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Ich glaub's nicht. Ich bin doch tatsächlich schon munter. Und weil ich ja jetzt Zeit hab, werde ich euch den neuen Teil schreiben. Weil ihr ja alle so fleiÃig und geduldig darauf gewartet habt. Viel SpaÃ!
Zum zweiten mal in seinem Leben war Jess Mariano sprachlos. Er blickte abwechselnd von Dean zu Rory. Es war als wäre sein schlimmster Alptraum wahr geworden. Aber war er das nicht? Dean hatte sich Rory geschnappt. Hatte er sich nicht immer davor gefürchtet? Dean grinste ihn triumphierend an. Er wusste, dass er einen wunden Punkt bei Jess getroffen hatte. Rory hatte ihre Augen geschlossen. Eine solche Begegnung hatte sie verhindern wollen. Endlcih fand Jess seine Stimme wieder.
"Sch...Schatz? Hat er gerade Schatz gesagt?"
"Ja, hab ich. Hast du etwa ein Problem damit?"
Dean baute sich vor Jess auf. Dieser war aber keineswegs eingeschüchtert. Auch wenn er viel kleiner war als Dean, konnte er es doch mit ihm aufnehmen. Vor allem, wenn er wütend war. Er wollte gerade etwas Passendes antworten, doch da kam Rory dazwischen.
"Hört auf damit. Dean bitte geh."
Damit hatte Dean wirklich nicht gerechnet. Er war hierher gekommen, um vor Jess als Sieger dazustehen und Rory schickte ihn jetzt weg. Er hatte das ungute Gefühl, dass er dieses Duell nicht als Sieger beenden würde.
"Aber Rory..."
"Nein, Dean, bitte geh jetzt. Ich möchte das alleine klären."
Nur ungern willigte Dean ein. Er gab Rory noch schnell einen Kuss, beobachtete dabei Jess aus den Augenwinklen und verschwand dann in Richtung Doose's.
Jess drehte sich weg. Rory sollte sein verletztes Gesicht nicht sehen.
"Jess, warte, ich kann dir das erklären."
"Dafür brauchst du aber eien verdammt gute Erklärung."
"Jess verdammt, was hast du erwartet? Dass ich dir ewig nachweine. Du warst in Kalifornien. Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen. Es ist doch das natürlichste auf der Welt, dass ich einen neuen Freund habe."
"Einen neuen Freund, von mir aus. Aber Dean. Dieser Dean."
Rory schwieg. Er hatte ja recht. Das war das schlimmste, was sie ihm antun konnte. Wieder mit Dean zusammen zu sein.
"Wie lange geht das mit euch schon so?"
"2 Wochen."
Ja, 2 Wochen. Vor 2 Wochen hatte sie beschlossen, Jess abzuhaken. Vor 2 Wochen hatte sie ein Leben ohne Jess begonnen. 2 Wochen lang war Jess nur noch eine wunderbare Erfahrung gewesen. Und jetzt war er wieder da.
"Liebst du ihn?"
"Was?"
"Ich will wissen, ob du ihn liebst."
Tja, was sollte sie ihm darauf antworten. Sollte sie ihm sagen, dass sie Dean lieben würde? Würde er ihr das glauben? Ja, wahrscheinlich würde er es glauben. Aber konnte sie ihm so eiskalt ins Gesicht lügen?
"Jess, hör auf damit, das geht dich nichts an."
Sie wich ihm aus, doch er bemerkte etwas. Ahnte er, dass sie Dean nicht liebte?
"Warum bist du wieder mit ihm zusammen?"
Ja, er ahnte es. Hätte sie ihm gesagt, dass sie Dean liebt, hätte er diese Frage nicht gestellt. Aber warum war sie eigentlich wieder mit ihm zusammen?
"Jess, ich bitte dich..."
"Rory, warum bist du mit ihm zusammen?"
Diesmal akzeptierte er ihre Ausweichmethoden nicht.
"Du willst wissen, warum ich mit ihm zusammen bin? Na schön...Dean war meine erste groÃe Liebe, er hat nie aufgehört, mich zu lieben. Und seit ich wieder mit ihm zusammen bin, ist hier alles viel besser geworden. WeiÃt du, die Leute vertrauen mir wieder. Stars Hollow vertraut mir. Ich bin für sie wieder die alte Rory geworden. Ich werde wieder behandelt wie früher, nicht mehr wie eine, die davonläuft. Ich bin nicht mehr die Rory, die sich auf dich eingelassen hat."
"Ist das der einzige Grund? Weil Stars Hollow dir wieder vertraut?"
"Nein."
"Sondern?"
Was sollte sie ihm denn jetzt sagen. Sie könnte ja jetzt sagen, dass sie Dean liebt. Er würde dann wahrscheinlich verschwinden und sie wäre ihre Sorgen los. Aber könnte sie ihn anlügen? Könnte sie diese Worte aussprechen und ihm und sich selbst für immer das Herz brechen? Nein, das könnte sie nicht.
"Dean würde mir nie weh tun. Er ist immer für mich da."
Doch diese Worte verletzten Jess mindestens genauso, als hätte sie ihm gesagt, dass sie Dean liebt. Er wusste, dass er Fehler gemacht hatte, aber deshalb musste sie ihm das nicht auch noch hineinwürgen.
"Jess, ich bitte dich, geh einfach. Fahr zu deinem Vater oder sonst wohin, aber bleib nicht in Stars Hollow."
"Nein."
Verblüfft sah sie ihn an. Sie hatte damit gerechnet, dass er nicht zustimmen würde, aber dass er das mit so einer Bestimmtheit sagte, überraschte sie doch.
"Jess..."
"Nein, Rory, ich werde nicht gehen. Ich werde dich nicht einfach so aufgeben. Ich werde um dich kämpfen."
"Jess..."
Sie begann zu weinen. Nicht, weil es ihr leid tat, dass sie ihn verletzen musste oder weil sie Angst hatte, Jess könnte diesen Kampf um sie gewinnen. Nein, sie weinte, weil sie wusste, dass Jess früher oder später diesen Kampf gewinnen würde. Und sie wollte Dean nicht schon wieder weh tun. Nicht noch einmal wegen Jess.
"Rory, ich liebe dich und werde dich ganz bestimmt nicht aufgeben. Ich bleibe solange hier, bis ich dich zurückhabe."
"Das wird dir nicht gelingen."
"Dann will ich jetzt aus deinem Mund hören, dass du mich nicht mehr liebst."
Na toll. Er wusste genau, dass sie ihm das nicht sagen konnte. Sie konnte ihn nicht belügen und ihr Herz schon gar nicht.
"Es ist zu spät, Jess."
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und rannte davon, lieà einen völlig verdatterten Jess auf dem Steg zurück.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.