So, lang lang hats gedauert, aber jetzt hab ichs endlich geschafft.
Also, hier ist nun der Schlussteil, meiner *hust* Weihnachtsfanfic *hust*
. Hoffe, er gefällt euch trotzdem:
Es war der Abend des 24. Dezember und Lorelai gab im Dragonfly eine Weihnachtsparty für ihre Freunde. Alle waren gekommen: Christopher mit Sherry und Georgia; Sookie und Jackson mit Klein-Davey; Kirk und Lulu; Taylor; Miss Patty; Babette und Morey; Andrew; Dean, der nun schon seit längerem von Lindsey geschieden war; Paris; Lane und Mrs. Kim; nicht zu vergessen Luke und sogar Richard und Emily, die ihre Ehekrise glücklicherweise vor einiger Zeit überwunden hatten.
Der ganze Speisesaal war festlich geschmückt und Sookie hatte ein wundervolles Weihnachtsmenu gekocht â natürlich mit Zutaten aus Jacksons Garten.
Alle waren fröhlich und guter Dinge und selbst Taylor hatte an diesem Abend nicht so viel zu meckern, wie sonst immer. Nun gut, die Musik war zwar nicht gerade sein Fall â Lane legte mal wieder als DJ eine ausgewogene Mischung aus alter und aktueller Rock-Pop-Geschichte auf â und ihm persönlich auch etwas zu laut, der Saal war zu stark beheizt, die Getränke dafür aber zu sehr gekühlt und auch sonst fielen ihm noch einige Kleinigkeiten auf, doch das war alles nicht der Rede wert.
Die Party war gerade in vollem Gange als Luke auf einmal, mit der Erklärung, er habe noch etwas vergessen, den Raum verlieÃ. Erst nach einer ganzen Weile kam er wieder, doch diesmal nicht mehr allein: Im Schlepptau hatte er Santa Clause höchstpersönlich.
Im Speisesaal wurde es plötzlich still und alle starrten den Neuankömmling überrascht an. Lorelai verdrehte die Augen: âDas darf doch nicht wahr sein...â Rory sah ihn geschockt an: âOh nein.â Sie hatte die ganzen letzen Tage versucht, ihre Begegnung im Kaufhaus aus ihren Gedanken zu verdrängen und Jess endgültig zu vergessen, aber jetzt, wo er hier aufgetaucht war...
Jess grinste die Versammelten unsicher an und hob grüÃend die rechte Hand: âHi, alle zusammen.â
Niemand sagte ein Wort.
âFröhliche Weihnachten?â, versuchte es Jess weiter, doch da stürmte auch schon Georgia auf ihn zu und rief: âMummy, Daddy, der Weihnachtsmann ist da!â
Jess ging in die Hocke, um mit dem Mädchen auf einer Höhe zu sein: âHallo, Kleine.â
âHast du mir was mitgebracht?â
Jess sah sich hilfesuchend zu Luke um, der jedoch auch nur hilflos mit den Schultern zuckte, und räusperte sich dann: âÃhm... warst du denn auch ein braves kleines Mädchen?â
GG nickte eifrig.
âNa, wenn das so ist...â
âAu fein. Her damit!â Die Kleine streckte erwartungsvoll ihre Hände aus.
Alle lachten, nur Sherry sog scharf die Luft ein und zischte: âGG, benimm dich.â
Chris legte ihr jedoch sofort besänftigend die Hand auf den Arm und meinte amüsiert: âAch, lass sie doch.â
Lorelai grinste: âDie Kleine gefällt mir.â
Doch dann bemerkte sie die versteinerte Mine ihrer eigenen Tochter. âIst alles in Ordnung mit dir?â
Rory nickte langsam. âHast du es Luke erzählt?â
âIch... ich musste es tun!â, Lorelai sah ziemlich schuldbewusst aus. âIch meine, Jess ist immerhin sein Neffe und ich dachte, er sollte es wissen.â
Die jüngere Gilmore schwieg.
âAber...â, fuhr ihre Mutter fort: â...ich habe ihm sicher nicht gesagt, er soll ihn hierher bringen. Du weiÃt, was ich von Jess halte.â
âIch weiÃ.â
Jess war mittlerweile auch wieder auf den Beinen, nachdem er GG versichert hatte, sie würde am nächsten Morgen einige ganz besonders tolle Geschenke unter dem Weihnachtsbaum finden. Die Kleine war zwar nicht allzu begeistert von der Idee, noch so lange warten zu müssen, doch das war immerhin besser, als gar keine Geschenke zu bekommen. Daher gab sie sich schlieÃlich auch damit zufrieden du lieà sich dann auch ohne Murren vom Christopher ins Bett bringen. SchlieÃlich wollte sie dem Weihnachtsmann ja beweisen, was für ein braves Mädchen sie war.
So war der Weg für Jess frei und er konnte endlich zu Rory.
âKönnen wir reden?â
Lorelai setzte sofort zu einem besorgten: âRory, du weiÃt, du musst nicht, wenn...â an, doch sie wurde sogleich von ihrer Tochter unterbrochen: âWas gibtâs?â
Jess sah sich unsicher im Raum um: âÃhm, unter vier Augen, wennâs geht.â Man merkte ihm an, dass ihm die vielen anwesenden Stadtbewohner um sie herum unangenehm waren.
Rory stimmte zögernd zu. âWennâs sein muss.â
Lorelai sah ihr Baby skeptisch an, doch diese lächelte tapfer, um ihr zu bedeuten, dass das schon okay wäre und führte Jess dann aus dem Speisesaal heraus und in die ebenfalls festlich geschmückte Eingangshalle.
Dort angekommen wandte sie sich ihm wieder zu und funkelte ihn finster an: âAlso, was willst du jetzt von mir?â
âRory, ich weiÃ, es gefällt dir nicht, dass ich hier bin...â
âWie kommst du nur darauf?â, kam es sarkastisch zurück.
âEigentlich wollte ich auch überhaupt nicht kommen, aber...â
âWas du nicht sagst.â
Jess lieà sich von Rorys Einwürfen nicht irritieren: â...aber dann ist Luke bei mir im Einkaufszentrum aufgetaucht. Er war es, der mich überredet hat, hierher zu kommen und...â
âNa prima.â
Langsam begann nun doch die Wut in Jess aufzusteigen: âHey, das wäre sicher nicht passiert, wenn du ihm nicht erzählt hättest, dass ich dort arbeite!â
âIch habâs ihm nicht erzählt.â, versuchte sich Rory zu verteidigen: âNur meiner Mum...â
âDu solltest es aber keinem sagen. Und es war ja wohl klar, dass deine Mutter sofort zu Luke rennen und ihm alles erzählen würde!â
âSag mal, bist du nur hergekommen, um mir Vorwürfe zu machen oder hast du mir sonst noch was zu sagen?â
Jess sah Rory stumm an.
âNa, was ist nun?â Rory wedelte ungeduldig mit der Hand.
âDu bist sauer, hm?â
âIst das dein Ernst?â Jetzt brach es aus ihr hervor: âJess, das geht so nicht weiter! Du tauchst hier auf, jedes Mal, wenn ich gerade dabei bin, dich zu vergessen und... bringst es fertig, mein ganzes Leben wieder auf den Kopf zu stellen. Und dann verschwindest du einfach wieder, nur um...â Rory ballte die Hände hilflos zu Fäusten, da fiel ihr Jess ins Wort: âRory, ich weiÃ, dass ich in der Vergangenheit einiges falsch gemacht habe.â
Rory schnaubte verächtlich.
âAber ich habe mich verändert. Das kannst du mir glauben.â
âDas hast du bei deinem letzen Besuch auch schon behauptet und du siehst ja, was daraus geworden ist.â
âAber diesmal stimmt es wirklich. Ich... ich hab ne Job in der Nähe...â
âAls Kaufhausweihnachtsmann.â
âNa und wenn schon?â
âWie lange glaubst du, werden die dich wohl noch brauchen?â Rory sah ihr Gegenüber provozierend an.
âDie Weihnachtsmannsache ist nur ne Notlösung. Im Januar kann ich da fest als Verkäufer anfangen.â
âDa hast du sicher tolle Aufstiegschancen.â, meinte Rory trocken. Sie fand es zwar gut, dass Jess sich einen Job gesucht hatte, wollte aber auf keinen Fall zulassen, dass ihre unterdrückten Gefühle für ihn wieder aufkeimten und so hatte sie beschlossen, sich ihm gegenüber so kühl und abweisend wie möglich zu verhalten.
Doch natürlich war das nicht gerade das, was Jess sich erhofft hatte: âHast du ein Problem damit?â
âWas sollte ich denn für ein Problem haben? Du kannst doch mit deinem Leben anfangen, was du willst.â In Wirklichkeit war sie schon ein wenig enttäuscht von Jessâ Berufswahl, denn eigentlich hatte sie ihm mehr zugetraut. Doch das wollte sie nicht zugeben.
âDa hast du allerdings recht.â Er wandte sich von Rory ab und wollte zur Tür laufen, um zu gehen, als sie ihn zurück rief: âHey, wo willst du hin? Du kannst doch jetzt nicht so einfach abhauen!â
âWieso nicht? Du hast doch gesagt, ich könne machen, was ich will.â
âDu bist immerhin hierher gekommen, um mit mir zu reden. Aber bis jetzt kommt es mir so vor, als wärst du nur hier, um alte Wunden wieder aufzureiÃen und zu streiten.â
âHey, ich wollte nie herkommen. Das war Lukes Idee. Und...â
âWas und?â Rory funkelte Jess an: âBist du nun hergekommen, um zu reden, oder nicht? Wenn nicht, dann verschwenden wir hier nur unsere Zeit. Wenn doch: Dann rede jetzt endlich!â
âUnd was willst du jetzt von mir hören?â
âWas hast du mir denn zu sagen?â Sie sah ihn herausfordernd an.
âIch... Ach, du willst es ja doch nicht hören.â
âKäme auf nen Versuch an.â Ihre Stimme war nun wieder ruhiger, der meiste Zorn war daraus gewichen und nun war sie ehrlich interessiert daran, was Jess ihr zu sagen hatte.
âDu wolltest es beim letzten Mal schon nicht hören.â
âDas letzte Mal ist aber schon drei Jahre her.â, versuchte die junge Frau es weiter. âUnd damals... Es hat einfach so weh getan, als du... einfach so abgehauen bist.â
âIch weiÃ.â Jess sah Rory ernst an: âAber ich wollte dir doch nie weh tun. Wirklich. Das musst du mir glauben, Rory. Und vergiss nicht...â Er klang nun ein wenig verbittert: â...du hast mir auch sehr weh getan, als... na ja, als ich das letzte Mal hier war.â
âJess... das... die Idee, dass ich mit dir fortgehen sollte... das war einfach...â
â...verrückt. Ich weiÃ. Und mir ist jetzt auch klar, dass das nie gut gehen konnte. Aber das war nun mal das Einzige, woran ich in dem Moment denken konnte.â Er sah sie eindringlich an: âUnd ich will wirklich mit dir zusammen sein.â
âDenkst du nicht, dass es dafür jetzt ein wenig zu spät ist?â
âWieso denn? Rory, sag mir nur, was ich tun muss, um dich vom Gegenteil zu überzeugen und ich werde es tun. Und wenn du mir jetzt sagst, ich soll gehen, dann werde ich gehen. Du sollst nur wissen, dass ich dich liebe... und immer lieben werde.â
Rory war so überrascht von Jess Liebeserklärung, dass sie â wie beim letzten Mal â einfach nichts erwidern konnte. Jess nahm diese Sprachlosigkeit als erneute Abweisung hin und wandte sich enttäuscht ab: âNa gut, dann gehe ich jetzt wohl besser.â Seine Stimme klang brüchig: âLeb wohl, Rory.â
Jess lenkte seine Schritte ein zweites Mal zur Tür und schaffte es diesmal auch, sie zu öffnen, doch weiter kam er nicht.
Bei seinen letzten Worten war Rory aus ihrer Erstarrung erwacht und einige Schritte nach vorn getreten. âWag es ja nicht, jetzt schon wieder abzuhauen, Jess!â
âWie bitte?â Ãberrascht drehte sich Jess noch einmal um und Rory warf sich in seine Arme.
âWas...was soll das?â
Rory sah zu ihm auf: âDu hast mir schon einmal deine Liebe gestanden und bist dann abgehauen, ohne eine Antwort abzuarten. Das passiert mir nicht noch mal.â
âUnd wie wäre deine Antwort?â Jess starrte Rory verständnislos an und schien gar nicht richtig zu realisieren, was da gerade passierte.
âAlso ich hab nach dem letzten Mal lange darüber nachgedacht... und dann noch mal nach unserer Begegnung im Einkaufszentrum, denn da ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr du mir gefehlt hast und... und ich habe gemerkt, dass...â
âJa?â
â...dass ich dich immer noch liebe... und dass... das wahrscheinlich auch noch eine ganze Weile so bleiben wird.â
Jess blickte sie ungläubig an: âWirklich?â
Rory nickte: âWirklich. Ich liebe dich, Jess Mariano.â
Lächelnd legte Jess seine Arme um die junge Frau und zog sie näher zu sich heran: âUnd ich liebe dich, Rory Gilmore.â
Nun lächelte auch Rory und blickte nach oben. Jess folgte ihrem Blick. Dort am Türrahmen hing über ihnen ein Mistelzweig, den die beiden bis dahin noch gar nicht bemerkt hatten.
âDu weiÃt, was das heiÃt, oder?â
Jess nickte.
âUnd warum küsst du mich dann nicht endlich?â
Das lieà sich Jess natürlich nicht zweimal sagen und so versanken die beiden in einen zärtlichen Kuss unter dem Mistelzweig.
THE END
Ist vielleicht ein bisserl sehr kitschig geraten. Aber ich dachte mir, wenn schon, denn schon.
So, und jetzt hoffe ich auf gaaaaaaaanz viel Feedback.