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So, weil ihr beim letzten Mal so lange warten musstet, stell ich jetzt noch nen kleinen Teil rein, ok?
âDu bist ein kleiner Angsthase, oder?â Rory und Tristan befanden sich im Flugzeug nach Stockholm. Jetzt am hellen Tag war ihm seine Aktion wirklich sehr peinlich. âHey, das klang wirklich unheimlichâ, versuchte Tristan sich zu rechtfertigen: âAuÃerdem kann nicht jeder so verdammt tief schlafen wie du.â âIch dachte ja auch, dass mich starker tapferer Held von der Militärakademie beschützt.â, gab Rory witzelnd zurück, doch Tristan fand das nicht gerade lustig. âHey, willst du, dass ich dich hier gleich aus dem Flugzeug werfe?â âVersuchs doch!â Rory sah ihn herausfordernd an und sofort begannen die beiden mit einer Rangelei, die jedoch ziemlich schnell durch das missbilligende Räuspern einer langbeinigen Stewardess unterbrochen wurde: âKann ich ihnen vielleicht etwas zu Trinken bringen?â Tristan hielt immer noch Rorys Handgelenke umfasst, als er zu der Stewardess aufsah, doch beim Anblick der Super-Blondine lieà er sie schnell los. âHi. Was hast du denn anzubieten?â Er zwinkerte der Flugbegleiterin zu, die ihn verführerisch anlächelte und mit leicht lispelnder Stimme begann, ihr Sortiment aufzuzählen: âOh, wir haben eigentlich alles. Orangensaft, Tomatensaft, Kaffee, Tee, Whisky, Vodkaâ¦â âKaffee.â, unterbrach Rory sie ungeduldig und nicht gerade freundlich. Die Blondine sah sie überrascht an, so als wäre Rory zuvor noch unsichtbar gewesen und hätte sich gerade erst sichtbar gemacht. âWie bitte?â âIch sagte, wir hätten gerne Kaffee. Sie wissen schon, dieses schwarze heiÃe Zeug, das aus der Kaffeemaschine kommt.â âKaffee, natürlich. Kommt sofort.â Man hörte an ihrem Tonfall, dass sich die Stewardess alle Mühe geben musste, um halbwegs freundlich zu bleiben. Dann wandte sie sich ab und wackelte, ohne Rory oder Tristan noch eines Blickes zu würdigen, auf ihren hohen Hacken den Gang entlang weiter.
Tristan beugte sich ein wenig von seinem Sitz aus in den Gang hinein, um ihr nachzusehen, doch ein Schlag von Rorys Ellenbogen in seine Rippen holte ihn schnell wieder in seine normale Sitzposition zurück. âOkay, Rory, was ist los mit dir?â âWas soll denn schon los sein?â, sie funkelte ihn böse an. âNa, du warst gerade nicht sehr nett zu der Stewardess.â âAch, das hast du bemerkt? Dabei warst du doch viel zu sehr in ihrem Dekolletee versunken, um noch irgendwas mitzubekommen.â Damit war das Gespräch für Rory beendet. Sie holte ein Buch aus ihrer Tasche und vergrub ihre Nase tief in Paul Austers âNacht des Orakelsâ. âRory, ich hab nicht...â, versuchte Tristan sich zu verteidigen, doch Rory machte nur eine abwehrende Handbewegung: âStör mich jetzt bitte nicht, ich will lesen.â
Fortsetzung folgt
Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.