daran gedacht, mit Rory zu schlafen. Sie war auch nicht die Typ Frau, die einfach so Sex hatte, da war er sich sicher. Sie sollte es sagen, wenn sie dafür bereit war. Es war ihm nicht wichtig, wann, wo oder ob es überhaupt geschehen würde, es war ihm einfach von grosser Bedeutung, dass sie den Ausschlag dafür gab. Logans Gedanken wurden unterbrochen, als sich Rory aus der langen Umarmung löste. Sie schauten sie sich noch kurz an, bevor Rory anfing zu reden: „Logan, ich muss dir jetzt wirklich was Dringendes sagen, was mir sehr am Herzen liegt, dass du das erfährst. Du hast mich gestern auf der Yacht einfach so getröstet und warst für mich da, obwohl du gar nicht wusstest, warum ich plötzlich so traurig war, deshalb…“, „Hey das ist doch selbstverständlich Rory, dass ich für dich da war.“, unterbrach Logan sie. „Nein, Logan, ist es eben nicht. Vor allem, du kennst mich erst seit vier Tagen und bist schon so um mich besorgt. Das ist was Besonders. Und drum will ich jetzt offen mit dir sein.“, sagte Rory und blickte ihn direkt an. „Okay, dann setzten wir uns doch am besten auf sie Couch.“, sagte Logan und legte sanft seine linke Hand auf ihre Schultern und lenkte sie sachte auf ein weisses Sofa, dass in der Mitte des Raumes stand. Beide setzten sich und Rory begann zu erzählen. Sie lies nichts aus, sie erzählte jedes Detail. Von dem Schmerz, der in ihr brannte, von dem Nichtverständnis ihrer Mutter, von Dean und wie sehr sie es bereute. Ab und zu musste sie wieder einmal mit den Tränen kämpfen, doch sie schaffte es sie zu verdrängen. Sie schämte sich nicht Logan all das zu erzählen, im Gegenteil, es war befreiend und als sie geendet hatte, war es, als ob nun der schwere Stein, der ihr bis jetzt auf dem Herzen gelegen hatte, weggerollt wäre. Es war lange Zeit ruhig und still zwischen den beiden und niemand wagte etwas zu sagen. Bis Rory das Wort ergriff: „Du haltest mich jetzt sicher für irgendeine arrogante und selbstsüchtige Person, weil ich dass getan habe, aber…“ „Rory hör auf.“, unterbrach sie Logan. „Was, aber…“, fragte Rory verwirrt. „Rory, hör auf solchen Blödsinn zu erzählen. Du bist was Besonderes und das sieht man auf den ersten Blick. Ausserdem Rory, jeder Mensch macht Dinge, die er nachher bereut, glaub mir, ich kenn das nur zu gut. Aber genau diese Dinge, machen einen Menschen zu einem wahren Menschen und lassen ihn charakterlich wachsen. Es gibt Dinge, die uns auf die Probe stellen, uns herausfordern, uns an den Rand der Verzweiflung treiben oder uns traurig stimmen. Doch wenn man sie meistert, kann man stolz auf sich sein und später zurück blicken und sagen, dass man wegen diesen Herausforderungen innerlich gewachsen ist. Rory wirklich jeder macht Fehler, doch man muss sich nicht für sie schämen, man muss sie als Chance betrachten um daraus zu lernen. Glaub mir.“, sagte Logan und nahm ihre Hand, platzierte liebvoll einen Kuss auf ihr und strich sanft mit seinem Daumen über die Handknöchel. Dabei sah er sie mit seinen haselnussbrauen Augen an und schenkte ihr ein Lächeln. Rory war überwältig von seinen Worten und wusste nicht, was sie sagen sollte. Logans Worte waren voller Trost und ergreifen gewesen. „Logan, ich weiss nicht, was ich sagen soll…“, stotterte Rory und fuhr sich verlegen durch ihre Haare. „Dann sag einfach mal nichts.“, erwiderte Logan und lächelte sie noch breiter an. „Aber, Logan… ich muss dir noch was Wichtiges sagen, glaub mir… bitte.“, sagte Rory und schaute ihn an. „Rory, dass hat Zeit, wir haben alle Zeit der Welt. Ausserdem, waren das gerade genug bedeutende und tiefgründige Worte, findest du nicht auch? Komm, wir gehen wohin du willst. Komm jetzt.“ , sagte er und zog sie dabei auf die Beine. „Aber Logan…“ flüsterte Rory verzweifelt. „Nicht jetzt.“, erwiderte Logan und legte ihr dabei sanft einen Finger auf ihre Lippen. „Logan, ich werde in 6 Stunden in ein verdammtest Flugzeug nach Amsterdam steigen und dich nie wieder sehen, verstehts du? Ich werde dann nicht mehr hier sein.“, schrie Rory und Tränen liefen ihr über die Wange. „Aber…“, fing Logan an, brach dann allerdings ab. Das konnte nichts sein. Das durfte nicht wahr sein. Tausende von Fragen wirbelten nun in seinem Kopf um her und das reinste Chaos entstand. Trauer und Wut kamen auf. Er fühlte sich, als wäre er einen seelischen Marathon gelaufen. Logan konnte nicht mehr stehen, also setzte er sich und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Nein, wieso bloss. Das konnte nicht wahr sein. Sechs Stunden? Sechs Stunden! 360 Minuten oder 12600 Sekunden. Viel zu wenig. Nein, wieso? Logan sah auf und blickte Rory, die verloren im Raum stand, an und brachte kein Wort heraus. Also stand er auf, nahm ihre Hand und zog Rory mit sich. „Logan, wohin gehen wir?“, fragte sie und versuchte ihn zum anhalten zu bewegen, doch es gelang ihr nicht. „Rory, wir haben nicht einmal mehr 6 Stunden zusammen. Sag einfach mal nichts und lass es passieren. Lass es auf dich zu kommen. Frag nicht, sondern geniess mit mir die letzten Stunden hier in Barcelona.“, sagte Logan und lief weiter. Hinunter in die Lobby, hinaus auf die Strasse, mitten ins Zentrum. „Lass es einfach zu.“, sagte Logan aufs Neue und zog sie weiter. „Ja, das werde ich. Ich vertraue dir.“, sagte Rory, schloss die Augen und liess sich hinaus in die weiten von Barcelona führen.
#15

MorgenSleep

Zuerst wollt ich sagen das du das 9. Kapitel zweimal gepostet hast ^^

Aber nun zum Feedback:

Kapitel 10.

Soviel Sollen und Wollen...Faint
Gut das sie sich für das Wollen entschieden hat.

Zitat:„Was kann ich für sie tun, Miss?“, fragte sie Rory mit höflicher Stimme und erwartungsvollen Blick. „Also, ich suche… also Logan…. Also.. hmm…“, stotterte Rory und blickte die junge Dame an. „Logan… wie?“, fragte sie Rory und machte sich auch schon an ihrem Computer zu schaffen. „Tja…“, erst jetzt fiel ihr auf, dass sie Logans Nachnamen gar nicht wusste. Sie war fünf Tage mit diesem Mann unterwegs gewesen, fühlte sich sicher in seinen Armen und vertraute ihm, doch seinen Nachnamen, wusste sie nicht. „Verzeihung… schon gut, ich brauch nichts mehr, aber dennoch danke für ihre Hilfe.“, sagte Rory und liess eine etwas verwirrte Rezeptzionistin zurück.
hehe ^^ Man muss doch nicht immer den Nachnamen kennen. [aber besser wäre es^^] Man sollte den Mneschen vertaruen ^^ [aber auch nicht jeden *gg*]

Zitat:Sie hatte es geschafft. Sie hatte ihn gefunden. Freudestrahlend, sprang sie ihn seine starken Arme und küsste ihn leidenschaftlich. „Es tut mir so Leid, was da am morgen passiert ist. Es tut mir so leid!“, presste sie zwischen viele Küssen hervor. „Schon gut, Rory. Ich verstehe das, du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, erwiderte Logan und zog sie ins Zimmer. Er küsste sie erneut leidenschaftlich und zog sie näher an sich heran. Nach einigen Küssen und liebevollem streicheln über ihre Haare, Arme und Wange, sagte er noch einmal: „Ich verstehe das Rory, ich verstehe es.“

Ach mein Sophieherz macht Sprünge.Wub so wunderschönFaint

Kapitel 11.

:heul: Ahh diese Kapitel ist o traurig:heul:
Was mir da besonders gut gefallen hat war:
Zitat:Das durfte nicht wahr sein. Tausende von Fragen wirbelten nun in seinem Kopf um her und das reinste Chaos entstand. Trauer und Wut kamen auf. Er fühlte sich, als wäre er einen seelischen Marathon gelaufen. Logan konnte nicht mehr stehen, also setzte er sich und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Nein, wieso bloss. Das konnte nicht wahr sein. Sechs Stunden? Sechs Stunden! 360 Minuten oder 12600 Sekunden. Viel zu wenig. Nein, wieso? Logan sah auf und blickte Rory, die verloren im Raum stand, an und brachte kein Wort heraus. Also stand er auf, nahm ihre Hand und zog Rory mit sich. „Logan, wohin gehen wir?“, fragte sie und versuchte ihn zum anhalten zu bewegen, doch es gelang ihr nicht. „Rory, wir haben nicht einmal mehr 6 Stunden zusammen. Sag einfach mal nichts und lass es passieren. Lass es auf dich zu kommen. Frag nicht, sondern geniess mit mir die letzten Stunden hier in Barcelona.“, sagte Logan und lief weiter. Hinunter in die Lobby, hinaus auf die Strasse, mitten ins Zentrum. „Lass es einfach zu.“, sagte Logan aufs Neue und zog sie weiter. „Ja, das werde ich. Ich vertraue dir.“, sagte Rory, schloss die Augen und liess sich hinaus in die weiten von Barcelona führen.
So wunderschön geschrieben.einfach schön...Wub
I.wie ist bei deiner FF immer alles wunderschön beschrieben..im positiven sinne ^^

Und jetzt noch eine Frage ^^
Warst du schon einmal in Barcelona oder warum kennst du dich da so gut aus?Smile

Schreib so super weiter

GLG
Tanja
#16

Hallo alle zusammen! Nun, hier hat sich ja nicht gerade viel getan. Das war auch en Grund dafür, dass ich mich solange nicht mehr gemeldet und gepostet habe. Mittlerweile bin ich bei meiner Story bei Kapitel 40 angekommen. Hier bin ich gerade mal bei Kapitel 11. Nun ja, ich hoffe, einige Leute nehmen sich mal die Zeit und lesen meine FF, auch wenn sie keine Sophies sind. Würde mich sehr freuen.

@Tanja: Vielen lieben dank für dein tolles Fb. Obwohl du die Story ja schon kennst.

So, nun poste ich mal ein paar Kapitel um hier nach zu kommen:


12. Kapitel


Als Rory ihre Augen wieder öffnete, fand sie sich in einem grünen, grossen Park wieder und wurde immer noch von Logan mitgezogen. „Logan, wo sind wir hier?“, fragte sie ihn und war ein wenig verwirrt. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass Logan sie in ein kleines, gemütliches, aber dennoch elegantes Restaurant ausführen würde, so, wie er es bis jetzt immer getan hatte. Logan hatte einen sehr guten Geschmack, was das anging. Er suchte sich immer die Restaurants aus, die in kleinen verwinkelten Gassen von Barcelona zu finden und abseits aller Touristenströme waren. Jedes Restaurant, das er ausgesucht hatte, hatte ihr sehr gefallen. Alle von ihnen hatten ihren eigenen Charme gehabt und waren typisch spanisch gewesen. Darum war sie immer noch erstaunt, dass sie sich in einem Park befanden. „Logan, wo sind wir und wohin gehen wir?“, fragte Rory erneut, da Logan ihr bis jetzt noch nicht geantwortet hatte. „Weißt du das wirklich nicht, Rory?“, fragte er nun sie und lächelte sie wieder einmal auf seine typisch, neckende Art an. „Nein, dass weiss ich wirklich nicht. Und sonst würde ich wohl ja kaum fragen.“, sagte sie ein wenig genervt. „Also gut, ich sags dir“, begann Logan, „wir sind im Ciutadella Park, der, wie du vielleicht weißt, ein wenig oberhalb von Barcelona liegt. Hier stand früher auch mal eine Zitadelle, darum auch der Name „Ciutadella Park“ Die Zitadelle liess …“ „liessPhilipp der V erbauen, um die rebellischen Katalanen besser in Schach halten zu können.“, unterbrach Rory ihn, lächelte ihn frech an und zwinkerte ihm zu. „Wow, du bist wirklich ein intelligentes Mädchen. Aber woher weißt du dass denn schon wieder?“ fragte Logan Rory mit leicht erstauntem Ton in der Stimme und wiederum mit einem Lächeln auf den Lippen. „Hey, ich erkunde mich halt gerne über die Städte, die ich besuche. Ich will ja schliesslich nicht, wie jeder Tourist hier durch die Gegend laufen und historische Hintergründe zu wichtigen Gebäuden versäumen. Ausserdem, du kennst dich aber auch ziemlich gut aus, was die Geschichte von Barcelona angeht. Warum eigentlich? Hast du etwa Stadtführer über Barcelona gewälzt, damit du mir mit deinem Wissen imponieren kannst?“ fragte Rory und lächelte ihn wieder einmal frech an. „Tja, ich denke das wird mein Geheimnis bleiben“, sagte Logan, blickte sie geheimnisvoll an und zog sie weiter. „Ach komm schon, sags mir, du weißt doch, ich bin so neugierig. Bitte.“, bettelte Rory und blieb stehen. Logan hielt ebenfalls an und sah in ihre tiefen, blauen Augen. „Nein, dieses Mal, gebe ich nicht nach.“ erwiderte er und versuchte sie weiter zuziehen. „Okay, aber dafür musst du mir sagen, wohin wir gehen“, sagte Rory und zog Logan näher an sich und blickte ihn mit ihren grossen, blauen Augen an. „Oh, ich hasse es, wenn du mich so ansiehst. Hör auf. Bitte. Wenn du so weiter machst, werde ich noch weicher in den Knien, als ich jetzt schon bin.“, flüsterte Logan nun Rory ins Ohr und ein leichter Schauer fuhr ihr über den Rücken. „Na dann, mach ich doch gleich weiter.“, erwiderte Rory und näherte sich langsam Logans Gesicht. Als nur noch Millimeter Rorys von Logans Lippen trennten, wisperte Logan: „Du machst mich verrückt, Rory. Aber es ist das wundervollste Gefühl, das ich jemals hatte.“ Nach diesen Worten küssten sich beide leidenschaftlich und vergassen die Welt um sich herum. Für sie beide zählte im Moment nur dieser eine wundervolle Kuss und sonst nichts. Als sie sich wieder von einander lösten sagte Rory: „Na, sagst du mir jetzt, wohin wir gehen?“, dabei sah sie ihn lächelnd und fragend an. „Okay, du hast mich überredet. Aber ich gebe dir trotzdem nur einen kleinen Tipp.“, erwiderte Logan und konnte sich nicht zurück halten Rory erneut zu küssen. „Und der wäre?“, fragte sie ihn zwischen zwei kurzen, aber dennoch intensiven Küssen. „Es ist Mittag.“, sagte Logan, nahm nun wieder ihre Hand und zog sie weiter. „Das ist alles?“, fragte Rory erneut und versuchte ihn beim Gehen, anzuschauen. „Yapp, das ist alles, aber komm jetzt endlich.“, sagte Logan und verliess nun den Weg, auf dem sie bis jetzt den Park durchquert hatten. Rory protestierte zwar, aber gab dann schliesslich doch nach und folgte Logan durch die Wiese. Sie liefen noch einige Minuten durchs Gras, bis Logan stoppte und Rory zu sich zog. „Was machen wir hier, Logan?“, fragte Rory ihn verwirrt. Er sagte nichts, sondern legte nur einen Finger auf ihre Lippen, stellte sich hinter sie und sagte: „Schliess deine Augen“ „Aber, wieso…“ fragte sie wiederum verwirrt. „Lass es einfach zu“, sagte Logan schlicht. Nach kurzer Zeit, schloss Rory ihre Augen dann doch und liess sich von Logan führen. Es vergingen einige Minuten, bis er anhielt und ihre Hand nahm. „Jetzt kannst du die Augen wieder öffnen.“, sagte Logan und schlang einen Arm um ihre Talie. Als Rory nun ihre Augen öffnete, erblickte sie ein wundervolles Picknick. Eine weisse Decke lag am Boden, darauf zwei Teller, Besteck und Weingläser. Von der Mitte, der Decke, wo sich eine Schüssel befand, wehte ein leckerer Duft her und um alles herum lagen rote Rosenblätter, die das Bild vollendeten. „Logan.. ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Du bringst mich einfach immer wieder zum staunen.“, sagte Rory und fuhr sich verlegen durch ihr Haar. „Tja, das war auch mein Plan. Geniess es.“, erwiderte er und führte sie nun zu dem Picknick, das nur darauf wartete gegessen zu werden. Sie setzten sich und Logan nahm einen Teller, schöpfte Paella auf ihn, legt daneben ein Stück Brot und reichte ihn Rory. „Ich dachte mir, unseren letzten Tag in Barcelona, sollten wir so richtig spanisch ausklingen lassen.“, sagte Logan und lächelte sie an. „Logan, ich bin überwältig. Und das alles nur wegen mir?“, fragte sie ihn und blickte ihn durchdringend an. „Rory, ich sage dir das nun schon das zweite mal diesen Tag, Rory. Du bist was Besonderes und du hast das hier nur verdient.“, sagte er, nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. „Komm, wir sollten jetzt essen, sonst wird die Paella kalt.“, sagte Logan erneut und schöpfte nun auch sich. Er öffnete die Weinflasche und schenkte Rory und sich ein. Nachdem alles bereit war, begannen sie zu essen, zu reden und zu lachen. Sie sassen lange da und vergassen die Zeit. Als sie mit dem Hautgang fertig waren, zauberte Logan noch zwei kleine Schalen mit Crema Catalan hervor und reichte wiederum eine davon Rory. „Weißt du Logan, ich weiss wirklich nicht, was ich sagen soll, das ist alles so perfekt und ich weiss einfach nicht, wie ich dir danken kann. Du machst das einfach so für mich, dass ist einfach unglaublich. Danke, Logan.“, sagte Rory, lehnte sich zu ihm und küsste ihn sanft, als er dann den Kuss vertiefte, zog sie ihn näher und fuhr ihm durch seine blonden Haare. Wie gut das doch tat. Wie gut es tat, ihn bei sich zu haben, seine Nähe zu spüren. Doch dieses Glück, würde nicht mehr lange anhalten. Nur noch wenig Stunden um genau zu sein. Wie wenn der Himmel ihre Gedanken und ihre Gefühlen gehört hätte, begann es zu regnen. Zuerst nur kleine, leichte Tropfen, doch dann immer stärker und schliesslich regnete es in Strömen. Beide lösten sich voneinander und Rory versuchte hektisch das Geschirr und die restlichen Sachen zusammen zuräumen, was Logan sehr amüsierte. „Hey, was machst du, hilf mir, sonst wird alles nass.“, sagte Rory und blickte zu Logan. „Rory, komm schon lass es sein, lass es einfach liegen.“, erwiderte er und grinste sie an. „Aber wir können das doch nicht einfach hier liegen lassen, ich meine, dass ist ein öffentlicher Park und…“ stotterte sie verwirrt. „Ich kümmere mich später darum, Rory. Ausserdem ein gutes hat es, so muss ich nachher nicht mehr abwaschen.“, sagte Logan und grinste nun noch breiter. „Logan, deine Lebenseinstellung möchte ich mal haben.“, sagte Rory schlicht und grinste ihn nun auch an. Beide standen auf und gingen durch den strömenden Regen durch die Wiese zurück zum Weg. Sie beieilten sich nicht, so, wie es andere wahrscheinlich getan hätten, sondern gingen langsam Arm in Arm durch das nasse Gras. Als sie wieder bei dem kleinen Weg angekommen waren, blieben beide stehen und küssten sich erneut. Es war ein unglaublich intensives Gefühl. Der Regen, ihre nassen Körper aneinander gepresst, die Wärme, die vom jeweils anderen ausging. Es war einfach wundervoll. Nach einiger Zeit, gingen sie weiter und kamen am Font Màgic, einem beidruckenden und grossen Springbrunnen vorbei. Beide steuerten auf ihn zu uns setzten sich auf den Rand des Brunnens. „Weißt du, was diesem Brunnen nachgesagt wird?“, fragte Logan Rory. „Nein, ausnahmsweise mal nicht. Schiess los.“, sagte sie und blickte ihn erwartungsvoll an. „Also, diesem Brunnen wird nachgesagt, dass jeder, der einmal daraus getrunken hat, sein Herz an Barcelona verliert und sein Leben lang immer wiederkommt.“, sagte Logan und blickte nun Rory wieder an. „Eine schöne Geschichte. Nun, dann denke ich, könntest du das doch mal gleich ausprobieren.“, erwiderte sie und lächelte ihn geheimnisvoll an. „Wie meinst du dass denn schon wieder?“, fragte Logan etwas irritiert und versuchte in Rorys Augen zulesen, was sie vorhatte. Nach wenigen Sekunden, wurde ihm schlagartig klar, was sie vorhatte. „Oh, nein. Wehe, du machst das, was ich denke, dass du vorhast zu machen!“, drohte Logan mitgespielt ernstem Ton in der Stimme. „Du kannst mich nicht aufhalten.“, erwiderte sie schlicht und schupste ihn von Springbrunnenrand ins kalte Nass. Er viel ins Wasser und tauchet nach einigen Sekunden wieder auf. „Du warst ja eh schon nass.“, sagte Rory und fing an zu lachen. Sie streckte ihm, mit einem verzeihenden Blick, ihre Hand entgegen, um ihm wieder hinaus zu helfen. Logan ergriff ihre Hand, doch anstatt, sich selbst heraus zu ziehen, zog er Rory nun in den Brunnen und sagte: „Jetzt sind wir quitt.“, dabei grinste er sie breit an. „Na gut, einverstanden.“, sagte sie, fing an zu lachen und Logan stimmte mit ein.


13. Kapitel

Als beide wieder aus dem grossen Becken herauskletterten, regnete es immer noch in Strömen. Die Regentropfen prasselten unaufhörlich auf die Dächer von Barcelona nieder, so als hätte der Himmel, der von grauen, dunklen Wolken überzogen war, die Sorgen des jungen, verliebten Paares gehört und klagte nun über das Schicksal der beiden. Rory und Logan waren klitsch nass und ihre Kleider klebten an ihren Körpern, doch es schien beide nicht im Geringsten zu stören. „Wann musst du am Flughafen sein?“, fragte Logan plötzlich und schaute nicht in Rorys Richtung, sondern fixierte mit seinen Augen angespannt den Boden. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, da er wusste, dass er sie traurig erleben würde. Rory war überrascht und blickte auf ihre Armbanduhr, die glücklicherweise keinen Schaden von dem kleinen Bad im Brunnen genommen hatte. 16:15 Uhr. In zwei Stunden würde ihr Flieger nach Amsterdam starten. Rory blickte traurig auf und suchten den Blickkontakt mit Logan, doch dieser starte immer noch angestrengt zu Boden. Also senkte sie ihren Blick wieder und blickte auf die Schuhspitzen ihrer weissen Snickers. Beide hatten sich wieder auf den Brunnenrand gesetzt und schwiegen einige Zeit, bis Rory mit schweren Herzen Logans Frage beantwortete. „Ich muss in etwa zwei Stunden am Flughafen sein, aber ich muss noch meine Kleider und meine sonstigen Sachen zusammen packen. Ausserdem muss ich meiner Grossmutter noch erklären, wieso ich so plötzlich und unhöflich davon gerannt bin. Das kann sich locker eine Stunde hinziehen, wenn nicht sogar mehr. Du kennst meine Granma nicht, die kann einem echt zur Verzweiflung, wenn sogar nicht zu einem Nervenzusammenbruch bringen.“, sagte sie und versuchte die Traurigkeit, die in ihrer Stimme mitklang, so gut es ging zu verbergen. Sie hoffte, das Logan dies nicht mitbekommen hatte, denn sie wollte nicht, dass es ihm schwer fiel, von ihr loszulassen. Schliesslich kannten sie sich erst seit ein paar Tagen. Doch für sie war die Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte, einer der glücklichsten, die sie jemals erlebt hatte. Er machte sie glücklich, brachte sie zum lachen war ihr geistig und intellektuell eben würdig. Logan war nie der gleichen Meinung wie Rory, was Bücher, Politik oder andere Sachen anging und das schätze sie sehr. Er war anders als Dean. Mit Dean hatte sie nie über Bücher, dessen gesellschaftlichen Stand, über die Bewegungsgründe der einzelnen Personen oder gar einfach über die Doppeltbedeutung des Geschriebenen diskutieren können. Dean hatte einfach immer nur genickt und gesagt, er sehe dass genauso, wie sie das eben formuliert habe. Am Anfang hatte sie das gar nicht bemerkt, dass er einfach immer nur Ja gesagt hatte. Sie war einfach davon ausgegangen, dass er und sie einfach auf einer Wellenlinie lagen, doch mit der Zeit, wurde ihr immer deutlicher, wie wenig er sich doch für solche Sachen interessierte. Doch Dean liebte sie. Jedenfalls hatte er ihr das gesagt. Doch sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie ihn liebte. Sie wusste auch nicht, ob sie gerade Dean mit Logan betrog oder, wie überhaupt ihre Beziehung im Moment aussah. Wieso musste sie eigentlich gerade jetzt an Dean denken und konnte sich nicht einfach auf Logan konzentrieren? Rory fuhr sich mit einer Hand durch ihre braunen Haare und versuchte sich wieder auf Logan zu konzentrieren, doch es gelang ihr nicht. Tränen füllten sich in ihren Augen und sie versuchte sie zu unterdrücken. Sie wollte nicht weinen. Vor allem nicht wegen Dean. Das hatte sie nun schon so viele Male in diesen Ferien getan und sie hatte es einigermassen, nicht zu letzt dank Logan, begriffen, das es nichts brachte. Sie wollte nicht, wenn sie schon weinte, dann wenigstens wegen Logan, den sie nie wieder sehen würde. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt jemals wieder sehen wollte, denn schliesslich wusste sie, aus vielen Filmen und Serien aus dem Fernsehen, dass Beziehungen, die man in Ferien begonnen hatte, nicht lange hielten. Ausserdem war es immer anders in der Realität, im wahren Leben, mit Familie, Uni und Freunden, ein Paar zu sein, als im Urlaub. Sie schloss ihre Augen und versuchte abermals alle Gedanken beiseite zu schieben und sich auf Logan zu konzentrieren. Wiederum gelang es nicht. Plötzlich spürte sie eine warme Hand unter ihrem Kinn, die ihr Kopf sanft hob. Als sie ihre Augen öffnete blickte sie in die treuen, hasselnussbraunen Augen von Logan und seufzte leise. „Hey Rory, was ist? Erzähls mir. Bitte.“, sagte Logan und rutschte näher an sie heran. „Ach weißt du, es ist einfach so viel für mich, eigentlich zu viel. Ich meine, die Sache mit Dean, meiner Mutter und dir, ich kann nicht mehr. Am liebsten würde irgendwo hin gehen, wo mich keiner mehr kennt und dort dann meine Zelte aufschlagen.“, wisperte sie nun beinahe. Dabei starrte sie auf ihre Hände, die nervös ihre Hose zu Recht zupften. Logan nahm ihre Hände, legte die eine sachte in seine und ergriff die andere, der er sanft mit seinem Daumen über den Handrücken fuhr. „Bin ich dir zu viel?“, fragte er sie leise und streichelte noch immer ihr linke Hand. Sie blickte ihn verstört an, aber lies seine Hand nicht los. „Logan, wieso fragst du mich das?“, fragte sie und blickte ihn immer noch verständnislos an. „Ich will dir nicht zur Last fallen, Rory. Die Sache mit diesem Dean und allem drum und dran, belastet dich so und dann noch ich? Du steigst in zirka 2 Stunden in einen Flieget nach Amsterdam und musst mich verlassen. Du bist doch sicher traurig, denke ich mal, denn ich bin es schliesslich auch, was nichts heisst, aber…“ antwortet Logan und brach dann ab. Er wollte eigentlich anders beginnen, doch offenbar hatten seine Gefühle überhand gewonnen. Eigentlich sollte das Gespräch in die komplett andere Richtung gehen. Er schloss für einige Sekunden seine Augen, bevor er weiter sprach: „Jedenfalls, was ich damit meine ist, dass ich dich nachher, nicht mehr anrufen werde, wenn du das nicht mehr willst. Ich lösche deine Nummer aus meinem Handy, was mir sicher schwer fällt, aber ich mache das. Du hast genug Probleme und wenn ich dann noch dazu komme und alles komplizierter mache, als es sowieso schon ist, dann hat das keinen Sinn…. Wegen einem jemand, von dem du nicht einmal den Nachnamen kennst, geschweige denn weißt, woher er kommt. Vielleicht wirst du dann versuchen das alles heraus zubekommen. Und dann findest du es nicht heraus und bist traurig und, und…“ Er rang nach Worten, fing sich dann aber wieder. „Das wäre eine Lösung: Du vergisst mich und versuchst deine Probleme in den Griff zu bekommen. Ohne mich ist das alles viel einfacher, glaub mir. Ich bin nur ein unnötiger Faktor, der dich hindert. Ausserdem heisst es sowieso, dass Ferienbeziehungen nicht lange halten und… jedenfalls, ich denke, es wäre besser, wenn du mich jetzt vergisst, als wenn ich noch die ganzen Ferien über mit dir Kontakt habe und ich dir vielleicht noch weh mache. Glaub mir, es ist besser für dich mich jetzt zu vergessen und nicht erst wenn dein Semester wieder angefangen hat und du dich eigentlich auf die Uni konzentrieren müsstest. Ich will nicht, dass du leidest, ich will, dass du dich wieder fängst und alles wider in den Griff bekommst.“, endete Logan und schaute in tiefblauen Augen von Rory, die sich während seines Monolog erstaunt geweitet hatten. Sie zog nun ihre Hände von ihm weg und blickte hastig weg, als er sie anschaute. Was sollte das jetzt? Wusste er denn nicht, dass er ihr viel bedeutete und ihn im Moment noch nicht vergessen wollte. „Logan, was soll das?“, fragte sie ihn mit einem gereizten Unterton in der Stimme. Gereizter, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. „Verstehst du nicht, du bist der einzige Mensch, der mich im Moment aufheitert, mich zum lachen bringt, mir Halt gibt. Ich will dich nicht vergessen, jedenfalls noch nicht jetzt. Vielleicht wäre es besser, aber ich will nicht. Ich will, dass du mich in Amsterdam anrufst, ich will, dass du meine Nummer behältst, ich will heute Abend wieder deine Stimme hören. Ich will, dass du mich nicht vergisst.“, sagte Rory und mit jedem Wort wurde die Traurigkeit in ihrer Stimme grösser, bis sich schon wieder Tränen in ihrer Augen bildeten. Sie blickte wieder zu ihm und sah, wie ein breites Lächeln sein Gesicht schmückte. Das war das letzte, womit sie gerechnet hätte. Sie blickte ihn überrascht an und wollte gerade ihren Mund öffnen, um ihn zu fragen, was das soll, doch er war schneller. Logan streichelte ihr sanft über die Wange, bevor er zu sprechen begann: „Weißt du Rory, es wäre wirklich besser für dich, wenn du mich schon jetzt vergessen würdest, aber…“. Er brach kurz ab, um erneut die richtigen Worte zu finden. „Aber, du weißt nicht, wie sehr ich mich freue, dass du doch so entschieden hast. Du weißt gar nicht wie sehr…“, endete Logan und zog Rory auf die Beine. Wie gut tat es doch, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Wie gut es doch nur tat. Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn ein letztes Mal. Noch einmal seine Nähe spüren, seine Duft riechen können und das Gefühl zu erleben, mit ihren Fingerkuppen durch sein zerzaustest, weiches, blondes Haar zu streicheln, das immer noch ein wenig nass war. Als er sich aus der Umarmung löste, zog er sein Handy aus der Hosentasche, das zum Glück noch immer funktionierte, nach der kleinen Ankühlung im Wasser. Er klappte es auf und rief offenbar ein Taxi. Der Regen hatte nachgelassen und jetzt nieselte es nur noch leicht auf die Beiden hinab. Nachdem er sein Handy wieder verstaut hatte, fuhr er wieder sanft über ihre Wange und musste auch eine kleine Träne daran hindern ihren Weg fortzusetzen. Sie blickten sich lange an, bevor Rory sich an Logans Brust schmiegte und seinem Herz zu hörte, wie es regelmässig schlug. Sie standen einfach ihre letzten Minuten geniessend da, in den Armen des anderen und versuchten das Gefühl, dass sie dabei umschloss, so zu erfassen, dass sie es später noch genauso, wie jetzt in Erinnerung hatten. Als das Taxi schliesslich ankam und vor den beiden anhielt, gab Logan Rory noch einen letzten, intensiven, sanften und dennoch leidenschaftlichen Kuss. „Du rufst mich an, ja?“, fragte sie ihn und hielt seine Hand dabei fest umklammert. „Versprochen“, erwiderte er und liess ihre Hand sachte und langsam los. Sie ging, mit Tränen in den Augen und schweren Herzens zum Taxi und schloss die Tür hinter sich.
#17

Und weiter gehts....

14. Kapitel

Sie blickte aus dem Fenster und schaute gedankenverloren den, immer noch grauen Wolken zu, wie sie vorbeizogen. Das konstante Dröhnen des Flugzeuges nahm sie nicht mehr war. Ihre Grandma und sie sassen jetzt schon eineinhalb Stunden nebeneinander und hatten bisher kein Wort miteinander gesprochen. Als Rory wieder in ihrem gemeinsamen Hotel angekommen war, hatte ihre Grossmutter schon alles gepackt beziehungsweise packen lassen und wartete mit eiserner Miene und anmutig übereinander geschlagenen Beinen auf einem der ledernen, schwarzen Sofas, die in der Mitte ihrer gemeinsamen Suite in einem Halbkreis zusammen standen. Eigentlich hatte Rory damit gerechnet ihre Grandma wütend und aufgebracht vorzufinden, doch vielleicht war das, was sie gerade erlebte, einfach die Ruhe vor dem Sturm, vor dem sehr grossen und heftigen Sturm. Doch sie wollte keine Ruhe, denn wenn es still war, kreisten ihre Gedanken um Logan und wann sie wieder seine warme, sanfte Stimme hören konnte. Sie seufzte innerlich und wandte sich vom Fenster ab. Nun heftete sie ihren Blick auf den grauen Sitz, der sich vor ihr befand, und betrachtete nachdenklich das beige graue Karomuster, das sich über den ganzen Sitz hinweg zog. Sie fuhr langsam einer der Linien nach, bis ihre Finger bei einer dünnen, nicht allzu grossen Broschüre landeten, die in der kleinen, ausgebeulten Tasche steckte, die sich auf der Hinterseite, des Sitzes vor ihr, befand. Wie viele male hatte sie sich die jetzt schon durchgelesen? Fünf Mal, zehn Mal? Wieder seufzte Rory, doch dieses Mal lauter, als sie beabsichtigt hatte. Emily drehte sich langsam um, nahm ihre grosse, dunkle Sonnenbrille ab und blickte sie kalt und forschend an. Rory erstarrte. Sie wusste, wie ihre Grandma sein konnte, doch so hatte Rory sie noch nie erlebt. Kälte, Abweisung, Desinteresse und ein Funke unterdrückter Wut konnte man in ihren Augen entdecken. Rory fing sich wieder, blickte weg und stotterte vor sich hin: „Ich weiss, ich war unhöflich und einfach nur respektlos gegenüber dir, Grandma, aber ich konnte nicht anders, ich konnte einfach nicht anders…“ Sie brach ab und schaute wieder aus dem Fenster. Die grauen Wolken hatten sich verzogen und ein strahlend, blauer Himmel war zum Vorschein gekommen. Nur noch einzelne, dünne Wolkenfetzen hingen an Himmelszelt. „Es ist wegen einem Jungen, hab ich Recht?“, fragte Emily ihre Enkelin plötzlich und riss sie damit wieder aus ihren Gedanken. Rory harrte für einige Sekunden in ihrer geraden, steifen Sitzhaltung aus. Woher wusste ihre Grandma das? Sie hatte Logan und sie nie zusammen gesehen, da war sie sich sicher. Woher bloss? Woher? „Ich sehe es in deinen Augen, Rory. Du hast denselben verträumten Blick, wie ihn deine Mutter damals bei Christopher hatte.“, erklärte Emily, als hätte sie die Gedanken von Rory gehört. „Grandma, nein, ich habe keinen verträumten Blick, und wenn… dann sicher nicht wegen einem Jungen… und …ausserdem… ausserdem… ich bin nicht, wie meine Mutter. Ich bin anders.“, sagte sie mit genervten, gereizten Unterton in der Stimme und fixierte wieder den Sitz vor ihr. Sie wusste, dass sie eine schlechte Lügnerin war. In ihren Augen sah man es. Das hatte jedenfalls ihre Mutter gesagt. Manchmal verfluchte sie ihre tiefblauen Augen, die offenbar jedem ermöglichten, in ihr, wie in einem aufgeschlagenen Buch blättern und lesen zu können. Sogar Logan, der sie erst seit ein paar Tagen kannte, wusste immer genau, wie es ihr gerade ging und an was sie dachte. Und das nur wegen ihren verdammten grossen, blauen Augen. Sie seufzte wieder. Logan. Nein, sie durfte jetzt nicht an ihn denken, sonst fühlte sich ihre Grossmutter doch nur bestätigt, wenn sie wieder diesen verträumten Blick, um es mit ihren Worten auszudrücken, sehen würde. Rory atmete nochmals tief durch, bevor sie ihren Blick vom Sitz vor ihr abwandte und sich auf ihre Grandma konzentrierte. „Rory, du kannst mich nicht anlügen. Ich bin deine Grossmutter. Kind, jetzt hör mir mal zu. Ich finde dein Verhalten einfach nur respektlos gegenüber mir. Schliesslich bezahlen dein Grossvater und ich dir dein Stipendium von Yale und haben auch schon für Chilton alles bezahlt. Nun lade ich dich sogar noch auf eine Europareise ein und du verbringst kaum Zeit mit mir. Lügst mich an und bist undankbar. Rory, so kenne ich dich gar nicht. Weißt du, bei deiner Mutter war das genauso. Früher war sie ein ganz liebes und erzogenes Kind. Doch jetzt… sie ist anders geworden… Und dasselbe nun auch bei dir. Damit hätte ich nicht gerechnet. Du warst doch immer so vernünftig. Ich kann mir das nur so erklären, dass dir ein Junge den Kopf verdreht hat. Das war auch schon bei deiner Mutter der Fall. Christopher ist wirklich ein ganz reizender, junger Mann, versteh mich jetzt nicht falsch, aber Lorelai hat sich wegen ihm verändert. Und du, Rory veränderst dich nun auch schon. Und das gefällt mir ganz und gar nicht. “, erklärte sich Emily und setzte nun wieder ihre dunkle Sonnenbrille auf. In Rory stieg die Wut auf. Sie wusste, sie hatte nicht so viel Zeit mir ihrer Grandma verbracht, wie sie eigentlich gekonnt hätte, aber sie war schliesslich 20 Jahre alt und nicht mehr 10. Sie war nicht mehr das kleine Mädchen, das alle in ihr sahen. Manchmal machte sie das verrückt. Jeder sah noch das kleine Mädchen in ihr. Alle Bewohner von Stars Hollow, die sie behandelten, als wäre sie eine Porzellanpuppe, ihre Grosseltern, manchmal sogar ihre Mutter. Auch Dean meinte immer, sie vor allem Bösen auf der Welt beschützen zu müssen. Was sie aber am meisten wütend machte, war die Tatsache, dass ihre Grandma sie mit ihrer Mutter verglich und diese auch noch beleidigte. Sie merkte, dass sich ihre Gedanken wieder einmal zu weit von dem entfernt hatten, auf das sich eigentlich konzentrieren hatte wollen. Sie blickte auf und schaute zu ihrer Grossmutter, die sich gerade wieder mit der Lektüre des Magazins „Die Stars, wie sie wirklich leben“ beschäftige. In ihr kochte es. Diese kalte Art verabscheute sie so sehr. Am liebsten hätte sie ihre Grossmutter jetzt angeschrieen, doch sie wusste, dass sie das wenig beeindrucken würde. Also stand sie auf, glitt elegant an Emily vorbei und steuerte die Flugzeugtoiletten an. Dabei wurde sie allerdings von einer jungen, schwarzhaarigen Stewardess, die sicher auch schon schlankere Tage erlebt hatte, aufgehalten. „Miss, wir landen in weniger als 15 Minuten. Ich bitte Sie deshalb darum sich wieder hinzusetzten und ihren Sicherheitsgurt anzulegen.“, sagte sie mit höflicher Stimme und freundlichem Gesichtsausdruck. „Entschuldigen sie, ich möchte mir nur kurz die Hände waschen. Geht auch nicht lange, höchstens 2 Minuten.“, erwiderte Rory und schenkte der Stewardess das netteste Lächeln, das sie im Moment zu Stande bringen konnte. Die junge Frau überlegt kurz, nickte dann allerdings und ging zur Seite um ihr den Weg frei zu machen. Rory öffnete die Tür der kleinen Toilette. ging hineine und schloss die Tür hinter sich. Sie lehnte sich an die harte Tür und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Wie sollte es jetzt weitergehen? Sollte sie tatsächlich so tun, als wäre nichts gewesen? Sollte sie ihrer Grandma die Meinung sagen? Was sollte sie bloss tun? Sie ging zum Waschbecken, drehte den Wasserhahn auf und spritze sich das kalte Wasser ins Gesicht. Sie blickte auf und schaute in den Spiegel. Eine verwirrte, unsichere und verzweifelte Rory blickte ihr mit blassen und wässrigen Augen entgegen, darauf wartend von ihren Sorgen befreit zu werden.

15. Kapitel

Emily blätterte noch einige Minuten in ihrem Magazin, bevor sie es desinteressiert zu klappte und in ihrer Handtasche verstaute. Sie kramte in ihrer Tasche, scheinbar etwas suchend, und nahm schlussendlich einen kleinen zu klappbaren Spiegel hervor, der golden beschlagen und mit kleinen silbernen Ornamenten bestückt war. Als sie ihr Spiegelbild erblickte, überprüfte sie mit hochgezogener Augenbraue, ob ihr Make-up noch so sass, wie es sollte. Natürlich sass es, wenn man nicht sogar sagen wollte, perfekt. Als sie den kleinen, goldenen Spiegel wieder zu klappte, schweifte ihr Blick auf den Sitz, neben ihr, der leer war. War es zu viel des Guten gewesen? Rory war eine zierliche, junge Frau, die dennoch viel aushalten konnte, doch war sie zu weit gegangen? Sie massierte sich sanft in kreisenden Bewegungen ihre Schläfen, lehnte sich in ihren Sitz zurück und schloss die Augen. Das Fliegen strengte sie an, sie wurde älter, mit jedem einzelnen Tag, dass merke sie. Doch sie wollte es nicht zugeben. Weder vor sich selbst, noch vor irgendjemand anderem. Zudem kam jetzt auch noch diese furchtbare Situation mit Rory dazu. Sie wusste, dass sie jetzt in einer der Flugzeugtoiletten war und sich fragte, wie sie reagieren sollte. Ihr wäre es sicher nicht anders ergangen, in dieser Situation, doch sie fühlte sich so… so verletzt. In den letzten Tagen hatte sie Rory kaum zu sehen bekommen. Dabei freute es sie doch so sehr, wenn sie mit ihr Zeit verbringen konnte. Die Dinner an jeden Freitag waren ihr zu wenig. Sie liebte ihre Enkelin und freute sich so, wenn diese mit ihr Sachen unternahm, in Buchläden rumstöberte, einkaufen ging oder sich einfach nur mit ihr unterhielt. Am Anfang der Reise, war Rory jedoch nicht mehr die gewesen, die Emily immer so geschätzt hatte. Ihre Enkelin war traurig, still und verschlossen gewesen. Immer wenn sie sie gefragt hatte, was denn los sei, hatte diese einfach geantwortet, alles wäre bestens. Doch das war es nicht gewesen. Das wusste sie und das hatte man auch gesehen. Auch hatte Rory kein einziges Mal, seit sie in Europa waren, mit Lorelai geredet, was Emily wirklich sehr erstaunt hatte. Schliesslich waren die beiden immer unzertrennlich. Offenbar musste etwas vor den Ferien vorgefallen sein. Doch Emily fragte lieber nicht nach, denn sie wusste, was ihre Enkelin ihr antworten würde. Aber in den letzten Tagen in Barcelona war es anderes gewesen. Rory war wie ausgewechselt. Sie lächelte wieder und redete mehr. Plötzlich war ihre Traurigkeit, wie verflogen und Emily fühlte sich an ihre Tochter erinnert. Zuerst hatte sie gedacht, Rory hätte sich endlich für die Schönheit Europas geöffnet, doch nach genauerem Hinsehen, hatte sie diesen Gedanken wieder verworfen. Diese glänzenden Augen, der verträumte Blick. Alles deutete auf einen Jungen hin, der Rory den Kopf verdreht hatte. Emily wollte nicht schon wieder, dass ihr wegen irgendeinem Jungen eine von ihr geliebte Person weggenommen wurde. Nicht schon wieder. Sie hatte schon ihre Tochter Lorelai, verloren. Da wollte sie jetzt nicht noch ihre Enkelin verlieren. Darum hatte sie Rory auch offen ihre harte Meinung dargelegt. In der Hoffnung, ihr die Augen geöffnet zu haben. Ihr gezeigt zu haben, wie viel sie ihr bedeutete. Ihr war klar, dass sie es auf eine nettere Art und Weise hätte sagen können, doch so war Emily einfach. Sie nannte die Dinge beim Namen, ohne grosse Umschweife oder ausschmückende Worte. So war sie.
Emily öffnete wieder ihre Augen und blickte auf den Sitz vor ihr. Sie musste sich zusammen reissen. Eine Emily Gilmore trug ihre Gefühle nie auf der Zunge, da, wo sie jeder sehen konnte. Nie. Sie waren in ihrem Inneren schliesslich bestens aufgehoben. So dachte sie jedenfalls.
Rory kam, den schmalen Flur entlang laufend, auf sie zu und lächelte sie an. Warum lächelte ihre Enkelin sie an? Nach ihrem Vortrag von vorhin, hätte sie nicht damit gerechnet. Rory setzte sich wieder auf ihren Platz und sagte, immer noch mit diesem für Emily ominösen Lächeln auf den Lippen: „Wir landen bald, wir sollten die Sicherheitsgurte anlegen. Hat mir jedenfalls die schwarzhaarige Stewardess gesagt.“ „Ja, dann wird es wohl stimmen.“, erwiderte Emily mit kühlen Ton in der Stimme, aber dennoch versuchend die Überraschung die darin mit schwang zu verbergen.
Das Flugzeug landete schliesslich in Amsterdam und Grossmutter und Enkelin riefen sich ein Taxi und liessen sich zu ihren Hotel chauffieren. Während der ganzen Fahrt plauderte Rory munter vor sich hin, so, wie sie es immer tat. Emily war erstaunt und verblüfft, doch sie versteckte es hinter ihrer kühl, aufgesetzten Maske, die sie schon seit Jahren aufgebaut und getragen hatte. Sie genoss es, das Rory wieder so war, wie zuvor. Zwar war sie ab und zu wieder ein wenig abwesend und nicht ganz bei der Sache, aber sie ihr nahm, also das, was im Flugzeug vorgefallen war, nicht übel, so dachte Emily zumindest. In Wahrheit hatte Rory einfach ihren Ärger hinunter geschluckt. Sie dachte, das würde ihre Grandma am meisten beeindrucken. Und das hat es auch.
Als die beiden in ihrem Hotel angekommen waren, liessen sie sich ihre Suite zeigen und, wie jedes Mal hatte Emily etwas zu bemängeln. Doch Rory achtete nicht auf ihre Grandma, sondern ging direkt in ihr Zimmer und setzte sich auf die Kante ihres Bettes, das in der Mitte, neben einem breiten hölzernen Schrank und gegenüber einem kleinen Schreibtisch stand.
Sie atmete tief durch und liess sich auf das weiche Bett fallen. Als sie erst einige Minuten ruhig da lag, klingelte auch schon ihr Handy und Rory zog es hektisch aus ihrer Jeans. Sie klappte es auf, ohne auf den Bildschirm zu blicken, da sie dachte Logan am anderen Ende zu hören. Also sprudelte es nur so aus ihr heraus: „Hey, ich dachte schon, du rufst nie an. Ich bin schon seit einer Stunde in Amsterdam und warte auf deinen Anruf. Also, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, wieso du nicht angerufen hast. Hattest du einen Autounfall? Nein, warte, jetzt weiss ich, du bist in der spanischen Mafia und musstest jemandem umbringen, oder jemandem einem abgehackten Pferdekopf ins Bett legen. Hab ich Recht?“, beendete sie ihren Monolog mit einem Lächeln auf den Lippen und wartete gespannt auf die Antwort ihres Gesprächspartners. „Ähmm… jetzt bin ich verwirrt. Rory, ich bin es. Ich muss dringen mit dir reden.“, erwiderte die Person am anderen Ende. „Du?“


16. Kapitel

„Du?“, fragte Rory verwirrt und verblüfft. Wieso rief er sie jetzt an? Das war das letzte, womit sie im Moment gerechnet hätte. Wie gerne hätte sie doch jetzt Logans sanfte Stimme gehört und wäre damit noch länger weit ab vom wahren Leben, in dieser wundervollen Ferienwelt verweilt. Aber offenbar wollte es das Schicksal anders. Doch wenn sie genauer über die Sache nachdachte, wurde ihr klar, dass sie noch gar nicht in die Realität zurück wollte und somit auch nicht mit ihren Problemen, die dort auf sie warteten, konfrontiert werden wollte. Doch sie musste zu hören und konnte nicht einfach auflegen. Es war besser so. Dies sagte ihr die leise, feine und sonst unscheinbare Stimme in ihrem Kopf. Also wartete sie geduldig auf die Antwort ihres Gesprächpartners. Nach kurzer Zeit, erwiderte dieser: „Ja, Rory ich bins. Ich wollte mit dir reden…“ „Über was willst du denn reden? Über was, Dean? Sag mir das. Warum rufst du ausgerechnet jetzt an? Warum ausgerechnet jetzt? Ich verstehe das nicht, Dean…Und warum rufst du an? Warum? Warum bloss…?“, unterbrach sie ihn zuerst mit gereizten und aufbrausendem Tonfall in der Stimme. Doch nach und nach wurde ihre Stimme dünner und leiser und wandelte sich fast zu einem Wispern „Über uns, über… über das was passiert ist, in dieser Nacht… über als das.“, erwiderte Dean mit sanfter Stimme. „Sag es doch einfach, Dean. Ja, wir hatten in dieser Nacht Sex. Und jetzt? Was willst du? Du bist verheiratet und ich habe mit dir geschlafen. Kannst du dir nicht vorstellen, wie es mir jetzt geht?“, fragte Rory mit ungeduldiger, wütender und der langsam wiederkehrender Härte in der Stimme. „Was und jetzt, Rory? Das fragst du noch? Hat es dir nichts bedeutet? Nichts? Rory, mir hat es was bedeutet, viel sogar und wegen Lindsay, ich habe mich von ihr getrennt. Du brauchst dich also wegen dem nicht mehr zu sorg… “, erklärte Dean ihr mit trauriger, aber dennoch liebevollen Stimme. „Du…du hast dich…. du hast dich von Lindsay getrennt?“, unterbrach sie ihn stotternd. „Ja, Rory, dass habe ich. Wegen dir. Verstehst du, diese Nacht beziehungsweise dieser Abend hat mir wirklich sehr viel bedeutet. Dadurch ist mir klar geworden, dass ich Lindsay nicht liebe. Sondern dich Rory. Ich liebe dich. Das habe ich schon immer getan und werde es auch immer. Ich weiss nicht, wieso ich Lindsay geheiratet habe. Vielleicht weil ich nicht mehr an dich denken wollte. Vielleicht, weil ich endlich mal wieder glücklich sein wollte und nicht immer frustriert, weil du mich nicht mehr haben wolltest. Aber das war falsch. Ich liebe dich und zwar nur dich. Und das kann ich nicht verdrängen. Das habe ich viel zu lange versucht. Doch ich habe eingesehen, dass das der falsche Weg ist und ich der Wahrheit ins Auge sehen muss. Rory verstehst du, ich liebe dich!“, sagte Dean mit liebevoller Stimme und wartete auf Rorys Antwort.
Die Gedanken wirbelten wild in Rorys Kopf herum. Dean liebte sie? Aber warum? Liebte sie ihn auch? Und was war mit Logan? Sie fuhr sich nervös und immer noch angestrengt nachdenkend durch ihr schulterlanges, braunes Haar und liess sich wieder auf ihr weiches Bett fallen. Was sollte sie ihm jetzt sagen? Rory schloss die Augen und hörte Dean am anderen Ende der Telefonleitung leise atmen. Sie wusste, dass es für ihn nicht gerade leicht gewesen sein musste, sie anzurufen, nachdem sie einfach so nach Europa geflüchtet war und sie ihm dies gegenüber mit keinem Wort erwähnt hatte. „Was erwartest du jetzt von mir, Dean?“, fragte sie deshalb nach einer kurzen Zeit, die Dean allerdings wie eine Ewigkeit vorgekommen war. „Rory, ich erwarte von dir überhaupt nichts, ich wollte einfach nur, dass du das weißt. Ausserdem konnte ich die Tatsache, dass ich dich immer noch liebe, nicht mehr länger verschweigen. Weder vor dir, noch vor mir selbst. Um es nochmals zu sagen, ich erwarte wirklich nichts von dir.“, antwortete Dean immer noch mit liebevoller Stimme. „Aber, aber… was soll ich denn jetzt machen? Ich mein, du rufst mich an, sagst mir, dass du mich liebst und was mache ich? Ich…. Ich… stottere hier vor mich hin und weiss nicht, was ich sagen soll. Verstehst du, dass das schwer für mich ist? Das ist noch nicht weiss, was ich will, was ich fühle? Oder was ich fühlen soll? Ich weiss es noch nicht! Verstehst du? Ich weiss es einfach nicht…“, sagte Rory mit immer noch vor Unsicherheit zitternden und leisen Stimme. „Rory, alles ist gut. Wirklich. Ganz ruhig. Komm erst mal runter. Lass dir Zeit und sag mir dann, was du für mich fühlst. Alles wird gut. Vertrau mir.“, erwiderte Dean mit sanfter und einfühlsam klingender Stimme. Rory schloss wieder ihre Augen und atmete tief durch. Alles war so verwirrend. Ihre Gefühle und Gedanken fuhren Achterbahn und sie wusste im Moment noch nicht, wie sie dies stoppen konnte. Sie seufzte leise, dabei hätte sie genau so gut schreien können. Schreien, wie sie es bis jetzt noch nie getan hatte. Sich so, von allem befreien. Oder sich verkriechen, sich verstecken. Am liebsten in starken, warmen Armen. Doch im Moment waren es nicht die Arme von Dean, an die sie dachte und in die sie flüchten wollte, sondern die von Logan. Tränen liefen ihr über ihre zarten Wangen. Liefen immer schneller und verwandelten sich beinahe in einen wilden, unzähmbaren Strom, den niemand bändigen konnte. Doch Rory selbst blieb dabei ruhig. Sie gab keinen Laut von sich. Still und ohne Bewegung, fast wie eine in Stein gehauene Statue hätte sie auf andere Menschen gewirkt, wenn man sie beobachtet hätte. Sie blieb so stumm auf dem weichen Bett liegen, bis Dean sie etwas fragte, was Rory selbst allerdings das erste Mal nicht zu erreichen vermochte. Deshalb schrie Dean beinahe das zweite Mal, was Rory aufschrecken liess. Verwirrt sagte sie: „Tut mir leid, ich war gerade wo anders. Tut mir leid. Also was hast du gefragt?“ „Ich fragte, wann du nach Hause… zu m…“, er brach ab. Beinahe hatte er es ausgesprochen, das was er eigentlich nur in seinen Gedanken an
fügen hatte wollen. Er wollte sie nicht drängen und ihr irgendetwas aufzwingen, doch er wollte sie. Allein sie. Ihr wieder nahe sein. Sie spüren, sie riechen, sie küssen, sie neben sich liegen sehen. Doch so ging das nicht. Das wusste er. Also beendete er seinen Satz anders, als zuvor: „Wann du nach Hause, nach Stars Hollow kommst. Das habe ich dich gefragt.“ Rory musste sich anstrengen Deans Worten zu zuhören. Doch der Inhalt der Frage sickerte zu ihr hindurch. Sie atmete noch ein Mal tief durch, um ihre sicherlich zitternde Stimme, die sie hatte, zu verbergen. „Ich bin noch eine Woche in Europa und dann komme ich wieder zurück nach Amerika. Ich bleibe noch 3 Tage hier in Amsterdam und dann hatte meine Grandma noch die Idee, nach Venedig zu fahren. Ich denke auch, dass ich, wenn ich zurückkomme, weiss, was ich will. Nein, ich denke das nicht nur, sondern ich verspreche es dir, dass ich dann eine Entscheidung getroffen habe. Ich verspreche es dir! Ist das okay für dich?“, fragte sie ihn, mit immer noch leicht zitternder Stimme. Dean hielt den Atem an. Eine Woche. Eine Woche? Noch so lange? Aber er wollte sie nicht drängen, also willigte er ein und sagte ihr zuletzt noch: „Ich freu mich, wenn du wieder hier bist Rory. Ich vermisse dich.“, „Ich vermisse dich auch“, erwiderte Rory, verblüfft, über ihre eigenen Worte. „Machs gut und bis bald.“. Und mit diesen Worten legte Dean, mit einem jungenhaften Lächeln auf den Lippen, auf. „Bis dann“, sagte Rory leise und klappte ihr Handy zu. Rory erhob sich und versuchte ihre Haare, die verzaust in alle Richtungen abstanden, und ihr Make-up, das durch ihre Tränen verschmiert worden war, wieder einiger Massen in Ordnung zu bringen. War das ihr Herz gewesen, das gerade gesprochen hatte? Sie wusste es nicht und wollte es im Moment auch nicht wissen. Also ging sie, nachdem sie alle Rückstände ihres kleinen Zusammenbruchs beseitigt hatte, zurück zu ihrer Grandma, in der Hoffnung, sie würde von ihr, von ihren Gedanken abgelenkt werden.
#18

Und noch ein paar Kapitel....

17. Kapitel

Das Telefon klingelte. Es schien ihr, als würde es immer lauter werden. Immer lauter in ihrem Kopf und immer intensiver, als würde es sie verhöhnen. Sie schüttelte energisch den Kopf, in der Hoffnung, das Klingen würde verschwinden, doch es blieb. Rory wusste, wer da gerade anrief. Dazu musste sie nicht einmal auf das kleine Display ihres Handys schauen. Es war der Mann, der sie zum lachen gebracht und ihre trüben Gedanken, die man mit Nebel, der träge und schwer über den Dächern einer noch schlafenden Stadt an einem kühlen Novembermorgen liegt, vergleichen hätte können, mit Leichtigkeit weggewischt hatte. Es war der Mann, der mit seinem Lächeln und seinem Charme jedem, aber auch wirklich jedem, den Atem rauben konnte. Es war der Mann, bei dem sie noch vor weniger als 10 Stunden in den Armen gelegen und bitterlich geweint hatte. Es war niemand anderes als, Logan. Er hatte sein Versprechen gehalten und rief sie jetzt gerade an. Doch Rory konnte sich nicht bewegen. Sie sass steif, wie eine Schaufensterpuppe, auf ihrem Bett und betrachtete stumm ihr Handy, das wild klingelte und vibrierte. Wenn sie jetzt mit ihm telefonierte, war es dann nicht ein Art Verrat, dem gegenüber, was sie Dean noch vor einigen Stunden gesagt hatte? Nämlich das sie gesagt hatte, das sie ihn vermisse? Wäre es ein Verrat gegenüber ihren wahren Gefühle und dem, was ihr Herz sagte, wenn sie jetzt mit Logan telefonierte und sich darüber freuen würde? Wenn sie sich sogar mehr als freuen würde? Konnte man zwei Menschen auf unterschiedliche Weise, aber dennoch gleich intensiv gerne haben? Ja fast schon lieben? Sie wusste es nicht. Doch sie konnte Logan nicht aus ihren Leben wischen, jetzt war es zu spät. Nein, sie konnte nicht. Logan war mehr. Logan war für sie da gewesen, obwohl er sie noch nicht einmal mehr als eine Woche kannte. Es kribbelte unter ihrer Haut, nein, in ihrem ganzen Körper, wenn sie nur seine sanfte Stimme hörte. Es war unglaublich gewesen. Allein die 5 Tage mit ihm. Wie wäre den ein Monat mit ihm zusammen? Wie wunderschön wäre das denn? Rory seufzte tief, wie sie es in den letzten Stunden schon sehr oft, ja schon zu oft, getan hatte. Es klingelte immer noch. Es klingelte und klingelte. Sie wurde fast verrückt. Es verhöhnte sie. Es wusste, dass ihr noch immer nicht klar war, was sie tun wollte oder sollte. Es wusste das. Rory hielt sich die Ohren zu, doch sie hörte es immer noch. Was sollte sie tun? Man konnte doch nicht zwei Menschen gleich intensiv gerne haben! Das konnte man einfach nicht. Und man konnte genau so wenig mit beiden spielen und dabei ihre Gefühle verletzten. Nein, das konnte man nicht.
Also streckte sie langsam, aber dennoch entschlossen ihren Arm aus, um ihr Handy zu ergreifen. Als sie es dann in ihren Händen hielt, war es schon nicht mehr so schlimm, wie zuvor. Sie wusste ja, das Logan es war, der anrief und sie mochte Logan. Sie vertraute ihm und liebte es seine warme Stimme zu hören. Es war nicht schlimm, nein. Sie wollte es und gegenüber Dean war es auch kein Verrat, da sie ja, wenn sie sich genau an ihr Gespräch zurück erinnerte, gesagt hatte, sie wüsste erst, wenn sie nach Stars Hollow käme, was sie wollte und wie ihr Herz nun genau über die ganze Sache dachte. Sie atmete noch einmal tief durch und dann klappte sie ihr Handy auf.
„Hey Rory, na, wie ist Amsterdam? Die Gegend schon unsicher gemacht? Und bevor du was sagst, ja, es tut mir leid, dass ich erst jetzt anrufe. Wirklich. Aber du weißt ja, ich musste den Abwasch von unserem kleinen Picknick noch erledigen und tja…“, Logan seufzte gespielt, „…das hat leider länger gedauert, als ich dachte. Ich konnte ja zuvor nicht wissen, dass du so viel essen und somit massenhafte Berge von dreckigem Geschirr zurück lassen würdest. Also… hm… wenn ich mir das jetzt nochmals alles durch den Kopf gehen lasse, hast also du Schuld, das ich erst so spät anrufe.“, begann Logan, mit neckender Stimme, das Gespräch. Wie gut es doch tat, seine Stimme zu hören. Sie hatte es sich ja schon wundervoll vorgestellt, doch das, was sie jetzt gerade erlebte, war um Längen, ja schon um einige Galaxien, wenn man es in Entfernung und Strecken ausdrücken wollte, besser. Eine wohlige Wärme breitete sich in Rory, wie ein wilder Fluss, der seinen Weg durch Sand, Steine und Holz bahnte, aus und ihr Körper entspannte sich vollkommen. Ein leichtes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit und sie liess sich wieder zurück auf ihr Bett fallen.
„Also na hör mal, Mister, hab ich dir nicht schon viel Male erzählt und, wenn ich mich recht erinnere, sogar ausführlich gezeigt, dass ich viel esse? Ich meine, damit musst du leben, tut mir Leid. So bin ich halt.“, sagte Rory mit der gleichen neckenden Stimme, wie Logan es zuvor getan hatte.
„Oh, ja, stimmt. Du hast mir das ja schon viele Male gezeigt. Offenbar hatte ich diese grauenhaften Erlebnisse schon wieder verdrängt. Nein, nein, du weißt ja genau, dass ich dich so mag, wie du bist. Aber jetzt sag mal, wie ist den Amsterdam?“, fragte er mit der wieder zurückkehrender Sanftheit, die Rory so liebte und zuvor von dem neckenden Tonfall überdeckt wurde, in der Stimme.
„Na ja, von Amsterdam habe ich bis jetzt noch nicht viel gesehen. Meine Grandma, ist zu einer Veranstaltung in irgendeinem schicken Hotel, die einer ihre Highsociety Freundin organisiert hat, eingeladen worden. Sie hat mich zwar gefragt, ob ich mitgehen will, aber da habe ich doch lieber dankend abgelehnt. Und jetzt, sitze ich hier allein in der Hotelsuite rum. Und weiss nicht, was ich machen soll. Ach ja, doch, ich habe eigentlich schon eine Beschäftigung. Ich lese. Wie eigentlich immer. Sehr spannend ich weiss schon. Du kannst dich gerne darüber lustig machen. Aber mir ist so langweilig.“, erwiderte sie und wartete auf seine Antwort.
„Hm… wenn dir so langweilig ist, müssen wir das natürlich sofort ändern. Also, wenn du willst, führe ich dich durch Amsterdam, aber wie gesagt, nur wenn du willst, natürlich.“, sagte Logan und Rory konnte sich genau vorstellen, wie sich nun sein typisches Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete.
„Wie willst du mich denn bitte durch Amsterdam führen? Kannst du dich seit neustem auch noch beamen?“, fragte sie ihn verwirrt. Logan lachte leicht, was bei Rory einen leichten Schauer auslöste. Sie liebte es, wenn er lachte. Leicht und sanft. So unbeschwert.
„Nein, ich kann mich noch nicht beamen, aber vielleicht kommt das irgendwann noch. Na ja, jedenfalls, wozu gibt es den im neuen Zeitalter schon Handys?“, fragte er sie wieder mit diesem, für ihn typischen neckenden Tonfall in der Stimme und unterbrach somit ihre Gedanken.
„Also jetzt versteh ich gar nichts mehr.“, erklärte sich Rory.
„Sag mal, du bist doch sonst immer so clever. Na ja, ich erklär es dir, aber nur weil du es bist.“, sagte Logan und Rory konnte sich sehr genau vorstellen, wenn sie jetzt neben ihm gesessen hätte, hätte Logan ihr zu gezwinkert.
„Oh, ich fühle mich geehrt.“, unterbrach sie ihn.
„Ja, das solltest du auch. Okay, weiter im Text. Da du heute ja offenbar so schwer von Begriff bist…“
„Also sag mal, wie oft, willst du mir das eigentlich noch unter die Nase reiben?“, unterbrach Rory ihn zum zweiten Mal.
„So lange, bist du mich einmal ausreden lässt, was dann heisst, nie.“, erwiderte er.
„Okay, okay… schon gut. Also, erklär es mir.“, sagte Rory entschuldigenden.
„Na gut. Also, da dich deine Cleverness heute scheinbar im Stich lässt…“, begann Logan und machte eine kurze Pause, um zu überprüfen, ob Rory ihn nun wieder unterbrechen würde. Doch sie hielt sich an die Abmachung und lies ihn ausreden. Obwohl sie ihn am liebsten auch dieses Mal unterbrochen hätte. Sie mochte es, wenn er sie neckte, aber genau so mochte sie es ihn zu necken.
„…. erklär ich dir mein Vorhaben.“, fuhr er fort, „Also, da ich auch schon mal in Amsterdam war, sogar mehr als einmal, kenn ich mich dort sehr gut aus. Meine zweite Hosentasche, neben Barcelona, wenn man so will. Da habe ich mir gedacht, du schnappst dir dein Handy und ich führe dich so, also via Handy, durch die Stadt und zeige dir meine Lieblingsplätze. Na, was haltest du davon?“, fragte er sie.
„Wow, das ist eine super Idee. Ich bin ja schon gespannt, wohin du mich führst. Aber sag mal, geht das nicht zu sehr auf deine Handyrechnung?“, fragte sie ihn besorgt.
„Also um das mach dir mal keine Sorgen. Ich verkrafte das.“, erwiderte er und lachte sanft.
„Wirklich?“, hakte sie nach.
„Wirklich. Aber sag mal, kannst du mir noch einen Gefallen machen?“, fragte Logan.
„Na klar doch. Schiess los.“, sagte sie.
„Also, ich weiss, das klingt jetzt sicher blöd, aber ziehst du dich für mich schön an. Also, du siehst ja eigentlich immer toll aus, aber na ja, würdest du das für mich machen“, fragte er ein wenig schüchtern. Rory musste sich ein Kichern unterdrücken. Wie süss er doch sein konnte, wenn er es eigentlich gar nicht beabsichtigte.
„Mach ich gerne. Hast du irgendwelche spezielle Wünsche?“, fragte sie ihn immer noch ihr Lachen verkneifend.
„Nein, nein. Ich will dich da doch nicht einschränken. Du kannst es mir dann ja, wenn unsere grosse Tour beginnt, beschreiben. Ich lasse dann meiner Fantasie freien Lauf.“, erkläre er Rory.
„Also, ich sag jetzt nicht, wie das klingt, okay?“, sagte sie und lachte sanft.
„Du weißt genau, das ich das nicht schmutzig gemeint habe.“, scherzte Logan.
„Ja, ja. Sag mal, wann soll ich eigentlich fertig sein?“, fragte sie ihn und fühlte sich ein wenig komisch, als sie dies sagte. Schliesslich ging sie bald, so zu sagen mit einem Handy zusammen Amsterdam erkunden.
„Sagen wir, so gegen neun Uhr? Und ich weiss, es ist ziemlich schräg, aber ich dachte mir, vielleicht macht es doch Spass.“, erwiderte er.
„Ja, neun ist okay. Und ich bin mir sicher, wir werden Spass haben, obwohl es wirklich ein wenig komisch ist.“, sagte sie mit weicher Stimme.
„Ja, das werden wir bestimmt. Ich freu mich auf dich. Bis dann, Rory.“, und so beendete er das Gespräch. Rory klappte ihr Handy zu und lief freudig zu ihrem Wandschrank, die leise Stimme in ihrem Hinterkopf ignorierend.
#19

Und der zweitletzte Post für heute...

18. Kapitel

Sie stand immer noch unschlüssig vor dem grossen, nussholzfarbenen, schweren Schrank in ihrem Zimmer und fragte sich, was sie nun anziehen solle. Noch eine geschlagene Viertelstunde hatte sie Zeit, bis Logan sie anrief und somit seine Führung durch Amsterdam begann. Viel zu wenig Zeit. Eindeutig. Eigentlich hatte Rory nie sehr lange, bis sie sich für ein Outfit entschieden hatte, doch jetzt war sie nervös. Sie war schon jedes Mal nervös gewesen, wenn sie sich mit Logan traf. Wunderschön und perfekt wollte sie für ihn aussehen. Doch heute war es im Grunde genommen anders. Im eigentlichen Sinn sah Logan sie ja gar nicht und somit sie ihn leider auch nicht. Doch insgeheim hoffte sie, dass Logan sie überraschen würde und mit offenen, warmen Armen irgendwo in Amsterdam auf sie wartete. So war er. So impulsiv und voller Überraschungen. So kreativ und voller neuen Ideen. So… perfekt. Sie seufzte leicht und versuchte sich wieder auf die unzähligen Kleider, die vor ihr an verschiedenen Kleiderbügeln hingen, zu konzentrieren. Doch es gelang ihr nicht annähernd. Immer wieder musste sie an das Gespräch mit Logan denken und an die samtene Stimme und sein wundervolles Lachen, das er doch hatte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und ein Funkeln machte sich in ihren tiefblauen Augen breit. Sie fühlte sich glücklich, jedenfalls fast. Wäre da diese leise, feine Stimme in ihrem Hinterkopf nicht gewesen, die ihr immer wieder die Sache mit Dean vor Augen hielt. Am liebsten hätte sie sich wieder die Ohren zugehalten um diese, in ihren Augen, furchtbare Stimme nicht mehr zu hören. Doch sie ging nicht weg. Sie war immer da und beeinträchtigte ihr Hochgefühl, das sie im Moment umschloss. Rory versuchte nun dennoch alle Gedanken beiseite zu schieben und sich fertig zu machen. Sie schaute auf ihre Uhr und musste mit Schrecken feststellen, das es schon fünf vor neun war. Ihr Herz begann zu rasen und sie wuselte panisch durch den ganzen Raum. Sie überlegte fieberhaft, was sie nun anziehen sollte und was Logan am ehesten gefallen würde. Nervosität und Unbehagen machte sich in ihr breit. Sie mochte es nicht, Leute, mit denen sie sich verabredet hatte, warten zu lassen. Es war ihr unangenehm. Rory stand nicht gerne im Mittelpunkt und vor allem nicht auf diese Weise. Sie überlegte immer noch. Sie kam schliesslich zu dem Schluss, dass Logan sicher wieder ein Gentleman sein und nicht pünktlich, sondern 10 Minuten später anrufen würde. Ihr Puls verlangsamte sich wieder und nun griff sie, ohne lange zu überlegen, in den Schrank und zog ein weises, knielanges Kleid hervor, bei dem dekorativ, um die Taille ein samtener, schwarzer Gürtel drapiert war. Sie zog es an und legte ein dezentes Make-up auf. Rory suchte noch ihre schwarzen High-heels, ihre eben so schwarzen und mit kleinen, schillernden Steinchen besetzten Ohrringe und ihre kleine, lederne Handtasche im ganzen Zimmer zusammen. Als sie fertig war, schaute sie noch einmal in den Spiegel und setzte ein leichtes Lächeln. Ihre Uhr zeigte 21.15, als auch schon das Handy klingelte. Freudig griff sie danach und klappte es auf.
„Hey Fremdenführer, wie geht’s?“, schoss Rory auch schon gleich los.
„Na du, „ohne mich total Hilflose“.“, entgegnete Logan lachend.
„Was Besseres ist dir wohl nicht eingefallen, was?“, fragte Rory und neckte ihn wieder.
„Also dein Fremdenführer war auch nicht gerade der Brüller.“, rechtfertigte er sich und setzte sein breites Lächeln auf.
„Also bitte.“, begann Rory, „hättest du lieber wenn ich dich „mein Retter in Not“ nennen würde?“, fragte sie ihn ein wenig spöttisch.
„Ja, das klingt schon besser. Oder wie wär’s mit „mein Held“?“, fragte Logan sanft lachend zurück.
„Oh, ja klar und dann soll ich sicher noch „You will always be my hero“, singen, oder?“, entgegnete sie.
„Also wenn’s dir nichts ausmacht, bitte, bitte. Die Bühne steht für dich bereit. Ich würde sowieso mal liebend gerne deine Gesangskünste zu hören bekommen.“, scherzte er wieder.
„Das hättest du wohl gerne, was?“, erwiderte sie mit gespieltem, wütendem Unterton.
„Also, wie wär’s, wenn wir nochmals anfangen?“, fragte er sie.
„Ja, das ist eine gute Idee. Also…“, sie räusperte sich kurz „Hey Logan, wie…“, „Ich dachte, wir hätten uns jetzt auf „mein Held“ geeinigt.“, unterbrach er sie leise lachend.
„Also der Einzige, der sich auf das geeinigt hatte, warst du!“, erwiderte sie.
„Ach schade… ich hätte es so gerne mal aus deinem Mund gehört.“, sagte er immer noch mit diesem für ihn typischen Necken in der Stimme.
„Ich geh jetzt nicht mehr drauf ein“, sagte Rory mehr zu sich selbst als zu Logan und fuhr dann fort. „Sag mal, warum rufst du eigentlich so spät an? Es ist schon 21:20 Uhr. Und wir haben gesagt um 21 Uhr. Also, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“, fragte sie ihn in gespielt ernstem Unterton in der Stimme.
„Ich denke Rory, dass weißt du ganz genau!“, erwiderte er schlicht und lachte in sich hinein. Er hatte sie also durchschaut oder er kannte sie einfach schon zu gut. Sie beschloss, schon wieder das Thema zu wechseln. „Gut, also fangen wir jetzt endlich mal mit unserer Tour durch Amsterdam an?“, fragte sie ihn ungeduldig und auf Logan wirkte Rory beinahe, wie ein kleines Kind, das auf seine Überraschung wartete.
„Ja, ja, wir fangen an. Also Miss, wenn sie jetzt bitte ihr Hotel verlassen und hinunter auf die Strasse gehen würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden.“, begann Logan mit spielerisch ernsten Stimme und einen Fremdenführer perfekt imitierend. Rory setzte sich in Bewegung und als sie auf dem Weg nach unten war, fragte sie ihn:
„Muss das mit dem „Miss“ sein?“
„Na klar, du hast doch mit dem Fremdenführer angefangen.“, entgegnete er ihr, wie schon so oft, mit neckendem Tonfall. Rory stöhnte und trat auf die belebte, abendliche Strasse hinaus. „Also Miss, ich begrüße sie ganz herzlich auf meiner Tour durch Amsterdam, die sie sicherlich nie vergessen werden. Nun, beginnen wir doch einmal. Sie sind gerade aus den wundervollen Hotel Bilderberg Garden hinausgetreten und befinden sich nun in einem, für Amsterdam typischen, ruhigem Wohnviertel. Die Häuser, die Sie jetzt vor sich betrachten können, wurden im 18. Jahrhundert erbaut und stehen heute noch. Ein Wunderwerk der Baukunst, wenn sie mich fragen. Wenn Sie sich jetzt nach rechts wenden, sehen Sie…“, begann Logan seinen Monolog, bis Rory ihn genervt unterbrach.
„Bitte, bitte, aufhören! Bitte, Logan halt deinen Mund und rede normal mit mir, das ist ja ätzend.“
„Tja, tut mir Leid, Miss, Sie wollten einen Fremdenführer und jetzt haben Sie einen gekriegt. Zu dem habe ich gedacht, Sie interessieren sich für Geschichte von europäischen Städten.“, erwiderte er, in immer noch dem gleichem ernsten Tonfall in der Stimme. Doch er musste sich sehr beherrschen ein lautes Lachen zu verkneifen.
„Bitte, was muss ich machen, damit das aufhört?“, fragte sie ihn bettelnd.
„Also das ist nicht schwer. Du musst mich einfach ein einziges Mal, mit „mein Held“ ansprechen und ich zeig dir, wie schön Amsterdam sein kann.“, beantwortete er ihre Frage.
Also das war wohl die Höhe, was er sich gerade leistete. Held. Pah. „Wieso sollte ich dich mit „mein Held“ ansprechen? Also du bist alles andere als das, für mich.“, sprudelte es aus Rory heraus.
„Ach ja, was bin ich den für dich?“, fragte er sie beunruhigt. Rory musste nachdenken. Was war Logan für sie? Das war eine wirklich gute Frage. Sie wusste das nicht so genau und sie wusste auch nicht, was sie ihm jetzt antworten sollte.
„Also, was du für mich bist, also was du mir bedeutest…“, begann sie zögerlich. „du bist für mich ein Mensch, dem ich Vertrauen schenken und mit dem ich meine Sorgen vergessen kann.“, beendete sie ihren Satz und atmete nun langsam aus. „über das, was ich sonst noch fühle, bin ich mir noch nicht im Klaren. Hoffentlich verstehst du das.“, fügte Rory noch schnell hinzu. Eine kurze Pause entstand, bevor Logan liebevoll sagte:
„Es tut mir leid Rory. Ich wollte dich nicht irgendwie in Verlegenheit oder dich sonst in eine unangenehme Situation bringen. Das war nicht meine Absicht. Das musst du mir glauben. Zudem es ist mir sehr wohl bewusst, dass man nach einer Woche sich noch nicht im Klaren über seine Gefühle, gegenüber einem anderen Menschen, den man erst seit so kurzer Zeit kennt, sein kann. Lassen wir das Thema und ich mach normal weiter. Ohne das ganze Miss Getue. Ist das so okay für dich?“ Rory atmete tief ein, bevor sie im erleichtert antwortete:
„Ja, sehr sogar. Danke. Und wo muss ich jetzt lang laufen?“,
„Ganz einfach der Strasse entlang und wenn du an einer Kreuzung ankommst, fragst du mich, wo lang du laufen sollst.“, erwiderte Logan eben so erleichtert, die angespannte Situation aufgelöst zu haben. Rory liess sich von Logan durch ganz Amsterdam führen und hatte Spass. Auch wenn es für Außenstehende komisch gewirkt haben muss, Rory und Logan hatten Spass. Auf beiden Gesichtern befand sich ein breites Lächeln und in den Augen von Rory, wie auch von Logan funkelte es. Es bereitete ihm irrsinnige Freude, Rory die Stadt zu zeigen, ihr Geschichte über Statuen oder einzelne Häuser zu erzählen, ihr einfach ein Lachen zu schenken.
Es war spät geworden und auf den Strassen waren nur noch vereinzelt Menschen unterwegs. Die Straßenlaternen beleuchteten matt den kleinen Weg, der zwischen einigen malerischen Wohnvierteln hindurch führte, auf dem Rory langsam entlang schlenderte und leise lachte.
„Doch, so war es, dass musst du mir glauben.“, sagte Logan vergnügt.
„Nein, das mach ich nicht. Das ist so absurd. Tut mir Leid. Jede normale Person, mit einem einiger Massen gesunden Menschenverstand, glaubt das nicht.“, erwiderte Rory, immer noch breit lächelnd.
„Okay, dein Pech.“, sagte er schnippisch.
„Sag mal, wohin führst du mich eigentlich?“
„Ach, das ist eine Überraschung. Wo bist du gerade?“, fragte er sie.
„Warte mal…“, sie stoppte und versuchte im matten Licht einen Straßennamen auf einem blauen, leicht verschmutzten Schild in ihrer Nähe ausfindig zu machen. Als sie ihn gefunden hatte, ging sie darauf zu und lass laut vor. „Also laut diesem Schild hier, heisst diese Strasse Van Breetstraat. Hilf dir das was?“, fragte sie ihn zögerlich.
„Ja, sehr sogar. Aber nur mal so neben bei, den Holländisch ist wirklich schrecklich.“, neckte er sie.
„Das musste ja kommen. Holländisch ist ja auch komisch.“, erwiderte sie.
„Na ja, wo du recht hast… also du bist jetzt ganz nahe an dem, was ich dir zeigen will. Du gehst jetzt einfach geradeaus und dann links. Dann wird’s grün. Das verspreche ich dir.“, erklärte er ihr sanft. Rory wunderte sich zwar, aber befolgte trotzdem seinen Befehl. Nach einigen Minuten traf Rory auf eine grosse Pforte eines wundervoll schönen Parks. „Wow“, entwich es ihr leise. „Ja, du sagst es. Das ist einer der schönsten Parks in ganz Holland. Er heisst Vondelpark und liegt, falls du es noch nicht bemerkt hast, ziemlich genau im Herzen von Amsterdam. Die Parkanlage wurde übrigens nach dem Dramatiker Joost van den Vondelbenannt. Es steht auch, wenn ich mich nicht irre, irgendwo eine Statue von diesen Typen rum.“, erklärte er. Rory ging hinein und betrat den kleinen Weg. Es knirschte unter ihren Füssen und von weit ab drang festliche Musik an ihre Ohren. Von irgendeinem Restaurant, das noch offen hatte, so schien es ihr. Doch sonst war es still. Sie war froh, dass es hier genügend Strassenlaternen gab und Logan ihr von der Geschichte dieses eindruckvollen Parks erzählte. Denn ohne diese zwei Aspekte, hätte sie sofort kehrt gemacht und wäre auf direktestem Wege hinaus, zurück zu ihrem Hotel gerannt. Nach einiger Zeit, stiess sie auf einen kleinen Platz, der heller, als alles andere im ganzen Park beleuchtet war. Er war kreisrund, als ob er mit einem Zirkel gezogen worden wäre und in der Mitte, stand ein ebenso runder Springbrunnen. Um ihn herum waren einzelne, gemütlich wirkende, Bänke und alte, ja fast schon antike Stühle versammelt. Sie lief langsam auf den kleinen Platz zu und beschrieb Logan, was sie gerade sah. Dieser lächelte breit und forderte sie doch auf, schneller zu gehen. Ein wenig verwirrt über diese Tatsache aber dennoch gehorchend, ging sie schneller und erreichte nach wenigen Minuten den Brunnen. Sie setzte sich auf den Beckenrand und zog ihre Schuhe aus. Ihre Füsse schmerzten vom vielen Laufen und ihre Schuhe waren da auch nicht gerade ein Vorteil gewesen.
„Na, schon müde?“, fragte Logan sie.
„Nein, nein. Geht schon. Und was ist jetzt deine grosse Überraschung?“, fragte sie ihn ungeduldig zurück.
„Wer hat was von Überraschung gesagt?“, fragte er unschuldig.
„Ach komm schon…! Du hastest doch bis jetzt immer eine.“, protestierte sie.
„Okay, dann geh doch mal um den Brunnen herum.“, sagte er sanft. Sie gehorchte, liess aber ihre Schuhe neben dem Brunnen stehen und ging barfuss um das Becken. Als sie einige Meter gelaufen war, entdeckte sie auf einer Bank eine rote Rose und einen Kassettenrecorder. Sie lächelte, nahm die Rose und strich sanft über die Blütenblätter. „Danke, Logan…“, stammelte sie und setzte sich auf die Bank. Er war nicht da. Stattdessen wartete eine rote Rose auf sie. Er war nicht da. Obwohl sie es während der ganzen Zeit gehofft hatte. Eine kleine Träne kullerte ihr über die Wange, die sie allerdings schnell wieder wegwischte. Logan merkte, dass etwas nicht in Ordnung war und fragte nach.
„Hey, was ist los. Du sagst gar nichts mehr.“,
„Ach nichts, nichts, Logan. Alles ist okay. Wirklich. Ich bin einfach nur überrascht, dass ist alles.“, erklärte sie sich. Doch Logan hakte nach.
„Rory, komm schon, sag mir die Wahrheit. Ich merke doch, dass was nicht in Ordnung ist.“ Er wusste es. Er hatte es gemerkt. Warum bloss? Nun war es zu spät. Sie musste sich zwingen es auszusprechen:
„Logan… das einzige was fehlt hier, bist du. Du bist nicht da.“ Logan stockte der Atem. Er seufzte leise und versuchte sie zu trösten.
„Rory, aber…“, er brach ab und schloss die Augen. Wie gerne hätte er sie jetzt in den Arm genommen und ihr sanft über den Rücken gestreichelt. Das wäre so viel einfacher. Doch es ging noch nicht. Er sammelte sich wieder und begann von neuem:
„Rory, es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du meinst, ich komme nach Amsterdam. Es tut mir so leid. Jetzt versteh ich langsam wirklich, wieso ich kein Held für dich bin.“, den letzten Teil untermalte er mit einem matten Lächeln. „Es tut mir leid, Rory.“, sagte er noch einmal mit sanfter Stimme.
„Logan, ist schon gut. Du hast ja nie gesagt, dass du kommst… ich habe das gedacht. Ich habe es so gehofft…“, sie brach ab und wischte sich wieder eine Träne aus ihrem Gesicht. „Aber diese Rose ich wundervoll, Logan. Wirklich.“, sagte sie und versuchte zu lächeln um ihrer Stimme einen dankbaren Tonfall zu verleihen. Es klappte halbwegs.
„Immerhin etwas. Aber stell doch mal den Rekorder an.“, sagte er immer noch mit dieser weichen Samtheit in der Stimme. Rory legte die Rose weg und drückte auf den Play Knopf. Eine wundervolle Melodie erklag. Melodisch, weich, sanft und beruhigend. Es war ein klassisches Stück. Debussy, wenn Rory es richtig erkannt. Sie wollte gerade die Augen schliessen um die Musik vollkommen auf sich wirken zu lassen, als sich auch schon wieder Logan zu Wort meldete. „Gefällt dir das Stück?“, fragte er sie neugierig.
„Ja, es ist wunderschön. Was ist das denn?“, fragte sie ihn.
„Das ist Suite Bergamasque, Claire de Lune von...“, begann er. „Von Debussy, hab ich recht?“, unterbrach sie ihn. „ja, von Debussy. Du hast Recht. Und? Willst du mit mir tanzen?“, fragte er sie. „Logan, wie soll das gehen? Du bist in Barcelona und ich sitze hier. Wie stellst du dir das denn vor?“, fragte sie ihn zurück. „Rory, stell es dir einfach vor. Stell es dir ganz fest vor, so deutlich, dass du es so vor Augen siehst, als hättest du das Gefühl es anfassen zu können.“, erklärte er ihr. Rory schloss die Augen und liess sich auf das Spiel ein. Sie stellte sich vor, wie Logan und sie eng aneinander geschlungen zu dieser Melodie tanzen. Es war schön sich das vorzustellen. Wunderschön. „Siehst du, wenn man sich etwas nur genug stark vorstellt und daran glaubt, kann es Wirklichkeit werden.“, erklang eine sanfte Stimme hinter ihr und löste bei Rory eine Gänsehaut, die sich über ihren ganzen Körper zog, aus. Er war da.
#20

Und nun der letzte...



19. Kapitel.

Er war da. Es war kein Traum, es war real. Sie konnte immer noch seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren und der damit verbundene angenehme Schauer, der ihren ganzen Körper erfasst hatte. Sie drehte sich um und sah ihn. Er stand ganz nahe bei ihr, so dass sie ihn genau betrachten konnte. Sein wundervolles Gesicht, auf dem sich wieder dieses für ihn typische Grinsen breit gemacht hatte, seine blonden, zerzausten Haare und seine bernsteinfarbenen Augen, die freudig aufblitzten. Sie riss sich mit Mühe von seinem Gesicht los, stand auf und drehte sich zu ihm um. Er trug ein cremefarbenes Jackett, helle Jeans, weise, sportliche Schuhe und ein Hemd, das ein wenig aufgeköpft war, so dass man seine gebräunte Haut zu sehen bekam. Er lächelte immer noch breit und öffnete einladend seine starken Arme. Rory ging auf ihn zu und umarmte ihn innig. Es fühlte sich so gut an. Bei ihm zu sein, seine Nähe zu spüren und seinen Duft riechen zu können. Sie fühlte sich geborgen und schmiegte sich noch enger an ihn. Er streichelte ihr sanft über ihr Haar und ihren Rücken und genoss das Gefühl, das ihn dabei umgab. Rory sagte immer noch kein Wort, wie sie es sonst getan hätte, da sie den Moment nicht zerstören wollte. Sie wollte, dass er nie endet, dass er ewig anhielt. Logan dachte scheinbar das gleiche und machte keine Anstalten sich aus der Umarmung zu lösen. Beide standen ruhig da, in den Armen des jeweils anderen und genossen einfach den Moment. Rory legte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Es fühlte sich so gut an. Zu gut um war zu sein. Plötzlich überkam sie eine heiße Woge. Was wäre wenn, das, was sie jetzt gerade erlebte sich nicht in der Realität, sondern in ihre Fantasie abspielte. Träumte sie etwa nur? Waren das alles nur Illusionen, die ihr Gehirn ihr vorgaukelten? War es nicht real? Sie schlug die Augen auf, doch sie lag immer noch in den Armen von Logan und roch sein leicht süßliches Aftershave. So gut konnte kein Traum sein. Es war zu real. Doch um sicher zu gehen wisperte sie:
„Logan, sag mir, dass das jetzt kein Traum ist, bitte.“ Logan lächelte sanft und dabei bildeten sich wieder die kleinen Fältchen um seine Augen, die Rory so liebte. Er löste sich ein wenig aus der Umarmung, so das sich beiden nun in die Augen sehen konnten. Langsam und liebevoll, zeichnete er mit einem Finger Rory’s Lippen nach, bevor er ihr sanft antwortete.
„Nein, Rory, dass ist kein Traum. Ich bin hier, bei dir.“, den letzten Teil des Satzes flüsterte er beinahe und nachdem er geendet hatte, küsste er sie sanft auf ihre Nasenspitze. Er legte seine Stirn sachte an ihre und ergriff ihre Hände. Wie unglaublich zart sie doch waren. So unglaublich zerbrechlich und sanft. Er sah ihr tief in ihre wundervollen, tiefblauen Augen, bevor er das Wort ergriff.
„Na, freust du dich deinen Held zu sehen?“, wisperte er und lächelte sie wieder an. Dabei streichelte er eine von Rory’s Händen. Ihre Haut war so warm und fühlte sich an, wie Seide. Es tat so gut, sie zu spüren, sie einfach nur zu berühren. Einfach bei ihr zu sein.
Rory stupste ihn leicht an und lächelte kaum merklich.
„Du schon wieder mit deinem Heldengerede.“, begann sie, doch sie fuhr gleich fort. „Warum musstest du mich eigentlich zuerst so enttäuschen und mich erst dann überraschen? Musste das wirklich sein?“ Logan seufzte leicht, bevor er antwortete.
„Weißt du Rory, ich hatte mir nicht gedacht, dass du so traurig sein würdest, dass ich nicht da bin. Ich dachte, du würdest dich über die rote Rose und das Lied freuen.“,
„Ja, das habe ich ja auch… ich war nur enttäuscht nicht dich daneben sitzen zu sehen… weißt du, ich hatte es die ganze Zeit gehofft…“, unterbrach sie ihn.
„Ja, aber jetzt bin ich ja da.“, erwiderte er.
„Schon, aber…“, sie brach ab und schloss die Augen.
„Was?“, fragte Logan leise, entriss einer seiner Hände aus Rory’s Umklammerung und streichelte behutsam eine ihrer Wangen.
„Es ist nur…“, sie überlegte kurz und fuhr dann fort. „Du hast mir so Hoffnungen gemacht und sie dann wieder zerstört, um sie dann wieder zu erfüllen. Klar ist es wundervoll, dass du jetzt da bist, aber versprichst du mir, mich nicht wieder so auf diese Art zu überraschen?“
„Na ja…“, begann er.
„Pass auf, was du jetzt sagst.“, unterbrach sie ihn mit gespieltem, strengen Tonfall in der Stimme.
„Ja Mom.“, gab er lachend zurück. „Ja, Rory, ich verspreche es. Heiliges Indianerehrenwort.“, beendete er seinen Satz.
„Du nimmst mich einfach nicht ernst, was Logan?“, stellte sie eher fest, als sie ihn fragte. Rory zog ihn wieder an sich und legte ihre Arme um seinen Nacken. Sie strich langsam durch Logans blondes Haar. Sie liebte dieses Gefühl. Es war so vertraut. „Sag mal, willst du immer noch mit mir tanzen?“, wisperte er ihr plötzlich ins Ohr. Sie nickte leicht, nahm Logans Arme, platzierte sie auf ihrer Taille und rückte noch ein wenig näher an ihn. Rory wollte sich schon bewegen, als Logan sie aufhielt. Sie warf ihm einen verwirrten Blick zu. „Willst du etwa ohne Musik tanzen?“, fragte er sie amüsiert. Bis jetzt war ihr gar nicht aufgefallen, dass es still war, mal abgesehen von dem gleichmäßigen Plätschern, das vom Springbrunnen ausging. Rory errötete leicht und ließ Logan widerwillig los. Dieser ging schnell zum Recorder und schaltete ihn ein. Wiederum erklang die leichte und beruhigende Melodie. Er kam zurück, legte seine Arme um ihre Hüften und zog sie, so eng an ihn heran, wie es nur ging. Rory schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. Beide bewegten sich nun langsam zu Debussys Claire de Lune und tanzten um den Brunnen herum. Rory immer noch barfuss. Als das Lied geendet hatte, tanzten sie immer noch weiter und waren so versunken, dass sie die Stille, die sie nun umgab, nicht wahrnahmen. Es war Logan, der den Tanz nach einiger Zeit dann doch beendete und wiederum Rory’s Hände ergriff und in seine legte. „Wollen wir uns setzten?“, fragte er sie. Sie nickte wiederum und folgte Logan, der eine der vielen Bänke, die rund um den Brunnen standen, ansteuerte. Rory konnte gar nicht beschreiben, wie gut es tat, Logan zu berühren, ihn zu spüren oder nur anzusehen. Sie wollte dieses Gefühl immer behalten und lies auch bei dieser Gelegenheit, seine Hand nicht los. Als sie auf der schmiedeisernen Bank Platz genommen hatten, ergriff Logan das Wort.
„Wir haben eigentlich noch gar nicht wirklich geredet Rory. Also sag mal, wie geht es dir?“
„Jetzt im Moment, einfach nur wundervoll“, erwiderte sie glücklich. Logan lächelte und küsste sie sanft auf die Stirn.
„Nein, ich meine nicht jetzt, sondern im allgemeinen.“,
„Na ja… es geht mir ganz gut, würde ich mal sagen.“, sagte sie nun.
„Aber?“, fragte Logan. Rory hasste das. Wieso sah er ihr immer an, wenn sie nicht die Wahrheit sagte. Waren es ihre Augen, die sie verrieten oder war es ihr Tonfall gewesen? Sie wusste es nicht, doch sie wollte Logan jetzt nicht die ganze Geschichte mit Dean erzählen und diesen wundervollen Moment zerstören. Deshalb antwortete sie:
„Nichts aber. Es geht mir gut. Wirklich. Und wie stets denn so bei dir?“,
„Ach bei mir gibt’s nichts Neues. Aber mir geht’s auch gut. Und wie dir jetzt, geht’s mir in diesem Moment einfach nur wundervoll.“, erwiderte er mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen. Sie sahen sich kurz an, bevor Rory ihn fragte:
„Ich hab da noch eine Frage. Also hast du heute Nachmittag erst so spät angerufen, weil du dann im Flugzeug gesessen hast?“,
„Ja, das stimmt. Aber ich musste mir ja eine Lüge ausdenken, also hab ich das mit dem Abwasch gebracht.“, beantwortete er ihre Frage.
„Hab ich’s mir doch schon beinahe gedacht.“, sagte Rory triumphierend. „sag mal, jetzt wo du mich so siehst, wie findest du mein Outfit? Übertriff es das, was du dir in deiner Fantasie vorgestellt hast?“, fügte sie noch schnell an. Logan zog sie wieder auf die Beine, stellt sie vor sich hin und ging einen Schritt zurück. „Also… hm…“, begann er und setzte einen prüfenden Blick auf. Rory kicherte und drehte sich einmal um die eigene Achse. Nach einer Weile sagte Logan: „Ja, es übertrifft es eindeutig. Um Längen sogar. Aber sag mal, bist du barfuss hierher gelaufen?“ Rory bemerkte erst jetzt, dass sie ihre Schuhe beim Brunnenrand stehen gelassen und sie dort vergessen hatte. Rory wollte schon hinlaufen um sie zu holen, doch Logan hielt sie zurück und zog sie wieder zu sich.
„Lass es bleiben. Ich glaube, ich habe dir noch gar nicht richtig gezeigt, wie ich dich vermisst habe.“, sagte Logan verschwörerisch.
„Ja, das stimmt allerdings.“, entgegnete sie und lächelte ihn an. Logan strich ihr über die Nasenspitze und blickte sie kurz an. Danach küsste er leicht und liebevoll ihre Augenlieder, die sie zuvor geschlossen hatte, ihre Augebrauen, ihren rechte Mundwinkel und zuletzt die Vertiefung hinter ihrem rechten Ohr. Es war wundervoll, doch sie wollte ihn spüren. Seine Lippen auf ihren. Seinen Atem hören, der schneller wurde, sein Herz, das gegen seinen und somit auch ihren Körper wild schlug. Sie wollte all das. Also hob sie seinen Kopf und küsste ihn nun endlich. Es kam ihr vor, als wäre alles um sie herum verblasst und drehte sich unablässig. Seine Lippen bestanden aus Samt und hatten doch die Leidenschaft und Wärme eines lodernden Feuers. Als sie den Kuss dann vertiefte, wurde ihr fast schwindelig, doch sie wollte nicht, dass es aufhörte. Erst als das atmen wirkliche Schwierigkeiten bereitete, löste sie sich von ihm und lehnte ihre Stirn gegen seine. Sie atmete schwer, aber dennoch entfuhr ihr ein „Wow“. Logan grinste und nickte. Er berührte mit seiner Handfläche sanft ihre Wange und zeichnete wieder ihre Lippen nach. „Sag mal, wann kommt eigentlich deine Grandma wieder in euer Hotel?“, sagte er in die Stille hinein. „Hm, die müsste so gegen 1 Uhr wieder da sein. Wie spät ist es eigentlich?“, fragte sie ihn schlussendlich. „Tja, deine Großmutter ist seit ein einhalb Stunden wieder in ihrem Bettchen.“, antwortete er und grinste sie frech an. „Was?“, fragte sie verwirrt. War schon so viel Zeit vergangen und sie hatte es nicht bemerkt. Das war doch nicht möglich, dass es schon halb drei am Morgen war. Das war unmöglich. Zum einen war sie überhaupt nicht müde, obwohl sie Stunden in Amsterdam herum gelaufen war und zum anderen war Logan erst seit kurze, wieder bei ihr, in ihren Armen. „Das glaub ich dir nicht.“, protestierte sie und schüttelte energisch den Kopf. „Wenn du es mir nicht glaubst, schau doch selbst nach. Da ist eine Kirchenuhr.“, sagte er und wies in eine Richtung. Rory folgte mit ihrem Blick Logans ausgestrecktem Arm, der in eine Himmelsrichtung zeigte. Und tatsächlich. Die Zeiger einer beleuchteten, alten Kirche wiesen auf die Uhrzeit, die er ihr zuvor genannt hatte. Wie würde ihre Grandma reagieren, wenn sie so spät erst in ihre gemeinsame Suite kam? Oder hatte sie es vielleicht gar nicht gemerkt? Allerdings durfte sie nicht auf diese Karte setzten, das wusste Rory. Denn ihre Großmutter war, was solche Dinge anging, immer sehr pedantisch und kleinlich. Sie seufzte und sah Logan fragend an.
„Was siehst du mich jetzt so an? Soll ich jetzt einfach einen Plan aus dem Ärmel schütteln?“, fragte es sie schüttelte leicht den Kopf.
„Na ja, du hast doch diesen Abend geplant und mich hier her verschleppt.“, erwiderte sie vorwurfsvoll.
„Ich dich verschleppt? Also wer ist mir den vorhin so energisch in die Arme gesprungen und wollte mich nicht mehr loslassen?“, fragte er sie erneut, dieses mal allerdings wurde seine Frage von einem neckenden Grinsen untermalt.
„Nicht fair.“, erwiderte sie und löste sich von ihm. Sie ging zum Springbrunnen, holte ihre Schuhe und zog sie wieder an. „Können wir gehen?“, sagte Logan und ging auf sie zu. „Nein, warte.“, erwiderte sie und lief auf die kleine Bank, auf der die Rose und der Kassettenrecorder standen, zu. Sie griff nach der Rose und fuhr noch einmal über die roten Blütenblätter. Dann rief sie Logan noch was zu. „Hey, willst du den Recorder nicht mitnehmen?“
„Ach, nein, der ist sowieso nur geliehen. Also nicht wichtig, dass ich denn jetzt sofort wieder mitnehme.“, antwortete er. „Okay. Aber wann…“, „Lass es doch einfach sein, Rory. Du denkst ganz offensichtlich zu viel über solche unwichtigen Dinge nach.“, unterbrach er sie und legte seinen Arm um ihre Taille, als sie wieder bei ihm angekommen war. Als sie so nebeneinander durch die dunkeln Strassen von Amsterdam liefen, bombardierte Rory Logan mir vielen Fragen über denn Abend und wie er auf die Idee gekommen war und alles organisiert hatte. Logan beantwortete ihr alle Fragen mit einer Engelsgeduld und einem Lächeln auf den Lippen. Er mochte es, wenn sie redete. Er mochte es sogar sehr. Ihre Stimme war immer so aufgeweckt, voller Freude und dennoch sanft und weich. Als sie offenbar keine Fragen mehr in Petto hatte, gingen beide schweigend nebeneinander her. Doch es war nicht unangenehm. Logan spielte gerade mit einer von Rorys Haarsträhnen und war in seinen Gedanken versunken, als Rory stoppte. Ein wenig verwirrt blickte er auf und registrierte, wieso sie angehalten hatten. Sie waren vor dem Bilderberg Garden Hotel angekommen. Beide drehten sich zueinander um und blickten einander an. „Ja, ich muss dann mal los.“, sagte sie entschuldigend. Logan gab Rory einen Kuss auf die Stirn und wollte sich schon wieder von ihr losreißen, doch sie hielt ihn zurück. „So kommst du mir nicht davon.“, und mit diesen Worten küsste sie ihn sanft. Nach und nach wurde der Kuss intensiver und vertiefte sich so, dass sich um Rory wieder alles zudrehen begann. Sie zog Logan noch näher an sich heran um den Halt, der ihr drohte zu entfliehen, nicht zu verlieren. Logan streichelte ihr sanft über den Arm und mit der anderen Hand, zog er sie noch näher, falls das überhaupt noch ging, an sich heran. Beide lösten sich erst voneinander und kurz Luft zu schnappen, doch Rory sehnte sich schon wieder nach diesem wundervollen Gefühl. Nach seinen samtenen Lippen. Schon beinahe gierig oder hungrig hätte man sie bezeichnen können. Aber Logan hielt sie sanft auf Distanz. „Ich denke, wir sollten jetzt besser aufhören, sonst hat das noch schwere Folgen.“, sagte er und grinste sie jungenhaft an. Sie stöhnte, aber verstand seinen Einwand. Trotzdem gab sie ihm noch einen letzten sanften Kuss und flüsterte: „Bis morgen. Ich freu mich“. Und mit diesen Worten rannte sie auf das Hotel zu und verschwand darin.


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